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    Straw Dogs

    Straw Dogs


    Land/Jahr:
    USA 2010
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Rod Lurie
    Darsteller:
    James Marsden
    Kate Bosworth
    Alexander Skarsgard
    James Woods
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    105 Minuten
    Kaufstart:
    12. April 2012
    Label:
    Sony Pictures


    Damit er endlich wieder in Ruhe und völlig ohne Sorgen seiner Arbeit als Drehbuchautor nachgehen kann, zieht David mit seiner hübschen Freundin in ihre alte Heimat, einem kleinen amerikanischen Städtchen. Alles scheint perfekt: Die Nachbarn sind stets nett und hilfsbereit, die Landschaft scheint ein reines Paradies und selbst alte Freunde heißen das Paar prompt willkommen. Doch schnell wird klar, dass in dem Ort nicht alles mit rechten Dingen zu geht, denn merkwürdige Sitten wollen eingehalten werden und die anfängliche Gastfreundschaft ist womöglich nur reine Heuchelei. Dumm nur, dass der Draufgänger Charlie es ausgerechnet auf Davids Freundin abgesehen hat und die Eskalation nicht lange auf sich warten lässt, als die beiden einen gehassten Bewohner aufnehmen…

    Kritik:
    In den 70er Jahren wagte es ein Actionthriller von Sam Peckinpah, die gewagte These aufzustellen, dass jeder Mensch in der Lage wäre, einen anderen Menschen zu töten – egal, wie friedlich der Täter auch sein mag. Eine genaue Beobachtung der Gewaltspirale brachte damals einen packenden Thriller auf die Leinwand, der bis heute unvergessen ist. Mit „Straw Dogs“ dürfen wir nun, etwa vierzig Jahre später, endlich ein zeitgemäßes Remake dieses Klassikers erleben und sind womöglich nicht weniger schockiert.

    Ein trügerisches Paradies
    Inhaltlich hält sich auch das Remake möglichst genau an das Original. Auch hier zieht ein junges Paar mit demselben Namen in eine scheinbar friedliche Kleinstadt und wird dabei sofort von den ach so netten Nachbarn in Empfang genommen. Die draufgängerischen Jungs bieten sich doch gleich an, das Dach zu reparieren und den neuen Bewohner mit auf eine Jagdpartie zu nehmen. So weit so gut, dürfte inhaltlich also die Geschichte von der Suche nach dem Paradies und den zwiespaltigen Kleinstadtbewohnern längst klar sein, doch gerade die extrem konservativen amerikanischen Sitten gepaart mit so manchem schrägen Mitbewohner mag da umso beängstigender wirken und ein Gefühl es Unwohlseins hervorrufen. Der Zuschauer kann das Misstrauen des Hauptprotagonisten gegenüber den trügerisch netten Nachbarn nur allzu sehr nachempfinden und wird bereits durch die Körpersprache der Darsteller erahnen können, was diese wohl tatsächlich im Schilde führen. Die Bösewichte um Alexander Skarsgard, der hier herausragende Leistungen abliefert, können sich also sehen lassen und verhalten sich stets sehr authentisch.

    Wer Gewalt sät, wird einen Sturm ernten
    Man mag allerdings kaum glauben, wie aktuell das bereits damals angesprochene Thema auch heute noch sein mag. Da lesen wir tagtäglich in sozialen Netzwerken irgendwelche Hassparolen gegen vermeintliche „Kinderschänder“ und niemand mag darüber nachzudenken, welche Worte sie überhaupt von sich geben. Es scheint fast so, als wäre ein Großteil der Bevölkerung sofort bereit, einen anderen Menschen zu töten. Den Kontrast dazu liefert „Straw Dogs“, in dem uns der Film einen geistig Behinderten zeigt, der beschuldigt wird, junge Mädchen verführen zu wollen und in Wahrheit selbst nur ein Opfer ist. Die wütende Meute lässt da nicht lange auf sich warten, hat ihr Opfer gefunden und sät eine Spirale der Gewalt, die in immer mehr Hass und Wut aufgehen wird. Obwohl „Straw Dogs“ da zunächst ein wenig länger braucht, um Spannung und Action tatsächlich aufzubauen, so schlagen die Gewaltszenen später umso heftiger ein. Einfach deshalb, weil der Hass und die Gewalt so skrupellos und so wütend ist, dass es selbst beim Zuschauer fast ein Glücksgefühl auslöst, wenn David es dann doch einmal schafft, sich brutal zur Wehr zu setzen. Doch auch die Aktualität mag ihren Teil dazu beizutragen, dass auch das Remake so intensiv und mitreißend ist. Wer knallharte Psychothriller mit viel Action mag, liegt hier richtig.

    Fazit:
    Eine wütende Meute findet ihr Opfer: „Straw Dogs“ ist auch in seinem Remake nach vierzig Jahren noch äußerst packend, mitreißend und nicht zuletzt inhaltlich topaktuell.