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    Der Tatortreiniger 3

    Der Tatortreiniger 3


    Land/Jahr:
    D 2014
    Genre:
    Serie / Comedy
    Regie:
    Diverse
    Darsteller:
    Bjarne Mädel
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    100 Minuten
    Kaufstart:
    10. Oktober 2014
    Label:
    Studio Hamburg

    Heiko „Schotty“ Schotte hat ganz und gar keinen leichten und alltäglichen Beruf. Immer dann, wenn jemand auf qualvolle Weise ums Leben kommt, wird er gerufen und muss sauber machen. Denn Schotty ist Tatortreiniger und macht hinterher den Dreck weg, wenn die Spurensicherung ihre Arbeit getan hat. Meistens genau dann, wenn der Tatort längst wieder freigegeben wurde und die Angehörigen damit beginnen, ihr Unwesen zu treiben. Dass das mitunter zu ziemlich kuriosen Situationen führen kann, stellt der Tatortreiniger fast täglich bei seinen Einsätzen fest. Von radikalen Veganern, über kuriose Amtsmitarbeiter, bis hin zu den seltsamen Angehörigen einer Scheinehe muss sich Schotty dabei mit den verrücktesten Menschen herumschlagen.

    Kritik:
    Der berühmte Tatortreiniger „Schotty“ mag zwar beim Mainstream noch nicht ganz so bekannt sein, hat aber auf dem öffentlich-rechtlichen Sender NDR längst tausende Fans gefunden. Mit viel Humor nimmt er nun schließlich bereits zum dritten Mal seine Alltagssituationen auf die Schippe und sorgt so für eine innovative Parodie auf die amerikanischen Krimiserien. Und das Beste daran: Die Qualität hat keineswegs abgenommen.

    Die witzige Seite des deutschen Comedys
    Bekanntermaßen werden vom „Tatortreiniger“ immer nur recht wenige Folgen gedreht. In der mittlerweile dritten Staffel bekommen wir daher ebenfalls nur vier neue Episoden zu sehen, die mit insgesamt knapp unter dreißig Minuten doch relativ kurz geraten sind. Dennoch kann sich „Der Tatortreiniger 3“ nun besonders gut sehen lassen, denn die Folgen 10 – 13 beweisen, dass der deutsche Comedy eben doch mehr zu bieten hat, als niveaulosen Klamauk und Standup-Comedy der Privatsender. Mit parodistischem Humor nimmt er schließlich völlig aktuelle gesellschaftliche Themen aufs Korn und hat dabei reichlich Lacher zu bieten. Angefangen bei einer kampfsüchtigen Veganerin, die der Reinigungskraft die Wartezeit auf einen Schlüssel richtig zur Hölle macht, bis hin zu einer Aufforderung zur Scheinehe dürften da reichlich gesellschaftlich brisante Themen vertreten sein.

    Der böse Blick auf die Behörden
    Am besten dürfte dabei die zweite Episode „Carpe Diem“ gefallen, die den Alltag in einer Behörde parodiert. Der gähnend langsame Alltag des Amtschaos dürfte dabei wohl jeder kennen: Niemand ist zuständig, niemand kennt sich aus und vor allem: Niemand arbeitet. Der Kollege lag zwei Wochen lang unbemerkt tot im Nebenraum herum, die Mitarbeiter sind ganztägig mit dem Konsum von Kaffee beschäftigt und die meist liebevoll genannten „Kunden“ schauen dem Bestattungsunternehmen ganz apathisch dabei zu, wie sie auf Grund formeller Schwierigkeiten nicht einmal die Leiche aus dem Hause tragen dürfen. Dass dabei völlig absurde und ulkige Dialoge zustande kommen, die uns fast ununterbrochen zum Lachen bringen, versteht sich von selbst. Neben der Episode „Schottys Kampf“ aus der zweiten Staffel dürfte sich „Carpe Diem“ damit unter den besten „Tatortreiniger“-Folgen aller Zeiten einreihen. Das sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen.

    Kleine Ausstattung
    Gerade einmal vier Episoden sind aber dennoch für eine Serienstaffel nun eine ziemlich magere Ausstattung. Dafür begeistert die Bildqualität der BluRay aber umso mehr, kommt diese schließlich mit einem knackscharfen und kontrastreichen Bild daher, das es durchaus mit Blockbustern aufnehmen könnte. Damit es noch ein wenig Abwechslung zu sehen gibt und die Fans auch einmal in den Genuss der ausländischen Fassung kommen, gibt es als Bonusmaterial noch die erstklassige Episode „Schottys Kampf“ in englischer Synchronfassung und „Angehörige“ mit französischer Sprachausgabe zu sehen. Warum man allerdings nicht gleich mehrere Sprachen bei jeder Episode anbietet, konnte sich uns nicht erschließen. Beachtet man jedoch die Tatsache, dass es sich um eine deutsche Produktion handelt, ist eine Ausstrahlung im Ausland ohnehin schon bemerkenswert. Immerhin ist der „Tatortreiniger“ mittlerweile auch in Frankreich und den USA zu sehen – und das hat die Serie definitiv verdient.

    Fazit:
    Mit innovativen Folgen und einer witzigen Parodie auf den Behördenalltag hat die dritte Ausgabe des „Tatortreinigers“ die bisher besten Folgen der Serie zu bieten.