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Stardrive 2
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Archiv fürJuli, 2015


26
Jul

Stardrive 2

Stardrive 2

Endlich ist es soweit: Ausgehend von der Erde kann die Vereinigte Föderation in neue Welt vordringen, neue Zivilisationen kennenlernen und andere Sonnensysteme besiedeln. Mit der ersten hochtechnologischen Grundausstattung auf der Erde, Erkundungs- und Kolonieschiffen machen wir uns auf den Weg in ferne Galaxien, um nach neuen Rohstoffen Ausschau zu halten und Kolonien zu gründen. Denn das Ziel ist klar: Die Vorherrschaft über das gesamte Universum muss errungen werden – erst recht, nachdem wir schon bald feststellen, nicht allein im Universum zu sein. Mit kriegerischen Absichten gilt es, praktisch alle anderen Spezies der Galaxien auszulöschen und als alleiniger Machthaber im Universum übrig zu bleiben. Die fortschrittlichen Technologien unserer Forschung und die freien Möglichkeiten bei der Ausstattung unserer Schiffe sollen uns das ermöglichen – doch manche Gegner sind schwer zu knacken…

Der totale Krieg
Obwohl „Stardrive 2“ zwar auf den ersten Blick das „Star Trek“-Universum erinnert, hat das 4X-Strategiespiel dennoch nur eines mit der kultigen Science-Fiction-Serie gemeinsam: Den Namen des menschlichen Imperiums. Denn die Vereinigte Föderation, die wir in diesem Spiel – neben zahlreichen außerirdischen Rassen – spielen können ist ganz und gar nicht friedlich und hat es auch nicht primär auf Erkundung und Erforschung abgesehen. Das mag zwar für alle Rassen irgendwie ein „notwendiges Übel“ sein, doch einen diplomatischen Sieg oder gar einen Sieg durch Forschung hat „Stardrive 2“ leider nicht vorgesehen und unterscheidet sich damit auch grundlegend von seinem Vorgänger, oder Spielen wie „Civilization: Beyond Earth“. Das ist schade, wird das Strategiespiel dadurch doch schnell eintönig, vor allem wenn unsere Stärken gerade bei Diplomatie und Forschung liegen. Einen echten Widerspielwert gibt es nach einigen Partien also nicht mehr.

Stardrive 2

Stardrive 0.2
Im Kern hat man dabei aber dann dennoch viel mit seinem Vorgänger gemeinsam, da sich das grundlegende Spielprinzip nicht wesentlich unterscheidet. Wir bauen, erkunden, kolonisieren, erforschen, führen Handel und auch Krieg. Das übliche 4X-Strategieprinzip also, das grundsätzlich gut funktioniert. Schade ist dann allerdings, wenn man wesentliche Dinge des Spiels, die im Vorgänger noch hervorragend funktioniert haben, verschlechtert oder gar ganz weglässt. Dazu zählt unter anderem eine sinnvolle Erweiterung unserer Schiffsreichweite, für die fortan keine Sonden mehr möglich sind, sondern lediglich auf kolonisierten Planeten betankt werden können – wie nervig, wenn mitten im Flug oder Kampf plötzlich der Treibstoff ausgeht. Dazu kommen diverse Bugs und ein recht störendes „Nachrichtensystem“, das uns in Form von aufgezwungenen TV-Beiträgen erläutert, wer gerade gegen wen Krieg führt. Zum Glück, kann man dieses seit einem der letzten Patches immerhin überspringen.

Stardrive 2

Fordern, aber nicht geben
Einen der wohl nervigsten Bugs des Spiels finden wir derweil im Diplomatiesystem: Prinzipiell gut gedacht ist dabei das Toleranzsystem, das je nach bereits erfüllten Forderungen und Beziehungen zu einer anderen Spezies unterschiedlich ausfällt. Je höher die Technologie die wir handeln, oder je schwerwiegender ein gemeinsames Bündnis, desto schneller endet die Toleranz, welche unser oder ihr Volk bereit ist, dem Handel zuzustimmen. Überschrittene Toleranz kann dabei Konsequenzen unter anderem bei der Beliebtheit des Imperiums haben. Dumm ist allerdings, dass wir nicht immer nachvollziehen können, wieso der Gegner auch dann einen Handel ablehnt, wenn die Toleranzgrenzen noch nicht überschritten sind. Nach welchen Kriterien also bestimmte Technologien, Ressourcen oder ähnliches akzeptiert werden, wird nie wirklich ersichtlich, was das ganze Toleranzsystem irgendwie überflüssig macht. Dazu ein weiterer nerviger Bug: Wählen wir eine nicht akzeptierte Forderung aus, müssen wir manchmal erst das gesamte Handlungsfenster leeren, um wenigstens die Ursprungsforderung – die mitunter gar vom Gegner gefordert wurde – wieder akzeptiert wird. Seltsam.

Stardrive 2

Hübsche Planeten
Dafür gibt es deutliche Verbesserungen beim Planetenmenü, bei dem wir meistens durchaus nachvollziehen können, wie Ressourcen zustande kommen und wie bestimmte Gebäude gebaut werden. Insbesondere die Unterhaltskosten sind dabei stets übersichtlich und können leicht – ähnlich wie einst bei „Birth of the federation“ – durch Handelsgüter verbessert werden. Hier hat man aber vor allem optische Verbesserungen eingebracht, um die Planetenansicht nicht nur hübscher, sondern auch übersichtlicher und nachvollziehbarer zu machen. Einziges Manko: Warum ausgerechnet Nahrung anstatt Produktion dafür sorgt, dass unsere finanziellen Einnahmen deutlich steigen, hat sich uns nicht so recht erschließen können. Doch auch diesen Kniff haben wir schnell raus und verstanden, zumal gute Ingame-Tutorials uns während der Aktion erklären, was wir dort tun können und machen sollten. Ein durchaus gelungener Part.

Forschung der Zukunft
Ähnlich übersichtlich ist auch das Forschungsmenü, welches sich in sechs verschiedene Bereiche unterteilt und dort entsprechende eigene Forschungsbäume zu bieten hat. Schade ist allerdings, dass die Komplexität hier nicht ausreicht, um verschiedene Technologien und Forschungsstufen miteinander zu kombinieren. So gibt es also keine Gebäude, die eine Technologie aus je zwei Forschungsbäumen erfordern. Dafür ist über ein Menü leicht nachvollziehbar, welche Errungenschaften wir durch Erforschung eines bestimmten Forschungsbaumes erreichen können. Dumm nur, dass wir pro Forschungsstufe lediglich eine Technologie erforschen können, alle anderen müssen wir handeln. Schade ist außerdem, dass die Forschung deutlich zu einfach und zu schnell voran geht. So reichen bereits 4 kolonisierte Planeten aus, um genügend Forschung zusammen zu bekommen, dass nahezu jegliche Technologie in unter 10 Runden erforscht werden kann. Angesichts dessen, dass es kein Sieg durch Forschung möglich ist, vielleicht aber auch so gewollt.

Stardrive 2

Faster than light
An einem durchaus gelungenen Feature aus dem Vorgänger hat man aber auch dieses Mal wieder festgehalten: die freie Zusammenstellung von Raumschiffen. In einer Werft können wir so eigene Schiffstypen erstellen, in dem wir Rumpf, Ausstattung, Waffen, Schilde und dergleichen selbst auswählen und hinzufügen. Das ist sogar zwingend nötig, denn nur so können wir tatsächlich mit Hilfe der erforschten Schiffs- und Waffentechnologie starke Schiffe zusammenstellen, die unseren Gegnern tatsächlich überlegen sind. Die Standardschiffstypen reichen dafür also keineswegs aus, sodass „Stardrive 2“ an dieser Stelle immerhin für eine Herausforderung sorgt. Daran darf die Reihe natürlich auch zukünftig gerne festhalten.

Stardrive 2

Handel und Transport
Etwas unspektakulär ist unterdessen das gesamte Handels- und Transportsystem ausgefallen, auf das wir durchaus angewiesen sind, um gute Einnahmen zu erzielen. Es reicht zum Handeln mit anderen Spezies allerdings vollkommen aus, dass wir kleine, mittlere oder große Handelsverträge vereinbaren. Diese laufen dann in der Regel eine begrenzte Anzahl von Runden und die Schiffe dafür werden vollautomatisch bereitgestellt. Wir müssen weder Handelsschiffe bauen, noch selbst Handelsrouten verlegen. Ein bisschen öde auf die Dauer. Ebenso schlecht ist, dass wir keine unbegrenzten Handelsverträge vereinbaren können. Wozu wir außerdem Rohstoffe wie Gewürze und Artefakte handeln können, erschloss sich uns außerdem zu keiner Zeit, da wir schlicht im Spiel keinerlei Verwendung dafür entdecken konnten. Das macht auch jegliche Vorkommen auf den Planeten überflüssig und lässt „Stardrive 2“ insgesamt unfertig erscheinen. Immerhin: Transportschiffe, die unsere Planeten mit benötigen Rohstoffen wie Nahrung versorgen, müssen wir selber bauen – wie wir sie dann anschließend zuweisen und aufrufen können, konnten wir aber ebenso wenig herausfinden. Es schien so, als würden die Schiffe anschließend einfach verschwinden. Dämlich.

Stardrive 2

Frieden oder totaler Krieg
Immerhin die KI konnte man halbwegs brauchbar programmieren, wobei auch diese teils etwas unbalanciert erscheint. Hier gibt es scheinbar nur zwei mögliche Optionen: Entweder nahezu alle Spezies erklären und den Krieg und machen uns mit ihrer enormen Übermacht sofort platt. Oder aber das gesamte Universum ist uns durchweg friedlich gesinnt und führt erst dann Krieg mit uns, wenn wir ihn selbst erklären. Immerhin dann haben wir eine Siegchance, da wir vor dem Krieg zunächst unsere Flotte ausstatten können. Dumm nur, dass damit jegliche Unberechenbarkeit in den diplomatischen Beziehungen völlig abhanden kommt und man so kaum vorausschauend planen muss. Aber da die totale Eroberung des Universums ohnehin unser einziges Ziel in diesem Spiel ist, mag das auch nicht unbedingt schlimm sein, sorgt allerdings auch nicht gerade für besonders große Herausforderungen. Doch kein Wunder, lassen die Entwickler mit einer Anspielung zum Ende einer Partie doch schnell erkennen, dass sie nicht gerade die größten „Star Trek“-Fans waren. Insofern muss man klar sagen: Die mittlerweile 16 und 22 Jahre alten Spiele „Birth of the federation“ und „Master of Orion“ sind diesem Spiel auch heute noch haushoch überlegen.

Fazit:
Mit diversen Bugs im Diplomatiesystem und dem Weglassen einiger guter Features des Vorgängers wirkt „Stardrive 2“ insgesamt unfertig und kann mit den Größten des 4X-Strategiegenres nicht mehr ganz mithalten. Eine Empfehlung können wir daher nur noch für echte Genrefans aussprechen.

Stardrive 2 Wertung


24
Jul

Gewinne Tickets für das MPS Köln

Schon mehr als zwei Monate ist es her, dass wir zuletzt vom Mittelalterlich Phantasie Spectaculum berichteten. Nun ist es endlich wieder soweit, dass das aufregende Mittelalterfest in die nächste große NRW-Metropole zurückkehrt. Am 1. und 2. August 2015 machen die Veranstalter ihren alljährlichen Halt in Köln und versorgen den Frühlinger See wieder mit abwechslungsreicher Unterhaltung aus Konzertauftritten, Ritterturnieren und anderen Attraktionen.

MPS

In diesem Jahr sind neben den Stammgästen von Saltatio Mortis u.a. auch wieder weitere Mittelalter-Bandgrößen wie Omnia, Rapalje, Duivelspack, Knasterbart und Soar Patrol mit von der Partie, um das Publikum an zwei Tagen ordentlich einzuheizen. Mit gleich zwei Gauklern, einem Jongleuren und einem Stelzenläufer wird nebenbei natürlich auch wieder ein interessantes klassisches Mittelalterprogramm geboten, während zwei Feuershows für heiße Abende sorgen, wenn die Sonne erst einmal untergegangen ist. Tageskarten gibt es ab 13 Euro an der Tageskasse. Weitere Infos findet ihr unter http://spectaculum.de/termine/koeln/.

Ticketverlosung:
Da der Ticketvorverkauf nun bereits geschlossen wurde, haben wir allerdings noch eine kleine Besonderheit für euch. Auch für das MPS Köln könnt ihr nämlich wieder

5×2 Tageskarten für den Samstag

gewinnen. Alles was ihr dafür tun müsst: Sendet uns eine Mail mit dem Betreff “MPS Köln” und eurem Klarnamen an info@dvd-magazine.eu und teilt uns eure Lieblingsband des kommenden MPS mit. Wir wünschen allen Teilnehmern wie immer viel Glück! Teilnahmeschluss ist der 28. Juli 2015.


04
Jul

Comic Con kommt nach Stuttgart

Comic Con Germany

In vielen Ländern dieser Welt stoßen die berühmten Comic Cons auf immer größeres Interesse. Angefangen in San Diego dürfen sich längst auch Besucher in London, Utrecht oder Wien auf eine enorme Anzahl ihrer Lieblingsstars freuen. Da ist es also höchste Zeit, dieses beliebte Veranstaltungskonzept auch nach Deutschland zu holen. Dank der langjährigen Erfahrung der FedCon GmbH rund um Veranstalter Dirk Bartholomä, die aktuell bereits mit drei Veranstaltungen pro Jahr am Start ist, dürfen wir uns am 25. und 26. Juni 2016 nun auch auf eine deutsche Comic Con in Stuttgart freuen. Auf über 30.000 m² kommen allerdings nicht nur die Fans von Comics in den Messehallen am Stuttgarter Flughafen auf ihre Kosten, sondern auch Film- und Serienfans. Immerhin liegt ein großer Schwerpunkt – ganz nach dem Vorbild der USA – auch auf bekannten Serien- und Filmschauspielern.

Comic Con Germany - Robert Picardo

Bereits jetzt zum Start der offiziellen Webseite wurden gleich drei aufregende Stargäste angekündigt. So sollen etwa Robert Picardo (MHN aus “Raumschiff Voyager”), James Marsters (Spike aus “Buffy”) und Nicole de Boer (Ezri Dax aus “Deep Space 9″) den Weg nach Deutschland antreten. Zwei davon dürften sicherlich Star Trek-Fans besonders erfreuen, wenn schließlich im kommenden Jahr das 50-jährige Jubiläum der kultigen Science-Fiction-Serie ansteht und somit neben der Fedcon noch eine weitere Gelegenheit besteht, den Stars hautnah zu begegnen. Insgesamt soll die Convention mit bis zu 30 Hollywood-Schauspielern aus bekannten Serien und Filmen aufwarten können, die im Laufe der nächsten 11 Monate nach und nach angekündigt werden. Obwohl die Veranstalter mit der Fedcon, Ringcon und Hobbitcon bereits mehr als zwanzig Jahre Erfahrung sammeln konnten, versuchen sich diese nun an einer neuen Herausforderung und verfolgen mit der Comic Con Germany allerdings ein völlig anderes Konzept, als bei den bisherigen Hotel-Conventions, die bereits 4-stellige Besucherzahlen nach Düsseldorf und Bonn locken konnten:

Comic Con Germany - James Marsters

Anstelle von enorm hohen Wochenendpreisen, die für manchen Besucher womöglich ein Hindernis darstellen, setzt man auf eine richtig große Masse an Besuchern und bietet somit vergleichsweise günstige Preise an. Bereits für nur 17 Euro kommen die Fans in den Genuss eines außergewöhnlichen Programms, das in dieser Form in Deutschland bisher einmalig sein dürfte. Zu diesem Programm trägt letztendlich auch einer der größten Comicverläge unseres Landes bei: Der Panini Verlag ist schließlich mit zahlreichen nationalen und internationalen Zeichnern am Start, versorgt Sammler mit exklusiven Ausgaben ihrer Comics und unterhält die Gäste mit einigen ganz besonderen Aktionen, damit die Comic Con Germany natürlich ihrem Namen alle Ehre machen kann. Dabei ist es auch wahrscheinlich, dass einige der Zeichner – anders als die meisten Hollywood-Stars – ihre Autogramme rein zu Promotionzwecken kostenlos anbieten und den Besuchern damit ein besonderes Souvenir mit nach Hause geben können.

Weitere Infos zur Comic Con Germany findet ihr unter comiccon.de. Dort können bereits jetzt Tickets für das Event im kommenden Jahr erworben werden.


01
Jul

Hatred

Hass – das ist die einzige Emotion, die in diesem Moment noch eine Rolle spielt. Wer wir sind ist nicht wichtig, warum wir etwas tun, spielt ebenfalls keine Rolle mehr. Doch ein wichtiges Ziel steht im Mittelpunkt unseres Daseins: Wir hassen die Menschheit und wollen unter allen Umständen ihren Tod. Den Tod unserer Mitmenschen, unserer Nachbarn, der Polizeistation, schlicht und einfach jedem, der uns über den Weg läuft. Es muss auch gar nicht sein, dass sich diese Menschen uns in den Weg stellen. Ihre alleinige Existenz reicht bereits aus, um sie zu hassen und sie hinzurichten. Je blutiger, desto besser, denn ein qualvoller Tod unseres Gegenübers verschafft zusätzliche Kraft und Lebensenergie. Nur wenn wir Menschen töten, können wir überleben.

Kritik:
Finden Sie auch, dass das ganz schön krank klingt? Willkommen beim umstrittenen Amoklauf-Shooter „Hatred“, dessen Inhalt bereits seit einigen Monaten heißt diskutiert wird. Wer sich allerdings nun fragt, was das alles überhaupt mit Amokläufen zu tun hat, der fragt zurecht.

Hatred

Amoklauf? Massenmord!
Eigentlich war es ja recht interessant, dass sich ein Spiel tatsächlich wagt, die Thematik rund um Amokläufe in einem Videospiel aufzufassen. Gerade deshalb natürlich, weil Politik und Medien nicht selten behauptet haben, gewalthaltige Spiele wären letztendlich der hauptsächliche Grund, wieso Menschen überhaupt Amok laufen. Das Problem bei „Hatred“: Es beschäftigt sich gar nicht mit den wahren Hintergründen. Stattdessen sehen wir einen misantrophischen Mann mit langem schwarzen Mantel, langen Haaren und Maschinengewehr, der nicht einmal seinen Namen preisgeben will. Motive und Hintergründe seiner Tat sind vollkommen unwichtig und werden nicht einmal erwähnt. Obwohl das Spiel hier mit Mobbing- und Traumatathematiken nahezu eine Einladung für eine kontroverse Auseinandersetzung gehabt hätte, scheint trotzdem nur eines eine Rolle zu spielen: Hass, Wut und Gewalt. Und das reicht dann auch schon, um wahllos Menschen zu ermordern.

Hatred

Töte die Bevölkerung – 50 verbleibend
Bereits in der ersten Mission ziehen wir nach einer wirklich minimalistischen Einleitung auch schon raus auf die Straße. Direkt vor der Tür unseres Hauses sollen wir eine bestimmte Anzahl von Menschen in der Bevölkerung möglichst qualvoll ermorden. Das ist unser Ziel und nur durch Erfüllung dieses Ziels geht es später ins nächste Level weiter. Also schießen wir einfach darauf los, schließlich stehen schon auf dem Bürgersteig an der Bushaltestelle die ersten Opfer, die nur darauf wartet, zunächst niedergeschossen und anschließend in genussvoller Nahaufnahme hingerichtet zu werden, um unsere Lebensenergie aufzuladen. Richtig gelesen: Die besonders qualvolle Hinrichtung der Passanten ist die einzige Möglichkeit, unsere Gesundheit wiederherzustellen. Verbandskästen oder Medikits, wie wir sie aus anderen Spielen bereits kennen, finden wir hier nämlich keine. Damit dürfte der Ruf von Videospielen allerdings wohl eher nicht gerade steigen.

Hatred

Achtung: Polizei
Immerhin bekommen wir dabei auch mal ein paar Gegner, denn die Ballerei auf offener Straße lässt natürlich auch die Polizei auf den Plan treten. Die allerdings ballern wir genauso nieder, wie die restliche Bevölkerung der Staat und stechen hier und da vielleicht noch etwas blutiger mit dem Messer zu. Zumindest kommt dabei nicht gleich Langeweile auf, denn wir haben so zumindest eine kleine Herausforderung, wenn die Polizisten schließlich mit schwerem Geschütz das Feuer erwidern. Und das wird natürlich immer schwerer, je mehr Menschen wir töten. Trotzdem: Spielerisch ist „Hatred“ gar nicht so besonders. Immerhin ähnelt das Spiel doch mehr einem völlig belanglosem 08/15-Shoot’em’Up. Der einzige Unterschied, nämlich das Schießen auf Zivilisten und Polizisten anstelle von Monstern und Verbrechern, ist jetzt eigentlich noch kein Grund, das Spiel gleich aus den Stores zu verbannen. Die Wahrscheinlichkeit, dass wegen dieses Spiels tatsächlich jemand Gewalt ausübt, dürfte angesichts der starken Überzeichnung der Hauptfigur doch äußerst niedrig sein.

Hatred

Langweilige Spielmechanik
Realismus lässt „Hatred“ nämlich zu jeder Sekunde stark vermissen. Das Spielprinzip läuft dabei auch immer gleich ab: Wir schauen von oben aus der Vogelperspektive auf die Szenerie herab, können bei Erreichen eines Hauses durch das Dach schauen und schießen dann per Mausclick wild um uns. Lediglich die qualvolle Hinrichtung wird mit einer kurzen Zwischensequenz dann aus der Nahaufnahme gezeigt, damit wir immerhin optisch was zu „genießen“ haben. Die Spielmechanik bleibt aber durch das stupide Geballer durch die verschiedenen Levels trotzdem anspruchslos und langweilig. Da hätte man sicherlich weitaus mehr daraus machen können, zumal eine interessante Story praktisch fehlt. „Hass“ und „Mord“ allein reicht nämlich noch nicht aus, um sich emotional mit der Figur identifizieren zu können oder irgendeinen Anreiz zu haben, dieses Spiel fortzusetzen. Die ersten Spieler haben vermutlich bereits nach dem ersten Level auf Grund von stupider Langeweile und geringer Abwechslung keinen Spaß mehr an diesem „Skandal“-Spiel.

Hatred

Düster und grau
Immerhin eines ist den Entwicklern aber dann doch gelungen: Sie haben „Hatred“ einen stimmungsvollen und atmosphärischen Grafikstil verpasst – trotz der Top-Down-Optik. Dazu wurde das Spiel mit einem düsteren und dreckig wirkenden Graufilter unterlegt, der viele Szenen oftmals ein wenig „Schwarz-Weiß“ erscheinen lassen (obwohl sie keineswegs nur diese Farben besitzen) und lassen unseren Protagonisten in einem überaus unheimlichen Licht erscheinen. Die recht einfarbig wirkende Optik passt dabei auch gerade zur simplen Schwarzmalerei unserer Figur und bekommt mit ihrem Filmeffekt auch noch einen irgendwie surrealen Touch. Darüber hinaus wirkt auch die optische Gestaltung der Häuser, Straßen und Zivilisten insgesamt ansprechend und bietet eine zeitgemäße Grafik. Schade ist nur, dass man diese Mühen nicht in eine interessante Story investiert hat. So existiert schlichtweg praktisch keinerlei Geschichte. Gewalt und Grafik allein reicht eben nicht aus, um den Spieler zu motivieren.

Fazit:
Amoklauf in Videospielen: Obwohl „Hatred“ eine durchaus interessante und kontroverse Thematik aufgreift, machen sich die Entwickler keine Mühe, dem Spiel eine emotional mitreißende Story zu verpassen und lassen es zu einem belanglosen und stupiden Shoot’em Up verkommen.

Wie erwerben?
Auf Grund der kontroversen und fragwürdigen Thematik des Spiels hat Steam den Verkauf von “Hatred” in Deutschland eingestellt. Für deutsche User ist es daher nicht mehr möglich, das Spiel online zu erwerben. Auch der DRM-freie Anbieter GOG hat sich auf Grund der Gewaltverherrlichung entschlossen, “Hatred” nicht anbieten zu wollen. Trotzdem gibt es für deutsche Spieler eine Lösung: Keys, die direkt über die Webseite des Entwicklers unter buy.hatredgame.com erworben werden, lassen sich auch von Deutschland aus problemlos via Steam aktivieren – und das ganz ohne VPN. Anstelle von dubiosen Keysellern raten wir deutschen Käufern also unbedingt den Erwerb direkt über die Entwicklerseite.

Hatred Wertung