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    21 Bridges

    21 Bridges


    Land/Jahr:
    USA 2019
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Brian Kirk
    Darsteller:
    Chadwick Boseman
    Sienna Miller
    J.K. Simmons
    Alexander Siddig
    Stephan James
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    99 Minuten
    Kaufstart:
    12. Juni 2020
    Label:
    Concorde

    Andre Davis macht seinen Job als Detective beim NYPD mit voller Überzeugung. Seit dem Tod seines Vaters hat er sich geschworen, dem Teufel immer direkt in die Augen zu sehen. Doch nach mehrmaligem Schusswaffengebrauch muss er sich gegenüber den internen Ermittlungen rechtfertigen und hat längst den Ruf, keine halben Sachen zu machen. Nachdem im Zusammenhang mit Drogenschmuggel gleich acht Polizisten erschossen und sieben davon ermordet wurden, sieht Andre die Chance gekommen, seinen Ruf endgültig rein zu waschen. Bei der Jagd nach den Tätern werden alle einundzwanzig Brücken nach Manhattan abgeriegelt, um die beiden Verbrecher an ihrer Flucht zu hindern. Doch während er mit zahlreichen seiner Kollegen die Cop-Killer einkreist, stößt er auf eine riesige Verschwörung, an der auch die Kameraden aus den eigenen Reihen beteiligt sind…

    Kritik:
    Den Begriff „Lockdown“ liest man dieser Tage, inmitten der Corona-Krise, sicherlich nicht allzu gerne. Die Abriegelung einer ganzen Stadt muss aber nicht zwangsläufig mit einem Infektionsgeschehen zusammenhängen, sondern kann auch im Rahmen einer weiträumigen Polizeiermittlung stattfinden. In „21 Bridges“ werden deshalb alle 21 Zugangswege nach Manhattan versperrt, um zwei Schwerverbrecher an der Flucht zu hindern. Das verspricht einiges an Action.

    Cop-Thriller der alten Schule
    Und die sollen Fans des Genres in diesem Cop-Thriller natürlich auch geboten bekommen. „21 Bridges“ ist immerhin ein klassischer Actionthriller um Drogen, korrupte Cops und dem Mord an zahlreichen Polizisten. Dass der Streifen mit Chadwick Boseman also ziemlich geradlinig schon ab der ersten Szene zur Sache kommt, verwundert an dieser Stelle nur wenig. Schießereien und Nahkämpfe gibt es dabei am Fließband und Boseman kann dabei auch als typischer Actionheld in der Hauptrolle mit reichlich Durchsetzungsvermögen überzeugen. Leider trifft das nicht zugleich auf die Charaktertiefe zu, denn so hervorragend Boseman seine Rolle auch spielt, gibt ihm das Drehbuch kaum die Möglichkeit, näher auf seine Vorgeschichte einzugehen, die ihn zu Beginn in den Fokus interner Ermittlungen setzt. Abseits des Kampfes gegen das Verbrechen und die Korruption bleibt Bosemans Figur leider etwas oberflächlicher als zunächst erhofft.

    Starker Bösewicht
    Ganz anders sieht das hingegen auf Seiten der Bösewichte aus, die „21 Bridges“ prompt zu den wahren Stars des Films werden lässt. Da sticht vor allem der noch relativ junge Stephan James als Michael Trujillo hervor, dessen Weg auf die schiefe Bahn stärker beleuchtet wird, wodurch seine Figur deutlich weniger schwarz-weiß daher kommt. Damit mag „21 Bridges“ zwar auch das ein oder andere Klischee vom Verbrecher mit der vermeintlich positiven Seite erfüllen, formt damit aber immerhin eine durchweg interessante Figur, über die das Publikum stets mehr erfahren möchte – was schlichtweg dazu führt, dass James seinem Kollegen Boseman ein Stück weit die Show stiehlt. Da erscheint es geradezu enttäuschend, dass es das Drehbuch des Films einfach nicht schafft, die Handlung inhaltlich stärker zu verstricken und damit deutlich anspruchsvoller zu machen.

    Schwächelndes Drehbuch
    Bei all den starken Leistungen verschiedenster Darsteller, denen es gelingt, „21 Bridges“ über seine komplette Laufzeit hinweg zu tragen, wird das wahre Potential des Streifens vor allem von den offensichtlichen Schwächen des Drehbuchs getrübt. Das Hauptproblem liegt dabei bei der starken Vorhersehbarkeit der Entwicklungen und Wendungen, die schon durch allzu deutliche Winks mit dem Zaunpfahl viel zu früh deutlich werden. Statt den Zuschauer auf Irrwege zu führen und dadurch zum Mitdenken zu animieren, fehlt dem Drehbuch hier schlicht die Subtilität. Das führt schlussendlich dazu, dass sich sogar die korrupten Cops praktisch mit ihrem ersten Auftritt bereits selbst entlarven und das Publikum bereits nach einem Drittel des Films dessen Ende erahnen kann. Von wenig subtilen Anspielungen innerhalb der Dialoge ganz zu schweigen. Kann man über derartige Storyschwächen allerdings hinweg sehen und sich mit dem Prinzip „der Weg ist das Ziel“ anfreunden, ist „21 Bridges“ allerdings ein Cop-Thriller, mit dem wir vor allem dank Boseman und James viel Spaß haben können.

    Fazit:
    Geradliniger Cop- und Korruptionsthriller mit reichlich Action und großartigen Leistungen der Darsteller, dessen Potential durch Schwächen im Drehbuch nicht voll entfaltet werden kann. Schaut man über die damit verbundene Vorhersehbarkeit jedoch hinweg, entwickelt „21 Bridges“ einen überaus hohen Unterhaltungswert.

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