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Düsseldorf: Nuhr im Rheinpark
Conventions trotz Corona: Diese Events machen Hoffnung
Mono Inc.: Die schwarze Szene beim Strandkorb Open Air
Strandkorb Open Air: 900 Konzertbesucher feiern mit Joris
Festival trotz Corona: Le Clou beim SWB-Sommerfestival in der Bonner Rheinaue

Archiv fürAugust, 2020


26
Aug

Düsseldorf: Nuhr im Rheinpark

Der Kabarettist Dieter Nuhr musste sich im Laufe seiner Karriere schon so einiges anhören. Mal wurde er als Nazi beschimpft, mal als Klimawandel- oder Corona-Leugner bezeichnet und manche nennen ihn gar Volksverräter, weil sein Humor immer wieder bei den verschiedensten politischen Gruppen aneckt. Erst kürzlich geriet er in einen Konflikt mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die eine seiner Aussagen kurzzeitig zurückzog, um sie dann doch erneut zu veröffentlichen. Seit 30 Jahren nimmt Dieter Nuhr kein Blatt vor den Mund und teilt dabei in alle Richtungen aus. Doch während so mancher Kritiker ihn nur liebendgerne in die rechte Ecke stellen möchte, bekommt bei seinem Programm “Kein Scherz!” so ziemlich jeder sein Fett weg. Björn Höcke von der AFD vergleicht er mit Adolf Hitler, an Orgien mit Angela Merkel, bei denen über die Öffnung erst noch diskuttiert werden müsste (Stichwort: Öffnungsdiskussionsorgien), möchte er auf gar keinen Fall teilnehmen und auch gegen die Gender Studies und Klimaaktivisten teilt er – natürlich – reichlich aus. Dazu immer mit einer gehörigen Portion überaus bissigem und treffendem Witz, bei dem auch das Publikum damit klar kommen muss, den ein oder anderen bösen Gag in ihre Richtung zu tolerieren.

Am 25. August 2020 hatte Dieter Nuhr einen seiner bisher wenigen Auftritte, die er während der Corona-Krise, die mit zahlreichen Absagen von Veranstaltungen verbunden ist, vor Publikum geben durfte. Nuhr weiß dabei aktuelle Ereignisse des Weltgeschehens in sein Programm einzubauen und auch immer wieder auf seine Umgebung zu reagieren. Corona ist deshalb desöfteren der rote Faden in seinem Programm – und das, obwohl er sich doch eigentlich vorgenommen hatte, dieses Thema gar nicht erst zu erwähnen, behauptete Dieter Nuhr noch ziemlich zu Anfang seines Programms. Die “Käfighaltung” des Publikums, das gemäß der Coronaverordnungen mit reichlich Abstand und Zäunen in seinen Bierbankboxen seinen Vorträgen lauscht, ist dann aber doch einladend, um sie immer wieder als Aufhänger für den nächsten Themenwechsel zu verwenden. Irgendwie hängt eben in der Welt doch alles zusammen – die Wirtschaft, das Klima, die Cancel Culture, die Wissenschaft. Fast alles kann man doch irgendwie geschickt mit der aktuellen Situation in der Welt in Verbindung bringen.

Dieter Nuhr redet dabei auch viel über sich selbst. Das muss er, wenn er seinen Appell an das Publikum, mehr Dialog zu wagen, vermitteln will. Nuhr nämlich reflektiert bei seinem Programm die Probleme unseres Zeitgeistes. Dem ständigen Zustand der Erregung, bei dem es praktisch nur noch zwei gegensätzliche Extreme zu geben scheint, widersetzt er sich mit pointiertem Humor regelmäßig. Für den Linken ein “Nazi”, für den Rechten ein “Volksverräter” – diese Spaltung, dessen Debatte keine politische Mitte mehr zu kennen scheint, ist Nuhr ein Dorn im Auge. Auch beim Thema Corona, bei dem er Maßnahmen zwar für sinnvoll hält, denn “er hätte sie kaum besser machen können”, für sinnlose Verbote und Beschimpfung Andersdenkender aber dennoch wenig übrig hat. Denn “Gesundheit ist lediglich die langsamste Art zu sterben”, so das Schlusswort des Kabarettisten, mit dem er nach etwas über 90 Minuten von der Open Air-Bühne am Düsseldorfer Rheinufer verschwindet und ein amüsiertes Publikum hinterlässt, bei dem er einen Nerv getroffen hat.

Dieter Nuhr beim Heimatsommer im Rheinpark Düsseldorf


17
Aug

Conventions trotz Corona: Diese Events machen Hoffnung

Als im März die strengen Maßnahmen gegen das Coronavirus beschlossen wurden, bedeutete das für viele Veranstaltungen das Aus. Manche Conventions wurden für dieses Jahr vollständig abgesagt, andere in den Herbst verschoben. Inzwischen gibt es zahlreiche Lockerungen, die Veranstaltungen mit Hygienemaßnahmen und Abstandsregelungen wieder ermöglichen. Für Messen gelten sogar gesonderte Regeln, die umso größere Veranstaltungen ermöglichen. Konzerte finden unter freiem Himmel längst wieder statt und im September plant Veranstalter Marek Lieberberg sogar ein Konzert mit ganzen 13.000 Besuchern, das nach aktuellem Stand stattfinden soll. Da stellt sich für die Convention-Fans die Frage: Wird es auch in diesem Bereich wieder Veranstaltungen geben? Tatsächlich gibt es diverse Events, die nach aktuellem Stand durchgeführt werden können.

Eine der ersten Conventions auf deutschem Boden soll deshalb am 26. und 27. September 2020 die Anime-Convention Dokomi sein. Die Großveranstaltung findet im Congress Centrum Düsseldorf statt und soll bis zu 15.000 Besucher anlocken (unter normalen Bedingungen kommen über 50.000 Besucher zur Dokomi). Möglich wird das nicht nur durch eine Begrenzung der Besucherzahlen, sondern auch durch eine Vergrößerung des Geländes, in dem die Dokomi zusätzliche Hallen für ihr Event bucht. Nach aktuellem Stand spricht laut Verordnung des Landes NRWs mit diesem Konzept nichts gegen eine Durchführung der Convention.

Elfia Arcen

Wesentlich einfacher hat es unterdessen die Cosplay- und Fantasyconvention Elfia (Bild), die im niederländischen Arcen bei Venlo stattfindet. In den Niederlanden wurde das Verbot für Großveranstaltungen nämlich nicht bis zum Ende Oktober verlängert, sondern endet nach aktuellem Stand am 31. August 2020. Für die Elfia stellt die Durchführung ihres Events daher kein Problem dar. Das liegt insbesondere am 32 Hektar großen Gelände der Kasteeltuinen (Schlossgärten) Arcen, das schon unter normalen Bedingungen ausgeprochen groß ist und das Halten eines Abstandes problemlos ermöglicht. Die Elfia muss aus diesem Grund das Gelände auch nicht vergrößern und hat grünes Licht von den niederländischen Behörden, das Event vom 18. bis 20 September 2020 wie geplant durchzuführen. Trotzdem haben sich die Veranstalter aus eigenen Stücken entschlossen, diverse Hygienemaßnahmen einzuführen.

Etwas schwieriger könnte allerdings die Situation bei der Fedcon und der Magiccon im Maritim Hotel Bonn sein. Während die Fedcon aktuell für den 9. bis 11. Oktober 2020 geplant ist, gibt es für die Magiccon noch keinen finalen Herbsttermin. Mit Besucherzahlen im Bereich von rund 1000 Besuchern und als langjähriger Standard angesehenen personalisierten Tickets, könnte man hier durchaus die Bedingungen erfüllen, um eine Genehmigung durch das Gesundheitsamt für die Durchführung der Conventions zu erhalten. Fraglich bleibt derweil, ob die Einreise der überwiegend internationalen Stargäste ohne weiteres möglich ist: Viele der auf den Conventions anwesenden Schauspielern stammen aus den USA, was eine Einreise in die EU erschwert.

Ein ähnliches Problem könnte auch die German Comic Con am 5. und 6. Dezember 2020 in den Westfalenhallen Dortmund betreffen. Auch hier müssen ein Großteil der Stars aus den Vereinigten Staaten einreisen, was sich nach aktuellem Stand immer noch als problematisch erweisen könnte. Dafür allerdings steht von Seiten des Gesundheitsamtes offenbar nichts im Wege: Die German Comic Con hat das Gelände der Veranstaltung deutlich vergrößert, in dem alle Hallen der Messe angemietet wurden. Außerdem wurde die Anzahl der Tickets deutlich reduziert, sodass das Event bereits zum jetzigen Zeitpunkt vollständig ausverkauft ist.


16
Aug

Mono Inc.: Die schwarze Szene beim Strandkorb Open Air

Endlich normale Menschen: Das wäre wahrscheinlich der erste Gedanke eines Goths beim Anblick der zahlreichen überwiegend schwarz gekleideten Besucher beim Strandkorb Open Air im Sparkassenpark Mönchengladbach. Und nach den Auftritten von VNV Nation ist das Konzert von Mono Inc. am 15. August 2020 schon die zweite Besonderheit in dieser Location: Zum ersten Mal sind in diesem Jahr Bands aus der schwarzen Szene in dem Hockeystadion zu Gast, das sonst große Stars wie Hollywood Vampires, Sting oder Sarah Connor empfängt. Doch die Corona-Krise macht so einige Veränderungen möglich und das aus bis zu 900 Personen bestehende Publikum ist der perfekte Rahmen für derartige Genres. Denn die schwarze Szene hat richtig Bock auf Konzerte, nachdem ihre großen Festivals wie das Amphi Festival oder M’era Luna in diesem Jahr ausgefallen sind.

Mono Inc beim Strandkorb Open Air Mönchengladbach

Beinahe wäre der Auftritt von Mono Inc. sogar auch sprichwörtlich ins Wasser gefallen, denn nur eine Stunde vor dem Konzert zog noch ein Gewitter mit reichlich Regen über den Sparkassenpark hinweg. Kein Wunder: Immerhin wurde als Vorband die “Pirate Folk Metal”-Band Storm Seeker gebucht und da kann es schließlich doch eigentlich nur stürmisches Wetter geben, so scherzhaft Frontmann Timothy. Rund 45 Minuten lang durfte die Support-Band das zahlreich erschienene Publikum mit einem ausgefallenen Mix aus Metal, mittelalterlichem Folk und piratigen Vocals vorab einheizen und dabei erstaunt feststellen, dass sie noch nie zuvor so weit über den Köpfen des Publikums standen, während sie ihre Instrumente spielen durften.

Letztendlich aber wartete das Publikum dann doch auf den Haupt-Act Mono Inc., die mit treibendem Gothic-Rock auch ziemlich schnell zur Sache kamen. Schon in den ersten drei Songs wurde deutlich, dass sich Mono Inc. von den Strandkörben nicht davon abhalten lässt, richtig mit dem Publikum zu feiern. Dazu gehörte dann natürlich auch die obligatorische Pyrotechnik, die die Flammen am Rande der Bühne in die Höhe schießen ließ. Klassiker wie “Children of the dark”, “Voices of Doom” oder “After the war” gehören dabei praktisch zum Pflichtprogramm, bei dem die Fans auch gerne mal mitsingen durften.

Doch Frontmann Martin Engler kann auch anders. Die ruhigen, ernsthaften Balladen gehören da schließlich ebenso zum Programm, wie die rockigen Temposongs. Und die sind eine perfekte Vorlage für eines der ergreifensten Corona-Statements, die man in letzter Zeit auf deutschen Bühnen zu hören bekam. Martin Engler erzählte daher von einem älteren Herrn namens Werner, der wegen Demenz in einem Altenheim untergebracht wurde. Werner verstarb im April diesen Jahres nicht an oder mit Corona, sondern an Einsamkeit, so Engler – und niemand hätte ihn gefragt, ob er dies überhaupt wollte. Ein Song wie “An klaren Tagen”, der von Demenz handelt, fällt dem Frontmann dieser Tage sichtbar schwer. Vielleicht, weil “Werner” eine reale Person war.

Obwohl Mono Inc. in der schwarzen Szene angesiedelt ist, sollte es dann aber doch nicht allzu lange sentimental werden. Den perfekten Übergang gelang der Band durch einen außergewöhnlichen Wechsel, bei dem es plötzlich eine Coverversion von U96s “Das Boot” zu hören gab. Das hatte aber für Augen und Ohren gleichermaßen viel zu bieten: Das Schlagzeugsolo von Drummerin Katha Mia unterstützten die Bandkollegen mit zwei Feuerfässern, auf denen ordentlich rumgehämmert wurde, während das transparente Schlagzeug mit bunten Lichtern eindrucksvoll in Szene gesetzt wurde. Die seit 20 Jahren auf der Bühne stehende Gothic-Rock-Band weiß inzwischen, wie sie eine professionelle Bühnenshow abliefert. Abschließend gab es dann noch einen Appell an die Toleranz in Zeiten der Corona-Krise, der zum Respekt gegenüber anderen Meinungen und zum Dialog aufforderte.

Mono Inc beim Strandkorb Open Air Mönchengladbach


15
Aug

Strandkorb Open Air: 900 Konzertbesucher feiern mit Joris

Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen: Während ein Großteil der Veranstaltungsbranche ihre Konzerte abgesagt hat, hat der Sparkassenpark Mönchengladbach kurzerhand beschlossen, ganze 450 Strandkörbe zu kaufen. Damit sollen auch in den schwierigen Zeiten der Corona-Krise wieder größere Veranstaltungen mit namhaften Künstlern stattfinden. Bis in den Oktober hinein gibt es deshalb mehrmals wöchentlich das Strandkorb Open Air, bei dem mit einem ausgeklügelten Hygiene-Konzept zahlreiche Bands wie Culcha Candela, Doro Pesch oder Schandmaul auftreten sollen. Besonders beliebt aber war am 14. August 2020 der deutsche Singer-Songwriter Joris. Mit 900 Besuchern, die zu seiner Musik feierten, gelang es dem Strandkorb Open Air das Gelände komplett auszuverkaufen.

Joris beim Strandkorb Open Air Mönchengladbach

Und Joris, der kommt anders, als man es von Singer-Songwritern normalerweise erwarten würde, nicht allein mit seiner Gitarre auf die Bühne. Der Pop-Sänger, der schon seit einigen Jahren unter seinem echten Vornamen Joris auf den Bühnen unterwegs ist, hat sich inzwischen dermaßen zum Profi gemausert, dass er gleich eine 5-köpfige Band mit dabei hat. Und das, obwohl er selbst eigentlich sogar ein kleines Multitalent ist: Neben dem Gesang und seiner Gitarre, übernimmt er auch gerne einmal die Tasten seines Pianos und macht sich nur allzu gern einen Spaß daraus, Anspielungen an die Stadt Mönchengladbach in seine Texte aufzunehmen, damit auch ja das gesamte Publikum merkt: Hier wird alles live gesungen. Das wiederum würdigt den Auftritt damit, dass die Zuschauer kaum ruhig sitzen bleiben können – und das müssen sie auch gar nicht, denn die Abstände zwischen den Strandkörben sind so großzügig, dass davor sogar noch ein wenig Platz ist, um das Tanzbein zu schwingen. Das Strandkorb Open Air ist damit wahrscheinlich aktuell die einzige Veranstaltung, auf der während der Corona-Krise tatsächlich getanzt werden darf.

Generell bietet das Konzept des Strandkorb Open Airs ohnehin einige Vorteile hinsichtlich der Bequemlichkeit: Die Veranstaltung kommt immerhin mit ganzen 9 Eingängen daher, die eine Schlangenbildung komplett unterbinden. Und die Getränke muss auch niemand selbst holen: Wer Biernachschub will, braucht die Getränke einfach nur über die Webseite bestellen und schon wird das kühle Blonde direkt an den Strandkorb gebracht. So manch einer findet die Konzerte beim Strandkorb Open Air deshalb so entspannt und angenehm, dass er das Konzept am liebsten dauerhaft beibehalten möchte. Und selbst der Auslass wird am Ende durch ein “Goodbye Bingo” durchgeführt, damit die Besucher allesamt ohne Gedränge einzeln das Gelände verlassen können. Eine während der Corona-Zeit sicherere Veranstaltung dürfte aktuell schwer zu finden sein.

Ein solches Gefühl der Sicherheit sorgt dann natürlich auch dafür, dass die Besucher sich nicht einfach in ihren ungewöhnlichen Sitzplätzen einigeln, sondern trotz der besonderen Umstände für ausgesprochen gute Stimmung sorgten. Da wurde gestanden, getanzt, geklatscht und bei den eingefleischten Fans von Joris sogar textsicher und lautstark mitgesungen. Vor allem seine großen Hits wie “Du”, die selbst Außenstehende wahrscheinlich aus dem Radio kennen werden, kamen besonders gut bei den Fans an. Und am Ende konnten alle Besucher ihre Sorgen rund um die Pandemie doch einmal für gute 90 Minuten Livemusik komplett vergessen, sodass einige sicher sogar wiederkommen werden. Wann und bei welchen Bands das möglich ist, erfahrt ihr auf der Webseite des Sparkassenpark Mönchengladbach.

Joris beim Strandkorb Open Air Mönchengladbach


13
Aug

Festival trotz Corona: Le Clou beim SWB-Sommerfestival in der Bonner Rheinaue

Die Veranstaltungsbranche leidet unter der Corona-Krise. Seit Mitte März sind Großveranstaltungen verboten und selbst zahlreiche kleinere Konzerte wurden bereits abgesagt oder auf das nächste Jahr verschoben. Nur unter strengen Auflagen sind kleinere Events, meist Open Air, noch durchführbar. Und inmitten dieser Zeit gibt es einige wenige Veranstalter, die sich von den Hygienemaßnahmen nicht abschrecken lassen und trotzdem das ein oder andere kleine Konzert durchführen. Manche sogar nahezu täglich: In der Bonner Rheinaue gibt es deshalb beim alljährlichen SWB-Sommerfestival bereits seit dem 6. Juli 2020 täglich ein Konzert unter freiem Himmel – und das wird noch bis in den September hinein so bleiben, denn das Programm soll noch über das Finale am 29. August hinaus verlängert werden.

Le Clou beim SWB Sommerfestival 2020

Auch für die lokale Cajun-Band “Le Clou”, die am Samstag, den 8. August 2020 in der Rheinaue auftreten durfte, war das SWB-Sommerfestival ein kleiner Lichtblick. Die seit inzwischen fast 45 Jahren erfolgreich das Nischengenre der Cajunmusik bedienende Band hatte immerhin schon seit März wegen der Corona-Krise keinen einzigen Gig mehr – und auch bis in den November hinein keinen weiteren Termin in Aussicht. Die Freude der 5-köpfigen Band, endlich wieder vor Publikum spielen zu dürfen, sah man “Le Clou” deshalb jederzeit an. Bei hochsommerlichen 36 Grad im Schatten gab sich die Cajun-Band ganze 2,5 Stunden lang auf der kleinen Bühne des Parkrestaurants in der Rheinaue die Ehre und brachte sich und das Publikum sichtlich ins Schwitzen – auch wenn wegen der strengen Hygieneauflagen leider niemand zu der französisch-amerikanischen Tanzmusik tanzen durfte.

Dafür gab es freundliche Open Air-Biergarten-Atmosphäre mit Abstand, aber guter Laune im gesamten Publikum. Einen positiven Effekt schien der Corona-Lockdown dann sogar gehabt zu haben: Die Band, die für gewöhnlich eher ein Publikum im etwas höheren Alter begeistert, lockte dieses Mal auch zahlreiche jüngere Gäste an, die sich aufgeschlossen gegenüber dem für sie oftmals unbekannten Genre zeigten. Hauptsache endlich wieder Rausgehen und Live-Musik hören, hieß da wohl die Devise, die wohl auch für so manchen Zaungast galt, der bei seiner Tour mit dem Rad nicht widerstehen konnte, doch mal bei “Le Clou” reinzuhören. Darunter dann sogar überraschend internationale Gäste, wie etwa in der Umgebung lebende Studenten aus den USA oder Spanien, die mit ihren engsten Freunden in die Rheinaue kamen.

Das SWB-Sommerfestival geht noch bis zum 26. September 2020. Den vollständigen Terminkalender, der für September noch erweitert wird, findet ihr auf der Webseite der Rheinaue Bonn. Der Eintritt ist frei. Empfohlen wird jedoch ein Online-Ticket für 5 Euro, welches am Einlass gegen einen Verzehrgutschein eingetauscht werden kann, um die Aufnahme der Kontaktdaten zu erleichtern und einen Sitzplatz zu garantieren. Durch den Scan des Barcodes auf dem Ticket hält die Rheinaue Bonn dabei auch den Datenschutz vorbildlich ein, da handgeschriebene Listen nicht mehr erforderlich sind.

Le Clou beim SWB Sommerfestival 2020