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    Attraction 2

    Attraction 2


    Land/Jahr:
    RUS 2020
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Fjodor Bondartschuk
    Darsteller:
    Irina Starschenbaum
    Alexander Petrow
    Rinal Muchametow
    Oleg Menschikow
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    134 Minuten
    Kaufstart:
    13. März 2020
    Label:
    Capelight

    Seit dem verheerenden Absturz eines außerirdischen Raumschiffes auf die Erde sind inzwischen zwei Jahre vergangen. Das Wrack wurde seither geborgen und die Menschheit untersucht mit allen möglichen Mitteln die Technologie der Aliens, um sich auf eine zweite Begegnung vorzubereiten. Das bezieht auch die junge Julia, die Tochter von Leutnant Lebedew mit ein, die als einzige engeren Kontakt zu einem der Außerirdischen hatte, in den sie sich währendessen auch kurzerhand verliebte. Mit neuen besonderen Fähigkeiten ausgestattet, dient sie einem Forschungslabor seither als Versuchskaninchen, da sie für den Schlüssel im Kampf gegen die fremde Spezies gehalten wird. Das soll ihr bei einer tatsächlichen erneuten Begegnung allerdings zum Verhängnis werden, denn eine außerirdische Intelligenz setzt alles daran, Julias Leben endgültig auszulöschen – und nur ihr außerirdischer Freund Hakon scheint sie jetzt noch retten zu können…

    Kritik:
    Der russische Science-Fiction-Film „Attraction“ war vor rund drei Jahren ein richtiger Überraschungs-Hit – vor allem wegen seiner Schauwerte, die sich vor Hollywood-Produktionen in keinster Weise verstecken mussten. Nun erobert auch die Fortsetzung das Heimkino und knüpft genau da an.

    Besser mit Vorkenntnissen
    Da ist es für Fans natürlich eine große Freude, dass „Attraction 2“ inhaltlich eine nahtlose Fortsetzung seines Vorgängers darstellt. Mit einer Geschichte, die exakt zwei Jahre nach den Ereignissen aus dem ersten Teil spielt und dieselben Hauptdarsteller zu bieten hat, eignet sich der Streifen also perfekt, um die Geschichte weiter zu verfolgen. Das bringt allerdings auch ein Problem mit sich: Um die Handlung des Films vollständig verstehen und nachvollziehen zu können, sind Vorkenntnisse zwingend erforderlich. Es macht tatsächlich wenig Sinn, den zweiten Teil als alleinstehenden Film anzuschauen, da vor allem die Beziehung zwischen Julia und dem Außerirdischen nur wenig nachvollziehbar ist und auch die Rolle der außerirdischen Intelligenz ohne Vorkenntnisse an den Haaren herbeigezogen wirkt. Neueinsteiger können sich in die Hintergründe zwar einlesen, „Attraction 2“ macht aber wesentlich mehr Spaß, wenn man sich den ersten Teil einfach vorab anschaut.

    Kampf mit Deep Fakes
    Was es schließlich mit der außerirdischen (künstlichen) Intelligenz namens „Saul“ auf sich hat, wirkt ohne das entsprechende Wissen ziemlich abstrakt. Gleichzeitig ist jene „Figur“ aber auch genau das Element, das „Attraction 2“ so interessant macht und wodurch sich die Invasion des Films gewaltig von üblichen Science-Fiction-Filmen unterscheidet. Die Außerirdischen in diesem Streifen gehen nämlich wesentlich subtiler vor und arbeiten keineswegs mit grober Waffengewalt. Mit einer optisch beeindruckenden runden Raumstation samt künstlicher Intelligenz sind die Außerirdischen hier nämlich in der Lage, jegliche digitale Technologie auf der Erde zu steuern und zu manipulieren. Damit greift „Attraction 2“ eine Form der Kriegsführung auf, die auch ohne Aliens in der Realität nicht von der Hand zu weisen ist: Mit sogenannten „Deep Fakes“ sind wir immerhin auch heute schon in der Lage, Fake Videos zu erstellen, die eine Person aussehen lassen, als würde sie Dinge tun, die sie niemals wirklich getan hat. Eine durchaus ernstzunehmende Gefahr, die „Attraction 2“ eine erschreckend greifbare Thematik ansprechen lässt.

    Russische Powerfrau
    Ansonsten allerdings bietet der Streifen im Kern durchaus eine recht klischeehafte Lovestory. Die vermeintlich verbotene und etwas kitschige Liebe zwischen einer jungen Frau und einem Alien, die den Frieden sichern könnte, aber zum Staatsfeind Nr. 1 für die außerirdische Spezies wird, ist zugegeben, schon etwas abgedroschen. Spaß macht die Rolle von Irina Starschenbaum als Julia aber dennoch, da sie mit einer starken und durchsetzungsfähigen Charakterrolle auftritt. Sie verkörpert in der klassischen Lovestory-Rolle eine erfrischende Reife und erinnert uns keineswegs zu sehr an kitschige Teenager a la Kristen Stewart. Das mag sicherlich auch mit ihrem zwar süßen, aber auch etwas kantigeren russischen Erscheinungsbild zusammenhängen. Männliche Zuschauer, die hier zu viel Kitsch befürchtet haben, kann man also Entwarnung geben. Zugleich eignet sich „Attraction 2“ aber auch für ein jugendliches Publikum, da sich der Film mit seiner Härte etwas zurückhält.

    Russische Konkurrenz für Hollywood
    Weniger zurückhaltend, ist der russische Science-Fiction-Hit allerdings mit seinen opitischen Qualitäten. Wie schon sein Vorgänger begeistert auch „Attraction 2“ wieder mit spektakulären Schauwerten, denen es sehr leicht fällt, mit Hollywood-Produktionen mitzuhalten. Das macht sich insbesondere bei den äußerst hochwertigen Effekten bemerkbar, wenn wir außerirdische Technologie zu sehen bekommen. Die Darstellung der kugelförmigen außerirdischen Intelligenz etwa braucht sich optisch nicht einmal vor manchem „Transformer“ von Michael Bay zu verstecken und die Rüstungen der Außerirdischen erinnern an eine aufgehübschte, moderne Version von „Crysis“. Abgerundet mit eindrucksvollen Flucht- und Verfolgungsszenen, bei denen die Kameraführung absolut sitzt, macht „Attraction 2“ letztendlich sogar einem Luc Besson Konkurrenz. Science-Fiction-Fans dürfen also bedenkenlos zuschlagen und bekommen einen durchweg gelungenen Genrefilm geboten.

    Fazit:
    Nur wenige Jahre nach dem ersten Teil begeistert auch die Fortsetzung von „Attraction“ wieder mit spektakulären Schauwerten, gelungener Action und einer spannenden Science-Fiction-Story. Es empfiehlt sich jedoch, den Vorgänger vorab anzuschauen, um „Attraction 2“ vollständig nachvollziehen zu können.

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