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    The Heavy

    The Heavy


    Land/Jahr:
    GB / USA 2009
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Marcus Warren
    Darsteller:
    Gary Stretch
    Vinnie Jones
    Christopher Lee
    Stephen Rea
    Adrian Paul
    Shannyn Sossamon
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    90 Minuten
    Kaufstart:
    8. April 2010
    Label:
    EuroVideo


    Dass Mitchell ein durchtrainierter, knallharter Kickboxer ist, kommt ihm bei seinem Job gerade recht. Er arbeitet nämlich als Geldeintreiber und wurde gerade aus dem Knast entlassen. Vor einigen Jahren hat er einen Mann ermordet, nachdem dieser mit seiner Frau schlief. Damit dies aber nicht nochmal passiert, verabscheut er heute jede Art von Waffen und führt seine Jobs lieber mit der Kraft seiner Fäuste aus. Dumm nur, dass er dieses Mal vor einem Job steht, bei dem er um Waffengewalt nicht herum kommt. Nachdem er zunächst während eines Tauschgeschäftes reingelegt wird und statt Geld, eine Schusswaffe vorfindet, bekommt er von seinem Auftraggeber, den Job, seinen Bruder umzubringen. Für Mitchell ist das eine interessante Angelegenheit, hält er ihn heute noch für den Tod seiner Frau verantwortlich und kann so seinem abgrundtiefen Hass freien Lauf lassen. Da zögert er also nicht lange, diesen Job anzunehmen, stößt dabei aber leider auf ein wenig Gegenwehr…

    Kritik:
    Beim Titel „The Heavy“ denken wir natürlich alle an einen knallharten Actionfilm. Und genau den bekommen wir hier geboten, geht es doch schließlich um einen Geldeintreiber und baldigen Auftragskiller, der seinen Bruder ermorden soll. Doch die Story ist nicht so einseitig, wie wir auf den ersten Blick denken würden. Zwar ist Mitchell tatsächlich skrupellos, doch seine Charakterrolle entpuppt sich als eine interessante Psyche. Mitchell hat nämlich eine schwierige familiäre Vorgeschichte, zumal seine Frau damals ums Leben kam und er außerdem ihren Liebhaber ermordete. Er verabscheut deshalb zwar Waffen, hat jedoch einen großen Hass auf seinen Bruder. Da merkt man dann allerdings schnell, dass seine Skrupellosigkeit, zugleich auch Charakterstärke darstellt. Denn Mitchell weiß, was er will und was er nicht will und geht dabei knallhart vor. Ob sein Bruder stirbt, ist ihm dabei scheißegal. Für den mitfühlenden Zuschauer hat es da schon eine krasse Wirkung, wenn Mitchell plötzlich bereit ist, seinen Bruder sterben zu lassen, oder gar selbst umzubringen. Er erfährt nämlich von einer schlimmen Krankheit, durch die sein Bruder unbedingt eine Knochenmarkspende benötigt, bis er endlich sein Spenderherz bekommt. Mitchell wäre ein möglicher kompatibler Spender, denkt jedoch nicht daran, auch nur einen Finger krumm zu machen, um ihn zu helfen. Stattdessen heißt es wörtlich: „Meinen Bruder würde ich nicht einmal anpissen, wenn er in Flammen stünde“. Die darauffolgenden schnellen Schnitte mit genialer Musikbegleitung von Paul Oakenfold verherrlichen daraufhin regelrecht diese Skrupellosigkeit und verpasst Mitchell eine gewisse Coolness. Doch das ist gut so, denn „The Heavy“ bekommt hierdurch seinen Style, kann sich so erst von Konkurrenzfilmen abgrenzen. Mitchell ist eben der coole Actionheld, der zugleich aber eben nicht zwangsläufig zu den Guten gehört. Ganz im Gegenteil, hat er schließlich richtig viel Dreck am Stecken. Umso interessanter wird seine Rolle, wenn sein innerlicher Hass und seine Wut auf seinen Bruder erst richtig deutlich werden. Da kann er auch mal ausrasten und sich über eine kleine unschuldige Katze hermachen, die er daraufhin regelrecht quält. Mitchell ist schnell reizbar und das verleiht dem Film eine gute Atmosphäre. Was die Hauptrolle angeht ist diese also hervorragend umgesetzt und optimal besetzt. Anders sieht das aber bei manchen Nebenrollen aus. Besonders Mitchells Mutter und der Arzt können nicht gänzlich überzeugen. Sei es, weil die Synchronstimme einfach misslungen ist, oder weil ihre Reaktionen unglaubwürdig erscheinen. Der Arzt beispielsweise könnte eher ein schwarzer Gangsterboss, als ein Mediziner sein. Das wirkt in der Tat etwas befremdlich. Dafür tragen diese aber einiges dazu bei, Mitchells innerliche Gefühlslage weiter zu verdeutlichen. Außerdem ist „The Heavy“ eben doch auf Action ausgelegt und wird Genrefans mit einer soliden Inszenierung sehr zufrieden stellen. Da sind die gelegentlichen Patzer auch schnell verzeihbar und wir brauchen auch nicht die anspruchsvollste Story. Für einen Film dieser Art, der eben kein Hollywood-Blockbuster ist, ist die Charakterzeichnung nämlich bereits sehr überzeugend und übersteigt sogar so manche Erwartungen. Actionsfans, die weder richtige Filmkunst, noch Hollywood-Effekthascherei sehen wollen, stattdessen aber solide Action mit guten Charakteren mögen, liegen hier also genau richtig.

    Fazit:
    „The Heavy“ überzeugt besonders mit seinem gelungenen Hauptcharakter, der sich dank Skrupellosigkeit, Hass und Wutausbrüchen voll entfalten kann und gar nicht so einseitig ist, wie er zunächst scheint. Die solide Action tut außerdem ihr übriges und stellt Genrefans zufrieden, sodass die kleineren Schwächen zu verzeihen sind.

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