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    Feast II

    Feast II


    Land/Jahr:
    USA 2008
    Genre:
    Horror
    Regie:
    John Gulager
    Darsteller:
    Jenny Wade
    Clu Gulager
    Diane Ayala Goldner
    Tom Gulager
    Carl Anthony Payne
    Hann Putnam
    Martin Klebba
    Juan Longoria
    Judah Friedlander
    Willam Prael
    FSK:
    SPIO/JK
    Dauer:
    97 Minuten
    Kaufstart:
    26. Februar 2010
    Label:
    Senator

    Irgendwo mitten in der Wildnis: Was eine lesbische Biker Queen an diesem sonnigen Tag feststellen muss, wird sie nicht mehr so leicht verkraften. Plötzlich findet sie einen Hund mit einer Hand im Maul – der Hand ihrer Schwester. Da zögert sie natürlich nicht lange, den Hund brutal niederzustrecken und vor Wut alles daran zu setzen, den Mörder ihrer geliebten Schwester zu finden. Doch bereits auf dem Weg dorthin, steigt sie mit ihrer Gang über zahlreiche kopflose Leichen, welche mitten auf der Straße liegen. Es waren die blutrünstigen Monster, die vor kurzem bereits eine Bar in Angst und Schrecken versetzten – und nun haben sie es auf die Bikerinnen und ihre Kameraden abgesehen…

    Kritik:
    Etwa fünf Jahre ist es inzwischen her, dass wir begeistert dabei zu sehen konnten, wie die Besucher einer Bar brutal von einem blutrünstigen Monster mit scharfen Zähnen gejagt wurden. Damals noch konnte „Feast“ eine enorme Atmosphäre mit Einengungsgefühl erzeugen, die Horrorfans mehr als nur zufrieden stellte. Doch „Feast II – Sloppy Seconds“ macht nun alles anderes. Das beginnt bereits bei der Story. Statt brutalem Kammerspiel, sehen wir nun eine scheinbar coole Bikerinnen-Gang, die unbedingt den Mörder einer ihrer Schwestern finden will und dabei in einem Dorf auf zahlreiche bösartige Monster stößt. Denn in „Feast II“ gibt es nun endlich mehr, als nur ein Monster, das es auf menschliches Fleisch abgesehen hat. Kein Wunder also, dass der Film stellenweise entsprechend sexistisch ausgefallen ist, was unter anderem an den Fortpflanzungsmethoden der Monster liegen mag. Die haben nämlich plötzlich erstmals ersichtliche Geschlechtsteile und machen sich je nach Laune auch schon einmal über eine Katze her. Wie die Karnickel vermehren sich die Monster also schneller, als wir gucken können. Und damit auch wir menschlichen Zuschauer etwas fürs Auge geboten bekommen, laufen die Bikerinnen auch mal halb nackt durch das Bild – schließlich werden die Klamotten für eine wahnhalsige Katapult-Aktion gebraucht, bei der kleinwüchsige Menschen auf das gegenüberliegende Häuserdach katapultiert werden sollen. Man merkt spätestens hier, dass sich „Feast II“ nicht wirklich ernst nimmt und auch einen guten Trash-Anteil zu bieten hat. Einen so absurden – und teilweise auch dummen – Horrorfilm sieht man nicht ganz so oft. Schade ist dann allerdings, dass man sich hin und wieder auch für die Dummheit der Charaktere fremdschämen muss.

    Gore hoch 2
    Aber kein Wunder, hat es „Feast II“ doch schließlich auf etwas ganz anderes abgesehen, als auf eine gute Story. Im Vordergrund stehen die vielen Horroreffekte, bei denen überhaupt nicht gespart wird. Und da werden sich klassische Horrorfans darüber freuen, dass hier lieber mit richtigen Effekten, statt mit CGI gearbeitet wird. Da kommt es dann umso besser, dass der Film genau hier seinen absoluten Höhepunkt bietet. Die vielen Gore-Effekte, die wir hier zu sehen bekommen, haben nämlich quasi das gesamte Programm zu bieten. Von ätzender Haut, über zerrissene Leichen, bis hin zu den Eingeweiden der Monster, ist hier alles dabei. Bei letzterem wird dann auch noch viel Wert auf Ekelfaktor gelegt, sodass das Monster unsinnigerweise und grundlos vollständig seziert wird und alle Körperflüssigkeiten aus ihm herausgepresst werden, die es irgendwo zu bieten hat. Sei es Blut, irgendeine grüne übertrieben ausgekotzte Flüssigkeit, oder gar Sperma der Monster – alles kommt raus und das auch noch direkt auf die Protagonisten. Besonders die Oma der beiden kleinwüchsigen, trashigen Möchtegern-Superhelden darf hier besonders leiden, denn sie bekommt gleich so viel ab, dass sie später als Versuchskaninchen zweckentfremdet werden kann. Nun, wer also auf den etwas böseren Gore- und Splatter-Horror steht, liegt bei „Feast II“ wohl richtig.

    Humor?
    Schade ist allerdings, dass der Gore auch schon fast das einzige ist, was an „Feast II“ halbwegs qualitativ ausgefallen ist. Wenn es dann nämlich um den scheinbar versuchten Humor geht, scheitert der Film kläglich. Die vielen sexuellen Anspielungen, die selbst beim Ermorden der Monster noch zum Vorschein kommen, sind nun alles andere, als witzig, auch wenn das „Anal-Töten“ mittels Stock sicherlich witzig sein sollte. Die meisten Zuschauer werden dafür aber vermutlich nur ein müdes Lächeln übrig haben. Bestenfalls hat die Absurdität dieses Films noch ein wenig zu bieten, doch daran sieht man auch, dass der zweite Teil rein gar nichts mehr mit seinem Vorgänger zu tun hat.

    Stolpernde Inszenierung
    Bei all dem Unsinn, mit dem „Feast II“ offensichtlich „bereichert“ wurde, hat man allerdings das Wichtigste, was wir aus dem Vorgänger kennen, vergessen: Die Atmosphäre. Damals noch bekamen wir eine richtig beklemmende, aussichtslose Atmosphäre, bei der die Besucher einer Bar alles daran setzten, gemeinsam das Monster zu töten. Doch nun wirkt der Film eher so, als würde er über seine eigene Inszenierung stolpern. Selbst „vor sich hin plätschern“, wäre hierfür noch der falsche Ausdruck. Vieles geht einfach zu schnell, um wirklich eine gute Stimmung aufzubauen und auch die Szenewechsel wirken oft unpassend. Manchmal hat man im schlimmsten Fall gar das Gefühl, es handele sich um ein schlechtes Rock-Musikvideo. So kommt natürlich kein wirklicher Gruseleffekt auf, sodass „Feast II“ leider und dummerweise vollständig auf den Gore angewiesen ist. Doch der macht bei abgehärteten Zuschauern auch nichts mehr her. Wenn man hierzu auch noch bedenkt, dass die Charaktere einfach nur übertrieben, bzw. trashig und daher uninteressant wirken, sollte klar werden, dass „Feast II“ seinem Vorgänger um Längen hinterher hinkt. Hoffen wir also auf einen besseren dritten Teil.

    Fazit:
    „Feast II – Sloppy Seconds“ hat mit seinem Vorgänger überhaupt nichts mehr gemeinsam. Die Atmosphäre, die gelungenen Charaktere und die gute Inszenierung – alles verschwunden. Was bleibt ist ein richtiger Gore-Streifen mit einem Hauch Trash, der auf gemischte Gemüter stoßen wird.