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    Zwei an einem Tag

    Zwei an einem Tag


    Land/Jahr:
    USA 2011
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Lone Scherfig
    Darsteller:
    Anna Hathaway
    Jim Sturgess
    Patricia Clarkson
    Ken Stott
    Rafe Spall
    Georgia King
    Romola Garai
    Tom Mison
    Jodie Whittaker
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    103 Minuten
    Kaufstart:
    5. April 2012
    Label:
    Universal Pictures


    Im Jahre 1988 hätte die ängstliche und zurückhaltende, wenn auch aufbrausende Emma wohl niemals gedacht, überhaupt nur einen Mann näher an sich heran zu lassen. Doch ausgerechnet während der Examensfeier gelingt es ihr, den Aufreißer Dexter für sich zu gewinnen und mit ihm die Nacht ihres Lebens zu verbringen. Gleich danach trennen sich allerdings ihre Wege bereits und beide versuchen, ihre Träume zu verwirklichen. Emma hält sich dabei mit einem Kellnerjob über Wasser, wünscht sich aber endlich den Durchbruch als Schriftstellerin oder Lehrerin. Und Dexter findet glücklicherweise einen perfekten Job als Fernsehmoderator, der ihn nicht nur berühmt macht, sondern durch den er auch noch stets von hübschen Frauen umgeben ist. Dumm nur, dass die beiden längst zu Freunden fürs Leben geworden sind, aber in völlig verschiedenen Welten leben. Die Tatsache, dass Emma unterdessen schon lange heimlich in Dexter verliebt ist, macht die Situation nicht gerade einfacher…

    Kritik:
    Eine von beiden Seiten kennt eigentlich jeder: Entweder man selbst ist ein typisches Mauerblümchen, das so prüde ist, dass es niemanden an sich heran lässt und von Spaß ohnehin nicht viel hält, oder man ist ein klassischer Draufgänger und Aufreißer, der bei der Wahl des Partners nicht allzu wählerisch ist. In „Zwei an einem Tag“ gibt es gleich beide Typen als Hauptcharakter, das es aber wohl nicht so recht schafft, sich gegenseitig zu ergänzen. Damit ist der Streifen wohl ein klassisches Liebesdrama, wenn auch mit ganz eigenen Methoden.

    Ein kurzes Leben
    Die Erzählweise des Films ist immerhin erstaunlich außergewöhnlich ausgefallen. Hier haben wir keinen Zeit- oder Lebensabschnitt, der einfach geschlossen und am Stück erzählt wird, sondern fast schon das ganze Leben der Hauptfigur. Nach einem kurzen Blick in die Gegenwart springt „Zwei an einem Tag“ prompt zurück ins Jahr 1988 und zeigt uns das Studentenleben zweier völlig verschiedener Menschen. Trotz ersten Annäherungsversuchen, geschlossener Freundschaften und heimlicher Lieben geht es dann auch recht zügig voran: Regelmäßig überspringt der Film gleich ein paar Jahre und zeigt uns flott, wie das Leben für Emma und ihre heimliche Liebe wohl weiter geht. Das jeweilige angeschnittene Jahr wird dabei nur recht kurz geschildert und auf das Wesentliche beschränkt, sodass das gesamte Leben und die wichtigsten Lebensabschnitte aus Emmas Leben eine ganz eigene Story ergibt, die sich eben völlig auf die beiden Charaktere konzentriert. Klar ist dabei sowieso, dass wir so tolle Charaktere mit hervorragenden Kontrasten geboten bekommen, die verschiedener kaum sein könnten. Doch das macht diesen Streifen zugleich auch aus.

    Launenhaft wie das Leben
    Bei den Charakterdarstellungen kann erwartungsgemäß Anna Hathaway sehr positiv herausstechen, da ihr ein sehr vielseitiger Charakter gelungen ist. Sie schafft es zugleich eine Person darzustellen, die zwar ein prüdes Mauerblümchen ist, aber dennoch ihre aufbrausende und offenherzige Seite zeigen kann. Da punktet „Zwei an einem Tag“ dann auch gleich gewaltig, denn dem Film gelingt ein ständiger Wechsel zwischen Stimmungen, Gefühlen und Situationen, die total gegensätzlich sind und ein echtes Kontrastprogramm abliefern. Gerade noch sehr ruhig und melancholisch mit dem Fahrrad durch die Straßen gefahren, gibt’s gleich darauf auch schon eine feucht-fröhliche Party an der Cocktailbar, gefolgt von emotionalen Gefühlsduseleien, Sehnsüchten, Ängsten und Träumen. Dabei ein Mädchen, das im einen Moment noch schüchtern ist und im nächsten schon nackt ins Wasser springt und einem Jim Sturgess, der gerade noch hemmungslos das Leben auskostet und sich anschließend als echter Familienmensch entpuppt. Beide schaffen sie eine wahrlich tolle Leistung, denn im Laufe der etwa zwanzig Jahre eines Lebens, die uns „Zwei an einem Tag“ hier schildert, können wir die Veränderung der Persönlichkeiten förmlich miterleben. Aus Sicht der Charakterzeichnung vollbringt der Film also beinahe Meisterleistungen, nur am Tempo mag es ihm hier und da etwas fehlen.

    Fazit:
    Ein Film, wie ein ganzes Leben: „Zwei an einem Tag“ präsentiert uns nicht nur ein viel zu schnell vergehendes außergewöhnliches Leben, sondern schafft es, zwischen Gegensätzen, Kontrasten und Gefühlen ständig hin und her zu wechseln und uns dabei zwei herausragende Charakterzeichnungen zu bieten. Leider fehlen dem Film hier und da ein paar Highlights und das nötige Tempo.