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    Brotherhood of Blades 2

    Brotherhood of Blades 2


    Land/Jahr:
    China 2017
    Genre:
    Martial Arts
    Regie:
    Lu Yang
    Darsteller:
    Chang Chen
    Yang Mi
    Chin Shih-Chieh
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    120 Minuten
    Kaufstart:
    9. November 2018
    Label:
    Pandastorm

    China während der Ming-Dynastie: Nach zahlreichen blutigen Schlachten leidet das Volk unter einer gnadenlosen Gewaltherrschaft, in der Freiheit schon lange ein Fremdwort ist. Im Untergrund entstehen unterdessen immer größere Rebellengruppen, die es sich zum Ziel gemacht haben, das Regime des obersten Befehlshabers Meister Wei endgültig zu stürzen. Ausgerechnet in dieser Zeit kommt es bei einer Auseinandersetzung zu einem Mordfall an einem Mitglied der Geheimpolizei. Leutnant Shen Lian wird deshalb von der kaiserlichen Garde beauftragt, den Fall zu untersuchen und gegen die Rebellen zu ermitteln. Im Mittelpunkt seiner Ermittlungen steht dabei die Malerin Bei Zhai, deren Bilder dem Regime schon lange ein Dorn im Auge sind. Dumm nur, dass es kurz nach Beginn der Ermittlungen zu einem Streit kommt, bei dem Shen Lians Kollege getötet wird – und ausgerechnet Bei Zhai ist die einzige Zeugin dieses Vorfalls. Und das machen sich die Rebellen natürlich kurzerhand zunutze…

    Kritik:
    Es dürfte wohl kaum ein Thema geben, das chinesische Filmemacher mehr reizt, als spannende Geschichten über die zurückliegenden Dynastien, bei denen sie möglichst große Schlachten inszenieren können. „Brotherhood of Blades 2“ allerdings möchte dabei auch noch eine interessante Story bieten…

    Polizisten mit Schwertern
    Die großen Schlachten nämlich spielen in diesem Martial Arts-Streifen eine eher nebensächliche Rolle. Regisseur Lu Yang möchte sich schließlich auf einen einzelnen Charakter konzentrieren, der – anders als viele der großen Martial Arts-Stars – gar nicht erst im Sinn hat, es alleine mit ganzen Armeen aufzunehmen. Ungewöhnlich für einen Film dieses Genres ist schließlich, dass klassische Martial Arts-Kampfkunst hier einfach mal mit einer waschechten Krimigeschichte um Personen, die eine frühe Form der Polizei darstellen, kombiniert wird. Polizisten allerdings, die in einem Mordfall ermitteln, mit aufwändigen chinesischen Gewandungen und Schwertern herumstolzieren zu sehen, ist selbst nach hunderten von Martial Arts-Filmen wohl noch immer einer Seltenheit.

    Charakterdarstellung trifft Action
    Ein Glück, dass dann auch Hauptdarsteller Chang Chen in seiner Rolle ziemlich gut überzeugen kann, was sicherlich auch an seinen bereits ausgiebigen Genreerfahrungen liegen mag. Immerhin konnte er schon vor achtzehn Jahren reichlich Erfahrungen etwa mit „Tiger & Dragon“ machen, in dem er schon recht früh sowohl seine schauspielerischen Talente, als auch seine Kampffähigkeiten unter Beweis stellen konnte. Während vor allem die Actionchoreographie dabei einen insgesamt routinierten Eindruck hinterlässt, überzeugt Chen aber auch als glaubwürdiger Charakterdarsteller. Beim Versuch, den Mord an seinem Kollegen zu vertuschen und sich aus der Situation zwischen den Fronten der Rebellen und der Ermittlungen zu befreien, hat er in brenzligen Situationen stets die passende Mimik parat – kann aber andererseits ebenso den einfühlsamen, melodramatischen Frauenhelden verkörpern, ohne den ein mitunter auch etwas kitschig anmutender Martial Arts-Streifen natürlich nicht auskommen kann.

    Überambitioniertes Politikdrama
    Schade ist dann nur, dass er mit dem Drehbuch für seine Figur hin und wieder nicht ganz so viel Glück hatte, wirkt die Handlung vor allem zu Beginn des Streifens oftmals etwas zu holprig. Nicht immer ist sofort nachvollziehbar, wie es zu vermeintlichen Meinungsänderungen der Hauptfigur kommen mag und wie sich gewisse Emotionen zwischen den Figuren letztendlich entwickeln. „Brotherhood of Blades 2“ kann da an diversen Stellen trotz seiner zweistündigen Laufzeit durchaus wirken, als hätte man sich nicht die notwendige Zeit genommen, die Motive der Hauptfigur stark genug deutlich zu machen. Das mag sicherlich auch daran liegen, dass der Streifen gelegentlich etwas überambitioniert daher kommt und in seine Geschichte über Mordermittlungen und Erpressung dann auch noch eine gehörige Portion Politik einbauen möchte. Der Spagat zwischen Machtspielen und persönlicher Fluchthandlung gelingt dann leider nicht immer perfekt und „Brotherhood of Blades 2“ zeigt mit seiner Komplexität an dieser Stelle, dass weniger eben doch manchmal mehr ist – sofern man sich den Schritt zu einer noch längeren Laufzeit nicht traut.

    Ein chinesischer Augenschmaus
    Insgesamt muss man aber dann doch eingestehen: Zu einem schlechten Film macht das „Brotherhood of Blades 2“ keinesfalls. Vor allem bei der handwerklichen Inszenierung kann der Streifen seine Schauwerte immerhin voll und ganz entfalten. Hinsichtlich der großartigen chinesischen Kulissen und der fantastischen aufwändigen Kostümierung braucht sich der Martial Arts-Streifen nämlich keinesfalls vor Hollywood zu verstecken. Und auch was die eigentliche Darstellung der Actionszenen betrifft, können die eindrucksvollen Kamerafahrten mit ihren knackscharfen Bildern zu jedem Zeitpunkt punkten. Bei der optischen Inszenierung gibt es hier also keinerlei Abstriche zu befürchten und man merkt deutlich, dass sich selbst ein solcher chinesischer Streifen inzwischen an ein breites internationales Publikum richtet und dementsprechend mit dem westlichen Popcorn-Kino mithalten möchte. Vergleicht man dann wiederum damit, hat „Brotherhood of Blades 2“ trotz seiner Überladenheit und seinem gewissen Kitsch doch irgendwie den größeren Tiefgang zu bieten.

    Fazit:
    Der chinesische Martial Arts-Streifen hat nicht nur ein außergewöhnliches Setting zu bieten, in dem er klassische Kampfkunst mit einer modernen Krimigeschichte kombiniert, sondern überzeugt auch mit opulenten Kostümen, eindrucksvollen Kulissen und einer nahezu perfekten Kameraarbeit. Leider schwächelt „Brotherhood of Blades 2“ dann vor allem durch seine überambitionierte politische Handlung, wodurch der Streifen schnell überladen wirkt und seinen Fokus auf die Hauptfigur verliert.

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