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    72 Stunden

    72 Stunden


    Land/Jahr:
    ESP 2008
    Genre:
    SF-Thriller
    Regie:
    Francisco J. Gutiérrez
    Darsteller:
    Víctor Clavijo
    Mariana Cordero
    Eduard Fernández
    Elvira de Armiñán
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    97 Minuten
    Kaufstart:
    19. September 2013
    Label:
    3L Homevideo


    Der faule Ale wollte eigentlich nur seinem langweiligen Berufsalltag nachgehen, als er bei der Reparatur eines Fernsehgerätes plötzlich eine erschreckende Meldung erfährt: Ein Meteorit, etwa fünf Mal so groß wie beim Aussterben der Dinosaurier, befindet sich auf direkten Kollisionskurs mit der Erde. Nach dem Aufprall wird es auf dem Planeten keinerlei Leben mehr geben, doch die Menschheit hat gerade einmal 72 Stunden Zeit, um sich auf das verheerende Ereignis vorzubereiten. Ale kümmert sich unterdessen gemeinsam mit seiner Mutter um die vier Neffen und versucht, eine heile Welt aufrecht zu erhalten. Dumm nur, dass im allgemeinen Chaos auch einige Häftlinge aus einem Hochsicherheitsgefängnis entkommen und einer davon ihnen fortan die restliche Lebenszeit zur Hölle macht, bis sich Ale schon bald wünscht, dass das Ende doch möglichst etwas früher eintreffen soll…

    Kritik:
    Der berühmte spanische Hollywood-Star Antonio Banderas ist nicht nur als herausragender Schauspieler in zahlreichen Blockbustern bekannt, sondern übernimmt gelegentlich auch andere Aufgaben. In „72 Stunden“ fungiert er schließlich als Produzent und lässt in einem Mix aus Sci-Fi und Thriller einen riesigen Meteoriten auf die Erde prallen.

    Meteorit auf Kollisionskurs
    Im Kern und vor allem zu Beginn ist der Streifen dabei ein ganz klassischer Science-Fiction-Streifen. Einige Szenen aus dem Weltraum verkünden, wie ein riesiger Meteorit auf dem Weg zur Erde ist und schon bald die gesamte Planetenoberfläche zerstören soll. Doch wie bei den meisten Meteoritenfilmen bleibt es schon bald nicht mehr bei aufregenden Weltraumszenen, sondern die Handlung wird fortan auf den Boden verlagert. Da kommt auch für „72 Stunden“ der Moment, an dem der eigentliche Science-Fiction-Part zu einer reinen Nebensächlichkeit verkommt und Actionszenen die Überhand gewinnen. So gesehen ist ein Großteil des Films ein packender Thriller rund um einen mordenden Gefängnisflüchtigen, der die gesamte Familie ermorden will und bald für einen knallharten Showdown sorgt. Die Sci-Fi-Story um den Meteoriten wirkt damit beinahe überflüssig und unwichtig. Science-Fiction-Fans dürften enttäuscht sein, doch aus „72 Stunden“ wird deshalb noch kein schlechter Film.

    Zum Wohle der Kinder
    Schon bald gänzlich auf sich allein gestellt, versucht Hauptprotagonist Ale schließlich alles, um die Kinder seines verschollenen Bruders zu beschützen. Dafür scheint jedes Mittel recht, denn mit aller Härte und Strenge sieht er den Schutz der Kinder als Freifahrtschein, um sie einzusperren und mit seinen Aggressionen seelisch zu misshandeln. Die eigentlich gute Figur wird zu einer möglichen Gefahr für die Kinder und die Frage kommt auf: Wie weit darf man gehen, um die Kinder vor Gefahren zu beschützen? Einerseits gerechtfertigt, andererseits aber Umgangsformen, die keinesfalls akzeptabel sind. Der eigentliche Thriller-Part, der den Zuschauer so fesselt, sind somit die drohenden Eskalationen innerhalb der Familie, die durch die schussbereite Waffe schnell völlig aus dem Ruder laufen könnten. Kommt dann auch noch der Flüchtige hinzu, setzt „72 Stunden“ in puncto Spannung und Action noch einen oben drauf. Die herausragende Location mit ihrem braunen Steinlook und dem starken Hitzeflimmern unterstützen die jeweiligen Szenen zudem und lassen uns den Druck der Hauptfigur regelrecht spüren. Fans von knallharten Actionthrillern sollten diesen Streifen auf gar keinen Fall verpassen.

    Fazit:
    Packender Endzeit-Thriller mit einer mitreißenden Location, spannender Action und erstklassigen Darstellern. Leider kommt der erwartete Science-Fiction-Part jedoch deutlich zu kurz.