In der Mittelalterszene inzwischen genauso bekannt und beliebt, wie unter den Irish Folk-Fans: Seit Jahren begeistert die Erlanger Speedfolk-Band Fiddler’s Green ihre Fans – ob Festivals, während ihrer Konzerttour oder gar Unplugged in kleineren Locations. Ihre Musik ist dabei vergleichbar mit dem typischen Irish Folk. Allerdings deutlich schneller, weswegen sie ihn selbst “Speedfolk” getauft haben. Da gehören kreative eigene Stücke ebenso zum Repertoire, wie bekannte klassische Shantys früherer Seefahrer. Und neben den üblichen Instrumenten aus Schlagzeug, Gitarre und Geige findet sich auch mal eine Gießkanne aus Metall auf der Bühne, die kurzerhand ebenfalls zum Trommeln verwendet wird.

Inzwischen feiert die Band ihr 30-jähriges Jubiläum – und damit wollten sie eigentlich schon 2020 auf Tour gehen. Verschoben durch die Coronapandemie wird das nun endlich nachgeholt. Zwischen November und April reisen sie während ihrer “Anniversary Tour” durch ganz Deutschland und geben recht familiäre Konzerte in mittelgroßen Locations. Mit dabei immer wieder: Ein Tisch voller Plastikbecher, auf dem sie ihre Pub-Nummer “John Kanaka” spielen, bei der sie rhythmisch mit den Bechern auf den Tisch hämmern und diese untereinander weitergeben und zuwerfen. Ein Highlight, das Fans schon seit einigen Jahren begeistert und auch schnell für reichlich Jubel sorgt.

Wer das einmal selbst live erleben möchte, hat dazu unter anderem am 12. November 2021 im Carlswerk Köln die Gelegenheit. Dann nämlich treten sie gemeinsam mit ihrem Support Saint City Orchestra, einer Schweizer Folk-Punk-Band im Rahmen ihrer Best-Of-Jubiläumstour auf und werden einen Mix aus ihren besten Songs aus 30 Jahren Bandgeschichte spielen.

Weitere Termine der “Anniversary Tour”:

Wenn nicht gerade eine Pandemie passiert, findet normalerweise ein Mal im Jahr eine Veranstaltung der besonderen Art in Bonn statt: Die Fedcon – eine seit knapp 30 Jahren etablierte Science-Fiction-Convention – lädt Fans von Star Trek, Stargate und zahlreichen anderen Sci-Fi-Serien in die großen Säle des Maritim Hotels ein. Vom 22. – 24. Oktober 2021 und damit genau eine Woche nach der “Schwesterveranstaltung” Magiccon war es nun wieder soweit: Tausende oftmals kostümierte Fans kamen nach Bonn, um endlich wieder Gleichgesinnte zu treffen, Autogramme von ihren Lieblingsstars zu ergattern oder einen Großteil des Casts von Star Trek Discovery live auf der Bühne zu sehen.

Das Event, das einst als reine Star Trek-Convention mit Schauspielern aus Raumschiff Enterprise und “The Next Generation” angefangen hat, ist inzwischen schließlich ein bisschen moderner geworden: Statt Captain Kirk begegnen die Fans dort heute den Stars der Netflix- und Amazon Prime-Serien Star Trek Discovery und Star Trek Picard. Vom baldigen Captain Michael Burnham, gespielt von Sonequa Martin-Green, über Publikumsliebling Anthony Rapp, bis hin zu kleineren Rollen wie David Ajala, Patrick Kwok-Choon, Sara Mitich und Emily Coutts kam ein wesentlicher Teil des Casts, der nicht bereits bei der letzten Fedcon im Jahre 2019 dabei war. Die Themen des Q&A-Panels änderten sich über die Jahre damit natürlich auch: Vielfalt, LGBTQ-Debatten und Feminismus gehörten zu den immer wieder angesprochenen Themen bei den Auftritten des “Star Trek Discovery”-Casts – ganz so, wie es auch die Serie selbst seit inzwischen vier Staffeln thematisiert.

Die Stars der Serie tragen dazu natürlich bei: Dank Anthony Rapp und Wilson Cruz (nur ersterer der beiden war auf der diesjährigen Fedcon anwesend) bekam “Star Trek Discovery” schließlich das erste offen homosexuelle Paar auf der Brücke eines Raumschiffes und mit Blu Del Barrio, die aus Krankheitsgründen den Besuch der diesjährigen Fedcon leider absagen musste, erhielt Discovery sogar die erste nicht-binäre Figur des Star Trek-Universums. Kein Wunder, dass entsprechende Themen auch von den Fans immer wieder angesprochen wurden – und das gefiel dem Cast doch ziemlich gut: Stars wie Sonequa Martin-Green und Anthony Rapp betonten dabei regelmäßig, wie viel ihnen die Anerkennung in der Queer-Community bedeutet und wie nah es ihnen geht, dass sich die Betroffenen besonders in die entsprechenden Figuren hineinversetzen können. Und eines strahlte der Cast von “Star Trek Discovery” damit in jedem Fall aus: Ein großes Herz für Toleranz und Diversität. Trotz einer bei alteingesessenen Star Trek-Fans nicht ganz unumstrittenen Serie, bei denen sich die Darsteller offenbar ihrer “Unperfektheit” durchaus bewusst sind und diese auch auf der Bühne einräumten.

Ein bisschen “klassischer” wurde es hingegen beim Cast von “Stargate Atlantis”. Immerhin liegt der Dreh der Serie inzwischen 17 Jahre in der Vergangenheit und trotzdem genießt die Sci-Fi-Kultserie noch heute eine große Beliebtheit. Für den Veranstalter Dirk Bartholomä war das Grund genug, auch gleich einige namhafte Stars der Serie nach Bonn einzuladen: Neben Jewel Staite und Rachel Luttrell, kamen schließlich auch Paul McGillion, David Nykl und Tori Higginson – die meisten davon in der knapp 30-jährigen Geschichte des Events durchaus nicht zum ersten Mal auf der Convention. Aktuelle Themen kamen aber auch hier durchaus zur Sprache: Dank Tori Higginson, die in der Serie die Rolle einer weiblichen Führungskraft übernahm, war Feminismus in Hollywood auch bei den “Stargate”-Panels ein Thema, das mitunter zur Sprache kam. Von den Fans gab es dafür regelmäßigen Applaus.

Neben dem Staraufgebot der Veranstaltung ist die Fedcon aber auch heute noch ein Event, das auch Inhalte “von Fans für Fans” zu bieten hat. Dass darunter etwa auch ein musikalischer Auftritt der Bonner 80s Synthpop-Band Lamborghini Midnight war, bei dem Star Trek-Fan Martin Ackermann zwischenzeitlich den eindrucksvollen Gesangspart übernehmen durfte, ist während der Opening und Closing Ceremony alles andere als ungewöhnlich und auch Master of Ceremonies Nessi durfte einen Songs präsentieren, der bei so manchem Fan noch Tage nach der Convention einen Ohrwurm hinterlassen hat – schließlich konnte er nach 2,5 Jahren Corona-Wartezeit so ziemlich jeden Zuhörer emotional berühren.

Das aber sollte längst nicht alles sein, denn neben Star-Panels, Autogrammstunden und Photoshootings gehörten spannende Vorträge, Lesungen und Workshops zum obligatorischen Programm der Fedcon wie selbstverständlich dazu. Bei Meeresbiologin Bettina Wurche konnten Science-Fiction-Fans etwa interessante Dinge über den Klimawandel und Jules Verne erfahren, beim “Star Smutje” durften Fans lernen, die berühmten Gerichte aus ihren Lieblingsserien nachzukochen und Synchronsprecher Benjamin Stöwe, den einige sogar als Wettermoderator aus dem ZDF-Morgenmagazin kannten, durften Fans live Serien synchronisieren, wenn Stöwe nicht gerade als zweiter Master of Ceremonies auf der großen Bühne des Saal Maritims stand. Die Fedcon hatte also über drei Tage hinweg zahlreiche spannende Programmpunkte zu bieten und wem das noch nicht reichte, hatte am Abend die Gelegenheit bis spät in die Nacht auf der Party ausgelassen zu feiern. Und da ließen sich dann auch einmal Stars wie Patrick Kwok-Choon aus “Star Trek Discovery” mit Begleitung blicken – immer wieder eine Besonderheit.

Anders als in diesem Jahr durch diverse Corona-Verschiebungen soll die nächste Fedcon wieder regulär an Pfingsten, vom 3. bis 5. Juni 2022 stattfinden. Tickets sind im Onlineshop unter fedcon.de bereits erhältlich. Stars werden demnächst angekündigt.

Zweieinhalb Jahre mussten die Fans der Magiccon nun darauf warten, nachdem das Event wegen der Corona-Pandemie immer wieder verschoben wurde. Vom 15. – 16. Oktober 2021 war es aber im Maritim Hotel Bonn wieder soweit und die Fantasy-Convention mit zahlreichen Stars aus Herr der Ringe, The Last Kingdom, Vikings oder Chilling Adventures of Sabrina konnte endlich wieder stattfinden – und das sogar fast wie vor der Pandemie. Unter dem Motto “Welcome back home” erlebten die Fantasy-Fans ein Event, das abgesehen von Masken auf den Gängen und einer streng kontrollierten 3G-Regel, zum Treffen mit Gleichgesinnten und sogar ausgelassenen Feiern einlud. So gab es dann nicht nur Panels in einem fast voll besetzten Saal, bei dem einzelne Besucher auch mal zu den Stars auf die Bühne durften, sondern auch jeden Abend stimmungsvolle Partys, die zwar dieses Mal in einem größeren Raum stattfanden, aber dennoch schnell für Feierlaune sorgten.

Nach zahlreichen Absagen im Vorfeld der Veranstaltung gelang es Veranstalter Dirk Bartholomä zusätzlich auch noch, die Gästeliste wieder ordentlich aufzufüllen. Und trotz der oftmals langen Anreise aus dem Ausland zeigten die Stars sich größtenteils sehr locker und offen gegenüber den Fans: Bei den Autogrammstunden mit Stars wie Clive Standen gab es da auch mal eine Umarmung, beim Comedypanel mit den “Spartacus”-Stars Liam McIntyre und Craig Parker wurde gemeinsam mit den Fans herumgealbert und so mancher Star sprang da auch mal spontan von der Bühne, um sich die Kostüme der Fans aus der Nähe anzuschauen. Für die Besucher der Magiccon war damit klar: Dieses Event fühlt sich wie eine echte Convention an, so wie sie sie aus Zeiten vor der Pandemie kennen und lieben gelernt haben. Ein echtes “Welcome back home” in der Con-Familie also, in der viele langjährige Besucher sich bereits gegenseitig kennen.

Den Stars war es dabei grundsätzlich freigestellt, wie viele Corona-Sicherheitsmaßnahmen sie bei den Autogrammstunden und Photoshoots wünschen. Für die meisten Stars bedeutete das: Ganz ohne Angst und Berührungsängste wurden hier auch ausgefallene Posings bei den Photoshoots mit den Fans gemacht. Eine Ausnahme gab es dann aber doch: Der 76-jährige “Herr der Ringe”-Star Bernard Hill blieb lieber auf Abstand und trug auch bei seiner Autogrammstunde durchgehend seine Maske. Vor allem aber die jüngeren Stars, wie etwa Gavin Leatherwood und Tyler Cotton aus “Chilling Adventures of Sabrina” gingen liebendgerne auf Tuchfühlung und genossen den Kontakt zu ihren Fans offenbar sehr. So sehr, dass einige Besucher etwa mit Timothy Innes aus “The Last Kingdom” am Abend sogar auf ein Bier anstoßen konnten, der sich ganz ohne Bodyguards auch mal zum Rauchen draußen zu den Fans gesellte. Ein Erlebnis, für das die Magiccon (ebenso wie die Fedcon des gleichen Veranstalters) seit Jahren einzigartig sind, denn auf kaum einem anderen Event erleben die Besucher ihre Stars so sehr ohne Abschottung oder Berührungsängste.

Das kann dann manchen Schauspieler sogar mal zu einer kleinen Premiere verleiten. In der Closing Ceremony am Sonntag Nachmittag kam dann schließlich Gavin Leatherwood mit einer Gitarre auf die Bühne. Nach eigener Aussage hätte er noch nie zuvor live einen Song vor Publikum gespielt, doch die Besucher der Magiccon gaben ihm offenbar so viel Mut, es doch einmal zu probieren. Und die waren so begeistert, dass die Taschenlampen der Handys schon nach wenigen Minuten aufleuchteten, obwohl Leatherwood sogar nur einen einzigen Song spielte. Das wird wohl auch der Star aus “Chilling Adventures of Sabrina” nicht so schnell vergessen, der von den Reaktionen sichtlich gerührt war.

Eines der Highlights der Convention ist und bleibt aber sicherlich das Comedypanel, bei dem diverse Stars aus Filmen und Serien das Publikum mit Improvisationscomedy unterhalten. Liam McIntyre und Craig Parker spielten dabei etwa Spiele, bei denen sie gegenseitig abwechselnd ihre Sätze vervollständigen mussten und sich dabei jede Mühe gaben, es dem “Gegner” nicht allzu einfach zu machen. Bei einer anderen Comedyaktion holten sie dann einige Fans auf die Bühne, die nach Anweisung des Moderators die Körperteile der Stars bewegen mussten, die selbst lediglich still stehen durften. Das ist für alle Beteiligten ein unvergesslicher Moment – und sorgt zudem für reichlich Gelächter beim Publikum. Als Abschluss einer dreitägigen Veranstaltung sorgen derartige Highlights aber dafür, dass jeder Fantasy-Fan mit einem glücklichen Gesicht nach Hause fährt.

Ein ähnliches Erlebnis gibt es bereits am nächsten Wochenende erneut: Vom 22. – 24. Oktober 2021 findet ebenfalls im Maritim Hotel in Bonn die Fedcon des gleichen Veranstalters statt. Anstelle von Fantasy dreht sich dort alles um Science-Fiction und es kommen zahlreiche Stars aus “Star Trek Discovery” und “Stargate Atlantis”. Das Konzept aber ähnelt sich stark, sodass auch hier mit vergleichbar unterhaltsamen Panels und ebenso stimmungsvollen Partys zu rechnen ist. Infos gibt es unter fedcon.de, sowie ausreichend Tickets direkt vor Ort auf dem Event.

20 Jahre ist die Münchener Raggae-Band Jamaram eigentlich 2020 geworden. Inzwischen ist es ein Jahr mehr – und nach zahlreichen ausgefallenen Konzerten ist das natürlich ein besonderer Anlass, den Geburtstag zu feiern. Als eines der ersten abgesagten Konzerte sollte der Auftritt von Jamaram beim “Over the Border”-Festival eigentlich schon Ende März 2020 stattfinden. Am 29. September 2021 war es nun endlich so weit: Gemeinsam mit ihrem langjährigen Compañero Jahcoustix spielten sie in der ausverkauften Halle der Harmonie Bonn. Geboten wurde ein interessanter Mix aus 20 Jahren Bandgeschichte: Neben bei den Fans beliebten Kultsongs wie “Green Leaf” oder “Oh my Gosh” durften auch diverse Songs des Kollegen und Raggae-Veteranen Jahcoustix natürlich nicht fehlen.

Auf der relativ kleinen Bühne der Harmonie Bonn bedeutete das: Hier mussten insgesamt acht Personen Platz finden, um all die zahlreichen Instrumente spielen zu können, während Jahcoustix obendrein auch noch mit auf der Bühne stand. Perfekt abgestimmt war das aber allemal: Wie auch in all den Jahren zuvor wusste Jamaram, für ordentlich Stimmung zu sorgen und das Publikum intensiv mit einzubinden. Das machte sich auch gleich bemerkbar: Trotz Bestuhlung, was bei einem temporeichen Konzert von Jamaram auf den ersten Blick ganz schön seltsam aussieht, stand das Publikum aus allen Generationen schnell vor ihren Stühlen und tanzte zu den fetzigen Sounds aus Gesang, Schlagzeug, Trompete, Saxophon und vielen anderen Instrumenten. Selbst die Jüngsten waren begeistert: In der ersten Reihe ließen sich liebendgern die Kinder blicken, die geschätzt noch im Kindergartenalter waren und hüpften ebenso begeistert zu Raggae-Musik, wie ihre Eltern nur wenige Reihen dahinter. Jamaram ist damit definitiv ein Erlebnis, das man einfach nicht im Sitzen genießen kann.

Damit war Jamaram feat. Jahcoustix die achte von zehn Bands, die in dem über ein Jahr verschobenen “Over the Border”-Festival ihr Können unter Beweis stellen. Das “Music Diversity Festival” hat es sich dabei zur Aufgabe gemacht, über den Tellerrand des Mainstreams hinaus zu schauen und dem Publikum verschiedenste Musikrichtungen aus aller Welt zu präsentieren. Mit Jamaram gab es dabei zwar eine deutsche Band, doch immerhin hat Raggae ja doch seinen Ursprung im fernen Jamaika. Gemeinsam etwa mit einer Carribean Jazzband rund um Jowee Owicil oder der israelischen Sängerin Yasmin Levy haben sie wahrlich ein Festival der musikalischen Diversität abgerundet.

Am 11. und 13. Oktober 2021 gibt es mit Noemi Waysfield und der Sven Hammond Band noch einmal die Gelegentlich, in der Harmonie Bonn seinen Horizont zu erweitern und sich feinste “World Music” anzuhören. Noemi Waysfield vereint Jazz mit Shtetl-Hinterhof, Orientalismen
und Mediterranes mit dem Blues der sibirischen Steppen, heißt es. Und bei der Sven Hammond Band kommen dann die Fans von Soul, Jazz und Rock auf ihre Kosten, denn es gibt eine bekannte Band aus dem WDR Crossroad Festival.

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