• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    13 Semester

    13 Semester


    Land/Jahr:
    D 2009
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Frieder Wittich
    Darsteller:
    Max Riemelt
    Dieter Mann
    Robert Gwisdek
    Michael Herl
    Alexander Fehling
    Claudia Eisinger
    Amit Shah
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    98 Minuten
    Kaufstart:
    8. Mai 2010
    Label:
    20th Century Fox

    Moritz wollte eigentlich nur weg von zuhause und, wie alle anderen, auf die Uni gehen. Nicht, weil er sonderlich viel Interesse daran hatte, zu studieren, sondern einfach nur um seine Eltern loszuwerden und vor allem nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten zu müssen. Doch da ahnte er auch noch nicht, dass das Chaos auf der Uni erst so richtig beginnt. Nach der schwierigen Wohnungssuche, den ersten Knochenbrüchen und dem Liebesstress zieht er nämlich mit seinem chaotischen Kumpel zusammen und wird noch ganze 13 Semester vor sich haben, in denen er mehr Zeit damit verbringt, sein Leben in den Griff zu bekommen, als zu studieren…

    Kritik:
    Über Studenten gibt es ja viele Vorurteile. Man sagt, sie würden den ganzen Tag verschlafen, erst um 18 Uhr aufstehen und lieber Partys feiern, als die Vorlesungen zu besuchen. Nunja, ein bisschen mag – zumindest in „13 Semester“ – an diesem Klischee was dran sein. Auch Moritz begibt sich gezwungenermaßen auf die nächtlichen Partys seines Mitbewohners, mag lieber mal ausschlafen und ist auch von den Vorlesungen nicht sonderlich begeistert. Doch das alles ist nur oberflächlich. Eigentlich geht es dabei viel mehr um die Findung der eigenen Identität und darum, sein Leben so richtig in den Griff zu bekommen. Immerhin zieht Moritz zum ersten Mal von zuhause aus, muss mit seinem Liebesleben zurechtkommen und Prioritäten setzen. Und das ist definitiv nicht immer einfach. „13 Semester“ erzählt uns also die Geschichte eines Langzeitstudenten, der versucht, sich neue Perspektiven zu eröffnen – inklusive mehr oder weniger sinnvollem Auslandssemester. Erstaunlich ist dabei der überaus konsequente Stil des Films. Schnell werden wir in eine fröhliche und lockere Atmosphäre eingestimmt, doch die großen Gags bleiben aus. Statt Humor aus der untersten Schublade, nimmt sich der Film doch schon erstaunlich ernst, obwohl er stellenweise an typische deutsche Uni-Komödien erinnert. Doch, wenn man die üblichen Pro7-Comedians einfach mal weglässt, kann da auch schon einiges bei rumkommen. Im Endeffekt heißt das: Ernsthafte Story, mit lockerer Atmosphäre und geschickt eingesetztem Humor, der nicht aufdringlich, aber dennoch witzig wirkt. Dabei hat „13 Semester“ dann auch überhaupt keine Patzer, zieht seine Stilistik konsequent und fast ohne Wendungen durch. Trotz alledem ist der Film aber auch anders, als seine Konkurrenz und bleibt so unvorhersehbar. Das mag auch an dem innovativen Umgang mit dem Studentenleben zu tun haben, denn „13 Semester“ ist, trotz interessanter und neuer Story, immer realistisch. Moritz erzählt mitten aus dem Leben, ganz so, wie ein echter Student. Das macht den Film glaubwürdig und ermöglicht es dem Zuschauer, sich gut mit dem Hauptcharakter zu identifizieren. Die gelungene Lovestory ist dabei fast schon nebensächlich, aber ebenso nicht langweilig, weil nicht kitschig, sondern natürlich. Das kommt gut, lässt „13 Semester“ so glücklicherweise die Finger von den üblichen klischeehaften Heile-Welt-Stories, die wir aus Hollywood kennen. Aber kein Wunder: Stories, die vom richtigen Leben handeln, sind wir ja aus Deutschland gewohnt. Gelungen ist dabei aber auch der nahtlose Übergang zwischen den Gedanken von Moritz und der Realität. Denn während wir die eigentliche Handlung sehen, bekommen wir immer wieder Einblendungen aus den Gedanken von Moritz. Wenn er sich dann beispielsweise seine Kunden mit riesigen Ferengi-Ohren vorstellt, oder sich zur Auslandssemester-Story einfach was dazu erfindet, lässt das so manchen Zuschauer schmunzeln. Dabei ist genau diese auf den ersten Blick gar nicht so gut gelungen, reißt die Kurzdarstellung des Auslandsaufenthalts zunächst ein wenig aus dem Film heraus. Das mag an der schnellen, aber gleichzeitig zu langen Inszenierung derselben liegen, die einfach nicht so ganz zum Rest des Films passen mag. Dass dies aber im Nachhinein doch gelungen ist, sehen wir dann beim späteren Verlauf, wenn es um die Konversationen mit anderen Studenten geht. Doch selbst, wenn diese unpassende „Zwischensequenz“ nicht so recht gefallen mag, kann die Charakterrolle von Moritz doch wieder einiges gut machen. Der spielt immerhin einen recht eigensinnigen Typen, der irgendwann feststellen muss, dass er mit allem nicht so ganz mitkommt. Sei es mit dem Bildungsstand der anderen, oder dem Liebesleben. Vor allem aber sein Leben scheint irgendwie schneller zu verlaufen, als es ihm gut tut.

    Fazit:
    Ein Langzeitstudent erzählt aus seinem Leben – mit guter Charakterzeichnung authentisch erzählt und mit einem gelungenen Hauch Humor.

    Get the Flash Player to see this player.