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    Planet der Affen: Prevolution

    Planet der Affen: Prevolution


    Land/Jahr:
    USA 2011
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Rupert Wyatt
    Darsteller:
    James Franco
    Andy Serkis
    Freida Pinto
    Brian Cox
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    101 Minuten
    Kaufstart:
    9. Dezember 2011
    Label:
    20th Century Fox


    Der junge Wissenschaftler Will hat große Visionen, als er an einem Heilmittel für die Alzheimer-Krankheit forscht. Seit auch sein Vater an der tückischen Krankheit leidet, liegt ihm viel daran, ihm und anderen Menschen endlich helfen zu können. Wie jedes andere Medikament muss ein solches Mittel jedoch zunächst an Tieren, vorzugsweise an Affen getestet werden, was schließlich auch Teil von Wills Job sein mag. Doch nachdem die ersten Aggressionen beim Testobjekt auftreten, gilt das Experiment zunächst als gescheitert. Lediglich einen einzigen Affen, das Neugeborene eines Labortieres kann er da noch vor der Einschläferung retten und fortan zuhause aufziehen. Das Medikament erst einmal vererbt, verfügt der junge Affe über eine ausgesprochen hohe Intelligenz, die es ihm schnell ermöglichen, die Zeichensprache zu erlenen und zu einem liebevollen Tier herangezogen zu werden. Dumm nur, dass auch Affen große Gefühle haben können, was Cesar nicht nur zu einem Tier mit jugendlichem Leichtsinn macht, sondern ihn schon bald hinter Gitter bringt. Doch ein dermaßen intelligentes Tier kann man nicht lange einsperren…

    Kritik:
    Das Original zum „Planet der Affen“ konnte seinerzeit zahlreiche Science-Fiction-Fans dank großer Emotionen und mitreißender Primaten sehr begeistern. Nun ist es soweit, dass wir Rupert Wyatts Prequel, also die Vorgeschichte des außergewöhnlichen Abenteuers erleben dürfen und endlich erfahren, wie alles einmal im Labor angefangen hat. Mit James Franco in der Hauptrolle erwartet uns dabei ein aufregendes Spektakel, das uns noch lange fesseln wird.

    Evolution – Revolution – Prevolution
    Der Titel „Prevolution“ hat dabei einen ganz besonderen Hintergrund, denn er ist eigentlich ein Wortspiel für den Inhalt des Filmes. Denn genau genommen läuft dieser in mehreren Schritten ab: Zunächst kommt die Evolution, bei der die Intelligenz eines Affens auf das Niveau eines Menschen gesteigert wird und damit die Evolutionstheorie, nach welcher wir vom Affen abstammen bestärkt wird. Danach, sobald die Affen erst einmal diese hohe Intelligenz erreicht haben, wollen sie sich aus der Gefangenschaft befreien und das Recht erlangen, ebenso in Freiheit und Gleichberechtigung zu leben, wie es auch die Menschen tun – die Revolution beginnt. Beide Faktoren zusammen ergeben somit die Vorgeschichte zum Original und werden somit zum Prequel – damit kann die „Prevolution“ also beginnen. Der Film ist dabei eine Mischung aus Familiendrama und Gefängnisthriller mit einem Touch wissenschaftlicher Science-Fiction. Alles beginnt schließlich damit, den Affen im eigenen Haus großzuziehen, also große Gefühle für das Tier zu entwickeln und dem Zuschauer zu ermöglichen, den Affen tief in sein Herz zu schließen. Große Sympathien zwischen Figur und Zuschauer sind da möglich und auch nötig, um später die großen Emotionen beim Freiheitskampf zu erreichen, die „Planet der Affen: Prevolution“ letztendlich zu mitreißend machen. Viel Action soll schließlich geboten werden, wenn die Affen erst einmal mit dem Aufstand beginnen.

    Der Aufstand der Primaten
    Sonderlich viel Science-Fiction gibt es da eigentlich nicht zu sehen, denn auf Weltraumreisen wird ebenso verzichtet, wie auf neuartige Technologien. Die Handlung beschränkt sich also größtenteils auf den wissenschaftlichen Teil, indem wir neue Viren erproben, um damit Affen zu hochintelligenten Wesen zu machen. Der beeindruckende Teil mag dabei die sichtbare Intelligenz der Tiere sein, die sich in Körpersprache und Mimik, sowie Handlungen der Wesen wiederspiegeln. Obwohl die Tiere zwar gänzlich computeranimiert sind, stellen wir schnell fest, dass die Gesichtszüge und Bewegungen etwas sehr menschliches und damit sehr glaubwürdiges haben. Wir können den Tieren also sogar ansehen, wenn sie nachdenken, eine Flucht planen oder richtigen Hass gegenüber ihren Peinigern empfinden. Ausgeklügelt und intelligent erscheint da das Vorgehen, aus dem Gefängnis auszubrechen und eine Revolution auf den Straßen von Amerika zu beginnen. Dennoch sollen gütige und gnädige Charakterzüge nicht ausbleiben und auch eine starke Liebe zwischen dem Anführer und seinem Retter entstehen, die Herzschmerz und Freundschaft verkörpern. Herausragende Charaktere bekommen wir also geboten, bei denen der Affe Cesar ganz klar selbst die Hauptrolle und die Führung übernimmt. Noch nie haben wir einen Primaten gesehen, der so überzeugend doch so starke Emotionen spielen kann und damit den interessantesten und abwechslungsreichsten Charakter des gesamten Filmes bietet.

    Das andere Ende der Nahrungskette
    „Planet der Affen: Prevolution“ ist darüber hinaus kein sinnloser Actionstreifen, sondern hat obendrein nachdenkliche und gesellschaftlich relevante Aussagen. Plötzlich stehen wir vor der Frage, was wohl tatsächlich geschehe, wenn ein Tier eine noch weit höhere Intelligenz erreichen könnte, als der Mensch. In diesem Film ist nicht mehr der Mensch selbst die „Krone der Schöpfung“, sondern wird dank eines Medikamentes tatsächlich von den Affen überholt. Die nämlich stellen das gesamte Weltbild und die gesellschaftliche Ordnung auf den Kopf, um selbst die Rolle der vorherrschenden Spezies auf unserem Planeten einnehmen zu können. Szenen, in denen Menschen plötzlich von Affen in Käfige gesperrt werden, sind dabei nahezu symbolisch und dank einer wesentlich rücksichtsvolleren Vorgehensweise werden die Primaten sogar als die besseren und friedlicheren Wesen dargestellt. Damit bezieht der Film auch ganz klar Stellung und begibt sich auf die Seite des Tierschutzes, denn Experimente an Tieren und das Leben in Gefangenschaft werden aufs heftigste Kritisiert. Tierschützer werden sich also freuen und „Planet der Affen: Prevolution“ sicherlich als Vorzeigeprogramm bezeichnen und das, obwohl der Film gar nicht zu aufdringlich mit seiner Aussage wirkt. Es passt einfach alles sehr glaubwürdig in das Gesamtszenario und als Zuschauer bleibt uns schlicht nichts anderes übrig, als die realistisch dargelegten Abläufe ab nachvollziehbar zu akzeptieren. Damit ist Rupert Wyatt ein ausgesprochen gutes und abgerundetes Werk gelungen, das keine Wünsche offen lässt.

    Fazit:
    Überragender Science-Fiction-Streifen, der die gesellschaftliche Ordnung auf den Kopf stellt und den Zuschauer, sowie die gesamte Menschheit zum Nachdenken anregen könnte. Mit einer perfekten Inszenierung, optimaler hochemotionaler Mimik und einzigartigen Charakteren ist es „Planet der Affen: Prevolution“ gelungen, den perfekten gesellschaftskritischen Actionstreifen zu präsentieren.