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    Knight Rider – Die neue Serie

    Knight Rider – Die neue Serie


    Land/Jahr:
    USA 2008
    Genre:
    Serie (Action)
    Regie:
    -
    Darsteller:
    Justin Bruening
    Deanna Russo
    Bruce Davison
    Paul Campbell
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    756 Minuten
    Kaufstart:
    15. April 2010
    Label:
    Universal Pictures

    KITT ist endlich zurückgekehrt. Und er hat einen Auftrag: Mit neuer Karosserie und technischen Spielereien soll er nach dem Tod seines Erfinders, dessen Tochter vor Kriminellen beschützen. Die sind ihr nämlich bereits auf den Fersen, weil sie unbedingt Zugriff zu den Forschungsdaten ihres Vaters bekommen wollen – und dafür brauchen sie nun sie. Dumm nur, dass ausgerechnet Ex-Soldat Mike sie beschützen und zum neuen Michael Knight werden soll. Der nämlich zeigt sich ziemlich dickköpfig und scheint zunächst eine Menge Schulden zu haben. Er ist eben gar nicht so, wie ein Held, der für Recht und Verfassung kämpft und leidet zudem seit dem Irakkrieg unter Gedächtnisverlust. Doch schon bald soll er zum einzig wahren „Knight Rider“ werden und in die Fußstapfen des legendären Michael Long treten.

    Kritik:
    Darauf haben Fans jahrelang gewartet: Nachdem die originale „Knight Rider“-Serie in den 80er Jahren zum Kult herangewachsen ist, präsentiert sich die neue, gleichnamige Serie in einem völlig neuen Look. Nun ist es nicht mehr David Hasselhoff, der mit seinem Pontiac Trans Am für Sicherheit in der Welt sorgt, sondern sein Nachfolger Justin Bruening, der fortan mit einem ebenso charakterstarken Ford Mustang die Straßen unsicher macht. Dabei ist natürlich beides auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig. Anders als Hasselhoff hat Justin eben kein reif wirkendes Charaktergesicht mehr, sondern kommt eher wie ein smarter Mittzwanziger rüber. Dementsprechend lockerer ist auch der Stil insbesondere in Bezug auf die Dialoge geworden. Justin nimmt das Leben schließlich leicht und das soll später auch auf KITT abfärben, der sich charakterlich immer mehr an seinen Fahrer anpasst.

    Der Pilot
    Damit die Eingewöhnung allerdings nicht ganz so schwer fällt, liefert die erste Staffel natürlich auch gleich den Pilotfilm mit. Darin sehen wir, wie das neue Team der Foundation gegründet wird und warum gerade Mike der neue Fahrer werden soll. Ganz nebenbei bietet sich so auch ein guter Einstieg in die Story und wir lernen die ersten Fähigkeiten des neuen KITT kennen. Dementsprechend sollte man diesen zunächst unbedingt sehen, um einen guten Einstieg in die Serie zu bekommen, auch wenn die einzelnen Folgen später eine wesentliche bessere Qualität zu bieten haben. Auch dürften sich einige Zuschauer womöglich mit der veränderten Innenausstattung nicht so schnell anfreunden können, die zwischen Pilot und eigentlicher Serie ausgetauscht wird.

    Die Episoden
    In den Episoden jedoch bleibt alles durchgehend gleich, außer dass KITT immer wieder ein paar neue Funktionen verpasst bekommt. Hier kommt dabei auch gleich der große Unterschied zum Vorgänger: „Knight Rider“ ist inzwischen viel zeitgemäßer geworden und basiert in vielen Dingen auf aktuellen technischen Möglichkeiten. So ist die Basis von Knight Industries nun vollständig mit Touchscreens ausgestattet und die einzelnen Episoden nutzen Technik, wie Überwachung, Gesichtserkennung, Ortung und viele andere tatsächlich existente Technologien. Lediglich die gelegentlichen Anspielungen auf andere Serien und Filme sind etwas gewöhnungsbedürftig und nicht immer realistisch. So hat KITT nun schließlich auch die Möglichkeit, seine Karosserie zu transformieren, ganz so, wie wir es auf „Transformers“ kennen. Jede Karosserie, die ihm einprogrammiert wird, kann er nutzen und sich jederzeit verwandeln. Das dürfte in der Realität wohl technisch gesehen deutlich schwieriger sein. Glaubwürdiger sind dagegen schon die Anspielungen auf Serien, wie „Torchwood“ und Filmen, wie „Speed“. Immerhin ist Mikes Teamkollege ein großer „Torchwood“-Fan und verkleidet sich auch gern mal als Jack Harkness. Und wenn KITT mit einer Bombe ausgestattet wird, kommt es auch mal vor, dass er eine bestimmte Geschwindigkeit nicht unterschreiten darf, ganz so, wie damals in „Speed“. Hier kommen dann auch die wirklich interessanten Doppelfolgen ins Spiel, die man unbedingt nacheinander sehen sollte, um die Entwicklung der Serie richtig mitzubekommen. Und auch wenn jede Folge eigentlich eine geschlossene Story hat, so ist die korrekte Reihenfolge auch in Bezug auf die Charakterentwicklung sinnvoll, da sich insbesondere die Beziehung zwischen KITT und Michael, die zwischen Michael und Sarah und die Beziehung der restlichen Teammitglieder über die Zeit auf interessante Weise entwickelt und sogar zu eine Lovestory führt. Hier liegt dann ohnehin auch gleich der nächste Unterschied zum Vorgänger, denn die Teammitglieder von Knight Industries sind inzwischen allesamt deutlich jünger ausgefallen und bestehen teilweise eher aus modernen Nerds. Schade ist allerdings, dass die einzelnen Episoden durchaus eine schwankende Qualität haben. Während es einzelne wirklich überragende Folgen gibt, bekommen wir auch Folgen zu sehen, die gelegentlich zweifeln lassen. So ist auch fraglich, inwiefern KITTs Selbstzerstörungsfunktion einen Sinn ergibt, obwohl er doch jederzeit in der Lage ist, sich herunterzufahren. Und auch ein Event Handler scheint bedenklich, wenn niemand im Fahrzeug sitzt und KITT doch angeblich selbst in der Lage ist zu denken. Da führt er in der einen Episode noch Selbstgespräche und kommentiert seine Handlungen, wie „Transformation abgeschlossen“ und meckert in einer der nächsten auch gleich, dass Mike ihn auf jede Kleinigkeit hinweist. Das allerdings dürften Tatsachen sein, die wohl eher Nerds und Programmierern auffallen und von den meisten Zuschauern eher weniger beachtet werden. Immerhin gibt es dabei allerdings weniger Logikfehler, als noch im Vorgänger, denn KITT wird inzwischen weniger, als selbstdenkendes Wesen, sondern eher als Android in Fahrzeugform gezeigt. So erinnert KITT nun charakterlich und technisch eher an „Data“ aus „Star Trek – The Next Generation“. Sein „Gehirn“ funktioniert hier auf ähnliche Weise mit entsprechendem Algorithmus, was deutlich nachvollziehbarer ist.

    Ganz nebenbei ist „Knight Rider“ aber auch ähnlich aufgebaut, wie der Vorgänger. So kommt natürlich auch die Action nie zu kurz, bei der Mike den klassischen Actionhelden spielt und KITT zugleich Beschützer, Hilfsmittel und Retter ist. So bleibt auch die Spannung stets auf einem sehr hohen Niveau und kann in jeder einzelnen Folge hervorragend unterhalten. Die interessanteste Folge dürfte dabei allerdings unter anderem eine Folge sein, in der wir ein politisch motiviertes Attentäter-Paar zu sehen bekommen. Ganz im Sinne des „Wikileaks“-Prinzips setzen die nämlich alles daran, die Wahrheit zu veröffentlichen und sogar geheime Daten von Knight Industries aufzudecken. Das ist deshalb fortschrittlich, weil Knight Industries so erstmals selbst in Frage gestellt wird. Menschen, die für die Veröffentlichung der Wahrheit kämpfen, sind schließlich cooler, als jene, die heimlich Gelder kassieren und die Bevölkerung überwachen. So selbstkritisch haben wir den Vorgänger jedenfalls nie erleben können – dementsprechend bleibt zu hoffen, dass dies in der zweiten Staffel, so es denn eine geben wird, ausgeweitet wird. Insgesamt ist die neue „Knight Rider“-Serie jedenfalls entgegen aller Befürchtungen wirklich gelungen und kann mit allen 18 Folgen durchgehend unterhalten.

    Fazit:
    „Knight Rider“ präsentiert sich in einem moderneren Look, zeitgemäßer Technik und spannenden Episoden.