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    The Veteran

    The Veteran


    Land/Jahr:
    GB 2011
    Genre:
    Action / Thriller
    Regie:
    Matthew Hope
    Darsteller:
    Toby Kebbell
    Tom Brooke
    Brian Cox
    Ashley Thomas
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    94 Minuten
    Kaufstart:
    18. Oktober 2011
    Label:
    Pandastorm


    Das Leben nach dem Krieg ist nicht gerade einfach, wie auch Kriegsveteran Miller feststellen muss, als er plötzlich aus Afghanistan zurückkehrt und sich nunmehr auf die Suche nach einem geeigneten Job machen muss. Fortan versucht er schließlich irgendwie die Zeit herumzukriegen und muss sich mit den kleinen Gangstern auf der Straße herumschlagen, die ihm allesamt irgendwie an die Wäsche wollen. Die nämlich halten von Soldaten überhaupt nichts und sehen in der Terror-Lüge eine reine Möglichkeit, die Transportwege für den Drogenhandel zu sichern. Da kommt es Miller gerade recht, als sein Freund und Ex-Marine Danny ihm die Gelegenheit verschafft, einfach für den Geheimdienst zu arbeiten. Er soll fortan den Kontakt zu einer Informantin aufnehmen, die sich bereits seit geraumer Zeit nicht mehr gemeldet hat und möglicherweise längst zu den Terroristen übergelaufen ist. Dumm nur, dass er dabei noch gar nicht ahnt, dass er längst inmitten einer Verschwörung geraten ist, bei der auch er selbst nur benutzt wird…

    Kritik:
    Der Krieg im Nahen Osten ist schon seit je her umstritten, sowohl bei den Europäern, als auch bei den Amerikanern. Doch Jahr für Jahr hält dies die US-Armee nicht gerade davon zurück, sich im Irak und Afghanistan, diversen Kriegshandlungen herzugeben und dort offensichtlich den Opiumhandel weiter zu bestärken. Es gilt als ein aussichtsloser Krieg gegen die Taliban und Al Kaida, bei dem die Amerikaner scheinbar nie gewinnen können. Doch nachdem einst „Opium War“-Regisseur Siddiq Barmak auf dem Afghanistan Filmfestival den Opiumhandel kritisierte, will nun auch Matthew Hope sich diesem Thema widmen.

    Souveränität einer Observation
    Dabei widmet er sich allerdings lieber den Machenschaften im eigenen Land und stellt sich damit auch gegen die CIA. Denn mit Toby Kebbell als ehemaliger Kriegsveteran bringt er nun einen Mann in die Fänge des Geheimdienstes, um auf den englischen Straßen für die Observierung einer Terrorzelle zu sorgen. Immerhin scheint sich Al Kaida längst auf den heimischen Straßen aufzuhalten und der Geheimdienst doch mehr oder weniger in die Sache verstrickt zu sein. Mit einer Chance auf einen neuen, aufregenden Job macht es sich Miller so also zur Aufgabe, Kontakt mit der Informantin aufzunehmen und das Haus einer Terrorzelle mit allen Mitteln zu durchsuchen. Dabei geht „The Veteran“ aber erstaunlicherweise keineswegs so actionreich vor, wie wir zunächst gedacht haben. Denn statt großer Ballereien beweist Matthew Hope eine erstaunliche Souveränität und lässt es insgesamt eher ruhig angehen. Mit spannenden Szenen widmet er sich also gerne der Observierung aus dem Hintergrund und kann uns mitreißende Bilder präsentieren, wenn Kebbell einmal mehr versucht, möglichst unentdeckt zu bleiben. So bleibt der Film zu jeder Zeit spannend und kann insgesamt einen hohen Unterhaltungswert bieten, wenngleich er mangels herausragender Effekte vielleicht nicht gerade einen Augenschmaus für den Mainstream darstellt.

    Gesellschaftskritik vs. überzeichnete Charaktere
    Dennoch soll „The Veteran“ nicht vollständig auf Action verzichten, denn diese bekommen wir dann doch eher in den Nebenstories um die Gangkriminalität zu sehen. Immerhin findet sich Miller in einer völlig veränderten Nachbarschaft wieder und muss sich nunmehr mit den schwarzen Gangs aus der Umgebung herumschlagen, bei der es nicht nur zu zahlreichen brutalen Schießereien kommt, sondern auch noch Kinder plötzlich bewaffnet umherstreifen. Bei diesen Szenen zögert der Film allerdings auch nicht damit, einen kleinen Hauch an Gesellschaftskritik einzubauen und die heruntergekommene Situation in den englischen Ghettos zu kritisieren. Gleichzeitig soll außerdem auch eine grundlegende Kritik am Afghanistaneinsatz und dem Geheimdienst aufkommen, wobei leider ersteres kaum weiter ausgebaut wird. Zwar dürfen wir uns gelegentlich kritische Dialoge anhören, doch bekommen wir aus Sicht der Charakterzeichnungen kaum brauchbare Momente geboten. Lediglich die psychischen Folgen für Miller werden kurz angedeutet, dann jedoch auch nicht weiter beachtet. An dieser Stelle hätte „The Veteran“ durchaus eine umfangreichere Story bieten können, statt die Gangster insgesamt ein wenig zu überzeichnen und damit unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Nichts desto trotz handelt es sich hier um einen soliden Thriller mit hoher Spannung und einem mitreißenden Unterhaltungswert, bei dem die positiven Aspekte auch aus subjektiver Sicht oben auf liegen. Fans von Spionagethrillern und Verschwörungstheorien sollten sich „The Veteran“ also nicht entgehen lassen.

    Fazit:
    Mitreißender und spannender Spionagethriller mit einer souveränen ruhigen Inszenierung und einer gelungenen Hauptrolle. Für Fans des Genres definitiv ein Blick wert.