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Orwell: Ignorance is Strength
Magiccon: Der Teufel kam nach Bonn
Dystopia 2: Fans von “The 100″ treffen ihre Stars in Düsseldorf
Train Sim World: NEC New York
Walker Stalker Germany: Walking Dead-Stars eroberten Mannheim
Surviving Mars
Into the Breach
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Archiv fürMärz, 2018


29
Mrz

Orwell: Ignorance is Strength

Die Geheimdienste stehen schon seit geraumer Zeit in der Kritik, ihre eigenen Bürger zu überwachen und auszuspionieren. Mit den dabei erhobenen Daten sollen sie in der Lage sein, unliebsame Oppositionelle außer Gefecht zu setzen und ihre eigenen Verbrechen zu vertuschen. Nur die wenigsten allerdings können sich vorstellen, was mit dem Orwell-System längst alles möglich ist. Ob Social Media-Accounts, der private Computer, das eigene Smartphone oder gar die Ortung über das Mobilfunknetz – der Geheimdienst ist längst in der Lage, wirklich alles und jeden zu überwachen. Doch was, wenn diese Informationen nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden können? Wenn der Geheimdienst selbst die Verbreitung von Fake News zur Diskreditierung von Oppositionellen nutzt? Das jedenfalls ist in „Orwell“ genau unsere Aufgabe.

Kritik:
Nachdem die Entwickler bereits vor weniger als zwei Jahren die faszinierenden Möglichkeiten der totalen Überwachung in einem spannenden Spiel umgesetzt haben, wurde der Wunsch nach einer Fortsetzung durch die begeisterten Spieler immer lauter. Inzwischen gibt es mit „Ignorance is strength“ sogar ein zweites Spiel der Reihe – doch um eine Fortsetzung handelt es sich dabei eigentlich nicht.

Orwell: Ignorance is strength

Markt der Massenüberwachung
Die Entwickler von den Osmotic Studios haben sich nämlich einen besonders ausgeklügelten Storykniff ausgedacht. In „Orwell: Ignorance is strength“ spielen wir nämlich keine Fortsetzung des ersten Teils, sondern zeitlich exakt parallel zu den Ereignissen des Vorgängerspiels. Dabei übernehmen wir die Rolle eines zweiten, weiteren Agenten, der zeitgleich ebenso die Möglichkeiten des Orwell-Systems nutzt und beschäftigen uns mit einem ähnlichen, vielleicht sogar zusammenhängenden Fall. Die eigentlich coole Idee dabei ist: Teilweise kennen wir die kommenden Ereignisse bereits aus dem Vorgängerspiel – und müssen uns diese Informationen zunutze machen, um unsere Zielpersonen nach Möglichkeit zu lenken. Denn genau an dieser Stelle baut das Spiel neben den ohnehin bereits fesselnden Überwachungsfeatures nämlich auch neue Funktionen ein.

Orwell: Ignorance is strength

Manipuliere die Informationen
Mit dem neuen „Influencer“-Feature schlüpfen wir nämlich erstmals in die Rolle eines Fake News-Verbreiters, der gezielt im Auftrag der Regierung, Falschinformationen über eine unliebsame Zielperson bzw. einen Oppositionellen / Staatsfeind verbreiten soll. Wir durchsuchen also gezielt selbst die intimsten Informationen auf den privaten Geräten und fischen uns die gerade passenden Informationen heraus, die dazu geeignet sind, aktiv Stimmung gegen die Zielperson zu machen. Grundsätzlich basierend auf Informationen, die die Zielperson selbst preisgegeben hat – nur, dass wir uns eventuelle Lügen gegenüber Verwandten, Freunden und Dritten mitunter zunutze machen, um vermeintliche „Wahrheiten“ über zu leaken und unseren Gegner zu diskreditieren. Damit bekommt „Orwell“ eine gänzlich neue Spieldynamik, die das spannende Storyerlebnis noch intensiver macht.

Orwell: Ignorance is strength

Ein bekanntes System
Gleichzeitig sehen die Entwickler aber davon ab, es dem Spieler durch neue Features allzu kompliziert zu machen. Grundsätzlich ist die Oberfläche des Spiels sogar völlig identisch geblieben und auch das Gameplay hat sich im Wesentlichen nicht verändert. Auch im zweiten Teil bedienen wir das „Orwell-System“ immer noch über ein 2D-Userinterface, auf dem wir Webseiten durchstöbern, Handygespräche abhören oder via Screen-Sharing-Software heimlich auf den Desktop der Rechner und Smartphones zugreifen. Da müssen wir dann die passenden und nützlichen privaten Informationen finden, mit denen wir umfangreiche Profile über die Zielpersonen erstellen, die wir zu ihrem Ungunsten nutzen können. Stets mit dem Risiko, dass unsere Diskreditierungsversuche gewaltig schief gehen oder unerwünschte Nebeneffekt mit sich bringen.

Fazit:
Das faszinierende Spiel über totale staatliche Überwachung bleibt seinem bisherigen Gameplay treu und überzeugt mit spannenden neuen Features, die den Spieler selbst zum Verbreiter von Fake News machen. Dabei kommt „Orwell: Ignorance is strength“ aber – auch auf Grund seines neuen Episodenformats – nicht mehr ganz an die Intensität des Vorgängers heran.

Orwell: Ignorance is strength Wertung


29
Mrz

Magiccon: Der Teufel kam nach Bonn

Spannende Vorträge, viele beeindruckende Cosplayer und vor allem reichlich Stars aus Hollywood: Das bekommen die Besucher geboten, wenn ein Mal im Jahr die Magiccon im Maritim Hotel Bonn stattfindet. Am vergangenen Wochenende vom 23. – 25. März 2018 war es dann wieder so weit und das Event ging bereits in seine zweite Runde. Nachdem die Veranstaltung eigentlich als Zusammenschluss der Hobbitcon und Ringcon begonnen hat, durften dabei natürlich auch einige Stars aus den berühmten Hobbit-Filmen nicht fehlen. Schauspieler, wie Adam Brown, Dean O’Gorman, Stephen Hunter oder Graham McTavish sind dabei längst zum jährlichen Stammgast geworden und zeigen recht offen, wie wohl sie sich auf der Convention fühlen.

Dass die Stars nur in Begleitung von Bodyguards über das Gelände laufen, mag auf anderen Events sicherlich üblich sein. Nicht allerdings so auf der Magiccon, wo die Schauspieler wie normale Besucher durch die Mengen schlendern, abends bei der Party sogar auf der normalen Besuchertoilette anzutreffen sind (obwohl sie die gar nicht benutzen müssten) oder sich gemeinsam zum Bier mit den Fans an die Bar setzen. Die Hotel-Conventions von Veranstalter Dirk Bartholomä haben sich genau mit diesem einzigartigen Erlebnis etabliert, bei dem die Fans ihren Stars so nah kommen können, wie auf keiner anderen Veranstaltung dieser Art. Und eines ist klar: Je häufiger die Stars schon auf dem Event waren, desto mehr und mehr verlieren sie auch hier ihre Berührungsängste. Kein Wunder also, dass sich die Hobbit-Stars sogar für so manche jährliche Improvisationscomedy auf der großen Bühne hergeben.

Magiccon 2018

Die meisten Fans waren dieses Mal allerdings vor allem für einen ganz besonderen Star in Bonn: Tom Ellis (Bild oben), der aktuell als Teufel höchstpersönlich in der Serie “Lucifer” zu sehen ist, gehörte nämlich zu den Highlights der Convention. Und so liebenswert und herzlich sein Auftreten auf der einen Seite gewesen ist, so überraschend mag es wohl gewesen sein, dass der echte Tom Ellis doch ganz anders auftritt, als seine TV-Rolle. Mit Pullover, Brille und einer überaus großen Vorliebe für deutsches Bier mag er nämlich so gar nicht dem Serienteufel entsprechen, der sich mit teurem Anzug und ausufernden Flirtversuchen von seiner aufdringlichen Seite zeigt. Und mit einer beinahe ironisch wirkenden religiösen Kindheit verblüfft er die Fans der Serie umso mehr. Eines allerdings hat er mit seiner Rolle dann doch gemeinsam: Die Besucher haben ihn genauso schnell ins Herz geschlossen, wie Lucifer.

Da freuten die sich natürlich umso mehr, als zum Ende der Veranstaltung in der traditionellen Closing Ceremony ein weiteres Highlight wartete: Tom Ellis nämlich, der auch im echten Leben musikalisch recht begabt ist, gab ein Ständchen auf der Bühne der Magiccon und präsentierte zwei Songs mit Gitarre und Live-Gesang. Das war vermutlich zugleich auch eine Deutschlandpremiere, denn für umganfreiche Konzert-Touren ist der vielbeschäftigte Schauspieler nun wirklich nicht bekannt. Und ob sich dieses Ereignis in Deutschland so schnell wiederholen wird, steht ohnehin in den Sternen, denn nach aktuellem Stand handelte es sich bei der Anwesenheit auf der Magiccon um seinen einzigen deutschen Auftritt in diesem Jahr. Einen Trost gibt es aber: In seinem Panel gab er auch gleich bekannt, selbst gerade das Spielen des Klaviers zu erlernen und in einer zukünftigen Staffel tatsächlich einen Song selbst spielen zu wollen. Spätestens dann wird man also noch einmal die Gelegenheit haben, ihn musizieren zu hören.

Magiccon 2018

Musikalisch war allerdings nicht nur Tom Ellis unterwegs, sondern auch seine Kollegin Beverly Elliott aus “Once upon a time”, die sich in der Closing Ceremony gleich anschloss. Nachdem sie in ihrem Panel die Fans bereits mit einer unterhaltsamen Karaoke-Session begeistern konnte, wiederholte sie das doch gleich noch einmal vor einem komplett gefüllten Saal: “Time after Time” von Cyndi Lauper sollte der Song sein, den sie gemeinsam mit den ungefähr 3500 Besuchern der Magiccon sang und bei dem sie eindrucksvoll den Ton angab. Da fiel es den meisten wohl nicht schwer, sie ebenso ins Herz zu schließen, wie ihren geliebten “Teufel aus LA”, der wenige Sekunden zuvor noch die Vorlage für ihren Auftritt gab und den Weg für eine gelungene Karaoke-Aktion bereitete.

Eines steht derweil nämlich ohnehin fest: Zwischen den anwesenden Darstellern auf der Magiccon herrschte eine Harmonie, wie man sie nur selten auf Conventions zu sehen bekommt. Nicht nur, dass sich selbst die Hobbit-Darsteller blendend mit dem “Neuling” Tom Ellis verstanden, wie sie auf Twitter mehr als einmal verdeutlichten, sondern auch Stars, die gemeinsame Auftritte in Serien hatten, scheinen noch immer bestens befreundet. Anna Popplewell (Die Chroniken von Narnia) und Craig Parker (Der Herr der Ringe), die gemeinsam einen Auftritt in der Serie “Reign” hatten, machten aus ihrer gegenseitigen Zuneigung schließlich kein allzu großes Geheimnis und schwärmten in ihren Einzelpanels geradezu voneinander. Dass damit ein gemeinsames Doppelpanel obligatorisch wurde, versteht sich von selbst.

Magiccon 2018

Trotzdem gab es unter den Besuchern allerdings auch Stimmen, die sich für das kommende Jahr mehr neue Stars wünschten, die nicht bereits mehrfach auf der Magiccon anwesend waren. Nicht wenige ließen schließlich verlauten, dass Tom Ellis offenbar der einzige anwesende Stargast war, der für sie in diesem Jahr einen Anreiz bot, die Veranstaltung zu besuchen. Diese Kritik allerdings nahm der Veranstalter Ernst und legte Fragebögen aus, in denen die Besucher ihre Lieblingsserien und -fandoms mitteilen konnten, um die Problematik im kommenden Jahr zu lösen. Wenn dann vom 26. – 28. April 2019, eine Woche nach Ostern, erneut die Magiccon in Bonn stattfindet, dürfen sich die Fans also mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf mehr neue interessante Stargäste freuen.

Und wer trotz eines womöglich geringen Interesses an manchen Stargästen nach Bonn kam, hat aber auch noch reichlich andere spannende Programmpunkte geboten bekommen. Dieses Mal hatte sich der Veranstalter nämlich einige Neuheiten einfallen lassen und neben neuen Händlern beispielsweise auch die Möglichkeit für mehrere Whisky-Tastings geschaffen – thematisch passend zur Serie “Outlander”, die in den schottischen Highlands spielt, versteht sich. Und wenn sogar Schauspieler wie Kevin McNally und Martin Klebba aus “Fluch der Karibik” vor Ort sind, bietet sich eine Piratenband geradezu an: Ye Banished Privateers waren dementsprechend bereits am Freitag Abend auf der großen Bühne des Maritim Hotels zu sehen und heizten die Besucher so sehr ein, dass sich spontan eine Polonäse durch den gesamten Saal bildete. Und damit stand bereits am ersten Tag fest: An guter Stimmung mangelte es auf der Magiccon definitiv nicht.

Weitere Fotos von der Magiccon gibt es unter facebook.com/dvdmagazine.


27
Mrz

Dystopia 2: Fans von “The 100″ treffen ihre Stars in Düsseldorf

Dystopia 2 ConventionConventions müssen nicht immer auf riesigen Messegeländen stattfinden, auf denen der einzelne Besucher zwischen tausenden anderen völlig untergeht. Schon lange bevor die großen Comic Cons auch nach Deutschland kamen, hatten sich die familiären, aber nicht weniger qualitativen Hotel-Conventions längst in der Szene etabliert. Vor Jahrzehnten häufig noch auf das Science-Fiction-Genre beschränkt, finden sich inzwischen Conventions dieser Art zu fast jedem Fandom. So auch zur beliebten Serie “The 100″, wenn Fans einige ihrer Stars am 7. und 8. April 2018 im Hilton Hotel in Düsseldorf treffen können. Bei einem auf einige hundert Tickets beschränkten Event sind dann nämlich gleich acht Schauspieler aus der Serie anzutreffen – und hier hat man definitiv die Möglichkeit, mit ihnen näher in Kontakt zu treten.

Dazu gehören dann natürlich auch Darsteller aus dem Maincast, wie Bob Morley (Bellamy) und Christopher Larkin (Monty), die bereits seit der ersten Staffel durchgehend in wichtigen Rollen in der Serie vertreten waren ebenso, wie später auftauchende Hauptrollen wie Richard Harmon (Murphy) und größere Nebenrollen wie Sachin Sahel (Jackson). Und die kleine Besonderheit obendrauf: Sachin Sahel übernimmt zudem noch die Aufgabe des Moderators und wird dabei die Besucher auf der Bühne durch das gesamte Wochenende führen. Ganz egal also, ob mit Tageskarte oder teurerem Wochenendticket: Auf der Dystopia 2 wird man in jedem Fall seine Stars zu sehen bekommen.

Dystopia 2 Convention

Wem die Bühnenauftritte aber nicht reichen, für den hat die Dystopia 2 aber sogar noch ein weiteres, in der Conventionszene mittlerweile fast einzigartiges Angebot: Jeder der anwesenden Stars steht nämlich auch für ein (zubuchbares) Meet & Greet zur Verfügung, falls man diesem gleich noch etwas näher kommen möchte, als dies auf einer ohnehin schon familiären Convention bereits möglich ist. Das ist zwar dann nicht immer ganz günstig, dürfte aber bei dem ein oder anderen Fan sicherlich für ein unvergessliches Erlebnis sorgen. Weitere Informationen und Tickets zum Event gibt es unter ent-events.de.


22
Mrz

Train Sim World: NEC New York

Die meisten amerikanischen Eisenbahnstrecken sind vor allem für ihre langsamen Abschnitte voller Güterverkehr bekannt, auf denen nicht selten schwere Lokomotiven in Mehrfachtraktion die sich mitunter stapelnden Güterwagen ziehen müssen. Ganz anders hingegen der berühmte Northeast Corridor, der zu jenen Strecken im Nordosten der USA gehört, die ein überdurchschnittlich hohes Fahrgastaufkommen zu bieten haben. Aus der Metropole New York geht es für die meisten Passagiere nach Washington, New Haven oder Philadelphia, während fleißige Lokführer der CSX Transportation die Fracht an den nahegelegenen Güterbahnhöfen rangieren. Damit ist der Northeast Corridor also auch ein wichtiger Wirtschaftszweig der Vereinigten Staaten – und wir dürfen hinter das Steuer der Lokomotiven schlüpfen.

Kritik:
Inzwischen ist die grafisch vermutlich hübscheste Simulation auf dem gesamten Spielemarkt bereits seit einem Jahr erhältlich. Zu Beginn noch mit wenig Material auskommend, dürfen sich die Eisenbahnfans mittlerweile über ganze vier verfügbare Strecken freuen, die über den halben Globus führen: Ob Deutschland, Groß-Britannien oder bereits zum zweiten Mal in die Vereinigten Staaten.

Train Sim World: Northeast Corridor New York

Einmal um die Ecke
Die langjährigen Fans der Vorgängerspiels „Train Simulator“ werden die ein oder andere Route entlang des Northeast Corridors dabei vermutlich schon kennen. Wahlweise ging es dort schon vor Jahren von New York nach New Haven oder nach Philadelphia. Beide Strecken sind schließlich für den inzwischen in die Jahre gekommenen Vorgänger verfügbar und begeisterten ebenfalls mit einer Mischung aus Passagier- und Frachtverkehr. Bei Kennern dürfte die Enttäuschung aber zunächst recht groß sein: In der Variante für „Train Sim World“ kann der virtuelle Lokführer nämlich lediglich von New York Penn bis nach New Rochelle fahren – und bekommt damit eine Strecke geboten, die nicht einmal halb so lang ist, wie in den alten Versionen für den Train Simulator. Im direkten Vergleich entspricht das etwa der Strecke von Mönchengladbach nach Düsseldorf – nur, dass wir im „Northeast Corridor“ nicht einmal die Metropole New York verlassen.

Train Sim World: Northeast Corridor New York

Im Schneckentempo durch New York
Schade ist darüber hinaus natürlich auch, dass die neue Route mit einem ausgesprochen langsamen Abschnitt daher kommt. Denn während die Züge von Amtrak nach der Ausfahrt aus New York normalerweise damit beginnen, endlich zu beschleunigen, kommen wir in diesem Addon auf dem viel befahrenen Abschnitt lediglich auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 60 Meilen pro Stunde. Und das ist nun wirklich nicht gerade ein rasantes Fahrerlebnis, welches zudem auch nur für den Passagierverkehr gilt. In den Güterszenarien, die noch dazu wie aus dem alten Addon zur NRE 3GS-21B kopiert wirken, geht es meistens gar nur mit 10 bis 40 Meilen pro Stunde voran. Nicht verwunderlich wäre also, wenn der ein oder andere sich bei diesem Addon letztendlich also gelangweilt fühlt. Daran ändern auch die insgesamt sechs vorhandenen Szenarien nichts, von denen eines gar nur fehlerhaft spielbar ist. Die Signalschaltung müsste hier nämlich dringend überarbeitet werden.

Train Sim World: Northeast Corridor New York

Kein Acela in Sicht
Noch enttäuschender ist dann die Tatsache, dass auch das Rollmaterial längst nicht so umfangreich ausgefallen ist, dass man hier von einem realistischen Eisenbahnerlebnis sprechen könnte. Tatsächlich finden wir mit dem Amtrak ACS-64 und der CSX GP38-2 gerade einmal zwei Lokomotiven vor, die für gewöhnlich auf dieser Route unterwegs sind. Der Acela Express – für den die Strecke einst extra gebaut wurde – ist hingegen nicht Teil des Addons, um ihn dann – so mutmaßen wir jedenfalls – vermutlich später gesondert zu verkaufen. Bedenken wir dann, dass die GP38-2 praktisch 1:1 aus dem Hauptspiel übernommen wurde und es sich dabei nicht einmal um eine wirklich neue Lokomotive handelt, ist die Enttäuschung umso größer. Dafür entschädigt lediglich die hohe Vielfalt an abwechslungsreichen Güterwaggons, die zumindest die Zusammenstellung der Güterzüge glaubwürdig und realistisch erscheinen lässt.

Train Sim World: Northeast Corridor New York

Toilette für den Lokführer
Immerhin eines ist dem „Northeast Corridor“-Addon aber zumindest gelungen: Die Darstellung der vorhandenen, neuen Amtrak ACS-64 Lokomotive kann sich durchweg sehen lassen und macht einen überaus detaillierten Eindruck. Hier lässt sich nicht nur nahezu jeder Knopf bedienen, sondern selbst die beiden Displays im Führerstand sind vollständig bedienbar und verfügen über Live-Animationen. Noch dazu ist ein Betreten des Innenraumes der Lokomotive jederzeit möglich, sodass wir nicht nur zum Motorraum vordringen können, sondern zugleich sogar erfahren, dass die amerikanischen Lokomotiven offenbar über eine Toilette eigens für den Lokführer verfügen. Der eingefleischte Eisenbahnfan bekommt hier also immerhin einige spannende Details geboten, welche das Interesse an der ACS-64 auf Grund des technischen Aspekts steigern.

Train Sim World: Northeast Corridor New York

Wann wird denn endlich grün?
Bleibt also das Problem, dass der eigentlich beeindruckend aussehende „Train Sim World“ auch ein Jahr nach dem Release unter dem Strich noch immer nicht ausgereift ist. Im ersten Szenario etwa erkennen wir sehr gut, wie schlecht doch manches Mal die Signalanlagen funktionieren: So wird nicht immer registriert, ob die Strecke frei ist, das Signal schaltet sich nicht korrekt um und der Spieler steht folglich für immer und ewig an einem roten Signal. Oder aber einige mysteriöse Grafikfehler treten auf, die wir zuletzt bereits beim Addon „Great Western Express“ im Zusammenhang mit entgegenkommenden Zügen zu sehen bekamen und die ziemlich eindeutig am jeweiligen Strecken-Addon lagen. Warum also Dovetail Games auch beim inzwischen vierten Addon erneut dieselben Fehler einbaut, die es bereits früher einmal gab, bleibt ein absolutes Rätsel.

Train Sim World: Northeast Corridor New York

Skyline von New York
Eines muss man dem Addon aber definitiv lassen: Auf Grund der beeindruckenden Grafik des „Train Sim World“ kann natürlich auch die Kulisse von New York mehr als nur beeindrucken. Spätestens hier fällt der Unterschied zur damaligen alten „Train Simulator“-Route nämlich deutlich auf, wenn dicht besiedelte Häuserreihen den Hintergrund füllen oder spektakuläre Brücken über die Dächer der Stadt hinweg ragen. Und auch das Gleissystem macht einen insgesamt sehr komplexen Eindruck, wenn es etwa auf verschiedenen Höhen voran geht, originalgetreu nicht jedes Gleis mit Oberleitungen ausgestattet ist oder sich in der Nähe der großen Stationen plötzlich mehr als zehn Gleise gleichzeitig nebeneinander auftun. Somit ist auch „Northeast Corridor“ letztendlich also zumindest ein Augenschmaus für Eisenbahnfans. Mit Blick auf die „inneren Werte“ aber womöglich doch vorwiegend ein Grafikblender.

Fazit:
Trotz der beeindruckenden Darstellung der amerikanischen Metropole New York enttäuscht das neueste Addon „Northeast Corridor“ mit einer vergleichsweise geringen Streckenlänge, diversen Fehlern bei der Signalschaltung und einem fehlenden Acela Express.

Train Sim World: Northeast Corridor New York Wertung


19
Mrz

Walker Stalker Germany: Walking Dead-Stars eroberten Mannheim

Die Zombieserie “The Walking Dead” gehört zu den wahrscheinlich erfolgreichsten Serien aller Zeiten. Mit ihrer Kombination aus Horror und Drama konnte sie nämlich nicht nur die klassischen Genrefans begeistern, sondern auch bei der Masse der Zuschauer groß punkten. Ein Grund mehr für viele Fans nach Mannheim zu reisen, als plötzlich ein Großteil der Schauspieler aus der Serie für die Walker Stalker Convention in der Maimarkthalle angekündigt wurden. Die nämlich expandierte erstmals nach Deutschland und brachte dabei auch gleich Frauenschwarm Norman Reedus mit, der durch seine Rolle als Daryl wenig überraschend zum gefragtesten Stargast auf der Veranstaltung wurde.

Walker Stalker Germany

So mancher Besucher hatte damit sogar die Möglichkeit, seinem Idol Norman Reedus endlich einmal live zu begegnen. Zumindest dann, wenn man viel Glück hatte, viel Geld für ein Autogramm oder Photoshoot ausgab, oder optimalerweise gleich am Sonntag kam. Besucher mit einem Tagesticket am Samstag hatten es da hingegen schon schwieriger. Einen Bühnenauftritt des Stars, der ohnehin recht selten ist, gab es nämlich ausschließlich am Sonntag Morgen. Und vor seinem Autogrammstand versammelte sich durchgehend eine derartig riesige Menschenmenge, dass sie vermutlich eher als Tumult, denn als nachvollziehbare Warteschlange bezeichnet werden könnte. Für den Samstag-Besucher ohne Autogrammticket konnte das aber auch bedeuten: Hinter diesem Menschenauflauf war es eher ein Glücksfall, Norman Reedus tatsächlich live zu sehen. Für manchen, der 54 Euro für seine Tageskarte ausgegeben hat, könnte der Tag dadurch womöglich auch zur Enttäuschung geworden sein.

Ein Glück also, dass die Walker Stalker Germany immerhin auch noch ein paar andere hochkarätige Stars aus “The Walking Dead” und “Sons of Anarchy” zu bieten hatte. Chandler Riggs beispielsweise, der in “The Walking Dead” den jungen Carl spielte und damit zum Hauptcast der Serie zählt. Da war es auch am Autogrammstand dann gleich ein wenig leichter, einen Blick auf den Darsteller zu erhaschen. Ganz zu schweigen etwa von Stars wie Ryan Hurst, Ron Perlman oder Tommy Flanagan, die als Schauspieler aus der Serie “Sons of Anarchy” ein klein wenig weniger Andrang vor ihrem Autogrammstand zu sehen bekamen – dafür aber nicht weniger aufgeschlossen und kontaktfreudig den Fans gegenüber waren. Denn während Norman Reedus und Jeffrey Dean Morgan sich vor Fans kaum retten konnten, freut sich so mancher Star über jedes nette Gespräch, das sie mit den Fans führen können.

Walker Stalker Germany

Trotz allem muss man aber doch zu der Feststellung kommen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis vor allem für jene Besucher, die keine Autogrammjäger sind, etwas enttäuschend ausgesehen haben könnte. Das liegt vor allem daran, dass das restliche Programmangebot nicht unbedingt dem üblichen deutschen Convention-Standard entsprach. Haben andere Events dieser Art ein Ganztagsprogramm auf mehreren Bühnen, so fand man auf der Walker Stalker Germany leider lediglich vier bis fünf Panels pro Tag auf der Hauptbühne und suchte weitere Bühnen etwa mit Vorträgen oder Workshops vergeblich. Kein Wunder, wenn da mancher Besucher ohne Autogramm- und Photoshootticket zwischen den Panels womöglich wenig mit seiner Zeit anzufangen wusste.

Nicht zuletzt auch deshalb, weil das Fandom – im Vergleich zu den zahlreichen anderen Cons in Deutschland – nur recht spärlich eingebunden wurde. Schmerzlich vermisst hat der Kenner schließlich die bekannten Walking Acts und Cosplay-Gruppen, die üblicherweise bei der Konkurrenz eigentlich mit eigenen Ständen vertreten sind. Da blieben dann natürlich auch nur wenige Möglichkeiten, interessante Kulissen anzusehen oder sich mit gruseligen Zombies abzulichten. Bis auf eine überschaubare Anzahl an Cosplayern und den Doubles der Figuren “Rick” und “Negan”, bei denen viele Besucher offenbar ebenfalls dachten, Geld für das dazugehörige Photoshoot ausgeben zu müssen. Generell fiel manchem Besucher schließlich auf, dass er für ziemlich viele Attraktionen auf dem Event zusätzlich in die Tasche greifen musste.

Walker Stalker Germany

Und doch muss man eingestehen, dass auch die Walker Stalker Germany an der ein oder anderen Stelle ein Alleinstellungsmerkmal zu bieten hatte, das sie bei diesem Punkt zur Referenz unter den Conventions machte. Etwa wenn es um das auffallend umfangreiche Angebot für Besucher mit Behinderungen geht, bei dem man vor allem Gehörlosen den Besuch ein wenig erleichtert hat. Absolut einzigartig in Deutschland sind etwa ein Gebärdensprachendolmetscher, der bei jedem einzelnen Panel auf der Bühne stand und eingeblendete deutsche Live-Untertitel auf der Leinwand, die in Sekundenschnelle das englischsprachige gesprochene Wort der Stars übersetzten. Trotz aller Kritik: Derartiges haben wir noch auf keiner anderen Convention gesehen.

Wem die Walker Stalker Germany vielleicht gerade deshalb gefallen hat, der darf sich in einigen Monaten gleich auf ein weiteres Event des Veranstalters freuen. Am 2. und 3. Juni 2018 findet nämlich die Heroes & Villains Convention in der Dortmunder Westfalenhalle statt, die sich thematisch vor allem auf “Arrow” und viele weitere spannende DC Comics-Serien bezieht – und dabei selbst Hauptfigur Oliver Queen persönlich am Start hat.


15
Mrz

Surviving Mars

Der große Traum der Menschheit: Endlich andere Planeten besiedeln, am liebsten sogar unseren großen roten Nachbarn, den Mars. Selbst in der Realität könnte diese Vorstellung vielleicht in einigen Jahren wahr werden, plant schließlich Elon Musk mit seinem Unternehmen SpaceX eine eigene Marskolonie. Mehr als hundert Menschen sollen auf den fremden Planeten reisen und dort langfristig möglichst autonom überleben können. Ein Stück weiter in der Zukunft ist es deshalb nun unsere Aufgabe, genau das in die Tat umzusetzen. Mit unserem Raumschiff endlich im Orbit des Mars angekommen gilt es, einen geeigneten Landeplatz zu finden, die Strom-, Wasser- und Sauerstoffversorgung sicherzustellen, Rohstoffe abzubauen und letztendlich eine neue Heimat für einige Menschen zu errichten. Dass das nicht ganz so einfach ist und womöglich sogar in einem Kampf ums Überleben ausarten könnte, versteht sich sicherlich von selbst…

Kritik:
Der Zeitpunkt für die Veröffentlichung des Spiels könnte dabei vermutlich kaum besser gewählt sein. Nachdem Elon Musk erst im Februar seinen Tesla erfolgreich in den Weltraum geschossen hat, ist ein wahrer Hype um die Raumfahrt und die Besiedlung des Mars entstanden. Bereits in vier Jahren soll ein erstes Raumschiff mit Ausrüstung zum Mars fliegen, zwei Jahre später dann sogar die ersten Menschen folgen, um eine richtige Kolonie auf dem fernen Planeten zu gründen. Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte scheint die Kolonisierung in greifbarer Nähe und die Menschheit hält es tatsächlich für möglich, andere Planeten zu besiedeln. Ein perfekter Zeitpunkt letztendlich, um ein Aufbau-Strategiespiel mit eben dieser Thematik auf den Markt zu bringen.

Surviving Mars

Interplanetary Transport System
Und wenn man sich einmal etwas intensiver mit Elon Musk, SpaceX und seinen Plänen auseinandergesetzt hat, wird in „Surviving Mars“ auch schnell deutlich, dass sich die Entwickler ziemlich viel bei seinen Entwicklungen und Errungenschaften abgeschaut haben. Bei einigen Spielelementen orientiert man sich recht originalgetreu an den realen Bedingungen und Möglichkeiten. Das fängt schon da an, dass Marsjahre korrekt mit „Sol“ bezeichnet werden und atmosphärische Bedingungen – etwa die Kälte in den schattigen Regionen – eine durchaus interessante Rolle in diesem Spiel steht. Vor allem aber könnte man fast meinen, dass man die Technik bei SpaceX lizensiert hätte: Schon das Raumschiff, mit dem wir zu Beginn des Spiels auf dem Mars landen müssen, erinnert auffallend an das geplante „Interplanetary Transport System“, mit dem Elon Musk plant, Waren zwischen dem Mars und der Erde hin und her zu transportieren. Kein Wunder also, dass sich recht schnell sogar die Spielmechaniken daran anlehnen.

Surviving Mars

Cities Skylines auf dem Mars
Obwohl natürlich auch Paradox Interactive mittlerweile ein wenig dazu übergegangen ist, gewisse wiederholende Muster in ihre Spiele einzubauen. Damit ist zugleich trotz des interessanten Settings auch klar, dass „Surviving Mars“ das Genre nicht gänzlich neu erfindet. Was wir hier geboten bekommen ist ein futuristischer Mix aus Aufbau-Strategie und City Builder – nur, dass die Städte dieses Mal eben auf dem roten Planeten zu finden sind. Insgesamt hat man aber doch gewisse Spielmechaniken aus „Cities: Skylines“ übernommen. Auch hier müssen wir die Infrastruktur sicherstellen, Wohngebiete errichten und die Bedürfnisse unserer Kolonisten erfüllen. Ganz nebenbei gehört aber auch ein wenig Rohstoffabbau und Produktion dazu – immerhin ist es das langfristige Ziel des Spiels, möglichst autonom und ohne externe Hilfe auf dem Mars leben zu können. Mit anderen Worten: Alles was wir benötigen – vom Beton bis hin zu elektronischen Geräten – selbst abzubauen oder zu produzieren.

Surviving Mars

Nachschub von der Erde
Bis das klappt, spielt das bereits angesprochene „Interplanetary Transport System“ eine entscheidende Rolle. Damit fliegen wir nämlich nicht nur neue Kolonisten von der Erde auf den Mars, sondern stellen auch Nachschublieferungen von der Heimat sicher. Fehlen uns Rohstoffe, Fertigbauteile oder andere wichtige Dinge lässt sich einfach ein neues Raumschiff anfordern, das uns auf dem Mars mit den nötigen Materialien versorgt. Die eigentliche Schwierigkeit dabei: Unsere Geldmittel sind von den Sponsoren abhängig und dementsprechend begrenzt. Nach einigen Jahren ist jegliches Geld aufgebraucht und wenn die Kolonie bis dahin nicht autonom existieren kann, sind Todesfälle und vielleicht sogar ein Scheitern vorprogrammiert. Ein Glück lässt sich natürlich auch Geld machen – etwa mit dem Abbau und Export von Edelmetallen. Manche Dinge lassen sich schließlich auch zur Erde zurück schicken. Doch das Rohstoffaufkommen ist begrenzt und mit etwas Pech nehmen wir schnell weniger Geld ein, als wir zur Aufrechterhaltung unserer Kolonie ausgeben müssen. Obwohl „Surviving Mars“ anfänglich recht simpel erscheint, kann das Spiel im späteren Verlauf also auch zu einer Herausforderung werden.

Surviving Mars

Learning by doing
Ganz so einfach gestaltet sich der Einstieg derweil ohnehin nicht, denn Paradox Interactive hält es offenbar nicht für nötig, den Spieler allzu sehr an die Hand zu nehmen. Ein richtiges Tutorial gibt es dementsprechend also nicht. Nach dem Spielstart erscheinen lediglich einige schriftliche Tipps, die uns kurz die grundlegendsten Dinge erklären – etwa den Rohstoffabbau und die Wahl des richtigen Landeplatzes. Das allerdings war es auch schon. Wie wir anschließend unsere Kolonie verwalten und aufrecht erhalten, müssen wir letztendlich also selbst herausfinden. Und dabei kann man schonmal mehrere Anläufe benötigen, ehe wir den richtigen Dreh raus haben. Das Ziel ist schließlich wie bei den meisten Spielen dieser Art: Unsere Kolonie muss auf eine bestimmte Größe wachen und am Ende steht die Erbauung eines „Wunders“, mit dem das Spiel abgeschlossen werden kann. Und das geht nur im klassischen freien Spiel, denn wir auch bereits bei „Cities Skylines“ scheinen die Entwickler bei Paradox offenbar nicht viel von einer Einzelspieler-Kampagne zu halten.

Surviving Mars

Die zufällige Forschung
Einen gewissen Wiederspielwert kann „Surviving Mars“ zum Glück aber trotzdem vorweisen und das liegt an einem ganz entscheidenden Spielelement, das jede Partie ein wenig anders ablaufen lässt. Während nämlich einige Bereiche in unserem Forschungsbaum vorgegebene Technologien beinhalten, basiert ein Teil desselbigen gänzlich auf dem Zufall. Vergleichbar etwa mit der „Civilization“-Reihe werden zu Beginn nämlich einige scanbare Anomalien auf der Karte verteilt, durch dessen Erkundung wir unter anderem neue Technologien zum Erforschen in unserem Forschungsmenü freischalten können. Und die können den Spielverlauf grundlegend beeinflussen. Noch dazu sorgen auch diverse Zufallsereignisse – wie etwa Erstkontakte zu außerirdischen Lebensformen oder Meteoritenstürme – für ein abwechslungsreicheres und spannenderes Spielerlebnis. Denn nicht in jeder Partie wird auch jedes Ereignis auftauchen. Der Ablauf bleibt damit unvorhersehbar.

Surviving Mars

Unter the dome
Eine weitere Herausforderung dürfte außerdem sein, die passenden und geeigneten Kolonisten für unser Abenteuer zu finden. Als Spieler übernehmen wir somit also auch die Funktion des Personalmanagements und müssen unter den zahlreichen Bewerbern auf der Erde die passenden finden. Dazu können wir bestimmte Eigenschaften explizit ausschließen oder anfragen. Neben dem Alter und dem Geschlecht, was etwa für die Reproduktion auf dem Mars vorteilhaft ist, lassen sich auch berufliche Spezialisierungen, Stärken und Schwächen passend filtern. Aus den am Ende noch übrigen Bewerbern wird dann eine passende Menge automatisch ausgesucht, die auf dem Raumschiff Platz findet. Das Problem: Der Platz für Servicegebäude ist in unseren Kuppeln begrenzt und jeder Kolonist hat ganz individuelle Bedürfnisse, denen er nachgehen möchte. Hier für die jeweilige Kuppel auch die passenden Bewerber zu finden, kann sich mitunter als ganz schön schwierig entpuppen. Zumal die Anzahl der Bewerber ebenso begrenzt sein kann – etwa dann, wenn negative Nachrichten vom Mars zur Erde gelangen. Das kann etwa passieren, wenn unsere Kolonisten eines unnatürlichen Todes, beispielsweise wegen mangelnder Sauerstoffversorgung, sterben. Fehler werden also konsequent bestraft.

Surviving Mars

Keine Konkurrenz im Weltraum
Schade ist, dass wir uns unterdessen ausschließlich auf uns selbst konzentrieren müssen. Obwohl wir vor dem Start eines neuen Spiels zwar den Sponsor mit jeweils unterschiedlichen Vorteilen aussuchen können, brauchen wir nicht darauf zu hoffen, eines der nicht ausgewählten Unternehmen an Konkurrenz auf der Oberfläche des Mars wieder zu finden. Ein Wettrüsten oder einen Kampf um die Ressourcen suchen wir also völlig vergebens. Dass es dementsprechend auch keinen einzigen Multiplayer-Modus gibt, dürfte somit ebenso nicht allzu sehr verwundern. Eigentlich ist das schade, denn die Spielmechanik von „Surviving Mars“ hätte selbiges geradezu angeboten. Fans von „Cities Skylines“, die noch dazu Science-Fiction mögen, werden an diesem Spiel aber auch alleine am heimischen Rechner mehr als reichlich Spaß haben.

Fazit:
Die Mischung aus Aufbauspiel und „Cities Skylines“ auf dem Mars erfindet das Genre zwar nicht gänzlich neu, kann aber den Science-Fiction-Fan mit einer Vorliebe für Strategie viele Stunden fesseln.

Surviving Mars Wertung


08
Mrz

Into the Breach

Die Welt steht am Abgrund und die Auslöschung der gesamten Menschheit scheint unausweichlich. Ganze Horden von gefährlichen insektoiden Aliens dringen aus dem Erdreich an die Oberfläche hervor und greifen alles an, was sich ihnen in den Weg stellt. Vor allem die zahlreichen Häuser voller Zivilisten sind ihr bevorzugtes Ziel. Ein Glück, dass die letzten Überlebenden der Erde in der Lage sind, durch die Zeit zu reisen und an den Beginn der Invasion zurück zu kehren. Mit drei Kampfrobotern ausgerüstet, haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren. Und wenn das fehlschlägt, reisen sie so häufig in der Zeit zurück, bis ihnen die Rettung endlich gelungen ist. Dumm nur, dass sie mit lediglich drei Kampfrobotern zahlenmäßig deutlich unterlegen sind…

Kritik:
Es müssen nicht immer die großen High-Budget-Titel mit beeindruckender Grafik und möglichst großem Umfang sein, um die Spieler zu begeistern. Mit „Into the Breach“ erschien Ende Februar ein echter Überraschungshit auf Steam, der bereits zahlreiche Fans der Rundenstrategie begeistern konnte. Mit relativ hohem Schwierigkeitsgrad, simpler Spielmechanik und vor allem Pixelgrafik gehört dieses Spiel vermutlich nicht zu all jenen, die sich an die große Masse der Spieler richtet. Und dennoch: Nach ihrer roguelike Weltraumsimulation „FTL“ wissen ihre Fans durchaus zu schätzen, was sie hier geboten bekommen. Nicht zuletzt, weil das leichte, aber schwer zu beherrschende Spielprinzip schnell in seinen Bahn ziehen kann, wie es sonst vermutlich nur Brettspiele können.

Into the Breach

Schach gegen Aliens
Grundsätzlich erinnert das Strategiespiel nämlich tatsächlich an ein solches: Die primäre Spielmechanik ist insgesamt stark an den Klassiker Schach angelehnt. Acht mal acht Felder sind die jeweiligen Level groß, auf denen wir unsere drei Kampfroboter auf unterschiedliche Weise steuern können. Mit dem einen Mech stoßen wir den Gegner zur Seite, mit einem anderen fliegen wir über ihn hinweg und werfen ein paar Bomben ab und wieder andere arbeiten mit Fernwaffen, die lediglich geradeaus alles wegballern, was ihnen im Wege steht und dabei ebenfalls den Gegner beiseite schieben. Spannend wird dieses Spielprinzip allerdings dadurch, dass uns „Into the Breach“ eine Vorahnung darüber gibt, was die Aliens als nächsten Schritt tun werden. Wir wissen also vorher, in welche Richtung sie angreifen werden und müssen geschickt überlegen, wie wir sie entweder vernichten oder zumindest so zur Seite schubsen, dass sie unsere Gebäude nicht mehr angreifen können. Und das möglichst in kombinierten Spielzügen.

Into the Breach

Nur ein toter Bug…
…ist ein guter Bug. Und das darf man bei diesem Rundenstrategiespiel auch ziemlich Ernst nehmen. Die Schwierigkeit des Spiels liegt nämlich darin, dass wir mit jedem zerstörten Gebäude zugleich Energie verlieren. Die Energieanzeige stellt dabei eine Art „Gesundheitsbalken“ dar, der niemals auf null sinken darf. Dann nämlich ist das Spiel vollständig gescheitert – eine Speichermöglichkeit gibt es nämlich nicht. Lediglich die Möglichkeit, bereits entwickelte Mech-Piloten mit auf unsere nächste Zeitreise in die Vergangenheit zu nehmen, besteht. Das allerdings auch nur in begrenzter Häufigkeit. Verlieren wir zu häufig, landen wir irgendwann wieder im Hauptmenü und müssen komplett von vorne beginnen. Das Problem dabei: Aufladen lässt sich der Energiebalken erst dann wieder, wenn wir eine komplette Insel von den Aliens befreit haben – also in der Regel mitunter sechs oder sieben Level überstanden haben. Und das auch nur, wenn wir im Gegenzug auf bessere Waffen und Fähigkeiten verzichten. Denn für die braucht es dieselbe Währung, wie zum Aufladen des Energiebalkens.

Into the Breach

Inseln des Todes
Noch dazu wird „Into the breach“ zu Beginn für einige Fehlschläge sorgen, denn zugleich werden die jeweiligen Level auch immer schwieriger. Die Stärke und Widerstandsfähigkeit der Aliens verbessert sich nämlich stetig – und wo sie auf der ersten zu rettenden Insel nur einen Schadenspunkt anrichteten, sind es schon auf der zweiten Insel plötzlich drei pro Attacke. Insgesamt muss es uns gelingen, ganze vier Inseln nacheinander zu befreien – all ihre vorhandenen Level inklusive. Und das in einem Zug, ohne auch nur ein einziges Mal einen Spielstand speichern zu können. Immerhin: Unsere aktuelle Runde können wir in der Regel wiederholen und überdenken. Aber die Aktionen erst einmal ausgeführt, sind sie nicht revidierbar. Das ist es eben, was „roguelike“ ausmacht – und Fans des Genres werden letztendlich auch „Into the breach“ lieben. Man sollte allerdings nicht dazu geneigt sein, bei Fehlschlägen allzu schnell aufzugeben.

Into the Breach

Aufrüsten für den Krieg
Erstaunlich ist es, dass es dem Spiel tatsächlich gelingt, Frust größtenteils zu vermeiden. Das liegt daran, dass wir auch während unserer anfänglichen Fehlschläge immerhin eine Währung erhalten, mit der wir später die Squads austauschen können. Konkret bedeutet das, dass wir unsere drei Kampfroboter durch neue Kampfroboter ersetzen können. Die haben dann gänzlich andere Fähigkeiten und führen komplett andere Spielzüge aus. Das verpasst „Into the Breach“ trotz allem also eine gewisse Abwechslung, die dazu motiviert, ständig noch einmal mit einem neuen Squad von vorne zu beginnen. Immerhin ändert sich die Spielerfahrung dadurch immer wieder. Und es dauert kaum eine bis zwei Stunden, ehe das Strategiespiel den Spieler letztendlich auch mit kleinen Erfolgen belohnt. Da schafft man es dann vielleicht sogar mal auf die zweite Insel, statt schon auf der ersten zu scheitern – und schreitet mit jedem neuen Squad ein bisschen weiter voran. Dennoch haben wir gewisse Zweifel, dass dieses Spielprinzip jeden Spieler auch über eine zweistellige Stundenanzahl fesseln kann. Klar ist: Mit seiner eben speziellen Spielmechanik richtet sich „Into the Breach“ eben doch eher an echte Fans der Rundenstrategie und des „roguelike“ Spielerlebnisses.

Fazit:
Die Macher von „FTL“ erweitern das klassische Spielprinzip des Schachspiels um einige spannende Spielelemente und kombinieren dabei das kompromisslose nicht-speicherbare „roguelike“ Spielerlebnis mit einem faszinierenden und motivierenden Zeitreisefeature. Fans des Genres werde „Into the Breach“ deshalb lieben – andere wiederum sich frustriert nach einer Alternative umsehen.

Into the Breach Wertung


01
Mrz

Pro7-Mediathek ohne Werbung? So geht’s.

Spätestens seit dem Aufkommen der Video-on-Demand-Anbieter Netflix und Amazon Video ist das Interesse, Serien im Free-TV mit ständiger Werbeunterbrechung zu sehen, ziemlich gesunken. Auch die Quoten der Sender sprechen hier häufig eindeutige Zahlen. Haben die Privatsender dann doch einmal eine interessante neue Staffel im Programm, wird nicht selten auf die Mediathek zurückgegriffen, um wenigstens die Möglichkeit des zeitunabhängigen Abrufs nutzen zu können. Doch Werbung bekommen wir dort in der Regel dennoch zu sehen. Das allerdings muss nicht sein, denn zumindest bei Pro7 und allen ihren zugehörigen Sendern (Sat1, Pro7 Maxx, Kabel Eins, Sat1 Gold, DMAX, Sixx, TLC, Eurosport und Kabel Eins Doku) lässt sich das Problem der Werbung recht leicht umgehen.

Was ihr dafür braucht:
Ein paar Voraussetzungen müssen dafür natürlich dennoch erfüllt sein. Die einfachste Möglichkeit wäre die Anschaffung eines Chromecast-Sticks (einamlige Kosten: 35 Euro). Alternativ wäre aber auch die Nutzung der Miracast-Funktion des Fernsehers möglich. Viele Geräte von Sony, Philips, Samsung, LG und Panasonic unterstützen diese Funktion von Haus aus. Zusätzlich benötigt ihr natürlich noch ein Android-Smartphone, die 7TV-App und ein stabiles WLAN-Netz, mit dem sowohl Fernseher oder Chromecast-Stick, als auch Smartphone verbunden sind. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, steht eurem werbefreien Genuss der Mediathek nichts mehr im Wege.

So funktioniert es:
Habt ihr beide Geräte also erst einmal mit dem WLAN verbunden und die notwendige 7TV-App heruntergeladen, findet ihr in der oberen rechten Ecke der App ein Broadcasting-Symbol. Mit einem Click darauf, sollte euer mit dem WLAN verbundener Fernseher oder Chromecast-Stick dort erscheinen. Ihr verbindet einfach die App auf diesem Wege mit dem Gerät und startet anschließend ein Video eurer Wahl. Und voilà: Auf diesem Wege werdet ihr während der Übertragung eurer Lieblingsserien keine Werbung mehr auf dem Fernseher zu sehen bekommen.

Pro7 Mediathek ohne Werbung