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    Phoenix – Blutige Stadt

    Phoenix – Blutige Stadt


    Land/Jahr:
    USA 1997
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Danny Cannon
    Darsteller:
    Ray Liotta
    Xander Berkeley
    Brittany Murphy
    Anthony LaPaglia
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    103 Minuten
    Kaufstart:
    15. Juli 2010
    Label:
    EuroVideo

    In seinem Beruf als Detective des Polizeireviers in Phoenix gilt er eigentlich als ein erfolgreicher Ermittler, der seine Freizeit auch gerne mit den vier Kumpels vom Revier verbringt. Doch anders, als der „Freund und Helfer“ eigentlich sein soll, hat er selbst auch genug Dreck am Stecken, seitdem er seine Abende überwiegend mit Poker und Sportwetten verbringt. So ist es schließlich nur eine Frage der Zeit, bis er plötzlich eine Menge Geld verliert und fortan ganze 32.000 Dollar einem Buchmacher schuldet. Um die jedoch auftreiben zu können, beschließt er kurzerhand mit seinen vier Kollegen, den Stripclub-Betreiber Louie auszurauben. Dumm nur, dass ausgerechnet dieser scheinbar todsichere Coup gewaltig schief läuft und die Situation schon bald eskaliert. Bei all den blutigen Auseinandersetzungen, wird wohl so schnell nichts aus dem neuen Leben mit Leila, die schon sehnsüchtig auf seine Rückkehr wartet…

    Kritik:
    Nicht alle Polizisten sind bekanntlich „Freund und Helfer“, die einem stets zur Seite stehen. Oftmals haben selbst die eigentlich sonst so vorbildlichen Beamten selbst eine Menge Probleme und zeigen privat schon eher ihre menschliche Seite. Während sich manche dann liebend gerne dem Alkohol hingeben, oder in der Familie das Arschloch raushängen lassen, gibt es da auch noch jene Artgenossen, die sich mit ihrer Spielsucht bei Laune halten. Nun jedenfalls hat Harry, gespielt von Ray Liotta, so einige Probleme durch verlorene Wetten und muss irgendwie seine Schulden loswerden.

    Teamplayer mit zweifelhaftem Privatleben
    Ray Liotta spielt dabei keineswegs den klassischen Actionhelden. Harry ist schließlich überhaupt kein Einzelgänger, der im Hintergrund seine Waffen sprechen lässt, sondern viel mehr ein draufgängerischer Teamplayer, der zahlreiche Kumpels hat und mit ihnen oft und gerne die Freizeit verbringt. Allesamt verkehren sie in denselben Kreisen und haben dieselben Hobbies: Poker und Sportwetten. Damit grenzt sich Ray Liotta in dieser Rolle bereits von anderen Genrekollegen ab, denn er präsentiert einen viel tiefgängigeren und vielseitigeren Charakter. Er ist so ein normaler Kerl von nebenan, der einerseits noch immer sein Gewissen hat, andererseits aber auch nur zu gern selbst zum Verbrecher wird. Gemeinsam mit seinen Kumpels will er schließlich einen Gangster ausrauben, um damit seine Schulden bei einem Buchmacher zu bezahlen – ganz und gar nicht die feine englische Art und sicher keine Vorgehensweise eines vorbildlichen Polizisten. Liotta liefert mit dieser Rolle jedenfalls eine meisterhafte Figur ab und kann dank perfektem Auftritt und gelungener Synchronisation auch ohne große Actionszenen stets eine gewisse Coolness bewahren.

    Vielseitigkeit mit Längen
    Die Story hat dabei kein klassisches „A nach B“-Muster, sondern eine wesentlich komplexere Struktur dank gewissen Film-noir-Elementen und den umfangreichen Charakterbeziehungen. Selten sind dabei die Handlungen vorhersehbar, da die Situation zwischen Kumpels stets eine neue Entwicklung herbeiführen kann. Die private Situation gegenüber der Frauenwelt und dem Familienleben kann da für zusätzliche Spannung sorgen, sobald die Untreuer einiger Personen ans Licht kommt und für weiteren Stress zwischen den Kumpels sorgen kann. Die Protagonisten werden auf diese Weise nicht in klassische „Gut und Böse“-Muster verpackt, sondern haben allesamt sowohl positive, als auch negative Eigenschaften, die sich auf die gesamte Story durchaus auswirken. Das macht „Phoenix – Blutige Stadt“ letztendlich so interessant, wie der Streifen nun einmal überraschenderweise geworden ist. Schade ist allerdings, dass die zurückhaltende Action und die vielen Privatprobleme der Protagonisten auch ein wenig das Tempo verlangsamen und dem Film einige Längen verpassen. Die Hauptstory kommt bei den Nebengeschichten so schließlich ein wenig ins schwanken, sodass der Zuschauer nicht immer gänzlich vom Film mitgerissen werden. Hier verschafft aber die solide, sympathische Gesamtaufmachung des Streifens einen gewissen Ausgleich.

    Fazit:
    Vielseitiger 90er-Jahre-Thriller um Wettschulden und einen gescheiterten Coup. Mit einem herausragenden Ray Liotta in der Hauptrolle, der seiner Figur viel Tiefgang und einen interessanten Charakter jenseits des „Gut und Böse“-Schemas verpasst.