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    Große Tricks u. kleine Fische

    Große Tricks u. kleine Fische


    Land/Jahr:
    AUS 2003
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Jonathan Teplitzky
    Darsteller:
    Sam Worthington
    David Wenham
    Timothy Spall
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    98 Minuten
    Kaufstart:
    10. Mai 2011
    Label:
    Pandastorm


    Barry war schon an so einigen Raubüberfällen beteiligt und hat so manches krummes Ding durchgezogen. Doch nachdem er nun acht Jahre im Gefängnis verbringen musste und definitiv nicht noch einmal dort landen will, beschließt er kurzerhand, in Zukunft sauber zu bleiben. Da zögert er also nicht lange, sich einen Job als Koch in einem schicken Restaurant zu besorgen. Dumm nur, dass der sein Gewerbe offensichtlich mit schmutzigem Geld betreibt, was ihn glatt der Geldwäsche schuldig macht. Als dann zusätzlich auch noch Barrys alter Kumpel Spit wieder zu den Drogen greift, gerät die Situation erneut außer Kontrolle. Da nutzt er die Chance, um endlich seine Rechnungen mit dem ehemaligen Gangsterboss Chicka und dem korrupten Polizisten De Viers zu begleichen. Nur ein finaler großer Coup scheint da die perfekte Lösung…

    Kritik:
    Immer wieder, wenn Menschen ihre Zeit im Knast verbracht haben, nehmen sie sich vor, keine Verbrechen mehr zu begehen und wollen in Zukunft ein viel besseres Leben führen. Doch auch in der Realität soll es immer wieder Rückfälle geben, die diesen Menschen das Leben schwer machen. Da mag man sich schon fast fragen, was da schlimmer ist: Ein erneuter Raubüberfall, oder die Rückkehr zu den Drogendeals? Für die Protagonisten in „Große Tricks und kleine Fische“ scheint jedenfalls alles gleichermaßen schlimm zu sein auch wenn das gewisse Personen anders sehen mögen.

    Das etwas andere Resozialisierungsprogramm
    Auf den ersten Blick wirkt der Film da natürlich, wie ein klassischer Gangsterfilm. Ein paar schräge Typen wollen nicht erneut auf die schiefe Bahn geraten und planen einen weiteren Raubüberfall, der all ihre Probleme lösen soll. Doch da wundert man sich dann schnell, wo denn eigentlich die spannenden Planungen bleiben und warum der Film so wenig Action zu bieten hat. Eigentlich sind es hier nämlich die außergewöhnlichen Charaktere, die hier eine Besonderheit präsentieren. Während Sam Worthington als Barry da noch den rationalen Typen verkörpert, der scheinbar am wenigsten Dreck am Stecken hat, mag doch vor allem der Auftritt von David Wenham als drogenabhängiger Spit seinesgleichen suchen. Er stellt ganz im Stile der „Flodders“ und anderen asozialen Charakteren einen bekifften und dämlichen Kerl dar, der im Jogginganzug und übertrieben kurzer Hose immer wieder für geniale Sprüche und noch bessere Gags sorgen kann. Mit seinem schrägen Auftritt gegenüber Gesetzeshütern, Richtern und Gefängnismitarbeitern stellt er allein den wohl größten Lacher des Filmes dar und macht „Große Tricks und kleine Fische“ absolut sehenswert. Da mag dann sogar ein wenig Ironie mit dabei sein, wenn er die verkorksten und erfolgslosen Resozialisierungsprogramme der Gefängnisse gezielt auf die Schippe nimmt. Da zeigt der Film viel Mut und einen Hang zur Originalität.

    Probleme ohne Tiefgang
    Leider allerdings kommt auch dieser Film nicht gänzlich ohne Schwächen aus. Da sind es dann vor allem die sozialen Problematiken und die Vorgehensweisen, bei denen es doch deutlich an Tiefgang mangelt. Weder auf die Tatsache, dass Barry seine Mutter verloren hat, noch auf die Planungen des Raubüberfalls wird hier ausreichend eingegangen. Da wäre dann doch viel Potential für interessante Charakterzeichnungen gewesen, wenn Barry große Emotionen gezeigt hätte, doch bis auf die Kenntnisnahme ihres Todes kommt da leider nicht viel zustande. Doch auch andere Probleme und Konfrontationen sind insgesamt zu wenig emotional ausgefallen, sodass die alte Rechnung mit Barrys ehemaligem Gangsterboss und dem Polizisten einfach keine ausreichenden Motive hervorbringt. Da können wir seine Handlungen zwar durchaus nachvollziehen, doch niemals wirklich mitfühlen. Viel zu distanziert bleiben da einfach die Gefühle, Ängste und Sehnsüchte des Protagonisten. Aus Sicht der Charakterzeichnungen plätschert „Große Tricks und kleine Fische“ also gerne einmal vor sich hin, was die Figuren insgesamt stellenweise ein wenig langweilig erscheinen lässt, wenn David Wenham nicht gerade für den nötigen Humor sorgt. Dennoch: Für Komödien-Liebhaber mit einem Hang zu originelleren Filmen, mag dies eine Sichtung wert sein.

    Fazit:
    Eine Gangster-Komödie, die zwar nicht den nötigen Tiefgang bietet, allerdings mit den Gags und dem Auftritt von David Wenham ein absolutes Highlight liefert.