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    Unthinkable

    Unthinkable


    Land/Jahr:
    USA 2009
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Gregor Jordan
    Darsteller:
    Samuel L. Jackson
    Carrie-Anne Moss
    Michael Sheen
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    93 Minuten
    Kaufstart:
    25. Februar 2011
    Label:
    Universum Film


    Manchmal gibt es Menschen, die ihr Leben ganz gewaltig satt haben und bei denen der Glaube an die falsche Religion ziemlich viel Schaden anrichten kann. So ist es auch bei dem Nuklear-Experten Steven Arthur Younger, der bei einem Kriegseinsatz, feindliche Atombomben aufspüren sollte und nun zum Islam konvertiert ist. Er hat innerhalb von drei amerikanischen Großstädten angeblich Atombomben versteckt und droht nun in einem Video mit dessen Detonation am kommenden Freitag. Das bringt dementsprechend sowohl das FBI, als auch das Militär auf den Plan. Um jedoch die Standorte dieser Bomben innerhalb der vorgegebenen Zeit herauszufinden, heuert man den Black-Ops-Verhörspezialisten „H“ an, um die Informationen mit Folter und illegalen Methoden aus dem vermeintlichen Terroristen herauszubekommen. Ein Kampf gegen das eigene Gewissen beginnt…

    Kritik:
    Spätestens seit dem Krieg im Irak werden die Vereinigten Staaten wegen des angeblichen Terrorwahns kritisiert. Manche denken sogar, sie haben den Terror durch ihren eigenen Krieg erst ausgelöst, oder gar verschlimmert. Kaum verwunderlich mag es daher sein, dass amerikanische Islamisten ihr eigenes Land nur noch hassen und dieses am liebsten vernichten wollen. Die Bedrohung mit Atombomben, welche „Unthinkable“ thematisiert, mag zwar sicherlich weit hergeholt sein, nicht jedoch die illegalen Foltermethoden, welche seit Guantanamo wohl jedem bekannt sein sollten. Auch dieser Film will mit Actionstar Samuel L. Jackson genau diese Problematik thematisieren und spielt dabei so ziemlich mit dem Gewissen aller Protagonisten. „Unthinkabale“ lässt die Frage darüber, welche Seite wohl zu den Guten gehört, lange Zeit offen. Ist es der Terrorist, der lediglich gegen die eigene Unterdrückung rebellieren will und den Behörden regelrecht vor Augen führt, welche grausame Menschen sie doch selbst sind, oder ist es der Verhörspezialist, der mit seinen zweifelhaften Methoden, Millionen von Menschen retten will. Um diese Frage jedoch überhaupt erst in den Raum zu stellen, baut „Unthinkable“ regelmäßig gelungene Wendungen ein, die sowohl den Zuschauer selbst an den Motiven beider Seiten zweifeln lässt, aber auch das Gewissen der Protagonisten auf die Probe stellt. Man mag sich recht schnell fragen, ob es wohl in Ordnung ist, unter bestimmten Umständen, Folter anzuwenden. Und selbst der Zuschauer, der ansonsten konsequent gegen Folter ist, könnte sich schon bald diese Frage stellen. Damit ist „Unthinkable“ ein wahres Meisterwerk gelungen, das keineswegs eine übliche „schwarz-weiße“ Handlung bietet, sondern stattdessen ein tiefgründiger Thriller der Extraklasse geworden ist. Natürlich muss man dabei gestehen, dass sich der Film mit Action durchaus zurückhalten kann, doch sobald wir welche zu sehen bekommen, wird sie wohl jeden schockieren. Dafür sorgt insbesondere Samuel L. Jackson mit seinen genialen darstellerischen Leistungen zwischen Wahnsinn, Rationalität und Jähzorn. Auch er stellt keineswegs eine stereotypische Figur dar, sondern zeigt einen Menschen, der rational und verrückt zugleich ist. Einen Menschen, der auf der einen Seite viele Grenzen überschreitet und dabei deutlich zu weit geht, andererseits aber nicht einmal weit genug geht, um seine Ziele zu erreichen. Eine solche Figur darzustellen, benötigt wahrlich ein großes Talent. Talent, welches Samuel L. Jackson definitiv besitzt. Somit ist „Unthinkable“ ein absolut sehenswerter Film geworden, der unbequeme Fragen stellt, dabei aber stets selbstkritisch bleibt. Eine Sichtung lohnt daher in jedem Fall.

    Fazit:
    Erstklassiger Terrorismus-Thriller, der viele Wendungen bereit hält und auf selbstkritische Weise äußerst unbequeme Fragen stellt. Ein Meisterwerk.