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    Che: Revolucion

    Che: Revolucion


    Land/Jahr:
    USA / ESP 2008
    Genre:
    Biografie / Drama
    Regie:
    Steven Soderbergh
    Darsteller:
    Benicio del Toro
    Franka Potente
    Matt Damon
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    121 (+126) Minuten
    Kaufstart:
    11. Dezember 2009
    Label:
    Senator


    Jeder kennt sein Gesicht, doch niemand seine Geschichte: Che Guevara. Im Jahre 1956 machte er sich mit einigen Männern von Mexiko nach Kuba auf. Er galt als Kopf der kubanischen Revolution, welche von Fidel Castro unterstützt wurde und kämpfte in zahlreichen, brutalen Schlachten für mehr Gerechtigkeit. Denn Che wusste, dass Kuba dringend Änderungen nötig hatte, denn in Kuba gab es immer noch zahlreiche Menschen, die mangels Bildung nicht Lesen und Schreiben konnten und nicht einmal mit Strom versorgt wurden. So kämpfte Che für ein bessere Kuba, für ein Land, in dem die Bevölkerung nicht weiter ausgebeutet wird…

    Kritik:
    Wer in der Schule einigermaßen aufgepasst hat, sollte ihn ja eigentlich bereits kennen: Che Guevara, der Anführer der kubanischen Revolution. Ein Guerilla-Kämpfer, der sich für ein besseres und gerechtes Sozialsystem einsetzte, indem die Bevölkerung von Kuba nicht weiter ausgebeutet wird. Ein Mann, der eigentlich zu den Kommunisten zählte und mit seinen Plänen einer vollständigen Verstaatlichung der kubanischen Wirtschaft, immer wieder in Konflikt mit Fidel Castro geriet und dem Land wirtschaftlich gesehen in bestimmten Dingen auch geschadet hat, wenngleich er dennoch auch viel erreichte. Eine Tatsache, die allerdings der Film kaum anspricht. In „Che: Revolucion“ bleibt Che selbst insgesamt farblos und wird – wenn man ihn denn überhaupt sieht – als mitfühlender und angenehmer Mensch gezeigt, der grundsätzlich für das Gute kämpft. Seine radikale Seite, sowie die Leiden, die in der Revolution auch entstanden, bleiben gänzlich außen vor. Im Grunde kommen sogar die mit der Revolution verbundenen bewaffneten Kämpfe grundsätzlich positiv rüber, Opfer scheint es nie zu geben, außer bei denen, die es treffen soll. Das ist – wie man schnell merkt, eine sehr einseitige Darstellung der Geschehnisse, die so eigentlich fast schon als ungenügend zu bezeichnen ist. Doch das mag nicht das eigentliche Problem sein, denn die Geschehnisse sind dennoch sehr lehrreich und selbst als Unterrichtsmaterial noch gut brauchbar, sofern gewisse Vorkenntnisse vorhanden sind. Problematischer ist eher die Inszenierung ansich, der es einfach an guten Stilmitteln und Tempo fehlt. Viel zu viel Zeit verbringt „Che: Revolucion“ damit, die Geschehnisse im kubanischen Dschungel mitsamt seiner Kämpfe zu zeigen. Inszenatorisch wirkt der Film dabei, wie eine Mischung aus Abenteuerfilm und Dokumentation, wobei die gegenwärtigen Szenen wiederum rein als Abenteuerfilm inszeniert wurden. Würden wir nicht wissen, dass es sich um Che handelt, würden wir ihn für einen ganz normalen Kämpfer im Dschungel halten, der Soldaten rekrutiert. Die Szenen, die wiederum im Dokumentationsstil gedreht wurden, bestehend lediglich aus kurzen schwarz-weißen Einblendungen, in denen wir den realen Che Guevara sehen – oftmals auch bei den politischen Ansprachen. Hier bekommt Che selbst erstmals charakterlich Farbe, im Rest des Films wirkt er jedoch keineswegs so charakterstark und durchsetzungsfähig, wie in der Realität. Und das, obwohl Benicio del Toro diese Rolle optisch durchaus glaubwürdig darstellt, was an einer guten optischen Ähnlichkeit, sowie der perfekten Kostümierung liegt. Das allein reicht allerdings nicht, um das Auftreten von Che auch entsprechend zu kopieren. Ein weiteres Problem mag sein, dass die Szenen, in denen wir die schwarz-weißen Einblendungen zu sehen bekommen, den Zuschauer immer wieder aus der eigentlichen Handlung rauswerfen und durch die vielen – nicht durch tatsächliche Handlungen dargestellten – Erklärungsversuche, aufgesetzt wirken. Da hätte „Che: Revolucion“ einiges besser machen müssen und den Zuschauer allein durch das Geschehen und die Dialoge in die Rahmenhandlung einweisen sollen. Dummerweise reichen nämlich auch die Erklärungsversuche, die bereits vorhanden sind, noch nicht, um die tatsächlichen geschichtlichen und politischen Hintergründe auch ausreichend zu erläutern. Wer die realen Geschehnisse um Che Guevara gänzlich verstehen will, ist trotz des Films gezwungen, sich entsprechend selbst zu informieren. Dennoch – und das ist auf gewisse Weise auch gut so – macht „Che: Revolucion“ einiges anders, als vergleichbare Filme. So wird die kubanische Revolution nicht mehr nur als reines Actionspektakel dargestellt, sodass wir die Geschehnisse deutlich authentischer wahrnehmen und verstehen können. Für Zuschauer, die Wert auf Korrektheit legen, mag das eine sehr positive Inszenierung sein, wobei man allerdings sagen muss, dass dies dem Film einiges an Tempo nimmt. Wer also nicht übermäßig an dieser Geschichte interessiert ist, bei dem dürfte recht schnell Langeweile aufkommen, da sich „Che: Revolucion“ ordentlich in die Länge ziehen kann, da das Erzähltempo auch nicht übermäßig hoch ist. Dafür punktet der Film dann aber wieder bei seiner Authenzität, seinen Kulissen und auch seiner realistischen Handlung.

    Fazit:
    Zwar basiert „Che: Revolucion“ auf realen Fakten, schafft es die Geschehnisse originalgetreu wiederzugeben und bietet eine authentische Handlung, doch die gewöhnungsbedürftige Mischung aus Abenteuer- und Dokumentationsfilm dürfte nicht bei jedem auf viel Freude stoßen und auch Che selbst bleibt insgesamt einfach zu farblos. Zudem hat der Film einige Probleme damit, ein gutes Erzähltempo aufzubauen und bietet Zuschauern ohne geschichtliche Vorkenntnisse kaum Mehrwert, da die lehrreichen Informationen zwar vorhanden sind, aber nicht klar genug zur Sprache kommen. So dürfte „Che: Revolucion“ also auf gemischte Meinungen stoßen.

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