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    Doc West

    Doc West


    Land/Jahr:
    I 2011
    Genre:
    Western
    Regie:
    Terence Hill
    Darsteller:
    Terence Hill
    Paul Sorvino
    Ornella Muti
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    93 Minuten
    Kaufstart:
    1. Dezember 2011
    Label:
    Sunfilm


    Schon seit geraumer Zeit ist Doc West auf der Spur einiger zwielichtiger Banditen, die es auf den Transport zwischen den Städten des Wilden Westens abgesehen haben. Doch bei seiner Reise zur Festnahme der bösen Buben, trifft er immer wieder auf sympathische und interessante Gestalten, denen er in jedem Moment doch gerne etwas Gutes tun möchte. So landet er also kurzerhand in einem kleinen Örtchen inmitten des Outlaws, nachdem er einen jungen vor dem Biss einer Klapperschlange bewahrt hat. Dumm nur, dass er seinen Unterhalt offensichtlich gerne mit dem Pokerspiel verdient und er damit schon bald als Betrüger hinter Gittern sitzt. Während seine Vergangenheit immer mehr ans Licht kommt, muss er sich womöglich schon bald zwischen zwei verfeindete Landbesitzer stellen und die Sicherheit in der kleinen Stadt wahren. Keine leichte Aufgabe für einen ehemaligen Arzt…

    Kritik:
    Im stolzen Alter von über siebzig Jahren kann man von den wenigsten Schauspielern noch erwarten, im altbekannten Stil seine Filme zu drehen. Doch während sein Kollege Bud Spencer körperlich kaum noch in der Lage ist, seine Filmgegner zu verkloppen, wagt es Terence Hill tatsächlich noch einmal in seine alten Rollen zu schlüpfen. Nun, fast vierzig Jahre nach „Mein Name ist Nobody“ sehen wir ihn erneut in einer „Nobody“-ähnlichen Westernrolle in der Low-Budget-Produktion „Doc West“. Da darf man sich auf ein interessantes Comeback freuen.

    Nobody wird langsam
    Natürlich sieht man es Terence Hill in seinem jetzigen Alter schon an, dass er in die Jahre gekommen ist. Da bekommt er nicht nur Altersfalten im Gesicht, sondern wird auch in der Akrobatik ein wenig schwerfälliger. Die Reaktionszeiten lassen nach, die Fingerfertigkeit ist bei weitem nicht mehr so ausgeprägt und auch das klassische Revolverspiel hat einfach nicht mehr den alten Schwung. So ist es leider schon gelegentlich nötig, dass „Doc West“ ein wenig technisch nachhilft, um die flotten Szenen noch hinzubekommen, indem die entsprechenden Szenen sichtbar beschleunigt wurden. Dass da durch das geringe Budget auch entsprechende Schnitzer in den Schnitten zu erkennen sind, trägt da nicht unbedingt zur Freude des Zuschauers bei. Dennoch lässt es sich Terence Hill natürlich nicht nehmen, gewisse Ähnlichkeiten zu „Mein Name ist Nobody“ zu verdeutlichen und kann sich nicht zurückhalten, sich einmal einer Auseinandersetzung mit dem Revolver zu stellen. So wie damals, kann er auch heute noch perfekt zielen und in alter Manier den Gegnern ihren Revolver regelrecht aus der Hand schießen. So macht es immerhin Spaß, den alten Westernhelden noch einmal in seiner alten Rolle zu sehen. Beim Fan werden da schnell Erinnerungen wach und man möchte doch am liebsten noch einmal die alten Streifen anschauen.

    Terence Hill ohne Budget
    Die Sehnsucht nach den alten 70er Jahre Streifen ist allerdings auch in einem konkreten Punt begründet: „Doc West“ kann einfach nicht mehr mit diesen mithalten. Das erkennen wir auch recht schnell in der Inszenierung, bis hin zur Kameraführung. Während die alten „Nobody“-Filme sich noch recht stilvoll und langsam an die Revolverszenen herantasteten, bekommen wir nun nur noch mangelhaft inszenierte Mini-Ballereien zu sehen. Klar sollte da sein: Einem Terence Hill-Film wird das bei weitem nicht gerecht. Dumm nur, dass auch die Handlung einfach nicht zu einem Film passen mag, der den Untertitel „Nobody ist zurück“ trägt, denn voller Enttäuschung müssen wir schon bald feststellen, dass uns „Doc West“ beinahe eine Heile Welt-Geschichte erzählen will. Lediglich die Tatsache, dass es Terence Hill mit einigen Banditen aufnehmen muss, sorgt überhaupt für einen dramatischen Handlungsverlauf. Doch diese Szenen sind einfach zu locker und harmlos inszeniert, sodass die Ernsthaftigkeit nicht so recht auf den Zuschauer überspringen mag. So gesehen ist dieser Film jedenfalls nur noch für eingefleischte Terence Hill-Fans ein wirklich interessanter Titel. Für das Schwelgen in alten Erinnerungen taugt der Streifen aber allemal.

    Fazit:
    Terence Hill kommt allmählich sichtbar in die Jahre und kann mit seinem neuesten Streifen einfach nicht mehr dem flotten „Nobody“-Image von damals gerecht werden. Immerhin: Fans werden Gefallen daran haben, ihn noch einmal in dieser Westernrolle sehen zu dürfen.