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    Hanni & Nanni 3

    Hanni & Nanni 3


    Land/Jahr:
    D 2012
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Dagmar Seume
    Darsteller:
    Sophia Münster
    Jana Münster
    Hannelore Elsner
    Katharina Thalbach
    Suzanne von Borsody
    Leopold Klieeisen
    Barbara Schöneberger
    FSK:
    ab 0 Jahren
    Dauer:
    84 Minuten
    Kaufstart:
    10. Oktober 2013
    Label:
    Universal Pictures



    Endlich gibt es für die beiden Zwillingsschwestern Hanni und Nanni einmal so richtigen Grund zur Freude. Für den kommenden Elterntag probt ihre Schulklasse im Internat schließlich eine gemeinsame Aufführung des berühmten „Romeo und Julia“-Theaterstückes. Als wäre das nicht bereits Grund genug zur Freude, bekommt das Internat schon bald sogar Besuch von einer Klasse mit Austauschschülern aus England. Gerade für eine Mädchenschule kommt es dabei umso überraschender, dass es sich bei all den Schülern ausschließlich um Jungs handelt. Kein Wunder also, dass die ersten Liebesgefühle schnell aufkommen und die Jungs für spannende Nächte sorgen. Dumm nur, dass ausgerechnet sowohl Hanni, als auch ihre Schwester Nanni in ein und denselben Jungen verliebt sind. Da ist der große Herzschmerz also bereits vorprogrammiert und die gesamte Situation scheint auf ein schwieriges Ende zuzurasen. Leider treibt zu allem Überfluss aber auch noch ein Schlossgespenst sein Unwesen in den Gemäuern der Schule…

    Kritik:
    Nach einem katastrophalen zweiten Teil als vollkommenen Totalversager ist es endlich einmal wieder Zeit für einen wirklich unterhaltsamen und spaßigen Familienfilm. Mit „Hanni & Nanni 3“ kommt dank neuer Regisseurin und spannenden Neubesetzungen auch gleich viel Hoffnung auf. Kann der Film also die Erwartungen erfüllen?

    Zwillinge zum Knutschen
    Bereits in den ersten Szenen merkt man, dass Regisseurin Dagmar Seume ihre Arbeit jedenfalls deutlich besser versteht, als ihre Vorgängerin. Die Mädchen kommen hier allesamt weniger kitschig und zickig herüber und präsentieren sich eher als leicht reifere, erwachsenere junge Frauen, die zum ersten Mal so richtig verliebt sind. Gut also, dass man sich im dritten Teil nun endlich das extrem ähnliche Aussehen der beiden Zwillingsschwestern, die auch im realen Leben zwei Schwestern sind, zu Nutze macht. Aus einem albernen und chaotischen Kinderfilm wird so nämlich plötzlich eine einigermaßen professionelle Verwechslungskomödie, bei der es einfach richtig Spaß macht, die beiden Schwestern regelmäßig ihre Rollen tauschen zu sehen. Noch dazu, dass eben beide ausgerechnet in den gleichen Jungen verliebt sind – was den Schwesternkonflikt noch antreibt und den Film nun deutlich emotionaler werden lässt, als seine beiden Vorgänger. Seume schafft es in diesem Fall, die jungen Charaktere allesamt hervorragend zu nutzen und ihnen interessante Gesichter zu geben.

    Schlossgespenst im Internat
    Noch dazu gelingt es in diesem Fall, den Streifen einen deutlichen Tick düsterer und erwachsener erscheinen zu lassen. Die stimmungsvolle Atmosphäre in den Nachtszenen sorgt schließlich für gruselige Momente, wenn das vermeintliche Schlossgespenst vor allem auch die erwachsenen Darsteller in Angst und Schrecken versetzen. Da sind also Könner am Werk, wenn es darum geht, Lichteffekte und Gruselelemente gezielt einzubauen, aber auch das Tempo ordentlich in Szene zu setzen. Im Gegensatz zu Teil 2 hat dieser Film nämlich tatsächlich einen Storykern, den man gezielt verfolgt und spannend einbaut. Genau das merkt man dann auch bei den zahlreichen Konflikten zwischen den Mädchen und dem gelungenen Theaterprojekt, das glänzend und erstaunlich choreographiert in Szene gesetzt wird. Hier fügt sich inszenatorisch und optisch einfach alles gut in den Film ein. Konnte man den Vorgänger kaum lange ansehen, so wird „Hanni & Nanni 3“ schnell zu einem echten Genuss.

    Overacting mit Thalbach
    Leider muss man allerdings auch von diesem Teil klar sagen, dass Katharina Thalbach als überforderte und exzentrische Lehrerin einmal mehr eine echte Fehlbesetzung ist. Obwohl sie sich verglichen mit ihren früheren Leistungen noch leicht zurückhält, liefert sie auch im dritten Teil wieder einmal reinstes Overacting ab, das in übertriebenen Mimiken, einem selten dämlichen französischen Dialekt und überaus fehlplatzierter Körpersprache endet. Einmal mehr wünscht man sich als Zuschauer, diese ältere Dame würde doch endlich aus dieser Filmreihe entfernt werden. Die Tatsache, dass man auch weiterhin lediglich drei hauseigene Lehrerinnen und eine einzige Klasse zu bieten hat, wirkt darüber hinaus nach wie vor befremdlich. Dafür kann sich Justus von Dohnanyi als englischer Lehrer mit seiner Austauschklasse tatsächlich sehen lassen und den Film doch darstellerisch deutlich auflockern und verbessern. Immerhin stellen die männlichen Jungdarsteller, allen voran Leopold Klieeisen doch eine klare Bereicherung für den Film dar und sorgen so erst für die Umsetzung des spannenden und emotionalen Liebeskonflikts. Alles in allem ist „Hanni & Nanni 3“ also deutlich besser gelungen und vermutlich der beste Teil der Reihe.

    Fazit:
    Bis auf die erneute Fehlbesetzung Thalbach kann sich der dritte Teil der erfolgreichen Kinderfilm-Reihe sehen lassen und liefert einen emotionalen Liebeskonflikt, speziell ausgerichtet für die jüngeren Zuschauer. Witziger Familienfilm.