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    Edge of Love

    Edge of Love


    Land/Jahr:
    GB 2008
    Genre:
    Drama
    Regie:
    John Maybury
    Darsteller:
    Keira Knightley
    Sienna Miller
    Matthew Rhys
    Cillian Murphy
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    110 Minuten
    Kaufstart:
    26. Februar 2010
    Label:
    Koch Media


    Der zweite Weltkrieg ist in vollem Gange. Doch die Stimmung im Schutzraum der Londoner U-Bahn ist dennoch dank aufmunterndem Gesang relativ gut. Für diesen sorgt nämlich die attraktive Sängerin Vera, die speziell dafür eingesetzt wird, die „gehobene“ Bevölkerung während des Krieges aufzuheitern. Gut also, dass sie dementsprechend ebenso zu dieser Gesellschaftsschicht gehört – so, wie auch ihr Mann William. So können die beiden trotz des Krieges, ihr Leben und ihre Liebe in vollem Maße genießen. Dumm nur, dass ihre Freude schon bald ein Ende haben wird, als William plötzlich eingezogen wird und auch im Krieg dienen muss. Von nun an ist sie auf sich allein gestellt und beginnt eine Dreiecksbeziehung mit einem anderen Paar, während ihr Mann täglich sein Leben riskiert. Als sie dann jedoch noch ein Kind von dem anderen Mann gebärt, soll ihr Liebesleben schwerwiegende Folgen für alle Beteiligten haben…

    Kritik:
    Es ist ja definitiv nichts Ungewöhnliches, einen Film über die Liebe während des Krieges zu verfilmen. So ist dies natürlich auch im Falle von „The Edge of Love“ geschehen, allerdings mit der Ausnahme, dass dieser Film nicht nur ganz andere außergewöhnliche Perspektiven zeigt, sondern auch noch viele kunstvolle Innovationen zu bieten hat. Es beginnt bereits mit den besonderen Jobs der Protagonisten, wie dem der Hauptfigur Vera. Sie nämlich arbeitet als Sängerin und soll in Schutzräumen, die reiche Gesellschaftsschicht aufmuntern, während um sie herum die Bomben fallen. So bekommen wir hier nicht nur besonders viel Gesang zu hören, sondern auch eine ungewöhnlich – fast schon unglaubwürdig – gute Stimmung geboten. Während draußen die Bomben vom Himmel fallen, tanzen die Menschen in den Schutzräumen, als hätten sie etwas zu feiern. So ist es auch etwas gewöhnungsbedürftig, dass wir hier zunächst keinerlei Kriegsszenen zu sehen bekommen. Und auch das Leid des Krieges scheint weit entfernt. Als Zuschauer muss man sich auf diese Stilistik natürlich auch einlassen können, um nicht den Eindruck zu bekommen, der Film habe dramaturgische Probleme. Ein typischer Kriegsfilm ist „The Edge of Love“ nämlich definitiv nicht, sondern eher ein klassischer Liebesfilm mit romantischen Ansätzen. So kommt es beispielsweise vor, dass wir eine Kussszene vor brennenden Häusern zu sehen bekommen und durch den Kontrast zwischen Liebe und Krieg inmitten der rötlichen Farben eine besondere Atmosphäre spüren können. Das alles wird außerdem mit einem gelungenen 40er-Jahre-Setting, verrauchten Lokalen und klassischer Kostümierung kombiniert. Alles also durchaus sehr passend, aber zugleich auch gewöhnungsbedürftig. Interessant ist dann allerdings die bemerkenswerte Entwicklung des Films, welche von fröhlicher Liebesromantik, über Dreiecksbeziehungs-Dramatik, bis hin zu psychologisch tiefgründigen Wutausbrüchen reicht. Aus Liebesfilm kann im späteren Verlauf also auch ein Kriegsdrama mit Actionthriller-Ansätzen werden, besonders dann, wenn ein Mann traumatisiert aus dem Krieg zurückkehrt und dabei eine Frau vorfindet, die längst ein Kind mit seinem besten Freund gezeugt hat. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird kein Zuschauer mehr an dramaturgische Schwächen denken, denn das letzte Drittel des Films hat definitiv reichlich Hochspannung zu bieten. Problematisch ist dabei eher, all die vielen Geschmäcker unter einen Hut zu bringen. Denn wer die spannende Auseinandersetzung am Ende mag, kann sich noch lange nicht unbedingt mit der romantischen Liebesszenerie des ersten Drittels anfreunden. So kann man vermutlich nur den wenigsten Zuschauern wirklich gerecht werden, auch wenn diese Entwicklung mitsamt ihrer Wendungen für einen solchen Film definitiv bemerkenswert ist. Ganz zu schweigen von den hervorragenden Überraschungsmomenten, die dadurch zustande kommen, dass der Zuschauer mit den entsprechenden Wendungen nicht wirklich rechnet. Doch egal, welche Geschmäcker der Zuschauer auch haben mag, mit einem Liebesdrama sollte er sich auf jeden Fall anfreunden können, denn gerade die komplizierte Dreiecksbeziehung um Vera, Caitlin und Dylan nehmen einen großen Teil des Filmes ein und liefern somit auch interessante Charakterrollen, die von Keira Knightley und Sienna Miller perfekt dargestellt werden. Trotz alledem fehlt dem Film aber über lange Strecken die nötige mitreißende Intensität, die dem Film einfach einen etwas faden Beigeschmack verpasst und somit eine höhere Wertung verhindert. Dennoch lohnt sich das Ansehen, denn das Beste kommt bekanntlich zum Schluss – auch in „The Edge of Love“.

    Fazit:
    Romantisches und spannendes Liebesdrama über eine Dreiecksbeziehung inmitten eines Kriegsszenarios. Voller Kontraste inszeniert, mit hervorragenden Darstellerleistungen überzeugend, aber auch mit einigen Schwächen durch die mehrfachen Stiländerungen ausgestattet.

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