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Superfresh: Koch Films startet weiteren Kanal auf Amazon Prime
Fiddler’s Green: 30-jähriges Jubiläum mit Moshpit und fliegenden Shirts
Weekend of Hell: Das Treffen für Horrorfans in Neuss
Zombiewalk: (Untote) Menschenmassen überrennen Essen

Archiv fürNovember, 2021


16
Nov

Superfresh: Koch Films startet weiteren Kanal auf Amazon Prime

Amazon Prime Superfresh

Neben dem ohnehin schon umfangreichen Angebot von Amazon Prime Video steht Amazon-Kunden seit einigen Jahren auch die Möglichkeit offen, weitere kostenpflichtige Channels zu abonnieren. Namhafte Filmverleiher bieten darüber ein großes Programm aus ihrem kompletten Filmkatalog an – von herausragenden Klassikern bis hin zu neueren Blockbustern voller Hollywood-Stars. Nach Moviedome, Moviedome Series und Aniverse startet Koch Films nun einen weiteren Amazon Channel: SUPERFRESH soll den Amazon Prime-Kunden für 6,99 Euro im Monat zur Verfügung stehen und dabei ein Angebot aus 150 Filmen des Labels anbieten.

Mit dabei sind unter anderem einige echte Blockbuster: In “Ip Man 3″ sorgt schließlich Donnie Yen für schlagkräftige Martial Arts-Action und Johnny Depp ist gemeinsam mit Forest Whitaker im neueren Blockbuster “City of Lies” zu sehen. Aber auch kleinere Produktionen wie “Superdeep” oder “Zombie – Dawn of the Dead” gehören zum Programm des neuen Channels und sorgen für stundenlange Unterhaltung. Und wem das nicht reicht, der dürfte auch mit Klassikern wie “La Haine” gut auf seine Kosten kommen. Alle Filme sollen in Full HD und natürlich in voller Länge bereitgestellt werden.

Infos und Zugang zum Abo gibt es unter amazon.de/superfreshde.


15
Nov

Fiddler’s Green: 30-jähriges Jubiläum mit Moshpit und fliegenden Shirts

Auf den großen Mittelalterfestivals sind sie bereits seit vielen Jahren etabliert: Beim MPS etwa gehören Fiddler’s Green inzwischen schon fast zum Inventar, kaum ein Standort wird für einen Auftritt ausgelassen. Dass die Speedfolk-Band inzwischen ganze 30 bzw. eigentlich 31 Jahre alt ist, wissen hingegen nur wenige der Fans, die die Band erst jüngst auf den Festivals kennenlernen durften. Und eigentlich hätten sie ihr 30-jähriges Jubiläum auch schon 2020 feiern wollen: Damals aber konnten wegen der Corona-Pandemie nur ganze drei Konzerte realisiert werden. Der Rest wird nun ein Jahr später nachgeholt – teilweise unter 2G-Regelungen (also nur mit Geimpften und Genesenen). Und da haben sie bei ihren 3-stündigen Konzerten auch einen passenden Support am Start: Das Saint City Orchestra aus St. Gallen in der Schweiz darf das Publikum mit Folk-Punk ein bisschen vorheizen, bevor dann der Hauptact so richtig loslegt. Am 12. November 2021 machten die beiden Bands dabei auch Halt in Köln, wo etwa 1500 Fans ins Carlswerk Victoria kamen, um die besten Songs aus der Geschichte von Fiddler’s Green zu hören.

Saint City Orchestra @ Carlswerk Victoria

Dass Saint City Orchestra, die vorab etwa 45 Minuten als Support spielten, mit ihrem Folk-Punk hervorragend zum Konzept der Tour passten, wurde da auch recht schnell klar. Das Tempo zwar nicht so hoch, wie beim Main-Act Fiddler’s Green, konnte sich der Folk-Anteil mit seinen melodischen mitsingbaren Gesängen ziemlich gut einfügen. Und selbst bei jenen Fans, die den Support zuvor noch nicht kannten, war die Stimmung sichtbar ausgelassen: Saint City Orchestra ließ es sich schließlich auch nicht nehmen, einfach mal von der Bühne zu rennen und mitten in der Halle einen Circle Pit zu veranstalten, bei dem die Fans sich in einem großen Kreis drehten und sich dabei doch ziemlich nahe kamen. Für eine hervorragende Atmosphäre wurde damit aber schnell gesorgt und Fiddler’s Green konnte sich jegliche Vorarbeit zum Einheizen des Publikums dann beinahe sparen.

Kam dann erst einmal die Erlanger Speedfolk-Band rund um Ralf Albers auf die Bühne, ließ die Stimmung aber keinesfalls nach. Mit einem Mix aus den bekanntesten und beliebtesten Hits, sowie vereinzelten etwas seltener gespielten Songs der Bandgeschichte konnten die Fans im Carlswerk Victoria kaum die Füße still halten. Wenig verwunderlich also, dass nach einem Circle Pit bei Saint City Orchestra, dann auch noch eine Wall of Death folgen sollte, bei der sich die Feiernden gegenseitig tanzend anrempelten. Das durfte dann auch mal etwas leichter bekleidet gemacht werden: Denn als Frontmann Ralf Albers kurzerhand die Fans aufforderte, doch ihre Shirts auszuziehen, kamen dem so einige nach und auch das weibliche Publikum wedelte im BH tanzend das nass geschwitzte T-Shirt durch die Luft. Zumindest bis es dann mit “Raise your arms” später ein wenig romantischer wurde und sowohl Feuerzeuge, als auch Handy-Taschenlampen auspackt wurden, um mit den Armen in die Höhe gestreckt, ein wenig durch die Halle zu schunkeln.

Fiddler's Green @ Carlswerk Victoria

Eines der Highlights, das sich in den vergangenen Jahren auf allen Konzerten von Fiddler’s Green etabliert hat, durfte aber an diesem Abend natürlich auch nicht fehlen: Wenn die Bühnencrew plötzlich einen langen, rechteckigen Tisch anschleppt und diesen in der Mitte der Bühne platziert, ist den langjährigen Fans sofort klar, welcher Lieblingssong sie hier erwartet: Den Shanty “John Kanaka” spielt die Speedfolk-Band nämlich nicht mit klassischen Instrumenten, sondern mit leuchtenden Bechern, die sie rhythmisch auf den Tisch hämmern und am Ende der Reihe zum Vordermann zurückwerfen. Schon durch seine Herausforderung bei der Koordination immer wieder ein beeindruckender Anblick, den das Publikum mit tobendem Applaus zu würdigen weiß. Als Dank durften zahlreiche weibliche Fans zum Ende des Konzerts dann auch mit auf die Bühne, um Hand in Hand zu einem ihrer Songs zu feiern. Das Konzert der Jubiläumstour beweist dabei wieder, dass Tourkonzerte in klassischen Hallen für eine noch genialere Stimmung sorgen, als die sonst so obligatorischen Festivalauftritte.


08
Nov

Weekend of Hell: Das Treffen für Horrorfans in Neuss

Von “Halloween” bis “Saw”, von “Freitag, der 13.” bis hin zu Klassikern wie “Texas Chainsaw Massacre”: Der Horrorfilm erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit. Etwa zwei Mal im Jahr – sofern es die Coronapandemie zulässt – findet deshalb die Horrorfilmconvention “Weekend of Hell” statt. Nach mehrfachem Wechsel der Location (zuvor in der Turbinenhalle Oberhausen und in der Westfalenhalle Dortmund) kamen im Crown Plaza Hotel in Neuss am 6. und 7. November 2021 wieder hunderte Horror-Fans zusammen, um nicht nur Gleichgesinnte zu treffen, sondern auch einigen ihrer Lieblingsstars zu begegnen. Ein Großteil des Casts von “Freitag, der 13.” etwa fand sich u.a. mit Tom McLoughlin und Bill Randolph ein, um bei ihren Panels von den spannenden Erlebnissen am Set zu berichten oder bei einem kleinen Plausch, Autogramme zu geben oder für Photoshoots zu posieren.

Ein bisschen anders als viele andere Convention ist das Weekend of Hell aber dann doch: Statt zahlreicher Besucher mit Wochenendtickets, die hier in eine “fremde Welt” eintauchen möchten, begegnet man in Neuss eher Tagesgästen, die es vor allem auf Stars und deren Autogramme abgesehen haben. Und nebenbei wird sich natürlich auch noch mit Horrorfilmen eingedeckt, denn viele ungeschnittene Exemplare müssten ansonsten extra aus Österreich bestellt werden: Im speziell dafür eingerichteten FSK18-Bereich lagen somit vor allem auch indizierte Titel aus, die nur für Erwachsene zugänglich sein sollen und im normalen Einzelhandel nur schwer erhältlich sind. Auf etlichen Quadratmetern fanden sich dort also vor allem Horrorfilme der härteren Gangart in besonderen Editionen wie Mediabooks und Steelbooks.

Weekend of Hell 2021

Das “Drumherum” wird dabei hingegen manchmal auch von den Besuchern etwas vernachlässigt: Hat man an Halloween noch zahlreiche Cosplayer in Horror-Kostümen auf dem Zombiewalk in Essen gesehen, suchte man die meisten davon auf dem Weekend of Hell vergeblich: Nur wenige Besucher kamen in aufwändigen selbstgemachten Kostümen und wenn doch, handelte es sich bei den meisten um bezahlte Walking Acts mit eigenem Stand. Dass es dementsprechend ebenso wenig einen Cosplay Contest gab, wie Vorträge von Fans und Insidern dürfte wenig verwundern. Dem typischen langjährigen Publikum des Weekend of Hell stört das aber wenig: Der Fokus der Besucher liegt auf Stars und Filme – und genau das bekommen sie hier auch geboten.

Die Stars boten unterdessen bei ihren Bühnenauftritten reichlich Unterhaltung. So trat etwa Regisseur Uwe Boll, der oftmals als “schlechtester Regisseur aller Zeiten” bezeichnet wird und kürzlich mit seiner Verfilmung des Anschlags von Hanau für Schlagzeilen sorgte, am Samstag Abend vor einem vollen Panelraum auf. Boll ist immerhin dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und mit teils auch fragwürdigen Inhalten völlig frei Schnauze zu sagen, was er denkt. Statt über seine Arbeit als Regisseur zu sprechen, wurde daraus jedoch schnell ein etwa einstündiger politischer Rant, bei dem Uwe Boll über die deutsche Regierung herzog, sich über mangelnde Integration von Flüchtlingen aufregte und auch kein gutes Haar am öffentlich-rechtlichen Fernsehen ließ. Doch auf die Frage eines Fans, warum er denn nicht in die Politik gehe, antwortete Boll: “Das ist in Deutschland genauso sinnlos, wie Filme drehen”. Er muss es ja wissen.

Ein bisschen mehr über ihre Arbeit am Set hatten dann jedoch einige andere Stars zu sagen: Eva Habermann (u.a. bekannt aus Lexx – The Dark Zone) kam beispielsweise extra nach Neuss, um ihren neuesten Horrorfilm “Cyst” vorzustellen. Für ihre Fans wurde da schnell klar, dass sie bei diesem Werk mit richtig viel Liebe vorgegangen ist: Der Film solle schließlich eine Hommage an die Horrorfilme der 80iger Jahre sein, was sich auch auf die Handarbeit bei Kreaturen und Effekten auswirke. Auf CGI hingegen hätte man größtenteils verzichtet und ohnehin sei man ein großes Risiko eingegangen, einen Film selbst zu finanzieren, ohne vorher zu wissen, ob die Macher damit wohl Erfolg haben würden. Von der Qualität des Films konnten sich die Besucher des Events jedoch an beiden Tagen überzeugen, denn im hauseigenen Kino gab es eine Vorführung noch vor dem offiziellen BluRay-Start am 12. November 2021.

Weekend of Hell 2021

Ohnehin bot das Weekend of Hell auch dieses Mal wieder gute Gelegenheiten, spannende neue Filme zu entdecken. Die Indie-Filmemacher rund um Christian Koch stellten im Kino etwa ihre neuesten Horror-Kurzfilme “Lips & Tips”, sowie eine etwas andere Version von “A Christmas Carol” vor. Darin konnten wir wahlweise die Bedrohung einer Frau durch einen Triebtäter beobachten, oder einem Polizisten mit fragwürdigen Methoden zusehen, wie er einen vermeintlichen Pädophilen bedrängte. Und bei Gefallen gab es die BluRay auch gleich am Stand der Filmemacher vor der Tür des Kinosaals – perfekt, um mit Newcomern des Filmbusiness direkt ins Gespräch zu kommen.

Unter dem Strich war das Weekend of Hell damit auch in diesem Jahr wieder eine recht geradlinige Convention, die sich auf das Wesentliche konzentriert. Ein Grund womöglich, warum vor allem der zweite Tag recht überschaubar und mager ausgefallen ist, denn am Sonntag fanden nur noch etwa halb so viele Besucher den Weg ins Crown Plaza in Neuss. Vielleicht wird es dafür im nächsten Jahr wieder etwas voller, wenn die Horror-Convention am 5. und 6. November 2022 wieder nach Neuss einlädt.


02
Nov

Zombiewalk: (Untote) Menschenmassen überrennen Essen

Die Eröffnung der Essener Lichterwochen, ein Höhenfeuerwerk am Abend, verkaufsoffener Sonntag und dann auch noch eine Parade voller Monster und Untote: In der Essener Innenstadt war an Halloween so einiges los. Nach dem coronabedingten Ausfall im vergangenen Jahr, zog nun endlich wieder ein Zombiewalk vom Willy-Brandt-Platz am Hbf quer durch die Innenstadt, um Passanten zu erschrecken und für aufregende Fotos zu posieren. Mit oftmals selbstgemachten Kostümen und aufwändigen schreckenerregenden Masken kamen gleich hunderte Zombies nach Essen, um gemeinsam mit Veranstalter Dirk Bußler wieder ihrem Lieblingshobby nachzugehen und die altbewährten Kostüme wieder auszupacken.

Wer den Zombiewalk allerdings auch recht aufregend fand: Tausende Schaulustige, die am Rande der Fußgängerzone so dicht gedrängt mit ihren Smartphone-Kameras auf Untote warteten, dass es zuweilen schwer fiel, den Zombiewalk noch von der zuschauenden Menschenmasse zu unterscheiden. Für die während der Pandemie etwas ängstlicheren Mitbürger war das jedenfalls kein allzu angenehmer Anblick: Die Straßen der Innenstadt von Essen waren auf Grund der zahlreichen gleichzeitig stattfindenden Veranstaltungen dermaßen überfüllt, dass sich die Menschen durch die Fußgängerzone regelrecht hindurchquetschen mussten. “Coronakonform” war das vermutlich nicht – daran änderten auch die offiziell geltenden 3G-Regeln in der Innenstadt nichts, die angesichts dieser enormen Menschenmenge ohnehin kaum hätten kontrolliert werden können.

Zombiewalk Essen 2021

Ob das den Beteiligten – sowohl den verkleideten Zombies, als auch den Zuschauenden – so wirklich Spaß gemacht hat, daran kann man zuweilen zweifeln: Immer wieder äußerten die Teilnehmer des Zombiewalks, dass es deutlich zu voll sei und der “Überraschungseffekt” bei nichts ahnenden Passanten und Restaurantgästen, den es einst vor Jahren bei den ersten Zombiewalks noch gab, angesichts vieler Schaulustiger inzwischen ausbleibe. Vor allem die Kinder hatten an diesem Abend aber dennoch Spaß: Die verkleideten Monster und Zombies posierten nämlich trotzdem gerne für gemeinsame Fotos – und da waren Zombies aus “The Walking Dead” und der Killer aus “Scream” gleichermaßen beliebt, wie die neuen Trend-Kostüme aus der Netflix-Serie “Squid Game”. Im Anschluss blieben außerdem viele Teilnehmer noch für das Höhenfeuerwerk am Kennedyplatz, das mit Pyrotechnik und Musiksynchronisation alle Generationen begeisterte.