Eigentlich scheint es auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Location und doch ist sie in der Cosplay-Szene bundesweit bekannt: Das Technik Museum in Speyer hat sich in der Szene etabliert. Einmal im Jahr findet hier nämlich ein Cosplay-Treffen statt, zu dem tausende Besucher in oftmals selbstgemachten Kostümen vor den eindrucksvollen Ausstellungsstücken posieren. Ursprünglich als “Science Fiction Treffen” bekannt, fand das Event dieses Jahr in etwas abgespeckter Variante statt und man verzichtete auf die zahlreichen Aussteller, die sonst in den Hallen des Museums zu finden sind, damit die Cosplayer sich “corona-konform” vermehrt auf dem Außengelände aufhalten. Vom Besuch abgehalten hat das viele allerdings nicht: Rund 7000 Besucher kamen am 25. und 26. September 2021 wieder zum Technik Museum in Speyer.

Beeindruckend ist der Anblick vor allem für Neulinge bereits am Eingang: Echte Flugzeuge und Schiffe werden hier im Original und somit auch in Originalgröße auf hohen Podesten ausgestellt. Die meisten Exponate – darunter unter anderem eine Boeing 747, auf dessen Tragflächen die Besucher sogar herumlaufen können – konnten dabei besichtigt und betreten werden. Und natürlich: Die Cosplayer, oftmals in Science-Fiction-Kostümen, ließen sich nur zu gerne vor den riesigen Flugzeugen ablichten. Für den normalen, nicht-kostümierten Besucher bot der Mix die perfekte Abwechslung: Auf der einen Seite ließen sich tausende Cosplayer fotografieren und standen für gemeinsame Fotos bereit. Und wenn man sich dann doch einmal an den fantastischen Kostümen satt gesehen hatte, gab es immer noch das Museum mit seinen Ausstellungsstücken, das im Eintrittspreis bereits inbegriffen war.

Mit dieser Mischung hatten Groß und Klein gleichermaßen Spaß. Denn eines hat man beim Cosplay-Treffen im Technik Museum Speyer ganz besonders häufig gesehen: Strahlende Gesichter und zahlreiche Menschen, die richtig viel Spaß hatten. Vor allem den Kindern sah man immer wieder an, wie begeistert sie ihre Lieblingshelden umarmten und mit wie viel Freude sie den Charakteren aus Filmen und Serien begegneten. Für die erwachsenen Cosplayer ist das Cosplay-Treffen unterdessen schon seit Jahren ein Treffen unter Freunden und Familie. Gefühlt kennt hier jeder fast jeden schon von der ein oder anderen Convention und viele Cosplayer konnten endlich ihre Freunde wiedersehen, die sie durch die Corona-Pandemie womöglich schon seit zwei Jahren nicht mehr getroffen haben. Aus ganz Deutschland kommen hier nämlich alle zusammen.

Im kommenden Jahr soll das abgespeckte Cosplay-Treffen dann wieder zum Science Fiction Treffen unter normalen Bedingungen werden. Händler und Aussteller sollen dann wieder in gewohnter Häufigkeit vertreten sein und auch die bekannten Aktionen wieder im normalen Rahmen stattfinden. Geplant ist das Science Fiction Treffen für den 24. und 25. September 2022. Infos dazu erscheinen im Frühjahr 2022.

55 Jahre ist es inzwischen her, dass Star Trek zum ersten Mal über die Bildschirme flimmerte. Das berühmte “Raumschiff Enterprise” mit Captain Kirk startete am 8. September 1966 auf dem US-amerikanischen Sender NBC. Erst sechs Jahre später schaffte es die Kult-Serie dann auch nach Deutschland und feierte seine Deutschlandpremiere beim ZDF. Inzwischen zählt “Star Trek” zum größten Science-Fiction-Franchise der Welt. Noch heute erfreuen sich die alten Serien großer Beliebtheit, die Filme gehören zum Pflichtprogramm eines jeden “Trekkies” und selbst Netflix und Amazon Prime sind voll mit den neuesten Serien rund um Star Trek Discovery und Star Trek Picard. Anlässlich des 55-jährigen Jubiläums dürfen sich Fans aber nun über eine besonders hochwertige Neuauflage freuen: Die ersten vier Star Trek-Filme erscheinen in der “Star Trek 4-Movie-Collection” erstmals auf 4K Ultra HD BluRay.

Doch kennt ihr eigentlich schon die interessantesten Fun Facts rund um Star Trek? Wir haben ein paar für euch zusammengestellt:

1. Sprachkurs für Trekkies
Sowohl Klingonisch, als auch Vulkanisch wurden mittlerweile zu echten Sprachen mit eigenem Alphabet entwickelt. Beide können online gelernt werden. Der bekannteste Klingonischlehrer ist Lieven Litaer. In Deutschland gründete er den Wochenend-Sprachkurs qepHom (dt.: Kleines Treffen), auf dem er seit 2002 persönlich klingonisch lehrt. Litaer gehört zu den wenigen Menschen in Deutschland, die fließend in der Lage sind, klingonisch zu sprechen.

2. Die ominöse 47
Die 47 ist eine Zahl, die aufgrund der Autoren wie Joe Menosky sehr häufig in Star Trek vorkommt, ebenso wie ihre Umkehrung 74. Menosky besuchte das Pomona College in Kalifornien, wo er von der „47 Society” erfuhr. Ab der ersten Staffel von „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert“ finden sich zunehmend versteckte 47. Fans bezeichnen die Zahl gerne auch scherzhaft als “inflationsbereinigte 42″ – als Anspielung auf Douglas Adams Roman “Per Anhalter durch die Galaxis”, in dem die Zahl 42 als “Antwort auf alles” gilt.

3. Ein einzigartiger Cast
Nicht nur die Stammbesetzung der ersten Star Trek Filme hat mit William Shatner, Leonard Nimoy und James Doohan einen hochkarätigen Cast. Auch die Fortsetzungen bieten ein Aufgebot der Hollywood-A-Liga: Dwayne Johnson, Kirsten Dunst, Chris Hemsworth, Idris Elba, Benedict Cumberbatch oder Tom Hardy sind nur ein paar Namen der Gastauftritte. Der Einzige jedoch, der als er selbst auftrat, war Stephen Hawking: Er spielte eine Partie Poker mit Data, Albert Einstein und Isaac Newton.

4. London Calling
Die Hauptstadt Englands hält mit über 1.100 anwesenden Trekkies den Guinness-Weltrekord für die meisten an einem Ort versammelten Star Trek-Fans. Ein Versuch, diesen Rekord vor einigen Jahren auf der Science-Fiction-Convention Fedcon in Bonn zu knacken, schlug leider fehl.

5. Inspiration für die Gaming-Welt
Seit 1971 wurden mehr als 125 Videospiele entwickelt, die auf der Star Trek Serie basieren oder von ihr inspiriert wurden. Angefangen mit einem Textspiel im Jahr 1971, einem Standup-Arcade-Spiel im Jahr 1972, über frühe Computer- und Spielsysteme wie den Commodore 64 und den Atari 5200 bis hin zu den modernen Konsolen PlayStation und Xbox. Das Online-Multiplayer-Spiel “Star Trek Online” erfreut sich heute noch großer Beliebtheit.

6. Starfleet-Ausbildung
Ein wahrer Traum für alle Fans: Als begeisterter Trekkie kann man sich ein 500-Dollar-Stipendium für eine postsekundäre Ausbildung bei der Organisation namens Starfleet verdienen.

7. Ein weiblicher Captain
Spock sollte ursprünglich eine Frau sein. Die Verantwortlichen entschieden sich jedoch dagegen. Mit Captain Kathryn Janeway in Star Trek: Voyager, das zwischen 1995 und 2001 ausgestrahlt wurde, bekam das Star Trek Universum schließlich seinen ersten weiblichen Captain.

8. Explosion mit Folgen
In einer Szene, in der Spock einen Stein wirft, der beim Aufprall auf dem Boden explodiert, erkrankten William Shatner und Leonard Nimoy während der Dreharbeiten an Tinnitus, einem Klingeln und Summen in den Ohren, das oft dauerhaft auftritt und für manche Betroffene sehr belastend sein kann. Nachdem er im ganzen Land Hilfe gesucht hatte, lernte Shatner, sich an den Tinnitus zu gewöhnen, indem er eine Zeit lang ein Hörgerät trug.

9. Trend-Frisur
Als Spock zum Durchbruch kam, wurde auch sein markanter Haarschnitt populär, und Teenager im ganzen Land wollten ihn auch tragen. Leonard Nimoys Vater Max besaß einen Friseurladen in Boston, und in einem Interview Mitte der 1960er Jahre berichtete er, dass ständig Kinder in seinen Laden kamen und ihn baten, ihnen den „Spock-Haarschnitt” zu verpassen. Die Kinder hatten jedoch keine Ahnung, dass die Person, die sie darum baten, der echte Vater von Spock war. Jahrzehnte später, im Jahr 2021, twitterte Leonard Nimoy ein Foto von sich und seinem Enkel mit der Bildunterschrift „Ich schneide die Haare meines Enkels. Das liegt in der Familie. Mein Vater war ein Friseur.“

10. Ein großes Stück Pop-Kultur
Die Anspielungen und Referenzen auf Star Trek in der Filmgeschichte sind zahllos. Bekannte Beispiele sind beispielsweise „Futurama“ oder „The Big Bang Theory”

Verlosung:
Da wir Star Trek genauso lieben, wie ihr, haben wir nun noch ein kleines Geschenk für euch. Wir verlosen:

1x “Star Trek The Original 4-Movie Collection” auf 4K Ultra HD BluRay
1x “Star Trek – 3 Captains, 3 Geschichten” Roman von Cross Cult

Was ihr dafür tun müsst, erfahrt ihr in der Grafik unten:

Als im Sommer 2020 die ersten Konzerte und Veranstaltungen wieder stattfinden durften, machte Mönchengladbach mit einem inzwischen bundesweit bekannten, ausgezeichneten Corona-Konzept auf sich aufmerksam: Das Strandkorb Open Air war geboren, auf dem bis zu 1000 Besucher mit Abstand und Sicherheit wieder Konzerte genießen konnten. Inzwischen hat sich das Erfolgskonzept verbreitet und ist deutschlandweit auf Tour gegangen. So auch in Bochum, wo das seit vielen Jahren etablierte Zeltfestival Ruhr sich ebenfalls an einer “Strandkorb Edition” versucht. Mitten im Grünen gelegen, konnten Pärchen in hunderten Strandkörben zu flottem Irish Speedfolk feiern, denn: Fiddler’s Green und The O’Reillys and the Paddyhats sollten am 23. September 2021 an den Kemnader See an der Stadtgrenze zwischen Bochum und Witten kommen – und die lieferten prompt ein fast 3-stündiges Konzert ab.

Los ging es schließlich bereits um 19 Uhr mit den aus Gevelsberg ganz aus der Nähe stammenden The O’Reillys and the Paddyhats, die schnell richtige Irish Folk Stimmung aufkommen ließen. Schon in den ersten Minuten wurden die riesigen irischen Flaggen geschwenkt, damit auch jedem sofort klar wurde, dass er sich hier auf den “Irish Summer Nights” befindet. Rund 45 Minuten heizte die 6-köpfige Band ihre Fans ein und begeisterten mit ihren bekanntesten Hits. An still sitzen war da nicht zu denken: Trotz Sitzgelegenheit standen alle Besucher des ausverkauften Events vor ihren Strandkörben, tanzten und klatschen – und sangen gerne auch mal mit. Und für all jene, die “The O’Reillys and the Paddyhats” zum ersten Mal sahen, hatte die Band dann auch noch eine Lösung parat: Bandmitglied Ian McFlannigan hielt kurzerhand den Text in die Höhe. Zur “Old Gang” kann schließlich nur gehören, wer den Text bestens mitsingen kann (und sich danach am besten auch gleich für das nächste Mal einprägt). Dass die Band ihr Publikum durch die komplette Show mit einbezog, ist damit praktisch eine Selbstverständlichkeit.

Gleich im Anschluss dann der fast 2-stündige Auftritt der Speedfolk-Band Fiddler’s Green, auf den die meisten Besucher, die oftmals sogar passendes Merchandise der Band trugen, besonders warteten. Deutlich schneller als bei üblichem Irish Folk gaben die Erlanger richtig Tempo und hatten ihre einprägsamsten Festival-Hits am Start. Doch da viele eingefleischte Fans vor Ort waren, durfte zwischendurch auch mal eine Ballade nicht fehlen und sogar ein Coversong, der etwas seltener gespielt wird, schaffte es mit auf die Setliste. Dabei zeigte sich Fiddler’s Green auch dieses Mal wieder von ihrer kreativen Seite: Auf der Bühne entdeckten sie nämlich kurzerhand auch eine Metall-Gießkanne als Instrument, mit denen sie das Schlagzeug ebenso schlagkräftig unterstützen. Das Highlight eines jeden Konzertes durfte aber natürlich auch dieses Mal nicht fehlen: Mit “John Kanaka” hat die Band einen besonderen Shanty am Start, den sie nicht mit Instrumenten spielen, sondern mit Trinkbechern, die auf einen mit Holzplatten verzierten Tisch gehämmert werden – eine Nummer, die auch Fans nach Jahren immer noch begeistert. Da wundert es auch nicht, dass sie am Schluss noch gleich zwei weitere Songs als Zugabe spielen durften.

Das nächste Konzert von Fiddler’s Green findet am 12. November 2021 im Carlswerk Köln statt. Und auch eine “Acoustic Pub Crawl”-Tour, bei der die Speedfolk-Band unplugged in kleinen Locations auftritt, kündigte Frontmann Ralf Albers bereits für den März 2022 an. Dann kommt Fiddler’s Green auch noch einmal nach Bochum.

Die nicht mehr ganz so jungen Comedyfans dürften ihn noch kennen: Den Quatsch Comedy Club mit Thomas Hermanns, der von 1997 bis 2010 im Abendprogramm des Senders ProSieben lief. Heute “verbannt” auf den Pay-TV-Sender Sky, macht die Stand-Up-Comedyshow vor allem mit Live-Auftritten auf sich aufmerksam. Und die kann man inzwischen sogar in Städten erleben, in denen man das noch vor Jahren kaum für möglich gehalten hätte: Mitten in der Fußgängerzone des Mönchengladbacher Stadtteils Eicken leuchtet das große orangene Q an der Hausfassade des Theater im Gründungshaus und lädt gleich zwei Mal pro Monat nicht nur die Gladbacher dazu ein, sich über die Witze verschiedener Comedians zu amüsieren.

Auf die Legende Thomas Hermanns müssen wir bei den meisten Shows dabei aber inzwischen verzichten. Stattdessen gibt es ein monatlich wechselndes Line Up, bei dem wir sowohl unterschiedliche Moderatoren, als auch unterschiedliche Comedians bewundern dürfen. Am 12. September 2021 etwa lud der schwäbisch-italienische Roberto Capitoni in das schätzungsweise rund 100 – 200 Besucher umfassende Theater im Gründungshaus ein. Das besondere Konzept dabei: Hier kann man den Comedians ganz besonders nahe sein, denn durch die freie Sitzplatzwahl hat so mancher “frühe Vogel” sogar die Möglichkeit, in der ersten Reihe zu sitzen. Doch aufgepasst: Manche Comedians beziehen das Publikum auch gerne in ihre Show ein, machen Witze mit und über die Zuschauer. Das muss man aushalten können – kam bei der Show im September aber auch hervorragend gut an.

Für Abwechslung ist unterdessen auch gesorgt. Denn nachdem Roberto Capitoni auf sehr humorvolle Weise seine Gäste ankündigte, gab es gleich vier verschiedene Comedians, die jeweils rund 30 Minuten ihr neuestes Programm samt Gags und viel Wortwitz vortrugen. Das kann dann durchaus auch mal musikalisch ablaufen und an ein kleines Comedykonzert erinnern, wie wir es sonst von Helge Schneider kennen: Der zottelige Friedemann Weise etwa trägt seine Witze doch am liebsten mit Gesang und Gitarre vor. Wohingegen der US-amerikanische Komiker John Doyle es doch vorzieht, sich über die Eigenheiten deutsch-amerikanischer Sprachbarrieren lustig zu machen – und damit für so manchen Lacher beim Publikum sorgte, wenn er doch manche Redewendung ein bisschen wörtlicher nahm, als man es sollte. Und wer weiß: Vielleicht tauchen bei der ein oder anderen Show irgendwann ja doch nochmal Größen wie Michael Mittermaier oder Ingo Appelt auf, die wir einst noch auf dem heimischen Fernseher bewundern durften.

Für das rund zweistündige Programm bleiben die Preise jedenfalls human: Mit 31 Euro bekommen Interessierte hier ein humorvolles Entertainmentprogramm geboten. Und wer auch so manchem Newcomer eine Chance geben möchte, darf sich für 22 Euro in die “Quatsch Comedy Hot Shots” wagen und mit dem eigenen Applaus selbst entscheiden, welcher Comedian es in die große Hauptshow schafft. Allerdings: Das Theater im Gründungshaus zeigt sich während der Live-Shows des Quatsch Comedy Clubs von einer sehr modernen Seite, denn Getränke gibt es hier – wie auch im Restaurant des gleichen Betreibers in der Mönchengladbacher Kaiser-Friedrich-Halle – ausschließlich per Kartenzahlung.

Einfach mal in eine andere Welt eintauchen, in der Elfen und Magier zur Realität werden und selbst die Tiere plötzlich zu sprechen beginnen: Das Grenzschild am Eingang des Kingdom of Elfia auf dem Gelände des Schloss Arcen bei Venlo in den Niederlanden klingt vielversprechend. Die “Border to Fantasy” verspricht den Besuchern, die Realität einmal für einige Stunden hinter sich lassen zu können und die Normalität für eine Weile zu vergessen. Dahinter: Zehntausende Besucher, die zu einem Großteil in selbstgemachten Kostümen erscheinen, um sich vor den wunderschönen Kulissen des Schlossgartens ablichten zu lassen. Die Elfia am 18. und 19. September 2021 war ein Mix aus Mittelalterfest, Open Air-Convention und Cosplay-Treffen. Vor allem das Gelände hat es dabei sowohl den Cosplayern, als auch den Fotografen angetan: Ob im hübschen Rosengarten, vor eindrucksvollen Wasserfällen oder zwischen riesigen Bambusbäumen – für jedes Kostüm steht hier die passende Kulisse bereit.

Auf der großen Wiese des Geländes gab es dann das Programm für die Festival-Freunde: Auf gleich zwei Bühnen traten Bands aus dem Metal- und Folk-Genre auf und sorgten für Stimmung unter den Elfia-Besuchern. Insbesondere die Metal-Band Valkyre aus Gent hatte es dabei dem Publikum angetan und konnte die aus drei Ländern stammenden Besucher so richtig einheizen. Und auch die Fantasy-Folk-Band Fairytale fügte sich großartig in das Programm ein, um uns an Pagan Folk erinnernd melodisch von Elfen und Natur träumen zu lassen – während Familien und Kinder auf der Wiese vor der Bühne tanzten und spielten.

Generell fanden Besucher der Elfia eine ausgesprochen lockere und fröhliche Stimmung vor. Schon die Helfer am Eingang, die sehnsüchtig auf die nächsten zu scannenden Tickets warteten, strahlten eine Begeisterung aus, wie man sie nur selten auf einer Veranstaltung dieser Größe erleben kann. Doch kein Wunder: Während Events in Deutschland sich noch bemühen, “ein bisschen mehr Normalität zu wagen”, herrschte auf der Elfia in den Niederlanden bereits genau diese Normalität, wie wir sie vor Corona kannten. Bis auf gestaffelte Einlasszeiten, um Schlangen zu vermeiden, gab es auf Schloss Arcen weder eine Maskenpflicht (auch nicht innen), noch benötigten die Besucher einen 3G-Nachweis. Fantasy-Fans hatten hier nach langer Zeit die Gelegenheit, eine völlige Normalität zu erleben, als hätte Covid-19 niemals existiert. Und das spiegelte sich in der Stimmung von Besuchern und Personal deutlich wieder.

Eine solche Normalität galt dann natürlich auch bei den zahlreichen Essens- und Merchandising-Ständen. Gleich in unmittelbarer Nähe der großen Hauptbühne fanden sich schließlich viele Händler, die mit Mittelalter- und Gothic-Accessoires auf sich Aufmerksam machten, die ein oder andere Delikatesse zu bieten hatten und selbst für den Metalhead die passenden Kleidungsstücke parat hatten. In aller Ruhe und ganz ohne künstlichen Abstand konnte hier gestöbert werden, um ein spannendes Souvenir auf dem Kingdom of Elfia mitzunehmen. Generell war die Elfia mit diesem Mix die perfekte Veranstaltung für Gruppen unterschiedlicher Interessen, denn sowohl Cosplay-Interessierte, Fotografen, als auch Musikfestival- und Merchandise-Liebhaber kamen hier auf ihre Kosten. Ein Erlebnis für Groß und Klein, das auch Familien seit Jahren zu einem Besuch einlädt.

Großveranstaltungen und vor allem auch Conventions, die vom engen Kontakt zu Stars und Schauspielern leben, die mit hunderten Fans gemeinsame Photoshoots machen, hatten seit Beginn der Corona-Pandemie eine schwierige Zeit hinter sich. Im Dezember 2020 musste die German Comic Con in der Westfalenhalle Dortmund deshalb bereits ausfallen, doch mit einem besonderen abgespeckten Corona-Konzept, einer “Comic Con Light” sozusagen, fand die German Comic Con nun bereits zum zweiten Mal in diesem Sommer statt. Am 11. und 12. September 2021 kamen nun endlich wieder tausende Fans, Geeks und Cosplayer in die Messe Dortmund und waren auf der Jagd nach Autogrammen, Panels und Gleichgesinnten.

Ein bisschen kleiner als gewohnt war das natürlich auch hinsichtlich der Hallengröße: Nur eine einzige Halle gab es dieses Mal für Händler und Merchandise und damit vielleicht etwas enttäuschend für all jene, die sich mit den neuesten Lieblingsfiguren zu Filmen und Serien eindecken wollten. Doch der wichtigste Teil der Convention spielte sich ohnehin draußen ab, direkt vor den Türen des Eingang Nord: An der frischen Luft und damit gänzlich ohne eine Maskenpflicht im Freien konnten Serienfans dort stundenlang den Panels und Vorträgen ihrer Lieblingsstars lauschen, die aufregende Details vom Dreh zu erzählen hatten oder auch mal eine kleine Szene nachspielten. John Rhys-Davies etwa, der inzwischen 77-jährige Star aus “Indiana Jones”, “Sliders” und “Der Herr der Ringe” machte trotz seines Alters liebendgern die Hüpfszenen von Gimli auf der Bühne nach.

Die geringere Besucherzahl (im Vergleich zur regulären German Comic Con unter Vor-Corona-Bedingungen) war für viele Besucher obendrein sehr angenehm: Vor allem bei den Autogrammstunden, die etwa bei Manu Bennett oder Alex Hogh Andersen sehr gut besucht waren, hielten sich die Wartezeiten dieses Mal deutlich in Grenzen. Auch bei den gefragtesten Stars musste hier niemand länger als 30 Minuten auf sein liebevoll gestaltetes Autogramm warten. Und bei dem etwas geringeren Andrang konnten sich dann auch die Stars deutlich mehr Zeit für den einzelnen Fan lassen. Ein paar nette Gespräche, ein kleines Foto oder auch einfach mal ein Händeschütteln – dafür war hier genug Zeit. Und zugleich erstaunlich wenig Scheu und Angst seitens der Fans, die trotz einer laufenden Pandemie eine überraschend große Fannähe gezeigt haben.

Etwas näher ging es dann ohnehin bei den Photoshoots zu: Gänzlich ohne Maske und ohne Abstand durften sich die Fans mit ihren Stars ablichten lassen, die auch gerne für das ein oder andere besondere Posing bereit standen. Für viele Besucher, die seit fast zwei Jahren keine Convention mehr besucht haben, war das wie die Wiederentdeckung eines verlorenen Lebensgefühls. “Endlich wieder Convention” und “endlich wieder Normalität” – das waren Worte, die auf der German Comic Con Limited Edition mehr als einmal zu hören waren. Für die Sicherheit wurde mit der 3G-Regel und Photoshoots auf dem Außengelände dann aber trotzdem gesorgt.

Die nächste German Comic Con soll vom 3. – 5. Dezember 2021 in der Dortmunder Westfalenhalle wieder unter größeren, normaleren Bedingungen stattfinden. Zahlreiche Stars wie Mads Mikkelsen, Noah Schnapp oder David Mazouz sind für dieses Event bereits angekündigt.

In der Corona-Pandemie waren Kontakte lange Zeit eingeschränkt. Doch es gibt Hobbies, die leben davon, in Kontakt mit anderen zu treten, Gleichgesinnte zu treffen und sich selbst zu präsentieren. Cosplayer mussten lange darauf verzichten, sich auf den großen Conventions treffen und für Fotos mit den begeisterten Fans posieren zu können. Nun aber können sie ihrem Hobby endlich wieder nachgehen: Am 25. und 26. September 2021 lädt das Technik Museum in Speyer wieder zu seinem alljährlichen Cosplay Wochenende ein. Ein Besuch in einem der bekanntesten und eindrucksvollsten Museen Deutschlands, bei dem die Besucher auf zahlreiche Cosplayer mit ihren aufwändigen, zumeist selbstgemachten Kostümen treffen können. Zwischen riesigen ausgestellten Flugzeugen, Oldtimern und U-Booten können die Fans dabei wieder aufregende Fotos mit ihren Lieblingshelden machen.

In diesem Jahr soll dabei auf Grund der Pandemie und den Hygienevorschriften alles ein bisschen anders werden: Auf Händler, ein Showprogramm oder gar Autogrammstunden wird verzichtet. Stattdessen stehen die Cosplayer voll und ganz im Fokus des Events. Das Technik Museum Speyer möchte vor allem die Möglichkeit bieten, das Museum im Kostüm zu besuchen und den Museumsbesuch mit einem spannenden “Extra” zu kombinieren – für viele Cosplayer seit über einem Jahr die erste richtige Gelegenheit, ihre neuesten Werke zu präsentieren. Mit einer begrenzten Besucherzahl wird dabei Abstand gewahrt und das Infektionsrisiko auf einer Fläche von mehr als 200.000 m² deutlich minimiert. Interessierte Besucher können sich unter speyer.technik-museum.de ein Ticket reservieren und auf Wunsch den Eintrittspreis sogar erst bei der Ankunft vor Ort bezahlen – wodurch ein Risiko im Falle eines Ausfalls auf Grund von verschärften Corona-Maßnahmen völlig entfällt.

Bereits angekündigt haben sich unter anderem die German Garrison, eine große Gruppe aus Star Wars-Cosplayern, die mit ihren Stormtroopern und Wookies seit vielen Jahren für Begeisterung bei Groß und Klein sorgen. Auch zahlreiche Kostüme aus den Marvel- und DC-Comicverfilmungen werden ebenso erwartet, wie namhafte Cosplay-Stars, für die der Besuch im Technik Museum Speyer seit vielen Jahren zu einer Art Tradition gehört. Bereits im vergangenen Jahr hat das Museum dabei unter Beweis gestellt, dass es das Cosplay Wochenende mit einem funktionierenden Konzept unter Pandemiebedingungen durchführen kann – sodass auch in diesem Jahr einem erfolgreichen Events nichts im Wege steht. Weitere Infos zum Museum und dem Event findet ihr unter speyer.technik-museum.de.

Es gibt Bands, für die sind bestimmte Auftritte im Jahr schon ein echtes Heimspiel. So auch für die Cajun-Band “Le Clou”, deren Bandmitglieder teilweise aus Bonn stammen. Der Auftritt auf dem SWB Sommerfestival in der Rheinaue Bonn hat daher schon eine regelrechte Tradition. Kaum ein Jahr gab es, in dem die Band mit ihrer “französischen Tanzmusik aus Louisiana” nicht bei zumeist sonnigem Wetter auf dem Hügel der Rheinaue zu sehen war. So auch am 19. August 2021, als die 5-köpfige Band unter 3G-Regelungen vor großem Publikum spielen durfte. Und wie sollte es anders sein: Kaum losgelegt, verschwand auch der strömende Regen, der erst wenige Minuten zuvor noch die Zuhörer nass werden ließ, wie auf Ansage. Was es dann zu hören gab, kannten die meisten Fans schon gut: Cajun, das ist nämlich die Tanzmusik der französischen Einwanderer im Mississippi Delta – ein spannender und mitreißender Mix aus Folk, Country und französischem Gesang mit ungewöhnlichen Instrumenten wie einem Waschbrett.

Die Regierung kam der Band unterdessen sehr entgegen: Der Auftritt von Le Clou war der erste, für den die gelockerten Corona-Regeln beim SWB Sommerfestival galten. Für das Publikum hieß das: Endlich durfte zur Cajun-Tanzmusik auch wieder getanzt werden. Ganz zur Freude von Frontmann Johannes Epremian, auf den die dadurch deutlich gelockerte Stimmung auch gleich übersprang. Er ließ es sich nicht nehmen, ganz wie zu Zeiten vor Corona wieder mit seiner Geige auf den Tischen herum zu laufen und das Publikum aktiv in die Show mit einzubinden. Die Besucher, die auf Grund des etwas schlechteren Wetters im Gegensatz zum Vorjahr überwiegend aus echten Fans bestanden, konnten dabei natürlich kaum still auf ihren Bänken sitzen bleiben und ließen sich von der Tanzlaune schnell anstecken. Ungewöhnlich dabei: Im Vergleich zu früheren Konzerten gab es in diesem Jahr ein sehr gemischtes Publikum aus allen Generationen. Liegt der Altersdurchschnitt für gewöhnlich etwas höher, begeistert Le Clou inzwischen offenbar vor allem auch jüngere Studenten, die der handgemachten Musik besonders viel abgewinnen können.

Das stellte dann auch Bassist Gero Gellert fest: “Die Stimmung war dieses Mal noch viel besser als im letzten Jahr”, fand er begeistert angesichts des mitfeiernden Publikums, das die Band tatkräftig unterstützte. Vor allem in der zweiten Hälfte des Konzerts sorgten mitreißende Songs wie “Le Diable” oder “Mamou Two Step”, die inzwischen zum Standard-Repertoire von Le Clou gehören, für tanzende Gäste. Da blieben dann sogar immer mehr Zaungäste am Rande des SWB Sommerfestivals stehen, um doch einmal neugierig dem Auftritt zu lauschen. Ganz zum Glück der Band, denn bei kostenlosem Eintritt handelte es sich um ein “Hutkonzert”, bei dem jeder Besucher spenden konnte, was er für angemessen hielt. Am Ende war dann auch dieses Konzert ein erfolgreicher Abend für alle Beteiligten.

Bis zum 26. September 2021 geht es beim SWB Sommerfestival allerdings noch weiter: Ganze vier Mal die Woche treten dort Bands auf und heizen das Bonner Publikum ein. Von Robbie Williams- und Queen-Coverbands, bis hin zu originellen Jazzbands ist da für jeden Geschmack etwas dabei. Alle Konzerte in der Rheinaue Bonn finden als Hutkonzert mit freiem Eintritt statt, bei denen in der Pause stets ein Hut unter den Gästen umher geht. Und wer sich doch für 5 Euro einen Sitzplatz fest reservieren möchte, um auch bei höherem Publikumsaufkommen den Einlass zu sichern, bekommt vor Ort anschließend einen Verzehrgutschein in fast gleicher Höhe von 4,80 Euro.

“Endlich normale Menschen”. Das ist oftmals der erste Gedanke eines Goths beim Anblick der zu 99% schwarz gekleideten Besucher auf einem Konzert ihrer Szene. Am Abschlusswochenende des Strandkorb Open Airs in Mönchengladbach kam am 4. September 2021 schließlich auch nicht irgendwer in den Sparkassenpark: Nach dem erfolgreichen Strandkorb-Konzert im vergangenen Jahr durften VNV Nation um Frontsänger Ronan Harris auch dieses Jahr nicht fehlen. Und die englisch-irische Band mit ihrem treibenden Synthpop-Sound ist eine echte Größe in der schwarzen Szene, die schon vor Jahren auf keinem großen Festival fehlen durfte. Wenig verwunderlich daher, dass an diesem Samstag alle Strandkörbe ausverkauft waren und selbst die Tribüne dahinter noch besetzt wurde. An Sitzen war im Strandkorb trotzdem nicht zu denken: Die Fans feierten ihre Lieblingsband und durften vor ihren Strandkörben natürlich auch das Tanzbein schwingen.

Dafür hatte VNV Nation auch gleich zu Beginn die richtigen Songs am Start. Bereits nach wenigen Minuten kam mit dem etwas härteren, tanzbaren “Chrome” die richtige Stimmung auf – und prompt saß niemand mehr still in seinem Strandkorb. Kraftvolle Synthesizer trafen auf hämmernden Bass und machten beim Publikum schnell Laune. So ging es dann später auch bei ihrem Klassiker “Space & Time” weiter, den die eingefleischten VNV Nation-Fans praktisch problemlos mitsingen könnten. Mit einem Mix aus relativ neueren Songs und älteren Hits gab es nicht nur die beliebtesten Tracks aus den vergangenen Alben, sondern auch eine erstaunliche musikalische Vielfalt, die von tanzbarer Elektronik bis zu melancholisch-einfühlsamen Balladen reichte. Immerhin ist der gebürtige Ire Ronan Harris auch für seine Vocals mit hohem Wiedererkennungswert bekannt.

Das kann in manchen Songs sogar so ruhig und gesangslastig werden, dass der gesamte Sparkassenpark die Smartphones auspackt und mit den eingebauten Taschenlampen für eine romantische Stimmung sorgt. Die Future-Pop-Ballade “Illusion” gehört zu jenen Songs, bei denen die Fans nur darauf warten, in einer romantischen Stimmung aus Lichtern zu versinken – und die durfte natürlich auch dieses Mal nicht fehlen. Doch auch “Nova (Shine a light on me)” ist prädestiniert dafür, in einer kuscheligen Atmosphäre der angenehmen Stimme des Sängers zu lauschen und die Taschenlampen auszupacken. Allerdings nur vorübergehend, denn das dauerhafte Verwenden des Smartphones mag Ronan Harris gar nicht: Sehr eindringlich und doch humorvoll forderte er bei einem seiner letzten Songs einen Fan dazu auf, doch endlich die Kamera wegzupacken und das Konzert zu genießen.

Bedenkt man die teilweise doch recht tiefgründigen Texte von VNV Nation ist das aber auch nur verständlich. So etwa bei dem vergleichsweise neueren Song “When is the future?”, mit dem die Band gesellschaftskritisch darauf aufmerksam macht, wie wir die Zukunft unseres Planeten gestalten und ob wir weiterhin in einer Welt der Anonymität leben sollten. Ein Song, mit dem sie subtil auch auf den Klimawandel und die Folgen moderner Technologien aufmerksam machen und somit ein Song also, bei dem sich genauer hinhören in jedem Fall lohnt. Ebenso “All our sins”, ein Klassiker der Band, der schon fast zu einer Hymne auf die Fehler unserer Vergangenheit und die Todsünde der Maßlosigkeit geworden ist. Bei ihrem knapp zweistündigen Konzert beim Strandkorb Open Air wechselten sich Tanzbarkeit, Melancholie und Tiefgründigkeit also regelmäßig ab – und machten so ein eindrucksvolles Konzert besonders spannend. So spannend, dass VNV Nation auch schonmal vergessen konnte, die Zeit für eine Zugabe einzurechnen – denn pünktlich um 22 Uhr ist eben Schluss. Aber das nahm ihnen an diesem Abend niemand übel.