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Amphi Festival: Camouflage und Anne Clark komplettieren das Line Up
Mera Luna wird 25 – und ist fast ausverkauft
Feuertal Festival: Das Mittelalter Festival in Wuppertal wird 20
Titanic Ausstellung in Köln: Einmal fühlen wie Leonardo Di Caprio…
Christuskirche Bochum: DSDS-Gewinner Tobias Regner spielt Metallica

Archiv fürFebruar, 2025


25
Feb

Amphi Festival: Camouflage und Anne Clark komplettieren das Line Up

Wenn auf der Kölner Rheinpromenade in Deutz wieder tausende schwarze Gestalten flanieren, kann das nur eines bedeuten: Es findet wieder das Amphi Festival statt – das größte Gothic-Festival in Nordrhein-Westfalen. Auf ganzen drei Bühnen, davon eine auf einem Schiff, warten wieder zahlreiche Bands der Szene auf den Besucher und sorgen dafür, dass es von Rock bis Electro alles gibt, was das Gothic-Herz begehrt. Dieses Jahr geht es dabei sogar eine Woche früher an den Tanzbrunnen: Bereits am 19. und 20. Juli 2025 öffnet das Event wieder seine Tore.

So alt wie mitunter die Gothic-Szene bereits ist, so lange gibt es aber immerhin auch schon einige der Bands: Das diesjährige Amphi Festival setzt bei seinen Headlinern in diesem Jahr ganz auf den Sound der 1980er Jahre. Im Schatten von Depeche Mode groß geworden, dürfen sich die Besucher schließlich auf die Synthpop-Band Camouflage freuen, die zweifelsohne ihre Songs wohl auf der Main Stage werden präsentieren dürfen. Ihr bekanntester Hit “The Great Commandment”, der 1987 die deutschen Charts eroberte, dürfte wohl noch heute allseits bekannt sein und wird auch heute noch von Sänger Marcus Meyn in Originalbesetzung performt.

VNV Nation
VNV Nation rund um Ronan Harris begeistern seit Jahren die Szene

Daneben keine geringere Größe: Die legendäre britische Sängerin Anne Clark entpuppte sich längst als zweiter Headliner des Festivals und dürfte mit 80er Hits wie “Sleeper in Metropolis” wohl zweifelsohne für echte Ohrwürmer sorgen. Inzwischen ist die Sängerin aber auch außerhalb der Szene allseits bekannt: Im Jahre 2002 nahm sie etwa den Song “The Hardest Heart” mit der Technoformation “Blank & Jones” auf. Nach über 40 Jahren auf der Bühne, dürfte sie ein unglaublich großes Repertoire aus ihrer musikalischen Geschichte mitbringen – und wahrscheinlich nicht jeder Song dürfte ein typischer Gothic-Track sein.

Daneben schmücken aber vor allem typische Bands der Szene das Line Up: Mit den Synthpop-Größen von VNV Nation dürfte man den Goth des “schwarzen Mainstream” wohl ebenso begeistern, wie mit Eurovision Song Contest-Teilnehmer Lord of the Lost, die nicht nur ihren Hit “Blood & Glitter” live performen werden. Bei hoffentlich sommerlichem Wetter lädt das Event mit Blick auf den Rhein zu einem entspannten Wochenende rund um Schiff, Strand und Met auf der Metinsel ein. Tickets gibt es für 126 Euro unter amphi-festival.de.

Lord of the Lost
ESC-Teilnehmer Lord of the Lost sind regelmäßige Gäste beim Amphi Festival, hier bei Unter schwarzer Flagge

Übrigens: Wer nicht ganz so lange warten kann, findet rund um das Festival bereits vorab aufregendes Programm. So lädt bereits die Pre-Party am Freitag im Tanzbrunnen dazu ein, zu meist düsteren elektronischen Klängen das Tanzbein zu schwingen und erste Cocktails zu trinken. Wer es etwas luxuriöser mag, kann jedoch auch mit “Call the Ship to Port” bei einer Schifffahrt über den Rhein erste Livebands erleben oder schon im Mai auf der MS Rheinmagie, die auch als dritte Bühne des Amphi Festivals genutzt wird, einen Konzert-Ausflug nach Königswinter unternehmen.

Fotos: Rene Daners


25
Feb

Mera Luna wird 25 – und ist fast ausverkauft

Es gibt Festivals, die sind eine feste Instanz in der Musikszene. In der Gothic-Szene zählt das Mera Luna zu den wohl größten und wichtigsten Festivals – und ist neben dem WGT in Leipzig kaum mehr wegzudenken. In diesem Jahr steht dabei eine echte Besonderheit an: Das Festival feiert sozusagen “Silberne Hochzeit” und wird ganze 25 Jahre alt. Inzwischen herangewachsen auf eine beachtliche Größe mit knapp 25.000 Menschen hat Veranstalter FKP Scorpio auch keinerlei Probleme mehr, das Event auszuverkaufen. Obwohl das Festival am 9. und 10. August 2025 noch ein gutes halbes Jahr hin ist, sind die Tickets inzwischen nahezu vollständig ausverkauft. Damit wurde sogar die Tagesaufstellung der Bands bereits bekannt gegeben und die ersten Tageskarten für das Festival gehen in den Verkauf.

Die Besonderheit: Auf kaum einem anderen Festival fühlen sich die Goths so sehr wie in einer Familie. Das jährliche Gefühl “nach Hause zu kommen”, macht sich bereits breit, wenn die Besucher beim Betreten des Geländes auf dem Flugplatz Hildesheim das große Logo-Banner sichten und sich bereits am Freitag Abend zu mittelalterlichen Klängen und schmackhaftem Met am Lagerfeuer treffen. Obwohl Camping auf dem Gelände durchaus üblich ist, verzichten viele Besucher nicht darauf, ihre aufwändigsten Outfits mit auf das Festival zu nehmen und ihre neueste Kleidung zu präsentieren, wie sonst nur auf dem Viktorianischen Picknick in Leipzig. Ob barocke Kleider, Steampunk oder ganz klassisch: Hier gibt es für jeden Geschmack etwas zu sehen. Und das Mera Luna ist dafür auch ausgestattet: Als wahrscheinlich einziges deutsches Festival verfügt das Gelände sogar über ein Beauty-Zelt für Styling, Fön und Make Up.

Ane One
Sänger Steve Naghavi ist mit And One der Headliner am Sonntag Abend

Beim Jubiläum dürfen aber einige Highlights natürlich nicht fehlen, die letztendlich wohl auch für den gut anlaufenden Ticketverkauf gesorgt haben. Neben den Headlinern Eisbrecher und And One, die schon Stammgäste auf den Gothic-Festivals sind, dürften die Fans vor allem Gefallen an der Pagan Folk-Band Heilung gefunden haben, die auf Festivals doch eher eine Seltenheit sind. Kurz vor ihrer etwas längeren kreativen Pause geben sie ein letztes Konzert auf dem Mera Luna-Festival und werden dabei sicher wieder spannende heidnische Rituale abliefern, die von außergewöhnlicher Musik begleitet werden. Mit ihren Geweihen und besonderen Kostümen sind “Heilung” schließlich auch eine optische Besonderheit, die das Festival begleiten.

Für große Freude dürfte unterdessen aber auch das Comeback der britischen Darkwave-Band Massive Ego sorgen, die sich aus gesundheitlichen Gründen vor einigen Jahren auflösten – und nun mit originalem Sänger wieder auf der Bühne stehen. Gleichzeitig sorgt Lord of the Lost-Sänger Chris Harms für einen Auftritt, der so gänzlich neu sein dürfte: Erstmals tritt er mit seinem Soloprojekt an, zu dem er erst kürzlich das Album “1980” veröffentlichte. Der Name ist dabei Programm: Solo gibt es von Chris einen Synthesizersound, der an die 80er Jahre erinnert – und damit nicht so ganz zu seiner Hauptband passt. Für Metal sorgen stattdessen andere: So wird unter anderem Universum 25 das Publikum einheizen.

Eisbrecher
Bei Eisbrecher wird es hart und frostig: Der Samstag-Headliner ist eine der Größen der Neuen Deutschen Härte

Beendet ist das Line Up damit aber wohl noch nicht. Die Fans des Festivals spekulieren auf Social Media längst wild, welche weiteren Highlights das Event wohl noch ankündigen wird. Immerhin ist das Mera Luna dafür bekannt, normalerweise drei Bandwellen zu veröffentlichen – und bisher wurden erst zwei bekannt gegeben. Auch die Tatsache, dass es sich immerhin um das 25. Jubiläum handelt, lässt die Fans auf weitere Besonderheiten hoffen. Vielleicht dürfen sich Fans ja über “Marilyn Manson” oder “Unheilig” freuen, die sich seit Neuestem wieder auf Deutschland-Tour befinden? Es bleibt abzuwarten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, bekommt aber noch Tickets: Für 159 Euro dürfen Fans der düsteren Melodien ein Wochenende mit ihren Lieblingsbands verbringen. Tickets gibt es unter meraluna.de.

Übrigens: Obwohl das Festival offiziell erst am Samstag beginnt, gibt es bereits am Vorabend reichlich Programm. Noch vor der Öffnung des Infields treffen sich zahlreiche Goths auf dem Mittelaltermarkt, der bereits mit erster Live-Musik seine Pforten öffnet. Mittelalterliche Musik, spektakuläre Feuershows und das ein oder andere Getränk am Lagerfeuer warten hier auf die Besucher, die den ersten Abend oftmals bereits nutzen, um den Freitag gemeinsam mit Freunden und Met ausklingen zu lassen und erstes Festivalfeeling zu tanken. Denn: Die spannendsten Erlebnisse des Festivals finden sich nicht immer nur vor der Hauptbühne.

Fotos: Rene Daners


25
Feb

Feuertal Festival: Das Mittelalter Festival in Wuppertal wird 20

Manche Events hatten nie die Absicht, eine besondere Größe zu erreichen – und sind dennoch inzwischen eine etablierte Marke. So kann es passieren, dass auch ein kleineres Festival einmal ein großes Jubiläum feiert: Das Feuertal Festival, das jedes Jahr im Sommer auf der Waldbühne Hardt in Wuppertal stattfindet, feiert im Jahre 2025 sein 20. Jubiläum. Geändert hat sich dadurch erst einmal nicht viel: Auch in diesem Jahr gibt es eine einzelne Freilichtbühne, sechs namhafte Bands der Rock- und Mittelalterszene und einen reichlichen Vorrat an leckerem Met. Am 30. August 2025 soll es wieder so weit sein – und selbst Familien mit Kindern dürfen wieder feinsten Mittelalter-Rock in hübscher Naturkulisse umgeben von Felsen genießen.

Kupfergold
Kupfergold begeistern immer mehr Fans der Mittelalterszene

Und ob große oder kleine Bands: In der Szene haben sie inzwischen alle einen Namen. Die Mittelalter-Folkband Kupfergold etwa erfreut sich auf Grund ihrer recht witzigen Texte rund um den “Goldenen Rammler” und das “Rammlerbräu” einer immer größer werdenden Beliebtheit. Inzwischen ist die Band um Sängerin Tina Drewek auf nahezu allen namhaften Mittelalterfesten vertreten und wird passend zum Festival auch ihr neuestes Album “Fasan Alarm” zelebrieren, mit dem sie im Herbst auf Tour gehen wollen. Unterstützt werden sie auf dem Feuertal Festival von der Mittelalterband Schelmish, die sich einen Namen damit gemacht haben, ihre Songs auf den verschiedensten Sprachen zu performen – von lateinisch bis hin zu altgermanischen Texten. Die wechselnde Besetzung der Band sorgt zudem für reichlich Abwechslung, die jeden Auftritt besonders spannend macht.

Mit der Berliner Band Coppelius wird es unterdessen ein bisschen düsterer. Die in ihren Gothic-artigen Gewändern auftretende Band bezeichnet ihre Musik selbst als “Kammercore” – was vor allem an klassischen Instrumenten wie dem Kontrabass, einem Cello und einer Klarinette liegt. Musikalisch entspricht das wohl einer Art “adaptiertem Metal”, bei dem aus harten Gitarrenriffs eher klassische melodische Klänge gemacht werden, wodurch “Coppelius” sicher auch zu den kreativsten Bands des Feuertal Festivals werden. Immerhin verzichten sie zugunsten der klassischen Instrumente auf E-Gitarre und E-Bass, obwohl sie sich eigentlich dem Genre des Metal bedienen. Bei den Schweizern von Koenix dürfte es im Anschluss dann nicht weniger experimentell werden: Schließlich macht die Band via Social Media häufiger damit auf sich aufmerksam, dass sie auch alt-schweizerischen Gesang drauf haben, der doch gänzlich anders klingt, als deutsche Ohren das gewohnt sind. Dieser Folk-Rock dürfte daher eine echte Besonderheit werden.

Versengold
Headliner Versengold beherrscht inzwischen auch die großen Bühnen

Neben all den musikalischen Besonderheiten und Experimenten, dürfen zwei echte Größen der Mittelalterszene als Headliner natürlich nicht fehlen: Mit Fiddler’s Green gesellt sich immerhin mitreißender Speedfolk auf das Line Up – also typischer Irish Folk, der deutlich schneller und fetziger gespielt wird, als gewohnt. Und mit den beliebten Folk-Rockern von Versengold ist sogar eine Band am Start, die selbst das Kölner Palladium inzwischen problemlos ausverkaufen und spätestens seit Hits wie “Kobold im Kopf” und dem “Thekenmädchen” so beliebt sind, dass man sie sogar in den ZDF Fernsehgarten eingeladen hat. Das 20. Jubiläum des Feuertal Festivals kann also auch Hochkaräter. Und alle, die dabei sein wollen, erhalten Tickets für rund 70 Euro bei den üblichen Vorverkaufsstellen und unter feuertal-festival.de

Fotos: Rene Daners


23
Feb

Titanic Ausstellung in Köln: Einmal fühlen wie Leonardo Di Caprio…

Viele Filmfans können womöglich gar nicht mehr zählen, wie häufig sie schon das Drama aus dem Jahre 1997 angesehen haben, in dem sie dem vermeintlich unsinkbaren Schiff “Titanic” beim Untergang zugesehen haben. Die Szenen zwischen Leonardo Di Caprio und Kate Winslet an der Front des Schiffes sind dabei in die Geschichte eingegangen. Kaum eine Szene eines Kinofilms blieb stärker in Erinnerung, als Kate Winslet, die auf der Titanic ihre Arme ausstreckt. Seit dem Kinostart sind inzwischen über 25 Jahre vergangen, die Faszination für den Untergang der Titanic nimmt jedoch kein Ende. In Köln-Ehrenfeld bietet sich “Titanic”-Fans deshalb nun die Gelegenheit, sich einmal in das Innere des Schiffes zu begeben und spannende Reliquien aus der Nähe zu begutachten. Einmal fühlen, wie Leonoardo Di Caprio und Kate Winslet – oder einer der anderen zahlreichen Menschen, deren Schicksal gut überliefert ist.

Ein bisschen Rollenspiel
Ausstellungen dieser Art erfreuen sich vermutlich auch wegen ihrer modernen Elemente einer solch hohen Beliebtheit. Normalerweise kennt man Museen schließlich eher trocken: Altbacken und ohne moderne Interaktionen schlendern die Besucher von einem Ausstellungsstück zum nächsten und müssen langweilige Texte mit Hintergrundinfos lesen. Ganz anders bei der Titanic-Ausstellung, dessen Veranstalter zuvor auch schon die spannenden Exponate von Banksy ausgestellt hat: Am Eingang wird der Besucher erst einmal mit einem kleinen Rollenspiel begrüßt. Eine detaillierte und liebevoll gestaltete Charakterkarte weist dem Besucher der Ausstellung eine Person zu, die einst tatsächlich mit der “Titanic” verreist ist. An interaktiven Stationen und Touchscreens können wir anschließend den Werdegang und das Schicksal des Opfers verfolgen, von der Abfahrt in Southampton bis zum Verbleib nach dem spektakulären Sinken des Schiffes.

Titanic Ausstellung Köln
Besucher bestaunen ein detailliertes Modell der RMS Titanic

Vom Bau bis zum Untergang
Ein chronologischer Ablauf mit detailliert gestalteten Räumen macht das Erlebnis Titanic nachvollziehbar. Es gibt Einblicke in den Bau des Schiffes und spannende Vergleiche mit den ähnlich großen Schwesternschiffen der White Star Lines. Ein spannender Blick in den Luxus der ersten Klasse beeindruckt die Besucher anschließend genauso, wie spannende Erkenntnisse über die dritte Klasse, die doch deutlich luxuriöser war, als es in den Filmen ausgesehen haben mag. Ein angedeuteter Nachbau der opulenten Treppe zum großen Saal lässt erahnen, wie riesig und spektakulär die “Titanic” ausgesehen haben mag und der Blick auf die Brücke des Kapitäns machen die schrecklichen Minuten bis zum Aufprall nachvollziehbar. Echte Kohle gibt ein Gefühl dafür, wie anstrengend die Arbeit im Maschinenraum gewesen sein muss und nicht zuletzt beschleicht die Besucher ein beklemmendes Gefühl beim Anblick der viel zu kleinen Rettungsboote mit ihrer spärlichen Ausstattung.

VR mit technischen Problemen
Immer wieder lockert die Ausstellung das Erlebnis mit besonderen Elementen ab. Ob die Möglichkeit, interaktiv mitzumachen – oder gar der lebensgroße Nachbau der Flure zwischen den Quartieren. Zum ersten Mal haben Besucher die Möglichkeit, tatsächlich teilweise durch die Titanic zu laufen, ein Gefühl für das Wackeln des Schiffes auf hoher See zu erhalten und selbst originale Rettungswesten aus der Nähe zu begutachten. Am Ende wartet dann sogar ein besonderes Highlight: Das VR-Erlebnis, bei dem die Teilnehmer zu Fuß durch eine virtuelle Umgebung marschieren, bietet die Möglichkeit, einmal selbst den großen Saal zu betreten oder mit einem U-Boot um das tief versunkene Wrack der Titanic zu tauchen. Schade nur, dass es bei der Nutzung der VR-Headsets regelmäßig zu technischen Problemen kommt, die vor allem bei der Darstellung des großen Saals das Erlebnis deutlich trüben.

Titanic Ausstellung Köln
Viele Details: Ein Einblick in die Arbeit des Kapitäns


05
Feb

Christuskirche Bochum: DSDS-Gewinner Tobias Regner spielt Metallica

Ganze 19 Staffeln hat sie inzwischen hinter sich, die beliebte RTL-Castingshow Deutschland sucht den Superstar, die noch immer gute Quoten zu verzeichnen hat. Doch bei so manchem ehemaligem Teilnehmer oder gar Gewinner fragen wir uns doch inzwischen: “Was machen die eigentlich heute?” Vielen wird es so wahrscheinlich auch bei Tobias Regner gehen, der im Jahre 2006 die dritte Staffel der Castingshow gewonnen hat. In der Öffentlichkeit wurde es um ihn eine Weile ruhig, sein Geld verdient er trotzdem mit der Musik und ähnlichen künstlerischen Tätigkeiten. Ob bei einem Musical auf der Bühne oder als Studiosprecher für Hörbücher. Regner ist oftmals eher im Hintergrund anzutreffen, aber keineswegs verschwunden. Seit etwa zwei Jahren steht er allerdings auch wieder als Frontmann einer Band auf der Bühne. Gemeinsam mit dem Orion Metsymphony Orchester geht er auf Tour, um das S&M-Album von Metallica zusammen mit einem Live-Orchester zu performen.

Tobias Regner / Metallica Symphonic Tribute
DSDS-Gewinner Tobias Regner an der Gitarre

Am 2. Februar 2025 ging es dafür auch in eine besondere Location. Die Christuskirche Bochum bietet mit ihrem leichten Hall eine ganz besondere Akustik. Scheinbar perfekt für ein Orchster, das im Hintergrund auch beeindruckende Arbeit abliefert. So beeindruckend, dass das Konzert doch kurzerhand ausverkauft war und alle Generationen, ob Metallica-Fans der ersten Stunde oder jüngere Metalheads, einmal in die Kirche gingen. Ob es allerdings an der Stimme von Tobias Regner liegt, dass ein Großteil des Publikums begeistert war, mag doch fraglich sein. Vergleicht man den Gesang von Metallica-Sänger James Hetfield und Tobias Regner, scheinen da doch einige Welten zwischen zu liegen. Ein bisschen schwach auf der Brust klingt das vor allem, wenn der eigentlich so emotionale Klassiker “Nothing Else Matters” von der Bühne erklingt. Das klingt eben alles ein bisschen, als würde ein DSDS-Teilnehmer versuchen, Metallica nachzusingen – herausragendes Orchester im Hintergrund hin oder her. Überzeugen konnte das nicht jeden.

Zum Mitsingen und mitfeiern reicht es dann aber, auch wenn es vielleicht ein bisschen merkwürdig erschien, dass das Publikum doch so lange auf den Kirchenbänken sitzen blieb. Als einer der Besucher plötzlich auf seiner Bank stand und energiegeladen die Pommesgabel in die Höhe streckte, fiel auch ihm irritiert auf, dass die restlichen Besucher darauf noch nicht so Lust hatten. Bei “Rock meets Klassik” mit einem Orchester geht es eben trotz Metallica ein bisschen gemächlicher zu. Die lautstarken Forderungen nach einer Zugabe, bei denen sich das Publikum nach gut 90 Minuten Spielzeit dann aber doch einig waren, verdeutlichten jedoch: Gefallen hat es den Besuchern auch sitzend. Und für die letzten Songs darf dann doch mal vor den Bänken gestanden werden, um Tobias Regner und seine Band zu bejubeln.

Tobias Regner / Metallica Symphonic Tribute
Eine Band und das Orion Metsymphony Orchester unterstützen Tobias Regner

Fotos: Rene Daners