27
Sep
Oberhausen: Die Jedi kommen!
So finden wir schließlich auch dieses Mal wieder die berühmten Kostümgruppen der Mandalorian Mercs, der German Garrison und der Rebel Legion vor, die uns mit ihren aufregenden Jedi-Kostümen, Stormtrooper-Uniformen und Darth Vader-Masken begeistern und vor allem den Kindern eine große Freude bereiten dürften. Für die kleinen Besucher gibt es darüber hinaus sogar eine Jedi-Schule, bei der unsere Kinder aus erster Hand den Umgang mit dem berühmten Lichtschwert erlenen dürfen, während zwei mittleralterliche Gaukler für viel Humor bei den älteren Besuchern sorgen können
Nebenbei sorgen Tom Daut, den einige bereits von der Trekgate am vergangenen Wochenende kennen, sowie Birgit Fiolka und Bernd B. Badura für aufregende und lebendige Vorlesestunden. Dabei gibt es neben Science-Fiction-Romanen wie “Die Sinistra” auch Einblicke in das Fantasy-Abenteuer “Die Legenden von Engil”. Zumindest all jene, die Tom Daut bereits einmal live erlebt haben wissen: Dabei wird es auf gar keinen Fall langweilig – und vielleicht hat er ja auch bald schon ein weiteres Kapitel vervollständigt.
Wer doch lieber ein wenig mehr Action geboten bekommen möchte, der darf natürlich auch die musikalischen Shows besuchen und bekommt von “Little Dead Boy”, den “Blutjungs” und “Das frivole Burgfräulein” ordentlich was auf die Ohren. Fans von rockigen und alternativen Tönen werden da sicherlich ihre Freude haben und zudem sorgt die “Horror Freak Show” für einen Auftritt der etwas besonderen Art. Damit steht fest: Das “Spaceritter Festival” wird eine der abwechslungsreichsten Veranstaltungen dieses Jahres und ist garantiert ein Besuch wert. Wir sind natürlich mit Fotograf wieder für euch vor Ort mit dabei.
Ticktes für das Spaceritter Festival gibt es ab 5 Euro für Kinder und ab 9 Euro für Erwachsene. Kinder bis 6 Jahrne haben außerdem freien Eintritt. Im Vorverkauf erhältlich unter spaceritter.de.
27
Sep
Game-Review: Cities in Motion 2
Kritik:
Lange Zeit war es recht still und einsam um das berühmte klassische Genre der Wirtschaftssimulationen. Bis auf den ersten Teil der „Cities in Motion“-Reihe und vor einiger Zeit auch das weniger qualitative „SimCity“ sind derartige Spiele mittlerweile eindeutig Mangelware. Nun allerdings dürfen wir ganz im Stil des Wirtschaftssimulationsklassikers „Verkehrsgigant“ ein eigenes Verkehrsunternehmen aufbauen und setzen dabei den Fokus eindeutig auf den öffentlichen Personennahverkehr. Dabei liegt es an uns, zu kalkulieren, ob wir lieber Bus, Straßenbahn, U-Bahn, O-Busse oder Wassertaxen anbieten – richtige Züge gibt es dabei ebenso wenig, wie fliegende Verkehrsmittel. Trotzdem kann „Cities in Motion 2“ motivieren.
Busunternehmen braucht Geduld
Da hat sogar die Spielzeit im Vergleich zu anderen Vollpreistiteln einen ganz ordentlichen Umfang. In einer etwa 35 Stunden umfassenden Singleplayer-Kampagne aus zwölf verschiedenen Szenarien auf fünf wiederholend verwendeten Karten dürfen wir da unser Unternehmen aufbauen. Das Tolle daran: Frühere Erfolge werden in späteren Szenarien oft fortgesetzt, sodass wir ein wirklich gigantisches Streckennetz aus hunderten Linien und Fahrzeugen aufbauen können – solange, bis es absolut unübersichtlich wird. Der Nachteil daran: Die Karten haben allesamt wenig Abwechslung und auf verschiedene Zeitepochen, die wir aus dem ersten Teil kennen, müssen wir nun ebenfalls gänzlich verzichten. Schade zudem, dass die Städte auch ansonsten eher leblos erscheinen.
Fast schon zu sauber…
In „Cities in Motion 2“ hat schließlich alles irgendwie seinen fast schon unrealistisch geregelten Alltag. Die Menschen gehen zu Fuß über die Straße oder fahren mit ihrem Auto, um zu Arbeit, Einkauf oder Freizeitangeboten zu gelangen und haben dabei einen offensichtlich genau vorgegebenen Tagesablauf. Hierbei wurde zwar selbst Schichtarbeit einprogrammiert, sodass die Auslastung unserer Verkehrsmittel je nach Zeitraum völlig unterschiedlich ausfällt, doch zufällige Ereignisse suchen wir vergebens. Niemand beschließt einfach spontan, einen anderen Tagesablauf einzuschlagen, Freizeitangebote und Stadien sind selbst am Wochenende leer und irgendwelche Straftaten werden offensichtlich auch nicht begangen. Es gibt also abgesehen von Stau auf der Straße keinen wirklichen Grund für ein Behindern unserer Verkehrswege – schade, hätte dies das Spiel sicherlich noch spannender gemacht.
Schwierige Kunden
Da bringt es uns dann auch nicht allzu viel, die Fahrpläne individuell gestalten zu können – obwohl zumindest der Fahrplantakt unserer Busse gewisse Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Kunden hat. Je häufiger ein Bus fährt und je weniger überfüllt das Fahrzeug dementsprechend ist, desto lieber fahren die Fahrgäste auch mit unseren Verkehrsmitteln. Bei Unzufriedenheit können gar die Kunden gänzlich ausbleiben. Bis es soweit ist, müssen wir uns allerdings mit eher fummeligen und komplizierten Streckenbaumaßnahmen begnügen, denn die sind wirklich nicht immer leicht umzusetzen.
Linienbau für Geduldige
Während der Bau von Bushaltestellen und das Verlegen der entsprechenden Linien noch relativ einfach verlaufen, bekommen wir den ersten Frust spätestens beim Bau von unterirdischen U-Bahn-Strecken. Die nämlich können weder in einem Boden aus zu viel Grundwasser verlegt werden, noch einfach so in die richtige Höhe gebracht. Noch schlimmer: Beim Verlegen von Kurven müssen wir ziemlich genau aufpassen, denn werden die Kurven einmal zu scharf, werden unsere Schienen glatt abgerissen und eine Verbindung zur nächsten Haltestelle ist nicht mehr gewährleistet. Ganz zu schweigen davon, dass die U-Bahnen offensichtlich nicht rückwärts fahren können, sodass zwei Depots zwingend erforderlich sind. Die Kosten treibt das natürlich entsprechend in die Höhe.
Nichts links, nicht rechts – auf dem Wasser nur geradeaus
Beim Bau von O-Bus-Oberleitungen und Straßenbahnschienen ist es dann zwar nicht ganz so knifflig, benötigt aber ebenfalls zu Beginn ein wenig Übung. Da muss schließlich die Spur der Straße genau getroffen werden, auf Einbahnstraßen geachtet werden und unbedingt eine Verbindung zur restlichen Strecke bestehen. Ansonsten geht dies allerdings deutlich einfacher zugange. Etwas weniger intelligent hingegen wiederum der Bau von Wassertaxi-Linien, denn die finden den Weg scheinbar nicht selbst. Sobald unsere Strecke zwischen zwei Anlegestellen von einem Stück Land blockiert wird, müssen wir Wegpunkte manuell verlegen und können uns eben nicht darauf verlassen, dass unsere Wassertaxen den entsprechenden Weg selbst finden. Ganz zu schweigen davon, dass wir störende Objekte, wie Straßen, sowie andere Linien und Haltestellen nicht ausblenden können. Bei hoher Netzabdeckung wird der stets angezeigte Einzugsgebietsradius der Haltestellen recht störend und unübersichtlich, sodass es beinahe kaum mehr möglich ist, präzise Haltestellen aufzustellen. Echte Fans von Wirtschaftssimulationen können darüber allerdings sicher noch hinweg sehen.
Stärken bei Wirtschaftssimulation
Bei der technischen Seite macht „Cities in Motion 2“ wiederum alles richtig, denn die Simulation der Wirtschaft funktioniert hier deutlich besser und realistischer, als in Konkurrenzspielen. Das Einzugsgebiet, der Zielort, die Zufriedenheit, Tarife, Löhne und vieles mehr haben direkten Einfluss auf die Entwicklung unserer Finanzen, unseres Erfolgs und vieles mehr – und das meiste davon ist auch direkt nachvollziehbar. Zwar müssen wir mangels wirklich brauchbarem Tutorial viele Dinge erst einmal selbst herausfinden, doch erklärt sich das Wesentliche vor allem für Wirtschaftssimulationsfans schnell von selbst. Bei der Realisierung von möglichen Umsteigeplätzen hält man sich allerdings nicht ganz an die Realität, denn hier reichen bereits weitere Haltestellen im direkten Umkreis aus, um die Passagiere zum Umsteigen zu bewegen – mehrere Linien müssen also nicht direkt an der gleichen Haltestelle halten. Der Kern wurde aber somit mehr als zufriedenstellend umgesetzt – und sorgt dafür, dass uns „Cities in Motion 2“ auch nach 35 Stunden nicht langweilig wird. Das ist sicherlich das wichtigste Qualitätskriterium für ein Spiel, haben zahlreiche teurere Konkurrenzprodukte schließlich eine wesentlich kürzere Spielzeit.
Sofort-Gewinn für Turbo-Bauer
In gewisser Weise darf man „Cities in Motion 2“ – zumindest teilweise – auch als Städtebausimulation betrachten. Immerhin können wir direkten Einfluss auf die Stadtentwicklung nehmen, in dem wir selbst kleine oder große Straßen, Fußgängerzonen und Sehenswürdigkeiten bauen, die wiederum mehr Einwohner in die Stadt bringen. Sorgen wir dann auch noch für eine umfangreiche ÖPNV-Anbindung, so wird sich die Bevölkerungsgruppe entsprechend verändern und anpassen. Spätestens beim Gebäudebau, der hier praktisch gänzlich fehlt, erkennen wir jedoch, welchen Fokus das Spiel ganz eindeutig hat. Für manche Szenarien ist es allerdings zwingend nötig, die Einwohnerzahl deutlich zu erhöhen – ob durch Straßenbau, oder durch Kundenzufriedenheit und Netzabdeckung. Hier kommt allerdings ein kleines Balanceproblem ins Spiel, denn Firmenwert und Netzabdeckung sind deutlich leichter zu erhöhen, als die Einwohnerzahl, jedoch ist die Zielreihenfolge in den Szenarien nicht immer gut gewählt. So kann es passieren, dass wir in einem frühen Szenario die Einwohnerzahl erhöhen müssen, hierbei jedoch zugleich für eine hohe Netzabdeckung und einen hohen Firmenwert sorgen – und somit ein späteres Szenario bereits zu Beginn gewinnen. Da sollte Paradox die Reihenfolge der Zielbedingungen noch einmal überdenken.
Langzeitmotivation zum halben Preis
Echte Probleme kommen damit allerdings nicht auf, denn auch so gibt es noch genügend Szenarien, die mit einer Spielzeit von einer bis vier Stunden lange Zeit viel Spaß bieten. Somit ist „Cities in Motion 2“ auch kein Spiel für Casual-Gamer, die nur kurz für eine halbe Stunde in Spiel einsteigen wollen. Mehrere Stunden Zeit sollten eingeplant werden, da sonst das Spiel ungünstig unterbrochen werden müsste. Mit einer Gesamtzeit von 35 Stunden nur für die Kampagne und zahlreichen weiteren Stunden im Sandbox-Modus können wir uns aber ziemlich lange mit der Simulation beschäftigen und finden eines der motivierendsten Spiele der letzten Monate, zumal das Spiel für die Hälfte eines Vollpreistitels erhältlich ist. Leider könnte die Spielzeit noch länger sein, gäbe es da nicht ein kleines Problem…
Einsamkeit auf der Landkarte
Das Problemkind des Spiels ist nämlich eindeutig der Multiplayer-Modus, der hier erstmals enthalten ist und für dieses Genre generell eine Premiere sein dürfte. Hier dürfen wir zwar wahlweise im Wettbewerb oder im Coop-Modus gegen zwei bis vier Spieler antreten – diese jedoch erst einmal zu finden, wird zu einem Ding der Unmöglichkeit. Tatsächlich ist es so, dass wir über die gewöhnliche Ingame-Matchsuche eindeutig keinerlei andere Mitspieler antreffen können und so gezwungen sind, manuell nach Mitspielern zu suchen. Hat man also keine Lust, wildfremde Menschen in Foren zu einer Mehrspielerpartie zu überreden, sollten wir unbedingt ein paar eigene Freunde haben, die ebenfalls begeistert von diesem Spiel sind. Ansonsten sollte der Multiplayer-Modus eindeutig kein Grund sein, dieses Spiel zu erwerben, denn wer nicht im Singleplayer spielen mag, wird mit „Cities in Motion 2“ schnell enttäuscht. Der ist dafür aber eben entsprechend umfangreich.
Nachschub aus dem Workshop
Immerhin dürfen wir uns aber dennoch mit anderen Spielern austauschen, denn „Cities in Motion 2“ ist mit dem Steam-Workshop kompatibel. So gibt es zwar einerseits einen Zwang, Steam auf dem Computer zu installieren, kann andererseits aber auch Karten- und Regelmaterial von anderen Spielern herunterladen. Dank des intelligenten Editors sind wir schließlich in der Lage, ganz eigene spannende Karten zu erstellen und für unsere Partien zu nutzen. So sind jetzt bereits diverse kreative Karten verfügbar und selbst einige Nachbauten der „Grand Theft Auto“-Karten sind online vorzufinden. Passen uns darüber hinaus die Regeln nicht, so können wir diese – zumindest für den Sandbox-Modus – jederzeit ändern und anpassen. In der Kampagne jedoch müssen wir mit den vorgegebenen Bedingungen spielen, was zugleich aber auch eine zusätzliche Herausforderung darstellt. So müssen wir unseren Kopf immerhin ein wenig anstrengen.
Fazit:
Freunde von Wirtschaftssimulationen, wie der „Verkehrsgigant“ werden an „Cities in Motion 2“ besonders viel Spaß haben und eine enorm hohe Langzeitmotivation vorfinden. Man sollte allerdings mit Kompromissen bei der Grafik und der Benutzerfreundlichkeit leben können.
26
Sep
Disney Channel im Free-TV
24
Sep
Trekgate: Star Trek in Düsseldorf
Ein besonderes Highlight bot sich vor allem für Fans von Tim Russ dann am späten Samstag Abend, als der berühmte Vulkanier Tuvok endlich mit seiner Gitarre auf der Bühne stand. Nachdem sich ein großartiger Rocksänger und ein Teammitglied der Trekgate als Vormusiker präsentierten, erlebten wir ein beeindruckendes Konzert des Voyager-Stars live auf der kleinen Bühne des Düsseldorfer Hilton Hotels. Für viele Fans ein spannender Abschluss des ersten Tages und umso mehr eine Vorfreude auf das nächste Jahr, wenn wir erneut auf interessante Stargäste stoßen werden.
Tickets für 2014 können ab sofort mit Frühbucher-Rabatt unter trekgatetoyourstar.com erworben werden und sind auf maximal 500 Stück limitiert.
20
Sep
DLC-Review: Train Simulator 2013 – Berlin-Wittenberg
Kritik:
Im neuesten Addon für den Train Simulator 2013 (die 2014er Version erscheint übrigens kommende Woche) bekommen wir tatsächlich die berühmte und allseits bekannte Strecke von Berlin nach Wittenberg geboten. Dabei hält sich natürlich auch diese Strecke erwartungsgemäß möglichst originalgetreu an die Vorgaben. Bereits der unterirdische Bahnhof in Berlin sollte von jedem Kenner der Strecke sofort wiedererkannt werden und einen großen Anreiz bieten, die Strecke hinter dem Tunnel zu erkunden. Doch im Vergleich zu anderen Strecken-Addons hat „Berlin-Wittenberg“ noch einige weitere Besonderheiten zu bieten.
Es raucht…
Besonders in Hinsicht auf Details neben der Strecke kann „Berlin-Wittenberg“ nämlich sehr punkten. Die Vegetation voller Bäume und Landschaften macht die Strecke besonders realistisch und genau an diesen Stellen gibt es echtes Leben. Bauernhöfe entlang der Strecke sind somit tatsächlich mit Tieren besetzt, während es aus den Kaminen diverser Häuser tatsächlich raucht. Gerade in den kälteren Winterszenarios können wir den Alltag der Menschen gut mitverfolgen und auf Firmengeländen herrscht reger Betrieb. Gabelstapler und Baufahrzeuge bewegen sich über das Gelände, Kräne werden bedient und selbst die Brückenkonstruktionen sind so detailiert, dass wir realistisches Graffiti vor allem in der Umgebung von Berlin anfinden können. So viel Mühe hat man sich bei einer Strecke selten gegeben.
Reise in die Zukunft
Eigentlich ist man bei der Streckengestaltung sogar ein wenig seiner Zeit voraus. Rund um Berlin gibt es schließlich bei genauerem Hinsehen nicht nur den Streckenabschnitt nach Wittenberg, sondern auch einen Abstecher zum geplanten Flughafen Berlin-Brandenburg. Das Flughafengelände, welches seit dem Jahre 2006 im Bau ist und offensichtlich nicht fertig wird, wie wir den Medien entnehmen können, ist auf dieser Strecke bereits befahrbar – inklusive ebenfalls unterirdischem Flughafenbahnhof. In ausgewählten Szenarios können wir so einen Regionalexpress samt Doppelstockwagen zum Flughafen steuern und wieder zurück. Doch das Beste daran: Hier landen tatsächlich bereits Flugzeuge. Ein kleiner hoffnungsvoller Blick in die Zukunft also, der dieses Strecken-Addon auf jeden Fall zukunftstauglich macht.
Die Weichen sind gestellt
Bei der Gleisführung kann „Berlin-Wittenberg“ darüber hinaus ebenfalls punkten. Insbesondere die eigentliche Hauptstrecke überzeugt mit komplexen Gleisanlagen, umfangreichen Umschlagplätzen und Güterbahnhöfen, sowie zahlreichen Weichen. Diese sind wiederum teilweise automatisiert und teilweise manuell umstellbar, was jedoch bei Passagieraufgaben nicht nötig ist. Diverse Abzweigungen und Lokschuppen machen die Strecke umso interessanter und selbst bei einer grünen Welle können Geschwindigkeitsbegrenzungen an Signalen für besondere Spannung sorgen, wenn wir nicht sogar gelegentlich manuelle Streckenfreigabe anfragen müssen.
Doppelstockwagen nach Berlin
Beim Rollmaterial zeigt sich die Strecke wesentlich realistischer, als ihre Konkurrenz. Etwas zeitgemäßere Waggons und Lokomotiven passen größtenteils exakt zur Strecke und bereiten reichlich Spaß. Insbesondere Regionalexpress-Züge mit Baureihe 101 und Doppelstockwagen sind entsprechend häufig anzutreffen – sowohl selbst zu fahren, als auch beim Gegenverkehr. Leider müssen wir allerdings auf Triebwagen verzichten, was gelegentlich etwas merkwürdig erscheint, aber nicht weiter stört. Schade ist hingegen viel mehr, dass wir auf die originalen gelben Berliner S-Bahnen verzichten müssen, die ansonsten sicher einen besonderen Mehrwert geboten hätten. Ebenso werden auch hier die roten IC-Waggons verwendet, die längst nicht mehr dem realen Design entsprechen. Umso mehr punktet man dann beim abwechslungsreichen Güterverkehr, der unter anderem mit der Baureihe 294 und verschiedensten Güterwaggons zu überzeugen weiß. Wem das nicht reicht, der darf auf dieser Strecke zudem den ICE1 von Virtual Railroads und die Baureihe 111 (ebenfalls zusätzlich erhältlich) bedienen. Da ist also reichlich geboten.
Fernverkehr im Schneesturm
Kaum besser hätte man die verschiedenen umfangreichen Aufgaben machen können. Wir müssen zwar leider auch bei diesem Addon auf spannende Karriereszenarien verzichten, bekommen stattdessen aber ausgefallene Standardszenarios unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad geboten. Bei den leichteren Aufgaben sind wir überwiegend mit Regional- und Fernverkehr unterwegs und dürfen uns vor allem darum bemühen, möglichst pünktlich an unseren Zielbahnhöfen anzukommen. Die Fernverkehrsszenarien sind dabei wahlweise mit einer klassischen Baureihe 101 oder mit dem ICE1 zu befahren, sofern für letzteres das passende Rollmaterial installiert ist. Bei mittlerem Schwierigkeitsgrad dürfen wir uns allerdings auch einmal in eine Schlechtwetterfront wagen und durch verregnete Nächte oder starke Schneestürme fahren, die nicht nur unsere Sicht erschweren, sondern auch unsere Räder schnell durchdrehen lassen. Gekonnter Umgang mit dem Sander ist oftmals von Vorteil und entgegenkommende Züge, unerwartete Signale, sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen sorgen für Abwechslung.
Container nach Berlin
Passend zur Baureihe 294 gibt es allerdings auch für Freunde des Güter- und Rangierverkehrs genügend geboten. Hier finden sich allesamt etwas anspruchsvollere und schwierigere Missionen, bei denen der Spieler auch einmal seinen Kopf anstrengen muss. Zwar sind alle Aufgaben problemlos zu meistern, doch die Zielvorgaben erschließen sich nicht immer direkt. Müssen wir einmal einen Güterzug über weitere Strecken fortbewegen, so fahren wir vorzugsweise mit einer Baureihe 111 unterwegs und müssen mit ständigen Unterbrechungen und roten Signalen rechnen – immerhin hat in diesem Fall der Personenverkehr eindeutig Vorrang. Bei Rangieraufgaben greifen wir aber tatsächlich eher zur Baureihe 294 und sind mir deutlich geringerer Geschwindigkeit unterwegs. Doch an dieser Stelle wird es interessant, denn bei schwierigeren Aufgaben müssen wir Waggons selbst suchen und den Zug eigenständig in der richtigen Reihenfolge zusammensetzen. Das erst einmal gemeistert, geht es in einer anderen Aufgabe richtig auf die Strecke, um einen gesamten Zug samt Baureihe 101 abzuschleppen und anschließend einen Containerkran am Umschlagbahnhof selbst zu bedienen – und der ist auch noch animiert und nimmt unserem Zug tatsächlich die Container ab. In diesem Sinne: „Berlin-Wittenberg“ bietet die besten Güterszenarien, die wir bisher erlebt haben.
Fazit:
Egal ob Personennahverkehr, Fernverkehr oder Rangierarbeiten – für Eisenbahnfreunde bietet die Strecke „Berlin-Wittenberg“ nicht nur erstklassige Szenarien, sondern auch noch eine extrem detailverliebte Streckengestaltung samt Animationen und wechselhaftem Wettersystem. Eine der besten Strecken für den Train Simulator.
17
Sep
Jülich: Piraten-Abenteuer im 17. Jahrhundert
17
Sep
Düsseldorf: Meeting mit Star Trek-Stars
17
Sep
Elfia: Fantasy-Festival auf dem schönsten Gelände der Niederlande
Wem das zu langweilig war, für den gab es ein umfangreiches Programm rund um Film- und Mittelaltermusik, Piratenabenteuern und Steampunk-Shows auf der Bühne an der schlammigen Wiese. Trotz des eher wechselhaften und recht kühlen Regenwetters war das Gelände zu jeder Zeit gut gefüllt und geschätzt etwa jeder dritte Besucher kam in einem aufwändigen und eindrucksvollen Kostüm aus jeglichen Themenbereichen. Für kulinarische Abwechslung sorgten dann nicht nur Fleischspieße und Kirschbier, sondern die allseits beliebte Hanf-Tasche – eine Spezialität, ähnlich dem Döner, aus Röstfleisch und Hanfsamen. Da bekam also jeder etwas geboten und nebenbei war das Schloß Arcen fast gänzlich frei begehbar.
Kurz gesagt: Die “Elfia” in Arcen ist eines der besten Fantasy- und Cosplay-Festivals, das wir jemals gesehen haben. Die atemberaubenden Kulissen sind dabei kaum mit dem Qualitätsstandard in Deutschland vergleichbar und überragen jede Konkurrenzveranstaltung bei weitem. Mit internationalen Cosplayern aus zahlreichen Ländern, war selbst für eingefleischte Convention-Gänger reichlich Abwechslung geboten und eine lockere Atmosphäre ohne viele Regeln sorgte für eine entspannte Stimmung unter den Besuchern.
Die nächsten Termine für die Elfia:
19. – 21. April 2014: Elfia Haarzuilens, Castle de Haar
20. – 21. September 2014: Elfia Arcen, Kasteeltuinen Arcen
Zahlreiche Fotos von der Elfia 2013 in Arcen findet ihr unter:
facebook.com/dvdmagazine – Elfia 2013
11
Sep
Game-Review: Payday 2
Kritik:
„Payday 2“ ist tatsächlich die Fortsetzung des Überraschungs-Hits aus dem vergangenen Jahr. Bereits damals konnte Overkill Software mit einem innovativen Konzept für einen Koop-Shooter begeistern. Da hält man sich klar an altbewährte Erfolgskonzepte und kreiert auch den Nachfolger klar als reines Onlinegame. Zwar können wir auch gemeinsam mit KI-Spielern in die Aufträge ziehen, doch die sind qualitativ kaum zu gebrauchen und agieren nicht gerade intelligent. Tatsächlich sind wir ohne reale Mitspieler richtig aufgeschmissen und dafür sollten sich möglichst mindestens 3 oder 4 Personen zusammenfinden. Diesbezüglich zählt das Game allerdings zu den besten reinen Multiplayer-Spielen, die der Markt zu bieten hat.
Risiko-Gewinn-Verhältnis
Dabei bekommen wir dieses Mal einige Aufträge mehr zu meistern, als noch im Vorgänger-Spiel – und die sind auch zugleich abwechslungsreicher. Obwohl zwar manche Raubüberfälle ein wenig kürzer ausgefallen sind, so müssen wir doch immer wieder an verschiedenen Locations die unterschiedlichsten Ziele erreichen. Da befinden wir uns einerseits in den leichteren Aufgaben mitten im Juweliergeschäft oder im Nachtclub, um dort den Safe zu leeren oder Taschen voll mit Schmuck zu stehlen, während wir es in schwereren Aufträgen mit ganzen Banken oder Gangsterbanden zu tun bekommen. Wagen wir uns darüber hinaus auch mal an einen Kunstdiebstahl in einem hochgesicherten Gebäude, sollten wir zwingend vier reale Personen mit an Bord nehmen, da der Einbruch und der Kampf gegen die Cops sonst zu einem fast unmöglichen Spektakel werden dürfte – ganz zu schweigen von den besonders schweren Profi-Jobs und dem Schwierigkeitsgrad „Overkill“.
Schleichen oder Ballern?
Tatsächlich haben wir dabei zwei Möglichkeiten vorzugehen. Die bessere und wesentlich effektivere Variante wäre jene, die wir oben in der Story beschrieben haben: Stealth. Hier versuchen wir verdeckt und unerkannt in ein Gebäude einzudringen und mit der Ware abzuhauen, ohne dass die Polizei gerufen oder der Alarm ausgelöst wird. Das heißt keine Toten, keine Munition, kein Aufwand, maximale Beute. Der perfekte Coup also. Das allerdings gelingt in den meisten Fällen vor allem zu Beginn nicht gerade gut, sodass eher die zweite Wahl, welche wir auch zu Beginn gleich wählen können, die häufigere und wahrscheinlichere ist. Die lautet: Schwer bewaffnet eindringen, Geiseln fesseln, Cops abknallen und mit brachialer Gewalt durch die Hundertschaften stürmen. Hauptsache das Geld am Ende stimmt – doch in brenzligen Situationen könnte es dann weniger Beute geben.
Koop für erfahrene Spieler
Die Stealth-Variante ist somit eine wahre Herausforderung, die bei einer erfolgreichen Mission tatsächlich einen gewissen Belohnungseffekt hat. Nach Stunden des Versuchens endlich unentdeckt einen Job durchgeführt zu haben, ist schon beeindruckend. Dementsprechend belohnt „Payday 2“ den Spieler natürlich auch dafür, möglichst keine Menschen ermordet zu haben und für getötete Zivilisten gibt es ohnehin Abzug. Da ist fesseln zwar ok, aber keineswegs ermorden. Polizisten allerdings sind wohl weniger wert. Insgesamt ist der Schwierigkeitsgrad dementsprechend hoch, sodass manche Aufträge mit nur wenigen realen Mitspielern kaum zu meistern sein wird und mitunter trotzdem mal eine ganze Stunde mit andauerndem Geballer dauern könnte. Problem: Erst einmal entdeckt, stoßen die Cops immer wieder vor, sodass die Kampfeinlagen auf Dauer etwas eintönig und abwechslungsarm werden.
Fulltimejob Räuber
Erstmals gibt es in „Payday 2“ allerdings auch Missionen, welche ein wenig umfangreicher ausgefallen sind. So müssen wir einzelne Aufträge an gleich zwei oder gar drei Tagen durchführen. Besonders spannend ist dabei die „Brandstifter“-Mission, bei der wir zunächst Waffen aus einem Lager stehlen, anschließend den Aufenthaltsort von einem Server durch Eindringen in das FBI-Gebäude ausfindig machen und kurz darauf in einem Banktresor das Geld nicht etwa stehlen, sondern anzünden müssen. Innovative Missionsidee, spannend umgesetzt und auch mit zwei Spielern zuzüglich KI zu meistern. Doch einige Missionen kommen sogar ohne echten Raubüberfall aus und bestehen eher aus einer Verteidigung von Drogen – dauert gleich mal eben zwei Tage, gibt aber auch dementsprechend mehr Geld, das wir dann ausgeben können.
Karrierebaum: Profi-Geiselnehmer
Besonders gelungen ist darüber hinaus auch das Einkaufs- und Skillsystem. Damit der Spieler nicht gleich nach ein oder zwei Aufträgen praktisch alles kaufen kann, sind die Preise entsprechend hoch und die Beute relativ niedrig. Etwa 90% des erbeuteten Geldes geht nämlich auf das Offshore-Konto, von dem wir später unser Versteck erweitern oder Aufträge kaufen können, wenn das Crime.net-System mal nicht das Passende hergibt. Den Rest – irgendwo zwischen 8.000 und 50.000 Dollar haben wir dann abhängig vom jeweiligen Auftrag zur Verfügung. Bei Preisen für Waffenmodifikationen und Skills, die im sechsstelligen Bereich liegen, müssen wir da schon einmal mehr tun, um unsere Ausrüstung zu verbessern und sollten ganz bewusst auswählen. Falsch ausgegebenes Geld könnte am Ende doch weh tun.
4 Mann – Perfektes Team
Das Skill-System ist übrigens ebenfalls genau auf vier Personen ausgelegt: So gibt es genau vier Fertigkeitenbäume, in denen wir zwischen „Mastermind“, „Geist“ und zwei anderen wählen können und dort wiederum jeweils drei Bäume vorfinden können. Obwohl wir auch kombinieren können, sollte ein eingespieltes 4-Mann-Team eher darauf setzen, dass jeder Spieler seine eigenen vorteilhaften Skills übernimmt. So kann im Einsatz dann jeder Spieler seine Fähigkeiten einsetzen und entsprechende Aufgaben übernehmen. Am Ende kann der Mastermind dann die Kunden einschüchtern und hat wesentlich mehr Kabelbinder für die Geiselnahme, während andere mit guter Durchschlagskraft überzeugen und wieder andere die unliebsamen Leichen beiseite räumen. Praktisch. Nur eben unvorteilhaft für jene, die lieber alleine oder nur mit einem einzigen Freund spielen. Das ist zwar möglich, aber auf 2-Spieler-Koop nicht optimiert. Explizite Aufträge für weniger als zwei Spieler wären daher wünschenswert.
Widerspielwert durch dynamische Inhalte
Damit es dann nicht ganz so langweilig wird, immer wieder die gleichen Aufträge zu absolvieren, werden die Karten mit dynamischen Inhalten ausgestattet. So kommt es, dass Türen plötzlich geschlossen sind, Zäune aufgestellt werden, Safe und Sicherheitsräume an anderer Stelle vorzufinden sind, Wachen sich unterschiedlich positionieren und ähnliches. Das richtige Handeln ist damit neben der guten Vorbereitung ebenfalls unabdingbar, sodass wir nicht nur ein wenig Spielerfahrung brauchen, sondern auch spontan korrekt reagieren sollten, um einen Auftrag im Stealth-Modus durchführen zu können. Damit wird „Payday 2“ aber auch noch über zwanzig Stunden noch lange nicht langweilig und motiviert weiter.
Idioten stürmen den Laden
Kommen wir aber letztendlich zum wohl einzigen und größten Kritikpunkt des Spiels: Die künstliche Intelligenz – sofern wir von „Intelligenz“ überhaupt sprechen können. Die KI-Spieler sind schließlich nichts weiter als schießwütige Anhängsel, die praktisch nicht in der Lage sind, durchdacht zu agieren. Wir können ihnen praktisch keinerlei Befehle erteilen, sondern sie im Grunde eigentlich nur als Kanonenfutter an die Front schicken, würden sie sich nicht vorzugsweise eher hinter uns positionieren. Das Problem: Sie nehmen auch keinerlei Beute mit. Egal, ob Schmuck, Geld oder andere wichtige Inhalte – alles müssen wir selber schleppen. Brauchen wir dann einmal vier Beutetaschen, sind aber nur zwei reale Spieler, müssen wir unrealistischerweise trotz Polizeihundertschaften gleich ein zweites Mal ins Gebäude und das am selben Tag. Kurz gesagt: Die KI ist absolut unbrauchbar und sollte nicht verwendet werden. „Payday 2“ eignet sich ausschließlich für Freunde von Multiplayer-Spielen.
Polizei intelligenter
Dumm nur, dass die gegnerische KI da schon weitaus intelligenter agiert. Die Polizisten nämlich sind in der Lage, auf unsere Handlungen zu reagieren, stürmen Gebäude auch einmal von hinten, kennen unsere Position offensichtlich sehr genau und das schlimmste ist: Sie befreien gelegentlich auch Geiseln oder versuchen sich die Beute einfach selbst einzusacken. Kommen sie dann auch noch mit Rauchgranaten von der Decke, wird die Situation nicht gerade einfach. Mit Polizisten auf der Seite der Räuber würden wir wahrscheinlich eine Mission auch im Singleplayer meistern können – doch darauf müssen wir leider verzichten. So werden im hohen Schwierigkeitsgrad nur leider die Cops zu einem echten Problem. Verbrecher sein ist eben doch nicht so einfach.
Treibende Beats von Viklund
Aus technischer Sicht macht „Payday 2“ ebenso viel richtig, wie sein Vorgänger. Insbesondere beim Sound kann das Spiel wieder voll und ganz überzeugen, was vor allem an den treibenden elektronischen Beats, produziert von Simon Viklund liegt. Der Musiker, der bereits im ersten Teil für den herausragenden Soundtrack sorgte, ist auch dieses Mal wieder mit von der Partie und rundet das Spielerlebnis nochmal ab. Darüber hinaus überzeugen aber auch die Kommentare aus dem Funkgerät, sowie die gelegentlich englisch sprechenden Charaktere. Auf deutsche Sprachausgabe müssen wir dabei zwar verzichten, aber immerhin sind alle Texte komplett auf deutsch, sodass deutschsprachige Spieler keinerlei Probleme haben dürften. Die Dialoge halten sich darüber hinaus ohnehin in Grenzen.
Klassische Grafikengine
Enttäuschend fällt „Payday 2“ dafür bei der Grafikengine aus. Hier setzt man auf die gleichen grafischen Qualitäten, wie beim Vorgänger und kann sich damit kein bisschen verbessern. Somit wirkt auch dieses Spiel erneut um ein paar Jahre veraltet und dürfte bei jedem Spieler, der auch den ersten Teil problemlos und flüssig spielen sollte, ohne Ruckler lauffähig sein. Damit wird der Koop-Shooter zwar nicht gleich hässlich, aber eben auch nicht mehr zeitgemäß. Schade ist mitunter auch der hohe Aufkommen von Tearing und die Framerate-Einbrüche beim Einschalten von VSync. Diesbezüglich sind weitere Optimierungen nötig. Bei den Lichteffekte und der Mapgestaltung kann man aber vollends punkten.
Fazit:
Fesselnder Koop-Shooter mit innovativer Idee, forderndem Schwierigkeitsgrad und aufregenden Maps voller dynamischer Inhalte. Multiplayer-Spaß für weit über zwanzig Stunden!
10
Sep
Game-Review: Catan – Creators Edition
Kritik:
Bereits seit dem Jahre 1995 sind zahlreiche Brettspiel-Freunde vom einstigen Spiel des Jahres begeistert. Fast jeder zweite Deutsche kennt: „Die Siedler von Catan“. In der packenden „Schlacht“ um Rohstoffe und Städteerweiterungen finden wir mittlerweile ein ganzes Catan-Universum, bis hin zu einer Star Trek-Variante. Nun dürften die Spieler endlich auch auf dem heimischen Computer antreten und dabei spannende Szenarien erleben.
Virtuelles Brettspiel
Die Creator’s Edition zum berühmten Brettspiel hält sich dabei ganz klassisch an die originalen Regeln. Mittels Würfel werden Rohstoffe abgebaut, Städte erweitert und Straßen gebaut, sowie Karten gezogen. Dabei gilt es wie immer, die meisten Siegpunkte zu erlangen, die es für Städte, die längste Handelsroute, die stärkste Rittermacht oder Siegpunktkarten gibt und mit abhängig vom Szenario variablen Siegpunkten den Gewinn einzufahren. Kennt man die Regeln des Brettspiels bereits, dürfte der Einstieg in das PC-Spiel nicht allzu schwer fallen und rein intuitiv gelingen. Für Neulinge allerdings bietet sich nicht etwa ein spielbares Tutorial, sondern schlicht sehr viel Text zum Lesen. Das ist nicht optimal, zumal bereits zwei Erweiterungen enthalten sind.
Neue Inseln entdecken
So können wir uns nicht nur an ein Standard-Szenario wagen, sondern auch mittels „Seefahrer“ und „Städte und Ritter“-Erweiterungen auf spannende Entdeckungstour gehen. Statt ausschließlich Straßen können so schließlich auch Schiffe gebaut werden, um auf fremde Inseln zu gelangen und zusätzliche Rohstoffe oder gar Siegpunkte einzufahren. Die dritte Erweiterung „Händler und Barbaren“ fehlt allerdings vollständig, dafür wurden die ersten beiden umso besser umgesetzt. Spannend: Mit zusätzlichen Neuerungen, die in der Brettspielvariante so nicht enthalten sind, können wir mit der Schatzsuche auch Zufallsereignisse erhalten, oder im klassischen „Kriegsnebel“ in völlig unbekanntes Gebiet vordringen. Das erhöht die Spannung umso mehr und macht das Brettspiel noch ein wenig interessanter.
Bugs auf dem Feld
Bei der technischen Umsetzung hapert es dann aber leider doch. So hat die Creator’s Edition von „Catan“ immer wieder mit gelegentlichen Bugs und Programmierfehlern zu kämpfen, was insbesondere zu kleineren Mogeleien im Handelssystem führt. Rohstoffe werden in Einzelfällen nicht immer korrekt ausgetauscht, wodurch die Brettspielvariante wohl für die meisten Spieler vorzuziehen ist. Zusätzlich kommt es ab Szenario 16 der Seefahrer-Kampagne immer wieder zu unerklärbaren Abstürzen, wodurch das Spiel für so manchen praktisch unspielbar wird. Die Tatsache, dass die Performance ebenso trotz eher geringem Programmieraufwand zunehmend abnimmt und es auch bei geringer Hardwareauslastung zu regelmäßigen Framerateeinbrüchen kommt, ist technisch gesehen nicht hinnehmbar. Hier benötigt es eindeutig weitere Patches, welche die schwerwiegendsten Fehler beheben. In dieser Hinsicht ist „Catan“ ausschließlich für jene Spieler empfehlenswert, die keine realen Mitspieler auftreiben können und dennoch in den Genuss des Spiels kommen.
Unschön, aber zweckmäßig
Bei der Grafik kann man darüber hinaus ebenso nicht gerade punkten, was die Performanceprobleme umso enttäuschender macht. Im Vergleich zu aktuellen Referenztiteln sind vor allem die Animationen der Spielfiguren eindeutig um Jahre veraltet ausgefallen und überzeugen nicht gerade mit einem hohen Detailgrad. Doch auch bei Landschaftsanimationen und Wasserreflexionen vermissen wir doch so einige Details und werden optisch nun wirklich nicht vom Hocker gehauen. Der Vorteil: Die Grafik ist für eine Brettspielumsetzung durchaus zweckmäßig und sorgt dafür, dass die virtuelle Variante ebenso übersichtlich bleibt, wie das originale Brettspiel. Hier findet man sich somit schnell zurecht.
Fordernde Intelligenz
Etwas bessere Ergebnisse liefert „Catan“ hingegen bei der Programmierung der KI-Spieler. Diese agieren jederzeit sinnvoll und nachvollziehbar und könnten unerfahrene Spieler selbst auf leichtem Schwierigkeitsgrad bereits fordern. In den höheren Stufen dürfte es da umso häufiger passieren, dass die KI einmal eine Partie gewinnt und dem Spieler haushoch überlegen ist. Diesbezüglich macht „Catan“ also alles richtig und wird für Profi-Spieler nochmal zu einer Alternative, wenn keine ebenbürtigen Gegner für das Brettspiel aufzutreiben sind. Bei der Balance bleibt aber die Tatsache fragwürdig, dass der Würfelwurf offensichtlich nicht immer ganz so zufällig erscheint. Gewisse Zahlen werden deutlich häufiger und weniger nach dem Zufallsprinzip gewürfelt und besonders im Falle, dass der Spieler zu viele Rohstoffe besitzt, fällt die Zahl für den Räuber umso häufiger. Zufall? Wohl kaum.
Einsames Brettspiel
Eine solche KI wird allerdings auch zwingend benötigt, denn auf einen Multiplayer-Modus müssen wir aus lizenzrechtlichen Gründen leider verzichten. Nun, bedenken wir, dass dieses Spiel normalerweise mit drei oder vier Spieler gespielt wird, ist dies schon sehr schade, denn ausgerechnet bei Catan wäre ein solcher Modus umso wichtiger gewesen. So müssen jene Spieler, die gern einmal echte Gegner herausfordern möchten, eher auf playcatan.de zurückgreifen, wo der originale Spieleverlag einen eigenen Multiplayer-Modus für sein Browserspiel – gegen Gebühr – zur Verfügung stellt. Ein schwacher Trost.
Fazit:
Ein Spiel nach Originalvorlage: Auch die virtuelle PC-Spiel-Umsetzung des berühmten Brettspiels „Die Siedler von Catan“ macht süchtig und kann über viele Stunden begeistern. Diverse Bugs, Abstürze und ein fehlender Multiplayer-Modus enttäuschen jedoch.