27
Nov
Test: Amazon Kindle Fire HDX
Erster Eindruck
Bereits der erste Eindruck des Kindle Fire HDX kann sich sehen lassen. Das Tablet kommt mit einem edlen schwarzen Design daher und bringt uns auch gleich ein glänzendes Display und eine gute Verarbeitung mit. Die Rückseite ist mit einer gummiartigen Beschichtung ausgestattet, die wir bereits von diesen HTC-Smartphones kennen und das Gerät bestens vor Sturzschäden schützt. Einen kleinen Aufprall auf dem Boden dürfte das knapp 379 Euro teure Gerät also durchaus aushalten können – da wir das Testgerät allerdings an Amazon zurückschicken mussten, haben wir dies verständlicherweise nicht getestet. Ein beigelegter USB-Kabel und das dazugehörige Ladegerät in ebenfalls schickem schwarzen Design machen das Paket letztendlich vollständig und ein Schnellladegerät sorgt dafür, dass unser Kindle Fire HDX auch dann schnell einsatzfähig ist, wenn wir es einmal eilig haben. Der erste Eindrick ist also durchweg positiv.
Ausstattung
Bereits nach dem Einschalten wird klar, dass man die Qualitäten auch weiterhin fortsetzt. Der FullHD-Bildschirm kann mit einer detaillierten Darstellung überzeugen und liefert sowohl brauchbare Helligkeits-, als auch Schwarzwerte. Einem Filmgenuss steht also ebenso nichts im Wege, wie das Lesen eines Ebooks im abgedunkelten Raum. Dabei können wir die Helligkeit beliebig und angenehm an unsere Umgebung anpassen oder die Helligkeitsanpassung wahlweise vom Gerät selbst übernehmen lassen. Dank neuestem Android-Betriebssystem und einer eingebauten Frontkamera merkt das Tablet schließlich schnell, wenn es sich in geschlossenen Räumen aufhält und bei wechselnder Umgebungsbeleuchtung bietet sich eine automatische Helligkeitsfunktion an. Insgesamt richtet man sich bei der Ausstattung also an moderne Smartphones, die über ähnliche Funktionen verfügen.
Bedienkomfort
Anders als die meisten Smartphones müssen wir das Kindle Fire HDX allerdings vollständig über einen Touchscreen steuern. Auf klassische Home- und Zurückbuttons hat Amazon nämlich gänzlich verzichtet, sodass wir während dem Lesen eines Ebooks gezwungen sind, über einen Doppelklick auf die Navigation zuzugreifen. Das ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, funktioniert dann aber recht intuitiv und reibungslos. Die seitlichen Lautstärketasten sorgen bei der Musikwiedergabe außerdem dafür, dass wir recht schnell auf Lautstärkefunktionen zugreifen können. Während der Benutzung von Apps und Spielen können wir außerdem über einen seitlichen Button jederzeit auf die Hauptnavigation zugreifen und können den Doppelklick hierbei sogar dem Spiel selbst überlassen. Schaltet man das Gerät einmal ab oder wird der Akku leer, speichert das Tablet außerdem automatisch die letzte Position eines Ebooks als Lesezeichen – so müssen wir nie lange suchen und können ganz praktisch auf die jeweils letzte Seite zugreifen. Praktisch für unterwegs!
Spieletauglichkeit
Unter der Haube befindet sich beim Kindle Fire HDX ein schneller Quadcore-Prozessor mit 2,2 GHz, der uns auch bei aufwändigeren Anwendungen stets zuverlässig zur Seite steht. Damit reiht sich das Tablet leistungstechnisch neben den aktuellen Smartphones ein und bietet auch eine gewisse Spieletauglichkeit. Da jegliche Android-Apps und –Spiele auf dem Gerät nutzbar sind, kommen wir dabei auch auf unsere Kosten. In unserem Test konnte das Gerät auch neueste Spiele ruckelfrei und ohne Probleme wiedergeben. Die Grafik ist dabei so butterweich, dass wir auch Tearing stets vergebens suchen. Als Alternative für mobile Spielekonsolen eignet sich Tablet also ebenfalls hervorragend, sofern man sich mit Android-Games zufrieden geben mag. Der integrierte Beschleunigungssensor sorgt außerdem dafür, dass wir beispielsweise Rennspiele durch Drehen des Tablets steuern können, ganz wie vom Smartphone bereits gewohnt. Die vorhandenen 2 GB Arbeitsspeicher sind für derartige Zwecke angemessen und genau richtig.
Multimedia
Darüber hinaus eignet sich das Gerät natürlich auch für Multimedia-Anwendungen. Direkt über den integrierten Amazon-Shop können wir also nicht nur Ebooks und Spiele herunterladen, sondern uns direkt Musikalben und Videos zulegen. Die Verknüpfung mit Lovefilm und dem Prime-Dienst ermöglicht es uns außerdem, HD-Filme und –Serien auf direktem Wege zu kaufen oder zu mieten und anschließend auf das Tablet herunterzuladen. Wahlweise besteht allerdings auch die Möglichkeit, entsprechendes Video- und Audiomaterial via USB von einem Computer auf das Tablet herunterzuladen und so bereits vorhandene MP3-Dateien auf dem Gerät zu nutzen. Als Allround-Alternative zu einem Multimedia-Player also ebenfalls bestens geeignet. Der integrierte Lautsprecher ist dabei qualitativ mit einem Referenz-Smartphone vergleichbar, schwächelt aber bei der Wiedergabe von extrem basslastigen Musikstücken. Bedingt durch die kleine Bauweise ist eben auch hier der Frequenzbereich eher eingeschränkt. Dafür bietet der 3,5mm Klinkeanschluss einen ausgewogenen Klang, sodass anspruchsvolle Hörer einen hochwertigen Kopfhörer anschließen und auf diesen Anschluss zurückgreifen können. Technisch überzeugt das Kindle Fire HDX also auch in dieser Hinsicht.
Kamera
Da das Gerät wahlweise mit WLAN oder 3G erhältlich ist, dürfte Videochat sicherlich für manche Nutzer des mobilen Internets ebenfalls recht interessant sein. Mittels verfügbarer Androidapps ist das schließlich ohne weiteres nutzbar und dank integrierter Frontkamera außerdem recht bequem zu nutzen. Fotoenthusiasten werden damit allerdings wohl nicht zufrieden sein, denn die Bildqualität der Kamera hinkt vergleichbaren Tablets leider weit hinterher. Eine hochwertigere Kamera auf der Rückseite müssen wir bei der Standardausführung außerdem leider vermissen, denn auf diese wurde (außer in Version 8.9) verzichtet. Wer Fotos mit dem Tablet machen möchte, ist mit einer Alternative sicherlich besser geholfen. Hinsichtlich dessen ist also noch Verbesserungsbedarf dringend nötig.
Geschlossenes System
Der größte Kritikpunkt am Kindle Fire HDX ist darüber hinaus die Geschlossenheit des Systems. Obwohl man das eigentlich offene Android-Betriebssystem nutzt, verzichtet man gänzlich auf eine Integrierung des Play Stores und zwingt den Käufer quasi zur Nutzung des eigenen Amazon-Shops. Nicht einmal eine Verknüpfung mit einem Google-Account ist in diesem Falle möglich, sodass sich bereits über Smartphones gekaufte Apps leider nicht weiter nutzen lassen. Der Nutzer wäre hiermit gezwungen, bereits vorhandene Anwendungen nochmals über Amazon zu kaufen – für Nutzer von Google und Amazon als Kaufplattform könnte dies womöglich der abschreckendste Grund sein, der gegen den Kauf eines Kindle-Tablets spricht. Immerhin lassen sich allerdings Programme aus unsicheren Quellen installieren, sodass wir Apps auch direkt über USB auf der Gerät laden und anschließend ohne Kauf über den Amazon-Shop installieren können – das ist allerdings nur ein kleiner Trost. Somit können wir das Kindle Fire HDX vor allem für diejenigen empfehlen, die ohnehin ausschließlich via Amazon einkaufen. Nutzer des Play Stores oder anderer Plattformen sollten sich allerdings gut überlegen, ob sie mit der Geschlossenheit des Systems leben können. Technisch macht Amazon jedenfalls alles richtig und liefert ein erstklassiges Gerät ab.
Fazit:
Das aktuelle Kindle Fire HDX braucht sich vor der Konkurrenz nicht verstecken, denn Amazon liefert ein technisch hochwertiges Tablet in edlem Design, das sich im Multimedia-Bereich hervorragend schlagen kann. Lediglich das geschlossene System zählt zu den größten negativen Kritikpunkten und könnte vom Kauf abschrecken.
27
Nov
Game-Review: Splinter Cell Blacklist
Kritik:
Nach der Ankündigung von Ubisoft im Jahre 2002, einen richtigen Stealth-Action-Titel an den Markt zu bringen, war für viele Spieler und Kritiker klar: Dies wird das Genre eindeutig revolutionieren und zu einer einzigartigen Serie werden. Noch bis zu „Chaos Theory“ hat man es geschafft, die Qualität stetig zu steigern und beste Qualitäten abzuliefern. Doch dann kam der Einbruch: Man versuchte neue Ideen einzubringen und hat die Reihe ordentlich gegen die Wand gefahren. Mehr Wahlmöglichkeiten und mehr Action sollte es geben, doch gescheitert ist man bereits mit „Double Agent“. Mit „Splinter Cell: Blacklist“ liefert man nun erstmals ein Spiel, das all diese neuen Ideen tatsächlich qualitativ vereint.
Ghost oder Assault
Hier bleibt es dem Spieler erstmals wirklich selbst überlassen, auf welche Weise er agieren möchte, ohne auch nur eine der Vorgehensweisen entfernen zu müssen. Es bleibt die Wahl, ob wir lieber klassisch verdeckt und unerkannt vorgehen möchten und dabei den „Ghost“-Stil übernehmen oder ob wir lieber brachial in den offenen Kampf ziehen, um im „Assault“-Modus die Mission zu meistern. Alternativ können wir je nach Situation auch auf beide Vorgehensweisen zurückgreifen und eine Mischung aus beiden Stilmitteln als „Panther“ einbringen. Spannend aber vor allem: Wir haben mehr Auswahl an technischen Errungenschaften und können beliebig agieren. Echte Fans der Reihe werden auch jetzt noch den Schatten nutzen, leise an den Gegner heranschleichen und ihn von hinten wahlweise töten oder bewusstlos schlagen. Alternativ gibt es immer noch den Tod von oben, an Rohren hangelnd oder auf dem Geländer herum kletternd – Hauptsache der Gegner sieht uns nicht. Oder aber wir schnappen uns ein paar Splittergranaten und setzen diese mit grober Gewalt ein. Beides kann zum Erfolg führen und beides kann, je nach Fähigkeiten des Spielers, schneller und effektiver geschehen.
Technik für Agenten
Motiveren kann dabei nicht nur die Hauptkampagne, sondern auch die technischen Spielereien, die wir nach und nach für die Einnahmen unserer Missionen freischalten können. Richtig gelesen: Sam Fisher erhält für den Erfolg nicht mehr nur Punkte, sondern wird erstmals auch bezahlt. Die Bezahlung richtet sich dabei nach seinem Erfolg und seiner Effektivität. Je besser, desto mehr Geld gibt es – und das fließt dann in den Anzug, die Ausrüstung oder Waffen. Selbst die berühmte Brille mit den drei Lichtern ist auswechselbar, sowohl hinsichtlich Qualität, als auch ihrer Farbe. Darüber hinaus sorgen Haftkameras, Schocker, Geräuschemitter, Gasgranaten und Tricopter-Drohnen für viel Spannung. Neu dabei ist nun allerdings auch ein Scharfschützengewehr, das wir je nach Vorliebe anschaffen können und selbst das mobile Hauptquartier ist aufrüstbar und liefert uns bestimmte Vorteile. Klasse!
Die NSA braucht kein Menü
Interessant ist allerdings darüber hinaus auch die Umsetzung der Paladin, der fliegenden Kommandozentrale. Auf ein klassisches Menü hat Ubisoft nämlich erstmals ebenfalls verzichtet und bietet uns stattdessen die Möglichkeit, das gesamte Spiel über die begehbare Kommandozentrale samt SMI zu bedienen. Von hier aus starten wir die Missionen der Hauptkampagne, rüsten unser Flugzeug und unserer Ausrüstung aus oder begeben uns in eine der zahlreichen Nebenmissionen auf spannende Koop-Aufträge. Gelungen hierbei: Die Paladin dient tatsächlich als globale Einstellmöglichkeit, sodass jegliche freigeschaltete Ausrüstungsgegenstände auch in allen Missionen verfügbar sind. Waffen und Ausrüstung können wir also in den Hauptmissionen und im Koop-Modus gleichermaßen mitnehmen, sodass sich Änderungen an der Ausrüstung global auswirken. Das fügt sich perfekt ein und hätte von Ubisoft kaum besser umgesetzt werden können.
Auf der Jagd nach Blacklist
Die Hauptkampagne kann sich mit knapp 20 Stunden Spielzeit insgesamt gut sehen lassen und bietet ausreichend spannend. Die meisten der Missionen dauern dabei etwa eine Stunde an und liefern eine zusammenhängende Story. Erst auf dem einen Kontinent wichtige Informationen und Namen beschafft, auf dem nächsten anschließend wichtige Gegner dingfest gemacht, stoßen wir doch immer weiter auf die Hintermänner der Engineers und erhalten immer schwierigere Missionen. Das kann vom Privatanwesen bis hin zur Kläranlage alles bieten und liefert unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Erst einmal unter Zeitdruck geraten wird es ganz schön schwierig, während wir an anderer Stelle langsam und durchdacht vorgehen können, während wir Gegner möglichst unentdeckt ausschalten. Das Leveldesign wurde dabei abwechslungsreich gestaltet und bietet keinerlei Wiederverwertungseffekt. Alle Missionen haben ihren individuellen Reiz und wurden oft gut genutzt, um verdeckt vorgehen zu können – Rohre, Gelände, Verstecke, Lüftungsschächte und vieles mehr bieten da die Möglichkeit, im Ghost-Modus zu agieren. Gut gemacht!
Mit Freunden ins Drogenlager
Während die Hauptkampagne leider überhaupt nicht im Koop-Modus durchgeführt werden kann, bieten sich in den Nebenmissionen gleich vier verschiedene Handlungsstränge, die wir gemeinsam starten können. Unsere Teammitglieder Charlie, Kobin, Grim und Briggs liefern dafür jeweils eigene Spielmodi und sorgen in jeweils drei bis vier Missionen für viel Abwechslung. Bei Charlie, Kobin und Grim können wir dabei wahlweise zu zweit oder allein agieren, während Briggs als reine umfangreichere Koop-Missionen die Zusammenarbeit voraussetzt. Dessen Missionen sind mit knapp einer Stunde Spielzeit recht gut gelungen und bieten einen gänzlich eigenen spannenden Handlungsstrang – lediglich das Ende der vierten und letzten Mission hat dank brachialer Action recht wenig mit klassischem Stealth zu tun, wohin gegen vorher reichliche Möglichkeiten dafür geboten werden. Kobin liefert uns unterdessen eher kurze Ghostmissionen, bei denen wir ausschließlich verdeckt Gegner erledigen sollen, während Charlie sich mit seinen Gegnerwellen vollkommen auf Assault richtet. Damit ist für jeden Spieler etwas dabei.
Kampf gegen Freunde
Natürlich darf der bekannte „Spione gegen Söldner“-Modus nicht fehlen, denn hier dürfen wir im klassischen PVP-Deathmatch gegen echte Spieler antreten. Agenten des 4th Echelon nutzen dabei ihre technischen Fähigkeiten, um den Gegner möglichst unentdeckt aus dem Weg zu räumen, während Söldner stärker gepanzert und bewaffnet sind und damit einen deutlichen Vorteil bei der Feuerkraft erlangen haben. Insgesamt macht dieser Modus für klassische Shooter-Spieler sicherlich auch Spaß, ist aber hinsichtlich der Balance noch deutlich verbesserungswürdig. Erhöhen die Söldner-Spieler schließlich ihre Bildschirmhelligkeit, so fällt es recht leicht, den Agentengegner zu erkennen und unschädlich zu machen, während dieser dann eher begrenze Möglichkeiten hat. Hier müsste noch Abhilfe geschaffen werden. Doch auch dieser Modus erhöht noch einmal die Zeit, in der wir richtig viel Spaß mit Splinter Cell: Blacklist verbringen werden.
Der schnüffelnde Köter
Ein paar interessante Neuigkeiten bietet das Spiel allerdings auch hinsichtlich der Gegner. Neben klassischen menschlichen Feinden treffen wir schließlich auch auf diverse Wachhunde, die uns mit ihrer Nase schnell aufspüren können und die Aufmerksamkeit ihrer Herrchen erregen. Da können wir nur schwer verdeckt agieren und müssen die Hunde möglichst bereits aus größerer Entfernung mit einem Scharfschützengewehr außer Gefecht setzen. Das birgt zwar das Risiko, dass diese Kadaver entdeckt werden, verhindert aber zumindest die Bekanntgabe unseres Aufenthaltortes durch den Hund. Auf der anderen Seite können frei wählbare und modifizierbare Anzüge dafür sorgen, dass wir stärker gepanzert sind oder alternativ leiser durch die Dunkelheit schleichen. Auch hier ist „Splinter Cell: Blacklist“ deutlich realistischer ausgefallen und bietet zusätzliche Möglichkeiten.
Aufmerksame KI
Diese Möglichkeiten haben wir allerdings auch dringend nötig, denn die künstliche Intelligenz der Gegner reagiert an vielen Stellen durchaus nachvollziehbar und realistisch. Hat man uns erst einmal entdeckt oder auch nur eine Leiche gefunden, machen sich die Gegner natürlich auf der Suche und vermuten uns realistischerweise an bestimmten Orten. Selbst wenn wir vergessen, einmal eine Tür hinter uns zu schließen, kann das bereits die Aufmerksamkeit der Gegner wecken, die sich nicht daran erinnern können, diese je geöffnet zu haben. Schlüpfen wir unterdessen in Luftschächte kann es passieren, dass man uns mit Granaten zu vergasen versucht – auch hier müssen wir verdammt gut aufpassen. Dafür hat die KI allerdings auch Aussetzer, etwa dann wenn sie scheinbar partout niemals nach oben schauen möchte und offensichtlich auch ein Problem mit Leitern hat. Der Realismusgrad ist damit zwar gut gelungen, aber noch weiter ausbaufähig. Im Koop-Modus sind uns darüber hinaus einige Aussetzer aufgefallen, wenn Scharfschützenpositionen sofort entdeckt werden und verstecktes agieren manchmal kaum möglich war. Doch Bugs hat „Blacklist“ ohnehin reichlich.
Insekten in Guantanamo
Hinsichtlich der Fehlerquote des Spiels hatten wir nämlich nicht selten den Eindruck – trotz aktuellster Patch-Version – eine Beta-Version vorgesetzt zu bekommen. Da war von Clipping-Fehlern, bis hin zu schwerwiegenden Abstürzen alles dabei. In der Guantanamo-Mission der Hauptkampagne ist uns das Spiel beispielsweise mehrfach abgestürzt, wenn wir bereits vor einer bestimmten Position unsere Gegner markiert haben. Leichen verschwinden manches Mal im Boden oder zappeln durch die Luft, im Koop-Modus wird die Position des Kollegen nicht immer richtig erkannt, die SC4000-Waffe hat offensichtlich ebenfalls Bugs und selbst durch Hindernisse konnten wir bereits hindurch schießen. Spieler sollten sich der Fehler also vor dem Kauf durchaus bewusst und ein bisschen bugresistent sein. Trotzdem macht „Splinter Cell: Blacklist“ über sehr viele Stunden richtig viel Spaß, das muss man den Entwicklern lassen.
Sam Fisher wird grau
Dafür kann sich das Spiel immerhin grafisch durchaus sehen lassen und tolle Charakterdesigns abliefern. Alle Hauptcharaktere sind nämlich grundsätzlich wiedererkennbar und haben eine glaubwürdige Mimik verpasst bekommen. Sam hat bereits graue Haare, Grim schaut gern mal ernst und Charlie ist ohnehin eher der junggebliebene Nerd. Das passt hinsichtlich der Gesichtsanimationen sehr gut. Ebenso wirken Licht- und Wettereffekte stets stimmungsvoll und können die Atmosphäre des Spiels stark aufwerten. Hier muss man die Grafikdesigner doch mal loben. Das mag zwar nicht ganz an jedes aktuelle Referenzspiel heran kommen, kann sich dank wählbaren DirectX 9 oder 11 durchaus sehen lassen. Mit Tesselation und diversen anderen Techniken wirkt die Umgebung stets plastisch und realistisch. Bei niedrigeren Einstellungen ist das Game aber auch problemlos auf einem älteren Rechner spielbar.
Kraft in der Stimme
Beim Sound scheiden sich wahrscheinlich die Geister. Fans der englischen Version könnten womöglich darüber enttäuscht sein, dass die Hauptfigur Sam Fisher nun mehr einen anderen Synchronsprecher erhalten hat, um möglichst lippensynchron darstellen zu können. Deutsche Spieler hingegen freuen sich einmal mehr über die altbekannte kraftvolle Stimme, die wir bereits aus den vorherigen „Splinter Cell“-Versionen bereits kennen. Dafür vermissen wir allerdings die sarkastischen und witzigen Verhöre, die wir noch damals aus „Chaos Theory“ kennen. Hier geht eben alles etwas kurz und schmerzloser, Dialoge sind eher in Zwischensequenzen zu finden. Die Musik ist aber darüber hinaus gut gewählt und auch Waffensound wirken kräftig genug, um unseren Subwoofer ein wenig zu fordern. Da kann man also nicht meckern.
Fazit:
Trotz diverser störender Bugs schaffen es die Entwickler erstmals die neuen Ideen aus den vorherigen Teilen gelungen einzubringen und liefern eine tolle Mischung aus Stealth- und Taktik-Action. „Blacklist“ ist damit das beste „Splinter Cell“ seit „Chaos Theory“ und definitiv empfehlenswert für jeden Fan der Reihe.
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27
Nov
DLC-Review: Payday 2 – Armored Transport Heist
Kritik:
Erst vor ein paar Monaten hatte der Multiplayer-Shooter „Payday 2“, bei dem jeweils bis zu vier Freunde gemeinsam Banken ausrauben und Läden überfallen durften, einen erfolgreichen Start. In der Steam-Liste schnell auf dem ersten Platz, war für die Entwickler klar, dass da schon bald ein kleines DLC-Addon her muss. In „Armored Transport Heist“ müssen wir – wie der Name bereits sagt – gepanzerte Transporter überfallen und bekommen dafür ganze fünf Missionen geliefert.
Wiederverwertung
Zumindest scheint es sich auf den ersten Blick um fünf Missionen zu handeln, tatsächlich haben die Entwickler es sich im Ergebnis doch recht einfach gemacht. So dürfen wir an fünf verschiedenen Standorten, jeweils mehrere Geldtransporter aufbrechen und anschließend so viel Geld mitschleppen, wie wir tatsächlich tragen können. Schade daran: Abwechslung bieten die fünf Missionen jeweils nicht, denn es handelt sich ausschließlich um einen Wechsel der Location. Wir machen also jedes Mal einfach immer wieder dasselbe und bekommen dabei eine gänzlich andere Umgebung. Das ist letztendlich nicht gerade anspruchsvoll und womöglich kein Grund, wirklich Geld für den DLC auszugeben. Insgesamt bieten die Missionen aus dem Hauptspiel daher weit mehr Abwechslung und Reiz, sodass wir auf kurz oder lang wieder dahin wechseln. Lediglich die Mission mit einem Eisenbahnüberfall, welche zufällig nach erfolgreichem Abschluss einer Mission gestartet werden kann, bietet mehr Abwechslung – wie diese allerdings zustande kommt, hat sich uns während dem Test nicht erschlossen.
Offener Kampf
Problematisch an der Stelle auch, dass verdeckt agierende Spieler hier überhaupt nicht auf ihre Kosten kommen. Konnte man im Hauptspiel noch seinen Überfall zuvor genau planen, Strategien und Taktiken anwenden und die Zeugen so in Schach halten, dass sie die Polizei während unserer Aktion nicht rufen, so landen wir hier direkt im offenen Kampf. Es lässt sich kaum bis gar nicht vermeiden, dass die Polizei in Hundertschaften auftaucht und uns mit Bodentruppen und Scharfschützen regelrecht ins Kreuzfeuer nimmt. Der Realismus nimmt damit noch weit mehr ab, als noch im Hauptspiel und endet schnell in großen Schießereien und der Ermordung von unzähligen Polizisten. Immerhin können wir aber noch Deckungen nutzen und unsere Schnelligkeit und diverse Fähigkeiten walten lassen, für Spieler mit Fokus auf dem „Mastermind“-Skill bieten die Missionen aber allesamt eher wenig.
Mini-Erweiterung
Insgesamt ändert sich qualitativ am Spiel so nichts. Immerhin: Es benötigt lediglich der Host einen gekauften DLC und kann danach alle anderen Spieler auch dann einladen, wenn sie über keine Erweiterung verfügen. So können sich Freunde, die gern miteinander spielen, das mehrfache Ausgeben des Geldes sparen und kommen so auch recht günstig auf ihre Kosten. Für einmalig sechs Euro mit denen dann vier Spieler ihren Spaß haben können, geht das Preis-Leistungs-Verhältnis trotz eher mäßigem Umfang doch in Ordnung, eine klare Empfehlung können wir aber dennoch nicht aussprechen. Obwohl es immerhin nett ist, nochmal ein paar neue Missionen geliefert zu bekommen. Hoffen wir, dass die nächste Erweiterung einen höheren Umfang zu bieten hat.
Fazit:
Mit fünf wiederverwerteten Missionen und praktisch ausschließlich offenem Kampf ist der „Armored Transport Heist“-DLC eine Enttäuschung für taktisch und verdeckt agierende Spieler, aber immerhin eine nette Beigabe zu den bisherigen Missionen. Nur für eingefleischte Fans des Hauptspiels.
27
Nov
Essen Motor Show: Heiße Babes und schnelle Autos
Tageskarten gibt es für 15 Euro im Onlineshop unter essen-motorshow.de.
15
Nov
Destination Star Trek kommt nach Frankfurt
Neben Shatner dürfen wir uns vor allem auch auf Brent Spiner (Data), Jonathan Frakes (Riker), Marina Sirtis (Deanna Troi), Gates McFadden (Dr. Crusher) und Michael Dorn (Worf) freuen. Damit ist ein Großteil des “The Next Generation”-Casts mit auf der Convention und wird in spannenden Panels, Autogrammstunden und Fotoshootings für die Fans und Besucher bereitstehen. Ein Foto-Shooting vor Original-Requisiten und Kostümen der Serien wird dabei zu einem wahren Highlight der Convention. Wem das jedoch noch nicht reicht, der trifft an dem Wochenende ebenso Armin Shimerman (Quark), Casey Biggs (Damar) und Vaughn Armstrong (Admiral Forrest) an. Ein noch größeres Star Trek-Staraufgebot hat es in Deutschland bisher noch nicht gegeben.
Die Destination Star Trek Germany findet vom 21. – 23. Februar 2014 auf dem Messegelände der Messe Frankfurt statt. Tickets gibt es ab 35 Euro unter destinationstartrek.com.
15
Nov
Verlosung: Pacific Rim
Der gefeierte Filmemacher Guillermo del Toro fährt bei diesem Science -Fiction mit schweren Geschützen auf. Es geht um eine bunt gemischte Gruppe von Menschen, die im Jahre 2025 zusammenkommen, um gegen Legionen von monströsen Kreaturen zu kämpfen, die aus dem Meer emporsteigen. Mithilfe von riesenhaften Robotern nehmen die Überlebenden der Erde (darunter Charlie Hunnam, Charlie Day & Rinko Kikuchi) den Kampf gegen die invasierenden Alien, die in den Tiefen des pazifischen Ozean lauern, auf. Die nahezu hilflose Menschheit hat keine andere Wahl und muss sich gegen die erbarmungslosen Feinde mithilfe von zwei merkwürdigen Helden wehren…ein abgewrackter Ex-Pilot und eine unerfahrene Trainee…die nun die letzte Hoffnung der Erde vor der nahestehenden Apokalypse sind.
Damit auch ihr in den Genuss dieses Films kommen könnt, verlosen wir für euch 1 BluRay von “Pacific Rim”. Auch dieses Mal haben wir wieder ein kleines Quiz für euch vorbereitet, in dem ihr euer Wissen über den Film testen könnt. Klicke einfach unten in der App auf “Pacific Rim”, löse unser Quiz und poste dein Ergebnis in die Kommentare:
Der Teilnahmeschluss ist der 25.11.2013. Wir wünschen allen Teilnehmern auch dieses Mal wieder viel Glück!
12
Nov
Game-Review: Train Simulator 2014
Kritik:
Die neuen Strecken erhalten allerdings nur jene, die die neueste Version des „Train Simulators“ vollständig kaufen – egal, ob als Retail-Box-Edition oder direkt via Steam. Für Besitzer der vorherigen Versionen gibt es lediglich eine Upgrade-Version ohne neue Strecken, dafür allerdings trotzdem mit den technischen Updates. Dazu zählt unter anderem auch eine deutlich verbesserte Performance, die wir auf aufwändigen Strecken schnell zu spüren bekommen. Die Route „Hamburg – Hannover“ läuft damit trotz komplexer Gleisanlagen und detaillierten Gebäuden nun auch auf älteren Rechnern deutlich besser und vergleichbar hardwarehungrige Strecken wie „Köln – Düsseldorf“ dürften ebenfalls in den Genuss eines deutlich spürbaren Geschwindigkeitsschubs kommen. Speziell die diversen Nachladeruckler, mit denen manche Systeme zu kämpfen hatten, werden hiermit reduziert.
Verbesserte Technik
Doch auch an vielen anderen kleinen Details haben die Entwickler nunmehr geschraubt und diverse Verbesserungen eingeführt. Insgesamt wirkt beispielsweise die Grafik, inklusive der Wasserreflexionen, nun ein wenig realistischer und der vorhandene Stufeneffekt bei niedrigen Kantenglättungs-Einstellungen wurde reduziert. Die Fahrphysik ist ebenfalls gefühlt ein wenig weicher ausgefallen, doch die Geschwindigkeitssteuerung geht nach wie vor leider nicht stufenlos. Dafür wurden neue Steam-Errungenschaften hinzugefügt und die Menüs des Spiels deutlich verbessert. Letzteres sieht nun deutlich hübscher aus und lässt uns die Szenarios nun noch leichter ansteuern. Insgesamt ist alles etwas moderner und übersichtlicher geworden, obwohl Menüänderungen rein spielerisch natürlich wenig Auswirkungen haben. Das neue Karrieresystem ist darüber hinaus eher nutzlos, da negative Erfahrungspunkte aus Karriereszenarien nicht angerechnet werden. Die Erfahrungspunkte und Level können also ausschließlich steigen, sodass sich der Spieler deswegen sicherlich nicht mehr anstrengen wird. Dieses System dient somit leider lediglich zum Vergleich mit den Steam-Freunden – ist also eher sinnlos, wenn unsere Freunde keinen Train Simulator spielen.
Strecke: Hamburg – Hannover
Für deutsche Spieler dürfte insbesondere die neu hinzugefügte Strecke „Hamburg – Hannover“ sein. Dort dürfen wir ausgehend vom Hamburger Kopfbahnhof durch Lüneburg, Uelzen und Celle bis hin nach Hannover fahren. Einmal real an den großen Hauptbahnhöfen gewesen, werden uns die optischen Ähnlichkeiten schnell begeistern, denn diese Strecke gehört mit zu den besten deutschen Routen, die der „Train Simulator 2014“ zu bieten hat. Besonders die komplexe Gleisführung an den Umschlagbahnhöfen kann uns regelrecht überwältigen, wenn wir hier teils weit über (geschätzte) 20 oder 30 Gleise anzutreffen sind. Die Szenarien sind dabei zwar hinsichtlich Weichenstellung nicht zu kompliziert gehalten, doch allein die detailgenaue Umsetzung der Streckenführung ist schon beeindruckend. Insbesondere im Bereich Hamburg hat man sich sogar umso mehr Mühe gegeben und den gesamten Hafenbereich mit eingebaut – inklusive Gleise zum Beladen von Güterzügen, Fabrikanlagen, Straßenüberfahrten und vielem mehr. Da macht es sogar Spaß, den Containerfracht herum zu rangieren, selbst wenn wir sonst eher auf Personenverkehr scharf sind. Die stark frequentierte Strecke mit relativ realistischem Bahnverkehr sorgt außerdem dafür, dass wir desöfteren auf KI-Züge stoßen, die für spannende Abwechslung sorgen. Bei den Güteraufgaben mit Hochgeschwindigkeitsfracht müssen wir darüber hinaus sogar genauestens auf Signale achten und Freigaben anfordern, sodass wir hiermit besondere Herausforderungen auch für fortgeschrittene Spieler erhalten. Speziell wegen dieser Strecke lohnt sich der Kauf des Simulators definitiv.
Strecke: Donner Pass
Eine völlig andere Strecke, die mit den deutschen Routen kaum vergleichbar ist, bekommen wir mit dem berühmten „Donner Pass“ geboten. Die amerikanische Strecke in den Bergen von Nevada gilt auch real als eine der schwierigsten und gefährlichsten Strecken der Welt, erst recht dann, wenn wir meterhohen Schnee wegschieben und die Strecke in der Winterzeit patroulieren müssen. Das Besondere daran: Hier bekommen wir fast keinerlei Städte geboten und erst recht keine großen. Fast die gesamte Strecke besteht ausschließlich aus grünen Berglandschaften mit zahlreichen Wäldern, eindrucksvollen Aussichten und vielen Tunneln. Für Personenverkehr bleibt da also nicht viel übrig, sodass fast alle Szenarien ausschließlich aus Güterverkehr bestehen. Die haben es dafür allerdings in sich, denn mit bis zu sechs(!) Lokomotiven an einem einzelnen extrem langen Güterzug haben wir es trotzdem nicht einfach, die Berge zu erklimmen. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 25 Meilen pro Stunde auf der gesamten Strecke, braucht der Spieler allerdings reichlich Sitzfleisch, dauern die Karriereszenarien teilweise schließlich über drei Stunden. Durch ständige Steigungen und Gefälle müssen wir die Geschwindigkeit dabei regelmäßig anpassen und auch Pünktlichkeit ist nicht gerade einfach. Leider ist das auf Dauer allerdings ziemlich langweilig, da monoton, sodass wir die Strecke insgesamt nur sehr bedingt empfehlen können. Die wenig komplexe Gleisanlage (meist 1- oder 2-gleisig) sorgt schließlich auch nicht für Abwechslung. Das ist hübsch anzusehen, macht aber spielerisch einfach keinen Spaß.
Strecke: London-Faversham High Speed
Als dritte Strecke ist zudem noch die liebevoll gestaltete Route von London nach Faversham integriert, die einige Besonderheiten zu bieten hat. Durch den Hybridantrieb des Zuges kommt es da zu viel Abwechslung. Diese Strecke hatten wir jedoch bereits in der Vergangenheit ausführlich einzeln getestet. Den Link zur Review findet ihr hier: Train Simulator 2013 – London-Faversham High Speed
Einzig ernstzunehmender Simulator
Insgesamt kann man abschließend sagen, dass auch die 2014er Version für jeden Eisenbahn-Fan ein absolutes Muss ist. Als momentan einziger ernstzunehmender Simulator mit zeitgemäßer Technik, mittlerweile zahlreichen Strecken und guter Simulation des Rollmaterials kann man durchaus von einer Alternativlosigkeit sprechen. Lediglich die alte Konkurrenz von Microsoft kann da simulationstechnisch noch mithalten, dürfte aber heute mit einer veralteten Grafik enttäuschen. Für Besitzer der vorherigen Version lohnt sich ein Neukauf der 2014er Variante vor allem dann, wenn die neuen Strecken sich noch nicht im Besitz befinden, da der Einzelkauf aller Strecken sich insgesamt zu einem höheren Preis summieren dürfte. Für alle anderen reicht dann sicherlich auch die kostenlose Update-Variante. Richtige TS-Neulinge sollten aber auf jeden Fall beim Erstkauf auf die aktuelle Version setzen, müssen aber grundsätzlich davon ausgehen, für langanhaltenden Spielspaß noch zusätzliche Strecken-Addons zu beziehen. Nichts desto trotz bleibt der „Train Simulator 2014“ der beste Eisenbahnsimulator unserer Zeit.
Fazit:
In der neuesten Version des „Train Simulator“ finden wir nicht nur einige technische Verbesserungen, sondern mit Hamburg-Hannover und London-Faversham zwei der besten Strecken, die je für das Spiel entwickelt wurden. Lediglich der „Donner Pass“ könnte für einige langatmige Stunden sorgen. So oder so ein Muss für Eisenbahnfans.
10
Nov
Daedalus Con: Intergalaktisches Familientreffen
Denn wenn Master of Ceremonies Freddy Bee auf die Bühne steigt und den Nachmittag durchmoderiert, oder die Besucher mit einer witzigen Lesestunde bei Laune hält, lassen die Gelächter nicht lange auf sich warten. Es gibt tatsächlich nur wenige Cons, auf denen die Fans derartig gut gelaunt sind und wirklich jeden Spaß mitmachen. Der unter Star Trek-Fans berühmte “Klingolaus” setzt die Qualitäten natürlich weiter fort und punktet mit einer ungewöhnlichen, etwas frühzeitigen Weihnachtsshow und brachte auch gleich einen ganz eigenen intergalaktischen “Knecht Ruprecht” mit. Interessant: Die Besucher wissen, worauf sie sich einlassen und bringen sich auch aktiv ins Bühnengeschehen mit ein. Klasse!
Hinsichtlich Programmablauf und Organisation können sich so manche Veranstalter außerdem eine gute Scheibe abschneiden, denn hier ist nicht nur das übersichtliche und überwiegend pünktliche Programm überall ausgehangen, sondern Bandauftritte, Bühnenshows und Catering fügen sich perfekt in den Programmablauf ein. Niemand muss hier irgendetwas verpassen, alle haben ihren Spaß und für die Rundum-Verpflegung ist gesorgt. Der Händlerbereich ist zwar durchaus noch ausbaufähig, dafür kommen die beiden Stargäste auch hier gerne einmal vorbei und sind nur allzu gerne für einen Plausch mit dem übersichtlichen Besucheraufkommen bereit. Der Vorteil: Weniger Besucher bedeutet persönlicheren Kontakt zu den beiden Stars – und die fühlen sich sichtlich pudelwohl. So sollte es überall sein.
Insgesamt kann man die “Dark Side of Daedalus Con” durchaus auch als Familientreffen der besonderen Art bezeichnen. Da viele Besucher sich untereinander bereits aus den Vorjahren oder von anderen Conventions kennen und sogar ihre Kinder mitbringen, ist der Umgang untereinander natürlich besonders locker. Bereits beim Betreten des Gebäudes wird man deshalb herzlich in Empfang genommen, kann neue und alte Kontakte treffen und wird auch als Neuling schnell in die Con-Familie aufgenommen. Spätestens bei der einzigartigen abendlichen Con-Party, bei der selbst eine Polonaise kurzerhand spontan von den Besuchern organisiert wurde, weiß man die enorme Gastfreundlichkeit der Besucher auch schnell zu schätzen. Für uns steht fest: Da müssen wir unbedingt auch im nächsten Jahr wieder dabei sein – denn wer einmal auf der “Dark Side of Daedalus Con” war, möchte immer wieder kommen. Dafür verzichten wir auch gerne auf ein großes Staraufgebot.
Ein umfangreiches Fotoalbum findet ihr auf Facebook unter facebook.com/dvdmagazine
10
Nov
Oberhausen: Wochenende für Horror-Fans
Bereits einige Tage im Vorfeld kündigte sich eine große Enttäuschung nach der anderen für die Besucher an. Einige der Headliner, darunter die Hollywood-Stars Malcolm McDowell und Danny Glover, mussten kurzerhand ihren Besuch absagen und damit verlor das Event viele seiner wichtigsten Stars. Besonders am Samstag und Sonntag kam es dann zwar doch noch zu einem recht guten Besucherauflauf, über ein gewisses Chaos konnte dies allerdings nicht hinweg täuschen. Da nicht einmal ein aktualisiertes Programm an den Wänden ausgehangen wurde, war für die meisten Besucher schließlich der gesamte Programmablauf nicht wirklich nachvollziehbar – ganz zu schweigen davon, dass das Bühnenprogramm und die Panels der Stars nicht gerade im Mittelpunkt der Veranstaltung standen. Eine etwas mager dekorierte Bühne und die wenigen Sitzplätze bei den Panels sprachen für sich.
Dafür kamen vor allem Schnäppchenjäger hier und da voll auf ihre Kosten, denn mit einem knapp 700 m² großen Händlerbereich für DVDs und BluRays, erinnerte das “Weekend of Horrors” nicht zuletzt an eine der zahlreichen Filmbörsen. Da gab es reichlich reduzierte Importware, seltene beschlagnahmte Titel und auch das ein oder andere Schnäppchen zu ergattern. Mit dem Stand von 8film hat sich dann auch gleich ein Label höchstpersönlich mit eingeschlichen und ihre topaktuelle Veröffentlichung “Cannibal Diner” an den Mann gebracht – was wir natürlich schnell genutzt haben, um uns eine Review-BD zu ergattern. Dennoch wird auch die Qualität des Händlerbereichs durch zahlreiche gebrannte Bootlegs ein wenig getrübt. Da ist ein offenes Auge des Käufers unbedingt erforderlich gewesen und in den nächsten Jahren deutlich Verbesserungsbedarf angesagt.
Immerhin hatten allerdings die Besucher teilweise ihren Spaß, denn – trotz chaotischem Programmablauf – sorgten die kostümierten Cosplayer der FrightGuys für gute Unterhaltung unter den Zuschauern. Verkleidet als Moloch oder Michael Meyers standen die nämlich für Fotoshoots mit den Besuchern bereit und durften den zartbesaiteten Besuchern gern einmal einen kleinen Schrecken einjagen. Ansonsten waren allerdings weitaus weniger Horror-Cosplayer vorzufinden, als noch im vergangenen Jahr. Schade, denn so fehlt doch ein kleines Highlight.
Eines muss man der Con allerdings dann doch lassen: Eingefleischte Metalfans kamen hier vor allem am Abend immer wieder auf ihre Kosten. Denn trotz 10 – 15 Euro Extrakosten für die abendlichen Konzerte, haben sich hier schließlich bekannte Metalbands wie “The Other” und “Ost+Front” auf die Bühne gewagt, um mit ihrer gruseligen Showeinlage und ihren harten Gitarrensounds, die Headbanger einmal so richtig in Stimmung zu bringen. Leider blieb wohl kein Part der Convention gänzlich ohne Mängel, denn trotz gelungenem Auftritt der Bands, muss die Turbinenhalle wohl auch an der viel zu lauten und unangenehmen Akustik noch arbeiten. Glück, wer da keinen Hörschaden erlitten hat…
Zusammenfassend kann man sagen, dass es auf dem “Weekend of Horror” immer wieder Punkte gegeben hat, die den Besuch doch ein wenig getrübt haben. Sei es das chaotische Programm, die zahlreichen Absagen, die lieblose Bühnendeko oder die schlechte Konzertakustik. Horrorfans mögen angesichts mangelnder Horror-Alternativen wohl keine wirkliche Ausweichmöglichkeit haben, doch insgeheim hoffen wir uns, dass der Veranstalter die Kritikpunkte annimmt und im nächsten Jahr für Verbesserungen sorgt. Dann sehen wir auch im “Weekend of Horror” eine gute Chance, sich neben der Convention-Konkurrenz zu etablieren.
Ein umfangreiches Fotoalbum inklusive der Konzerte am Freitag findet ihr unter facebook.com/dvdmagazine
03
Nov
Game-Review: Amnesia – A Machine for Pigs
Kritik:
Nachdem vor allem die Top-Titel in den letzten Jahren bei der Umsetzung von Horrorszenarien kläglich scheiterten, wissen eingefleischte Gamer längst, dass die besten Spiele aus diesem Genre fast nur noch von Indieentwicklern stammen. Selbst „Dead Space 3“ und „FEAR 3“ stammten einst aus einer gruseligen Horrorserie und verkamen doch immer mehr zum Shooter. Die Entwickler von Chinese Room setzen allerdings auf gänzlich andere Wege und verzichten auf jegliche Shooter-Einlagen, schicken uns gar gänzlich unbewaffnet in die Schlacht.
Im finsteren Spukhaus
Der zweite Teil der bei Kennern beliebten „Amnesia“-Reihe beginnt ähnlich, wie sein Vorgänger. Die Hauptfigur, Oswald Mandus, erwacht ohne jegliche Erinnerung in seinem finsteren Schlafzimmer und muss sich durch die düsteren Gänge seines Hauses wagen, um ein Geheimnis zu lüften. Stilistisch erinnert das Spiel dabei so manches Mal an die berühmten Haunted House-Horrorstreifen, denn alles ist irgendwie unheimlich und verselbstständigt sich. Mysteriöse Klänge sind aus dem Klavier zu hören, obwohl gar kein Musiker an ihm sitzt, unheimliche Stimmen und Geräusche kommen aus den Gängen und Gegenstände fallen auf unerklärliche Weise selbst von der Decke und den Wänden. Es scheint, als wäre Mandus immer in Gefahr und doch kann er sich nicht wehren, nur ausweichen und verstecken. Die Aussicht, schon bald auf den Dachboden und zudem noch in den Keller zu müssen, scheint da nicht gerade verlockend. Doch er ahnt noch gar nicht, in welch gruselige Tiefen er wirklich vordringen muss.
Die Greueltat in der Maschine
Hinweise gibt es lediglich in den verschiedenen Tagebucheinträgen und Papierschnipseln, die wir auf dem Weg finden. Immer wieder können wir doch schließlich Notizen aufheben und erfahren so mehr über die jeweilige Zeit und die Ereignisse. Doch schlau werden wir daraus nicht, faselt der Schreiber doch immer wieder von einer grausamen Maschine, die mit Menschen und Schweinen gefüttert wird und die gesamte Menschheit ausrotten soll. Spielerische Hinweise bekommen wir unterdessen eher in den eigenen Tagebucheinträgen, in denen Mandus auf mögliche wichtige Objekte hinweist und wir erahnen können, was als nächstes zu tun ist. Da sich die Rätsel allerdings auf Schalter und Einstecken von Gegenständen beschränken, ist das nicht allzu schwer. Zudem gibt ein mysteriöser Anrufer ebenso, wie die unzähligen Visionen weitere Hinweise, aber auch neue Geheimnisse.
Die unbekannte Gefahr
Es scheint aber so manches Mal kaum vorstellbar, dass wir hier ernsthaft in Gefahr sind. Ein Horror-Adventure, das uns gänzlich unbewaffnet ins Rennen schickt, kann uns doch nicht wirklich viel anhaben oder? Es arbeitet mit Effekten und will uns Angst einjagen, doch es kann uns nicht töten oder schaden. Das mit der Angst gelingt „A Machine for Pigs“ allerdings richtig gut, denn zu keiner Zeit können wir dem Braten so recht trauen, dass uns hier überhaupt nichts geschieht. Es ist dunkel, unheimlich und alles macht sich selbstständig. Da muss doch irgendetwas passieren. Wir wissen eigentlich nie so recht, ob und wann wir auf gefährliche Kreaturen stoßen werden. Lange Zeit lässt uns das Spiel im Glauben, wir wären beinahe unverwundbar und würden niemals auf Feinde stoßen, denn wir können uns ja nicht wehren. Doch da haben wir uns getäuscht. Die Kreaturen aus Mensch und Schwein werden kommen und sie lauern in der Finsternis, bis sie uns entdecken, mit unserer Laterne.
Das Versteck
Das Spiel ist so dunkel, dass wir fast ununterbrochen auf unsere Laterne angewiesen sind. Erst einmal ausgeschaltet, ist es so stockdunkel, dass wir den Weg einfach nicht mehr finden würden und uns wohl hoffnungslos im Gebäude verirren würden. Doch je weiter wir in das Geheimnis und die Tiefen der Maschine vordringen, desto näher kommen wir den gefährlichen Kreaturen. Obwohl das Licht zuvor noch unser Freund war, müssen wir uns schon bald in der Dunkelheit verstecken. Die Kreaturen reagieren auf Licht und erkennen uns, sobald wir sie anleuchten. Erst einmal entdeckt, gibt es fast kein Entkommen mehr, denn sie wissen dann genau, wo wir uns aufhalten. Daher müssen wir uns verstecken. Die Laterne abschalten, in die Dunkelheit hocken und abwarten. Doch der Herzschlag steigt, das Adrenalin in den Adern pocht und wir hören nur noch Schritte, Schnaufen, Geräusche. Eine Kreatur, die näher kommt und vielleicht schon bald auf uns trifft. Es ist stockfinster, wir können unseren Feind nicht sehen. Und doch müssen wir uns voran tasten, möglichst unentdeckt von dem Wesen. Das sind die Stärken von „A Machine for Pigs“. Die Momente, in denen das Spiel einen enormen Nervenkitzel erzeugt.
Panik
Spätestens jetzt kommt bei manchem Spieler mit schwachen Nerven richtig Panik auf. Es soll sogar jene geben, die sich gar nicht erst trauen, das Spiel vollständig durchzuspielen. Wir hören manchmal unseren eigenen Atem, schauen uns immer wieder wild um, weil wir Geräusche gehört haben und versuchen uns, in der Dunkelheit irgendwie zurecht zu finden. Denn es wird nicht heller, nie Tag, sondern nur noch finsterer, obwohl wir bereits dachten, es wäre ohnehin schon stockdunkel. Es ist daher wichtig, „Amnesia: A Machine for Pigs“ mit einer möglichst guten Soundanlage zu spielen. Ein Subwoofer sollte also definitiv vorhanden sein, wenn wir die tiefen Schritte unserer Feinde wahrnehmen wollen und uns einmal richtig gruseln möchten. Nur damit wird die Atmosphäre des Spiels gänzlich entfaltet, denn statt auf Action, setzt man wirklich stark auf Geräuschkulisse und Atmosphäre. Es ist ein Erlebnis.
Weg aus der Ausweglosigkeit
Natürlich versuchen wir immer wieder, aus dieser auswegslosen Situation zu entkommen. Manchmal wünschten wir sogar, die große Haustür ließe sich öffnen oder auf der Straße fänden sich Menschen, mit denen wir uns unterhalten können. Doch dieses Adventure lässt uns ganz auf uns allein gestellt. Wir haben niemanden, keinen Ansprechpartner und erst recht niemanden, der uns zur Hilfe eilt. Noch dazu scheint unser Bewegungsspielraum eingeschränkt. Türen sind verklemmt, Wege nicht begehbar und insgesamt gibt es einfach keinen Ausweg. Nur noch tieferes Eindringen in die sowieso schon überschaubare, angsteinflößende Welt. Das hat in gewisser Weise schon eine leicht klaustrophobische Wirkung und ist im Zusammenhang mit der Dunkelheit ganz sicher nichts für schwache Nerven. Leider können wir uns aber nie verirren, denn selbst alternative Wege stellen sich letztendlich immer wieder als streng linear heraus. Das Spiel schreibt uns vor, wo es lang geht – das heißt aber auch, wir müssen genau da lang, wo real wohl niemand hingehen möchte. Doch passt auf, dass ihr vor Schreck nicht eure Maus auf den Boden werft.
Der Lichtkegel
Es ist durchaus ein recht kurzes Spiel, das kaum sechs Stunden andauert und dabei auch nicht gerade schwierig ist. Meist reicht es aus, den Feinden auszuweichen, oder vor ihnen wegzurennen. Lediglich der vorletzte Bossgegner scheint da ein wenig schwieriger zu sein, zumal wir auch diesen nicht mit Waffen aktiv bekämpfen können. Das Ende lässt auch viele Rätsel offen und unverständliche Blicke, die das Geschehen gar nicht so recht erfassen können. Bis dahin ist „A Machine for Pigs“ aber ein einzigartiges Erlebnis, das man einfach einmal gespielt haben sollte, wenn man die Nerven dazu hat. Die solide Grafik sorgt außerdem dafür, dass dieses Spiel zu einem abgerundeten Erlebnis wird. Besonders viel Mühe hat man sich mit Details innerhalb von Gebäuden gegeben – Gemälde an den Wänden, Design der Kreaturen und Maschinen, finstere Gänge, Nebeleffekte und guter Einsatz des Lichts. Trotzdem ist nicht alles perfekt. Etwa menschliche Leichten, die draußen auf den Straßen liegen und absolut undetailliert erscheinen. Oder aber die teils matschigen Texturen, wenn wir uns diverse Objekte einmal näher anschauen können. Das lässt sich aber verschmerzen, wohingegen die Einstellung des Gamma-Wertes etwas schwierig ist. Etwas zu dunkel eingestellt, sehen wir einfach zu wenig, doch zu hell wirkt das Spiel einfach gräulich. Es ist nicht immer einfach, hier die perfekte Einstellung für den Bildschirm zu finden. Ein guter Schwarzwert ist also sowieso ein Muss, wenn man „Amnesia 2“ spielen möchte. Darüber hinaus funktioniert Adaptives VSync nicht immer richtig, sodass wir manchmal gezwungen sind, dauerhaftes Vsync einzuschalten – doch das geht auf die Leistung. Trotzdem ist „A Machine for Pigs“ technisch ein gutes Spiel, das keinerlei Bugs enthält und auch keine Grafikfehler finden lässt. Klasse!
Fazit:
Horror fürs Wohnzimmer: Der zweite Teil der gruseligen Horror-Adventure-Reihe schickt uns erneut gänzlich unbewaffnet in finstere Gebäude und versetzt uns in Angst und Schrecken, wenn wir uns vor gefährlichen Kreaturen verstecken müssen. Nervenkitzel pur und definitiv nichts für schwache Nerven.