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Jan
Matthias Schweighöfer: Auftakt der Konzert-Tour in Essen
Die meisten kennen Matthias Schweighöfer hauptsächlich aus dem Kino, wo er erst kürzlich mit seinem neuesten Film “100 Dinge” zu sehen war. Tatsächlich aber ist der Schauspieler ein wahres Multitalent, das auch auf der großen Bühne eine gute Figur macht. Musik ist schließlich seine zweite Leidenschaft und die sorgte mitunter sogar dafür, dass er so manchen Soundtrack seiner Filme einfach einmal selbst produziert und eingesungen hat. Nicht zuletzt auch den bei zahlreichen Fans überaus beliebten Song “Fliegen” aus dem Film “Der Nanny”, der praktisch zum Pflichtprogramm auf seiner Tour gehört. Hört man ihn dann zum ersten Mal live auf der Bühne singen, entfaltet es schon eine gewisse Faszination, all die bekannten Songs aus den Filmen doch plötzlich einmal direkt vor sich auf der Bühne zu hören und die Stimme ganz ohne Zweifel wiederzuerkennen.
So ganz wie einer der abgebrühten großen Profis möchte Matthias Schweighöfer – vielleicht auch ganz bewusst – dabei aber nicht immer wirken: Ein bisschen nervös, wie ein ganz normaler Junge von nebenan, erzählt er ein bisschen aus seinem Leben und über die Geschichte seiner Songs und erreicht damit vor allem eines: Er wirkt authentisch, lebensecht und ganz natürlich. Und das lieben seine Fans, die im Colosseum in Essen am 18. Januar 2019 sicherlich in der Überzahl weiblich gewesen sein dürften, als Schweighöfer mit seinem Tour-Auftakt begann. Die jedenfalls schmelzen geradezu vor sich hin, wenn der beliebte deutsche Filmstar plötzlich von der Bühne steigt, durch die Mengen läuft und mit den weiblichen Fans Händchen haltend, seine Songs präsentiert. Ein bisschen scheint er eben auch Frauenschwarm zu sein, glaubt man den Reaktionen seiner oftmals mitsingenden Fans.
Musikalisch allerdings bleibt es überwiegend eher bei deutschem Mainstream-Pop, der in seiner Einfachheit vermutlich auch von Bands wie AnnenMayKantereit oder Philipp Poisel hätten gesungen werden können. So mancher abgeneigte Zuhörer würde vermutlich sogar gehässig behaupten, schon der Titel seiner Tour Lachen weinen tanzen erinnere verdächtig an Jan Böhmermanns Popmusik-Parodie “Menschen Leben Tanzen Welt”, die mit ihren bewusst stupiden Texten die Einfachheit des deutschen Pop auf die Schippe nehmen sollte. Bei all der Kritik muss man Schweighöfer aber eines lassen: Zumindest gesanglich kann er mit seiner Stimme durchaus überzeugen und auch den Live-Entertainer bekommt er bestens hin. Vor allem, wenn er seine Songs dann im Duett oder gar Quartett vorträgt und starke weibliche Gesangs-Unterstützung bekommt.
Bei genauerer Betrachtung könnte dabei allerdings dann doch auffallen, dass die große Band in seinem Hintergrund eigentlich erst für die musikalische Qualität so richtig verantwortlich ist. Wobei man zugeben muss, dass sich das durchaus gut ergänzt: Matthias Schweighöfer kann als Star, Frontmann und Frauenschwarm die Halle füllen, während seine Band dann dafür sorgt, dass musikalisch bei dem Auftritt auch alles so richtig rund läuft. Angesichts dessen ist es fast schade, dass so manches Bandmitglied etwas zu sehr in den Hintergrund gestellt wird oder bei einzelnen Songs sogar hinter einem Vorhang spielen muss. Aber die Fans wollen eben doch vor allem den Star Schweighöfer bewundern – und der wird bei diesem Show-Konzept mehr als nur deutlich in den Vordergrund gesetzt. Seine Fans finden das so gut, dass sie bei dem Konzert mit Sitzplätzen in Essen dann doch die meiste Zeit standen, tanzen, feierten und seine Songs in und auswendig mitsangen. Wie gut, dass er seine Zuhörer also auch gleich in die Show mit eingebunden hat, damit diese “mit dem Gefühl nach Hause gehen, gemeinsam noch einmal mit ihm gesungen zu haben”, wie er seinen letzten Song liebevoll ankündigt.



Als am 11. Januar 2018 eine der ersten Kinovorführungen des neuen Films “Kalte Füße” im Comet-Cine-Center in Mönchengladbach zu sehen war, durfte sich das anwesende Publikum auf eine echte Besonderheit freuen: Während die Zuschauer nämlich noch gespannt den Film verfolgten, machten sich zwei echte Stargäste bereit für ihren Auftritt: Sonja Gerhardt und Emilio Sakraya waren schließlich persönlich nach Mönchengladbach gekommen, um ihren Film im Rahmen einer Kinotour vorzustellen und die Fans nach dem Film zu begrüßen.

Vermutlich gibt es kaum einen Streifen, über den im vergangenen Jahr mehr gesprochen wurde. Während mancher Film kaum eine Beachtung findet, hat es “Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” sogar geschafft, Einfluss auf das reale Leben zu nehmen. So mancher wird es mitbekommen haben: Die berühmten Werbetafeln aus dem Film werden sogar von echten Demonstranten bei echten Protesten verwendet – vor allem in den USA, um das Versagen von Behörden anzuprangern. Das beweist vor allem eines: Dieser Film hat auf eine besondere Art und Weise den heutigen Zeitgeist eingefangen und sich damit selbst zum Kult erhoben. Dazu dürfte aber auch die herausragende Frances McDormand beigetragen haben, die mit einer außergewöhnlichen schauspielerischen Darbietung zurecht mehr als eine Auszeichnunge erhielt.
Etwa zur gleichen Zeit wie “Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” machte sich allerdings auch einer der wichtigsten Fantasy-Hit aus dem vergangenen Jahr einen Namen im Kino. Die Rede ist natürlich von Guillermo del Toros jüngstem Werk “Shape of Water”, bei dem wir auf ein mysteriöses Wasserwesen stoßen, das sich perfekt in die seltsam anmutende, düstere Atmosphäre des Films einfügt. Hier sticht vor allem der aus Star Trek Discovery bekannt gewordene Doug Jones als Amphibienmann besonders hervor, eignet er sich als ehemaliger professioneller “Schlangenmensch” schließlich hervorragend für diese Rolle und bekommt auch die außergewöhnlichsten Bewegungen hin. Mit der perfekten Maske dazu bleibt uns diese Kreatur besonders lange in Erinnerung und bei Genrefans sollte “Shape of Water” auf keinen Fall in der Sammlung fehlen.
Normalerweise haben Filme, die auf wahren Begebenheiten und realen Naturkatastrophen basieren, ja ein großes Problem: Der Zuschauer weiß in aller Regel schon vorher, wie der Streifen ausgehen wird. Dass das aber trotzdem überaus spannend und dramatisch funktionieren kann, bewies nach dem großartigen “Deepwater Horizon” im vergangenen Jahr auch “No Way Out”, bei dem wir diverse amerikanische Feuerwehrmänner bei der Bekämpfung von Waldbränden begleiten dürfen. Dabei punktet der Streifen aber vor allem als klassisches Unterhaltungskino, das sich qualitativ noch ein wenig abhebt: Vor allem Josh Brolin kann in der Hauptrolle nämlich dermaßen überzeugen, dass selbst abgehärtete Zuschauer womöglich Taschentücher bereitlegen sollten. Ein kleiner Tipp aber am Rande: Damit der Film seine Wirkung vollständig entfalten kann, raten wir davon ab, sich vor dem Film über die realen Begebenheiten genauer zu informieren – ohne dieses Wissen überwältigt das emotionale Ende noch mehr.
Ebenfalls auf realen Ereignissen beruht allerdings auch dieser Film: “I, Tonya” handelt von der Eiskunstläuferin Tonya Harding, der im Jahre 1994 vorgeworfen wird, einen Anschlag auf ihre Konkurrentin in Auftrag gegeben zu haben. Das Außergewöhnliche an dieser Biografie: Während sich die meisten Filmbiografien bei noch lebenden Personen und nicht endgültig geklärten Fällen zurückhalten, um etwa Klagen durch die Betroffenen zu vermeiden, beweist “I, Tonya” recht großen Mut und gehört zu den wenigen Biografien, die die im echten Leben noch lebendige Hauptfigur von einer ziemlich negativen Seite zeigen. Zumindest aus künstlerischer Sicht kann sich der Streifen dadurch positiv abheben und ein einzigartiges Filmerlebnis bieten, das auch für all jene interessant ist, die sich normalerweise nicht für diese Sportart interessieren.
5.: The Florida Project
Wenn es um herausragende japanische Animes geht, stach in den Jahren zuvor vor allem Studio Ghibli immer ein wenig hervor. Dass dieses Studio aber gar nicht zwingend notwendig ist, um Animes auf vergleichbarem Niveau abzuliefern, bewies Regisseur Makoto Shinkai mit seinem in der Animeszene überaus beliebten und häufig diskuttierten Hit “Your Name”. Kein Wunder, liefert der Streifen schließlich nicht nur die wahrscheinlich hübschesten Zeichentrickbilder des gesamten vergangenen Jahres, sondern zugleich auch noch ein emotionales Coming-of-Age-Drama, das uns auf natürliche Weise das Leben der japanischen Jugend ein bisschen näher bringt. Bei Anime-Fans sollte dieser Streifen also auf keinem Fall im Regal fehlen.
Ebenfalls nicht unbedingt Popcorn-Kino für den Mainstream, aber dafür keineswegs schlechter: Der Sieger als “bester fremdsprachiger Film” bei der Oscar-Verleihung 2018. Die chilenische Produktion zeigt sich vor allem wegen seiner Themenauswahl bedrückend emotional: “Eine fantastische Frau” wagt sich an das sensible Thema der Transsexualität und zeigt eine Transgender-Frau, die in ihrer Heimat mit Ausgrenzung, Gewalt und Behördenwillkür konfrontiert wird. Und ganz egal, wie man zu diesem Thema auch stehen mag: Kalt lassen wird der Film sicher niemanden, zumal dieser spannenden Perspektivenwechsel auch den eigenen Horizont erweitern kann. Ein eher zu Unrecht viel zu unbekannter Streifen, den man nicht verpassen sollte.
Dass wir Kino-Adaptionen erfolgreicher Serien zu sehen bekommen, kommt öfter mal vor. Wissenssendungen und TV-Dokumentationen allerdings für das Kino umzusetzen, ist dann schon eher einer Seltenheit. Der berühmte “Checker Tobi” vom KiKA allerdings ist bei Kindern offenbar so beliebt, dass wir ihn kurzerhand auf der großen Leinwand zu sehen bekommen. Dort nämlich verpackt er praktisch vier Themensendungen in einen Spielfilm und erklärt den Kindern die Welt – von Vulkanen, über Bärtierchen, bis hin zur Erderwärmung. Natürlich alles mit einer schönen Rahmenhandlung versehen. Und damit der Streifen, der am 31. Januar 2019 in die Kinos kommt, auch einem größeren Publikum bekannt gemacht wird, befindet sich Tobias Krell alias “Checker Tobi” noch bis Anfang Februar auf einer großen Kinotour durch ganz Deutschland. Am 9. Januar hat er dabei einen kleinen Zwischenstopp in der Lichtburg Oberhausen eingelegt, wo ein Kinosaal voller Kindern sehnsüchtig auf ihren Helden wartete.

Ob Nina Hagen, Xavier Naidoo oder die Scorpions. Ob Helicops, Tatort oder Aktenzeichen XY ungelöst: Die Liste der Künstler und Serienproduktionen, für die Chris Weller (Bild unten) bereits zahlreiche Songs komponiert hat, ist ziemlich lang. Dass der in Bayern lebende Komponist allerdings einmal richtig im Rampenlicht stand, das ist trotzdem schon eine ganze Weile her. In einer neuen Live-Formation ließ er sich nun wieder auf der großen Bühne blicken und kehrt dafür in seine alte Wahlheimat Freiburg zurück. An jenen Ort, an dem alles angefangen hat, als er Musik an der Hochschule Freiburg studierte und letztendlich auch den langjährigen Freund Ray Austin (Bild oben) kennenlernte. Und spätestens nach dem gemeinsamen Auftritt von “Ray Austin & Friends” im Februar des vergangenen Jahres war dann auch klar, dass manche Freundschaften eben niemals enden.
