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Dutch Comic Con mit Stars aus Once Upon a Time
Cajun-Festival: Sounds vom Mississippi im Scala Club Leverkusen
Halloween: Untote eroberten die Essener Innenstadt
Timelash: Classic Doctor Who lockt rund 900 Fans nach Kassel

Archiv fürNovember, 2018


02
Nov

Dutch Comic Con mit Stars aus Once Upon a Time

Es ist vielleicht eines der größten Events in den Niederlanden. So groß, dass sie inzwischen gleich zwei Mal im Jahr stattfindet: Die Dutch Comic Con in Utrecht. Mehrere zehntausend Besucher kommen da jedes Mal in die “Jaarbeurs” genannten Messehallen neben dem Bahnhof in Utrecht, um in mindestens vier Hallen zahlreiche Stars aus Film und Serien, Cosplayer, Merchandise und vieles mehr zu erleben. Auch in diesem Winter ist es wieder so weit: Am 24. und 25. November 2018 findet die Dutch Comic Con einmal mehr in den Jaarbeurs Utrecht statt.

Und obwohl das Stargastaufgebot mit nur vier Schauspielern dieses Mal etwas kleiner ausgefallen ist, hat die Convention trotzdem interessante Stars zu bieten. Vor allem die Fans der Serie “Once upon a time” kommen da gut auf ihre Kosten, wenn gleich zwei Schauspieler aus der Serie in Utrecht anwesend sein werden. Mit Rebecca Mader und Lana Parrilla hat die Dutch Comic Con schließlich Stars zu bieten, die für die meisten Fans wohl keine Unbekannten sein dürften. Und unterdessen dürfen sich Netflix-Abonennten auf einen ganz besonderen Jungdarsteller freuen: Dank Gaten Matarazzo findet immerhin auch einer der Hauptdarsteller aus “Stranger Things” den Weg in die Niederlande.

Wem das noch nicht reicht, der darf sich zudem auf Daniel Gillies aus “The Vampire Diaries” und “The Originals” freuen, wodurch sicher vor allem das weibliche Publikum in Utrecht gut auf ihre Kosten kommen wird. Insgesamt möchte die Dutch Comic Con aber ohnehin ein ausgewogenes Programm anbieten: So dürfen namhafte Comiczeichner diverser Marvel- und DC-Comics ebenso nicht fehlen, wie eine Gaming Stage und eine riesige Halle, in der sich die Besucher mit reichlich Merchandising-Artikeln eindecken können. Tickets für die Dutch Comic Con gibt es unter dutchcomiccon.com.

Dutch Comic Con


02
Nov

Cajun-Festival: Sounds vom Mississippi im Scala Club Leverkusen

Eigentlich findet es schon seit über 15 Jahren statt, trotzdem ist das “American Cajun, Blues & Zydeco-Festival” eher eine Veranstaltung für Kenner. Solche Kenner, die sich für richtig gute handgemachte Musik interessieren, die gerne auch einmal aus Übersee nach Deutschland kommt. Cajun nämlich lässt sich am ehesten mit amerikanischer Country-Musik vergleichen – allerdings mit einem gewaltigen, ganz eigenen Touch aus dem Mississippi-Delta. Da nämlich stammt die Musik her, die sich an der Geschichte des Landes orientiert, gerne auch einmal auf französisch gesungen werden darf und mitunter auch zu ganz besonderen Instrumenten greift. Das obligatorische Waschbrett vor dem Oberkörper nämlich sieht nicht nur außergewöhnlich aus, sondern trägt so einiges zum speziellen Sound aus Louisiana bei.

Und zwei der insgesamt drei Bands, die am 1. November 2018 in den Scala Club in Leverkusen kamen, hatten auch einen dementsprechenden Weg hinter sich: Ruben Moreno und Dwight Carrier etwa, die in ihrem Heimatland einen recht hohen Bekanntheitsgrad haben und mit ihrem moderneren Zydeco-Sound das Publikum ordentlich einheizten. Zydeco nämlich setzt auf einen etwas schnelleren, tanzbaren Sound mit zahlreichen Einflüssen aus der afroamerikanischen Musikszene und auch gesanglich mit ein bisschen Soul. Und trotzdem irgendwie klassisch an Country- oder Folkmusik erinnernd. Dann aber doch wieder flott genug, um das Tanzbein zu schwingen, wie es das überwiegend im mittleren Alter befindliche Publikum auch nur zu gerne getan hat.

American Cajun, Blues & Zydeco Festival

Nicht minder begeistert war das Publikum dann aber von Roddie Romero und seiner Band, die aus Lafayette angereist waren, um den Scala Club mit feinstem Blues zu begeistern. Und das können die schließlich hervorragend: Roddie Romero wurde immerhin nicht umsonst bereits drei Mal für den Grammy nominiert. Spätestens, wenn er dann mit seinem Gesang beginnt, wird dem staundenen Publikum auch bewusst, warum der Mann in seiner Heimat dermaßen beliebt ist: Die ganz besondere Stimme, die ein bisschen an Country und Rodeo erinnert, fügt sich nämlich auf besondere Weise in den oftmals flotten American Blues-Sound ein und verpasst ihm eine Note, die man so mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nirgendwo gehört hat.

Dass das American Cajun, Blues & Zydeco-Festival aber auch noch ein interessantes Konzept zu bieten hat, macht dann auch die dritte und nur aus einer Person bestehende Band Blues a Bebe deutlich: Nach dem 30-minütigen Cajun-Solo des langjährigen Bandmitglieds der Cajun-Band “Le Clou” bekommt man Johannes Epremian schließlich noch etwas öfter zu sehen. Immer wieder kommen Bandmitglieder der anderen Formationen zu ihren Kollegen auf die Bühne und beteiligen sich als Gast an einem ihrer Songs. Und da wird dann auch klar, woher der Name stammt: Dieses Festival reiht die drei Genres nicht einfach nur aneinander, sondern vermischt sie auf geschickte und klanglich anspruchsvolle Weise miteinander – bis wir auf der Bühne nach über drei Stunden Spielzeit plötzlich eine faszinierende neue musikalische Kreation erleben dürfen und das Publikum seine Begeisterung nicht mehr verbergen kann. Manchmal eben lohnt sich der kleine Blick über den besonderen Tellerrand.

Die Tour des Festivals ist unterdessen noch nicht zu Ende: In Wolfenbüttel und Dresden stehen am 3. und 4. November 2018 schließlich noch zwei weitere Termine an, bei denen Cajun-Begeisterte oder an neuer Musikerfahrung Interessierte in den Genuss dieser außergewöhnlichen Konstellation kommen können. Tickets gibt es ab 20 Euro unter americancajunfestival.de.

American Cajun, Blues & Zydeco Festival


02
Nov

Halloween: Untote eroberten die Essener Innenstadt

In den meisten Städten ist an Halloween noch nicht ganz so viel los. Die ein oder andere Gaststätte veranstaltet eine Halloween-Party und wenn man etwas Glück hat, klingeln vielleicht die Kinder der Nachbarschaft und verlangen “Süßes oder Saures”. In Essen allerdings, mittem im Ruhrpott, geht es da schon ein wenig spektakulärer und gruseliger zu: Hier findet jährlich an Halloween der sogenannte Zombiewalk statt, bei dem rund 1000 verkleidete Teilnehmer in gruseligen Kostümen und mit schaurigen Masken durch die Fußgängerzone ziehen und versuchen, die Passanten zu erschrecken. Und davon gibt es mittlerweile reichlich, denn das Event hat sich inzwischen so stark herumgesprochen, dass tausende Schaulustige sich am Rande des Zombiewalks versammeln und sich von den Kostümen begeistern lassen.

Zombiewalk Essen

Ganz unproblematisch ist das allerdings nicht: Durch die hohe Anzahl an Zuschauern benötigt der Zombiewalk inzwischen ein enormes Polizeiaufgebot und eine recht hohe Anzahl von Ordnern, die entlang der Strecke für die Sicherheit der Teilnehmer sorgen. Das ist aber auch nicht verwunderlich, denn im Vorjahr kam es zu zahlreichen Auseinandersetzungen mit Passanten und Krawallmachern, die versuchten, den Zombiewalk zu stören. Im Vergleich dazu allerdings blieb es in diesem Jahr größtenteils friedlich, zumal auch die grundsätzlich friedlichen Teilnehmer des Zombiewalk inzwischen entsprechende Erfahrung haben, mit schwierigen Situationen umzugehen.

So hat schließlich auch Veranstalter Dirk Bussler aus negativen Erfahrungen der Vergangenheit gelernt und sich für die Organisation einige echte Highlights einfallen lassen. Denn neben der großartigen Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei, wurden auch Photostops eingebaut und darauf geachtet, dass innerhalb des Zombiewalks keine großen Lücken entstehen konnten. Insgesamt ist das verbesserte Sicherheitskonzept somit aufgegangen und sorgte dafür, dass die Teilnehmer unbeschwert ihren Spaß haben konnten. Und als kleines Extra oben drauf, gab es dann sogar eine Live-Band, die am Rheinischen Platz die Stimmung zunächst ordentlich einheizte, ehe sich die Zombies in Richtung Hauptbahnhof in Gang setzten. Die Probleme aus dem Vorjahr machen sich aber trotzdem bemerkbar: So ist die Teilnehmerzahl – womöglich auch wegen der damaligen Vorfälle – nämlich sichtbar gesunken.

Daran konnte dann leider auch das Vorprogramm am Nachmittag nicht viel ändern. Hier hatten interessierte Teilnehmer auf dem Viehofer Platz schließlich die Möglichkeit, sich von einem Make-Up Artist professionell schminken zu lassen und sich somit ein richtig gruseliges Halloween-Gesicht zu verpassen. Für viele Teilnehmer, die nicht selbst über die Fähigkeiten verfügen, professionelle Horror-Masken anzufertigen, war das die perfekte Gelegenheit, sich mit einem gleichwertigen Kostüm unter die zahlreichen Horror-Cosplayer zu mischen, die ihre Kostüme und Masken oftmals aufwändig in mehrstündiger Arbeit selbst anfertigen. Bis Interessierte allerdings wieder die Gelegenheit haben, dauert es noch ein bisschen: Der nächste Zombiewalk wird voraussichtlich am 31. Oktober 2019 erneut an Halloween in Essen stattfinden.

Zombiewalk Essen


02
Nov

Timelash: Classic Doctor Who lockt rund 900 Fans nach Kassel

Wenn am Bahnhof in Kassel etwas außergewöhnlich gekleidete Menschen mit einem roten Fez auf dem Kopf oder langen braunen Mänteln gesehen werden, kann das meistens nur eines bedeuten: Im Kulturbahnhof am Gleis 1 findet die alljährliche Doctor Who-Convention “Timelash” statt, die inzwischen zum vierten Mal stattgefunden hat. Dort sind Fans der britischen Kultserie nämlich komplett unter sich und können ihrer Liebe zur Science-Fiction einmal gänzlich freien Lauf lassen. Das Verkleiden als ihre Lieblingsfiguren ist da dann auch obligatorisch: Viele der rund 900 Besucher verkleideten sich am 27. und 28. Oktober 2018 als einer der Doktoren, einer seiner Begleiter oder auch mal – etwas aufwändiger – als Monster wie die Silence oder Weeping Angels. Und da handelt es sich wahrscheinlich sogar um die einzige Convention in Deutschland, auf der Cosplays von gleich allen 13 Regenerationen des Doktors gleichzeitig anzutreffen sind.

Sylvester McCoy

Anders als auf den meisten Sci-Fi-Conventions mit Doctor Who-Darstellern stehen die Darsteller der Neuauflage keinesfalls im Mittelpunkt – obwohl mit Fady Elsayed aus dem Spin-Off “Class” und Sarah Louise Madison durchaus auch Schauspieler aus den neueren Serien des Doctor Who-Universums anwesend waren. Für viele Fans viel wichtiger allerdings sind die Darsteller aus der klassischen Serie, die zwischen 1963 und 1989 zum wohl größten und wichtigsten Kult in Groß-Britannien wurde. Vor allem Sylvester McCoy (Bild oben), der als siebter Doktor für jeden Spaß zu haben ist, kam beim Publikum besonders gut an. Der lässt es sich schließlich nicht nehmen, sich mitten in das Publikum zu mischen und dabei allerlei Scherze mit den Zuschauern zu treiben. Dass seine Kollegin Sophie Aldred (Bild unten), die in der Serie damals seine Begleiterin “Ace” gespielt hat, ihn dabei aber auch noch schlagkräftig unterstützt hat, machte das gemeinsame Panel zu einem richtigen Programm-Highlight. Noch heute sieht man den beiden Stars jederzeit an, dass sie gut befreundet sind und sich blendend verstehen.

Gleichzeitig ist die Timelash vermutlich die einzige Convention, die sich an die nicht ganz so bekannten, aber bereits in die Jahre gekommenen Nebendarsteller aus der klassischen “Doctor Who”-Serie herantraut – und auch das passende Publikum hat, das sich über jeden einzelnen Schauspieler, der vielleicht irgendwann zu alt sein wird, um durch die Welt zu reisen, freut. Das hat dann auch der bereits 93-jährige William Russell zu spüren bekommen, der einst im Jahre 1963 in die Rolle des ersten Begleiter des Doktors schlüpfen durfte. Dass ein Schauspieler in einem solch hohen Alter noch auf eine Convention fliegt, ist schließlich keine Selbstverständlichkeit – und das Publikum der Timelash würdigt das mit minutenlangen Standing Ovations, mit denen sie ihren größten Respekt vor dem Darsteller ausdrücken möchten.

Spätestens daran sieht man, dass sich auf der Timelash die echten eingefleischten Doctor Who-Fans versammeln, die wirklich jeden Charakter aus der Serie kennen, ganz egal in welchem frühen Zeitraum er auch mitgespielt haben mag. So ganz unter sich, in einem familiären Rahmen von rund 900 Besuchern fühlt sich aber nicht nur das Publikum sichtlich wohl, sondern auch die Stargäste. Eine Abschottung derselbigen ist daher nicht notwendig: Hier laufen die Stars einfach mitten durch die Menge, lassen sich am Autogrammtisch liebendgern auf einen Plausch ein und haben einen Aufpasser zu keiner Zeit nötig. Und damit bot die Timelash auch für all jene wieder die perfekte Veranstaltung, denen der Kontakt zu den Stars auf den großen Messe-Conventions einfach zu abgeschottet ausfällt. Umso mehr sind wir dann froh, dass die Timelash auch noch einmal in eine fünfte Runde geht, denn am 12. und 13. Oktober 2019 wird diese erneut im Kulturbahnhof Kassel stattfinden.

Sophie Aldred