Archiv fürAugust, 2011

Sommer in Orange

Donnerstag, 18 August, 2011

Eine Gruppe Sannyasins zieht zu Beginn der 80er Jahre von Berlin auf einen Bauernhof in einer kleinen Gemeinde mitten in Oberbayern – Urschreitherapie und Vollkornschrot treffen auf Schützenverein und fest gefügte Horizonte. Mittendrin die zwölfjhrige Lili mit ihrem Bruder Fabian und ihrer Mutter Amrita.Die Dorfbewohner beobachten die Bhagwan-Anhänger mit neugierigem Misstrauen. Die stets orange gewandete WG ist ihnen mehr als suspekt, und nicht nur der erzkonservative Nachbar und Bürgermeister findet es alles andere als unwahrscheinlich, dass die Sannyasins mindestens auch Verbindungen zur RAF unterhalten und Schlimmeres. So gert insbesondere Lili zwischen die Fronten: nicht zuletzt in der Schule wird sie von den anderen Kindern gemieden. Sie hat es satt, etwas Besonderes zu sein. Und was ist eigentlich so schlecht an einem ganz normalen, spieigen Familienleben?Lili beginnt, ein Doppelleben zu führen: Zu Hause trägt sie weiter Orange, lebt vegetarisch und reißt linksalternative Sprüche. Für die Schule aber tauscht sie orange Pluderhosen gegen grauen Faltenrock und betet mit den anderen das Vater Unser. Lange kann der Spagat zwischen Om und Amen natürlich nicht gut gehen…

Wir schaffen das schon

Donnerstag, 18 August, 2011

Mailand in den bewegten 1980er Jahren: Der aufmüpfige Gewerkschaftler Nello wird von der Leitung seiner Organisation zu einer Spezialaufgabe verdonnert: er soll sich um eine Gruppe von Ex-Psychiatrie-Patienten kümmern, die nach der Auflösung aller psychiatrischen Anstalten in Italien (das berühmte “Gesetz 180″) eine Kooperative gegründet haben. Dennoch stehen sie unter der Fuchtel eines Arztes, der sie mit Medikamenten ruhigstellt und sie stumpfsinnig Briefe frankieren lässt. Nello ist überzeugt, dass eine richtige Arbeit ihnen eine neue Würde geben könnte. Es gelingt ihm, die Gruppe zu motivieren und sie zum professionellen Verlegen von Parkettböden auszubilden. Mit erstaunlichen Erfolgen. Die einstigen Patienten blühen regelrecht auf, doch es sind noch jede Menge Schwierigkeiten zu meistern…

Crazy, Stupid, Love.

Donnerstag, 18 August, 2011

Cal Weaver ist jenseits der 40 und hat sich seinen bürgerlichen Traum verwirklicht – ein guter Job, ein schönes Haus, wunderbare Kinder, die Ehe mit seiner Schulfreundin. Doch dann erfährt Cal, dass seine Frau Emily ihn betrogen hat und die Scheidung will – unvermittelt löst sich die “perfekte” Idylle in Luft auf. Doch es kommt noch schlimmer: Als Single wider Willen hat Cal aufgrund seiner jahrzehntelangen Ehe völlig verlernt, wie man sich auf Dates verhält – uncooler geht es wirklich nicht. Weil der unglückliche Cal sein Selbstmitleid an einsamen Abenden in einer Bar ertränkt, nimmt ihn der attraktive, zehn Jahre jüngere Aufreißer Jacob Palmer unter seine Fittiche: Er will Cal helfen, seine Frau zu vergessen und ein neues Leben zu beginnen. Und er demonstriert ihm, welche Möglichkeiten sich dadurch eröffnen: willige Frauen, maskuline Drinks und ein Gefühl für Stil, wie man es in der Abteilung für Herrenoberbekleidung sicher nicht entwickeln kann.Doch nicht nur Cal und Emily vergaloppieren sich völlig auf der Suche nach Liebe: Ihr 13-jähriger Sohn Robbie verknallt sich in seine 17-jährige Babysitterin Jessica, die ihrerseits in Cal verliebt ist. Und obwohl dem Familienvater nach seinem Imagewechsel die Frauen zu Füßen liegen, lässt sich sein Herz nicht auswechseln: Offenbar sehnt es sich nach wie vor zu seinen Anfängen zurück.

Kümmel baut

Donnerstag, 18 August, 2011

Hermann Kümmel beim Bau eines Schulhauses in Nicaragua – das war in den 80er Jahren. Heute arbeitet der gebürtige Hesse in Rzeszów im Osten Polens. Er baut das Shopping Center NEUE WELT. An Kümmels Seite steht die polnische Managerin Viola Wojnowski, die mit Geschäftspartnern und Geldgebern verhandelt. In Polen will sie aber nicht mehr leben – ihr Traumhaus lässt sie sich in der deutschen Hauptstadt bauen. Im Hintergrund agiert der Investor und Kunstsammler Dr. Erich Marx. Bei den Bewohnern der Plattenbausiedlung, in dem das Shopping Center entstehen soll, ist das Projekt umstritten. Doch die Verträge sind geschlossen, die Baufahrzeuge rollen an.Mit seinem Team hat Regisseur Paul Hadwiger die Entstehung des Shopping Centers über fünf Jahre hinweg begleitet. Er trifft Bauherren und Anwohner, verfolgt ihre Geschichten. Bei aller Unterschiedlichkeit der Interessen vereint sie die Frage, wie man leben will.

Shopping Girls

Donnerstag, 18 August, 2011

Alicja ist ein totaler Niemand in der Schule, sie besitzt ein uraltes Handy und trägt vollkommen falsche Kleidung. Doch schon bald lernt sie Mile­na, Kaja und Julia kennen, die nicht nur allseits beliebt sind und das Sagen an der Schule haben, sie leben auch ein echtes “High Life”, welches ihrer Meinung nach aus Party, Shopping und “echten” Männern besteht. Geld ist alles, was für sie zählt. Um an das heranzugelangen, scheuen sie sich nicht, auf “Sponsoren” -Suche zu gehen. Sponsoren sind hierbei ältere Männer, die gegen Sex den Bedarf an Kosmetika und modischer Kleidung finanzieren. Alicja wird Stück für Stück zu so einem “Shopping Girl”, endlich fühlt sie sich in der Schule anerkannt. Plötzlich aber reißt ein dramatisches Ereignis sie in die Realität zu­rück. Will sie wirklich so ein Leben leben?

Midnight in Paris

Donnerstag, 18 August, 2011

Ein Wunschtraum geht für den Amerikaner Gil in Erfüllung, als er mit seiner Verlobten Inez, ein Mädchen aus wohlhabendem Hause, seinen Urlaub in Paris verbringen kann. Seit seiner Jugend schwärmt Gil von der dortigen Künstlerszene der Zwanzigerjahre. Wenn er nur damals hätte leben können! Hemingway, Fitzgerald, Gertrude Stein – das sind die Idole des erfolgreichen Hollywood-Drehbuchautoren, der sich sehnlichst wünscht, als ernst zu nehmender Schriftsteller zu reüssieren. Inez hat kein Verständnis für seine Schwärmerei. Eines Abends bricht Gil alleine auf und verirrt sich bei seinem Streifzug durch die Straßen der Stadt der Liebe. Punkt Mitternacht geschieht etwas Wundersames: Gil wird von einer Limousine aufgelesen, die ihn geradewegs in die Roaring Twenties transportiert, zu all den legendären Künstlern, die er immer schon bewundert hat! Mit einem Mal ist nichts mehr so, wie es vorher war…

Toast

Donnerstag, 11 August, 2011

Nigel, Jahrgang 1958, kommt aus Mittelengland. Songs von Dusty Springfield, Miniröcke, Milchspeisung in der Schule, Dosengemüse zu Hause und verbrannter Toast prägen Nigels frühe Jugend. Mit neun Jahren erleidet Nigel das Trauma seines Lebens, die Mutter stirbt. Mrs. Potter kommt ins Haus. Ihr Putzfimmel geht Nigel (gespielt von Freddie Highmore) auf die Nerven, aber sie kann besser kochen als die verstorbene Mutter. Für den Kochunterricht in der Schule kopiert Nigel ihre Rezepte, was der Stiefmutter nicht gefällt, denn nun bekommt sie Konkurrenz im Kampf um die Aufmerksamkeit des Hausherrn. Der wehrt sich vergeblich gegen die Überfütterung und stirbt. Jetzt hält Nigel nichts mehr zu Hause. Er findet seinen Weg in die professionelle Küche und wird zu einem der beliebtesten Köche Englands.

Planet der Affen: Prevolution

Donnerstag, 11 August, 2011

Will Rodman ist ein junger, engagierter Wissenschaftler, der zusammen mit seinem Vater, ebenfalls ein Forscher, Heilmittel für Menschen erforscht. Ein vielversprechendes Mittel, in das Will viele Hoffnungen setzt, testet er in einem hochmodernen Labor an Affen. Ein besonderer Affe namens Caesar wächst ihm dabei ans Herz. Das Mittel scheint zu funktionieren. Doch plötzlich ruft es noch ganz andere, unerwartete Reaktionen hervor. Die Primatenforscherin Caroline unterstützt Will auf der Suche nach den Ursachen – und den Folgen!

Resturlaub

Donnerstag, 11 August, 2011

Auch wenn er es selber nicht wahrhaben will, Pitschi Greulich steckt tief in der Midlifecrisis. Seine innovativen Marketingideen kommen bei seinem Chef nicht an; dass nun auch noch sein bester Freund heiraten will, trifft ihn schwer; und immer, wenn seine langjährige Freundin Sabine das Thema “Kinder” anspricht, steigt die blanke Angst in ihm hoch. Pitschi graut auch davor, zum elften Mal mit den gleichen Freunden in das gleiche Hotel auf Mallorca in Urlaub fahren zu müssen. Kurz vor dem Abflug ist es dann soweit: Pitschi hat mitten auf dem Nürnberger Flughafen eine Panikattacke und kurz darauf eine Eingebung: Er braucht dringend etwas Abstand vom miefigen Bamberg und dem geplanten Reihenhaus mit Kiesauffahrt. Kurz entschlossen lässt er seine Freunde nach einem Ablenkungsmanöver alleine nach Mallorca fliegen und besteigt selbst – etwas unüberlegt – einen Flieger nach Buenos Aires, Argentinien. Dort will er ein neues, spannendes und gar nicht spießiges Leben beginnen! Er träumt von einer schicken Penthouse-Wohnung und rassigen Südamerikanerinnen. Doch kaum in Buenos Aires angekommen, sieht die Realität leider ganz anders aus: Pitschi landet in einer WG mit einem Tierfriseur, spricht kaum Spanisch und die heißblütigen Latinas haben nur Augen für andere Männer. Pitschi wird schmerzlich bewusst, dass er daheim in Bamberg genau das hatte, was er in Argentinien verzweifelt sucht! So schnell wie möglich will Pitschi nun zurück nach Hause, bevor die immer noch nichtsahnende Sabine aus Mallorca zurückkehrt und von seinem kleinen “Ausflug” Wind bekommt…

I´m Still Here

Donnerstag, 11 August, 2011

Im Herbst 2008 kündigt der Schauspieler und Golden-Globe-Preisträger Joaquin Phoenix (“Walk the Line”) seinen Rückzug aus dem Filmgeschäft an, um sich als Hip-Hop-Musiker neu zu erfinden. “I’m Still Here” ist das eindrucksvolle Regiedebüt des Schauspielers Casey Affleck, der das darauf folgende, turbulente Jahr mit der Kamera begleitet und Dinge zeigt, die man so noch nicht gesehen hat: grandios scheiternde Liveauftritte, entsetzte Agenten, irritierte Kollegen, Ben Stiller, der Phoenix zu einer Rolle in “Greenberg” überreden will, ein grotesker Versuch, P. Diddy als Produzenten zu gewinnen, Phoenix beim Koksen und mit Prostituierten, während seine Haare immer länger werden und sein Körper immer ungepflegter. Ein verdammt komisches Panorama der Entgleisungen, Fehltritte, größerer und kleinerer Schnitzer. Casey Affleck dokumentierte den imaginären Abstieg des Hollywoodstars als bösen Kommentar zu den Fiktionen des Alltags im guten alten Hollywood.

Zwei Jahre seiner Karriere hat Joaquin Phoenix für dieses Projekt, in dem von Anfang an alles inszeniert wurde, gewidmet. Zwei Jahre spielte er eine seiner größten Rollen. Der Einsatz hat sich gelohnt.