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Railway Empire
Nantucket
Mannheim: Walker Stalker kommt erstmals nach Deutschland

Archiv fürJanuar, 2018


26
Jan

Railway Empire

Im Jahre 1830 steht die Eisenbahn in Nordamerika noch vor den blutigen Anfängen. Einige amerikanische Eisenbahnunternehmen, darunter die Union Pacific Railroad, stecken ihr gesamtes Herzblut in die Aufgabe, die Menschen des Landes über die Schiene miteinander zu verbinden. Der große Traum ist eine transkontinentale Eisenbahn von der West- hinüber zur Ostküste. Doch der Weg dahin ist wahrlich kein leichter: Die finanziellen Mittel sind begrenzt, die Zeit rennt allmählich davon und die Konkurrenz schläft nicht, wenn es darum geht, ihr eigenes Streckennetz möglichst gewinnbringend auszubauen. Nun liegt es an uns, das Ziel des Projektes als erster zu erreichen…

Kritik:
Ganze fünfzehn Jahre ist es mittlerweile her, dass mit „Railroad Tycoon 3“ die letzte reine Eisenbahn-Wirtschaftssimulation auf den Markt kam. Die Begeisterung dafür hat hierzulande aber noch immer nicht nachgelassen: Vielen Spielern sind die zahlreichen Stunden mit der süchtig machenden Wirtschaftssimulation in Erinnerung geblieben. Genau deshalb möchte „Railway Empire“ nun die Gelegenheit nutzen, nach dieser langen Zeit endlich in die Fußstapfen der damaligen Spielereihe zu treten.

Railway Empire

Herausforderungen in Nordamerika
Ein ungewöhnlicher und mutiger Schritt mag es dabei sein, auf internationale Szenarien zu verzichten. „Railway Empire“ konzentriert sich nämlich ausschließlich auf die Anfangszeiten der Eisenbahn in Nordamerika. Konkret bedeutet das, dass wir auf europäische oder gar deutsche Szenarien komplett verzichten müssen – und das, obwohl die größte Zielgruppe derartiger Wirtschaftssimulationen höchstwahrscheinlich in Deutschland zu finden ist. Immerhin lieben vor allem die Deutschen diese Art von Managementsspielen mit möglichst umfangreichen Micromanagement-Optionen. Durchdacht ist dieser Schritt aber durchaus: So nämlich kann „Railway Empire“ in seiner knapp 15-stündigen Kampagne eine richtige und spannende Geschichte um die Entwicklung der Eisenbahn in den Vereinigten Staaten erzählen.

Railway Empire

Komplex und doch einfach
Das Spielprinzip ist dabei grundlegend dasselbe, wie einst in „Railroad Tycoon“: Auch dieses Mal müssen wir mit dem verfügbaren Budget ein Eisenbahnnetz aufbauen und dabei Produktionsketten möglichst profitabel miteinander verbinden. Wir bauen Bahnhöfe verschiedener Größe, verlegen Gleise, erstellen Linien und lassen anschließend Passagier- und Frachtverkehr auf den Strecken fahren. Kennern des Genres dürfte der Einstieg demnach recht leicht fallen, zumal das erste Szenario der Kampagne leicht verständlich die Funktionsweise des Spiels erklärt. Und da fällt auch prompt auf, dass „Railway Empire“ bei seiner alten Vorlage nicht nur einiges abgeschaut, sondern vor allem auch verbessert hat. Wie einfach hierbei das Verlegen von Gleisen oder der Brückenbau von der Hand geht, überrascht selbst so manchen Fan des Genres. Und selbst die Installation von Signalen oder die Konfiguration des verwendeten Bahnsteigs funktioniert erstaunlich einfach. Besser hätte man das komplexe Bauen von Bahnnetzen nicht umsetzen können.

Railway Empire

Forschung und Personal
Interessant ist derweil auch, dass „Railway Empire“ einige Funktionen mehr eingebaut hat, als dies in den meisten anderen Wirtschaftssimulationen üblich ist. Denn statt sich rein auf den wirtschaftlichen Faktor zu beschränken und neue Technologien lediglich durch das Fortschreiten der Zeit freizuschalten, hat Kalypso ihrem neuesten Spiel auch einen echten Forschungsbaum spendiert. Durch unseren Spielfortschritt oder auch durch das Einsetzen von Erfindern erhalten wir schließlich Innovationspunkte, die wir zur Freischaltung beliebiger neuer Technologien verwenden können – seien es Lokomotiven, Verbsserungen oder auch firmeninterne Vorteile. Gleichzeitig hat man außerdem die Möglichkeit eingebaut, Personal einzubauen, das etwa in den Zügen oder im Büro arbeitet. Der Einsatz von Lokführern, Heizern, Wachmännern, Landvermessern, Ingenieuren und anderen Personen verschaffen uns letztendlich ganz verschiedene Vorteile, die sich direkt auf den Spielablauf auswirken können. So wird das Eisenbahnmanagement sogar noch ein bisschen interessanter, als wir es bisher gewohnt waren.

Railway Empire

Wirtschaftsspionage
Apropos Personal: Eine besondere Eigendynamik entwickelt „Railway Empire“ vor allem auch damit, auf den Schwarzmarkt zurückgreifen zu können. Da gibt es dann nämlich ein paar weniger seriöse Mitarbeiter zu ergattern, die beispielsweise die Züge der Konkurrenz ausrauben können oder für schlechte Artikel in den Medien sorgen. Besonders interessant wird dabei allerdings die Möglichkeit der Wirtschaftsspionage, bei der wir einen Spion anheuern, um Technologien – die wir normalerweise über den Forschungsbaum freischalten müssten – bei einem Konkurrenzunternehmen unserer Wahl zu ergattern. Die sind mitunter zwar ein bisschen teurer, machen „Railway Empire“ insgesamt aber ebenfalls noch ein klein wenig spannender.

Railway Empire

Steigender Schwierigkeitsgrad
Einsteiger muss das unterdessen allerdings noch nicht abschrecken. Vor allem die Kampagne startet anfänglich immerhin recht leicht und zieht seinen Schwierigkeitsgrad zur Mitte hin dann ordentlich an. Also genau zu dem Zeitpunkt, an dem der Spieler mit allen Funktionen des Spiels bestens vertraut ist. Erfahreneren Spielern mag das anfangs sicher noch etwas zu leicht erscheinen, da vor allem die zu beliefernden Produktionsketten zunächst recht einfach gehalten sind. Im späteren Verlauf, wenn etwa steigende Bedürfnisse der Städte und Industrien berücksichtigt werden müssen und gleich mehrere Fabriken hintereinander beliefert werden müssen, wird die planerische Herausforderung schon um einiges größer – vor allem, wenn es darum geht, keinen Stau auf den Schienen zu verursachen. Gleichzeitig kann eine später aufkommende zeitliche Begrenzung den Spieler ziemlich ins Schwitzen bringen, denn wenn wir für so manche Aufgabe nur ein virtuelles Jahr Zeit haben, wird so manches Ziel schon einmal nur sehr eng erreicht.

Railway Empire

Bedürfnisse der Stadt
Etwas zu simpel aufgebaut sind allerdings wohl die Muster, nach denen die jeweiligen Industrien verteilt wurden. Grundsätzlich ist es schließlich so, dass landwirtschaftliche Betriebe und Rohstoffabbau grundsätzlich auf dem Land zu finden sind, produzierende Industrie wiederum ausschließlich in den Städten – und das ausnahmslos. Das sorgt mitunter dafür, dass sich der grundlegende Aufbau der Karten gelegentlich ein wenig wiederholt und man früher oder später mit der immer gleichen Vorgehensweise erfolgreich sein kann. Hier und da auch mal einen Bauernhof in der Stadt zu platzieren, hätte den Warenverkehr sicherlich ein wenig spannender gemacht. Dass man darauf verzichtet hat, liegt aber vermutlich am grundlegenden Spielprinzip: Vergleichbar etwa mit dem Ressourcenmanagement in Aufbaustrategiespielen spielen vor allem die Bedürfnisse der Städte eine große Rolle – und die steigen schließlich mit steigender Einwohnerzahl. Da hat man ein wenig das klassische „Anno“-Prinzip auf das Eisenbahnmanagement übertragen.

Railway Empire

Langer Spielspaß
Wer allerdings nun dachte, dass er auf Grund der sich wiederholenden Muster recht schnell mit „Railway Empire“ durch ist, den können wir an dieser Stelle eines Besseren belehren: Mit dieser Wirtschaftssimulation wird man nämlich noch so manchen verregneten Abend verbringen können. Denn neben der insgesamt knapp 15-stündigen Kampagne, finden wir noch zahlreiche, davon unabhängig spielbare Einzelszenarien, die auf Grund des fordernden Schwierigkeitsgrades vermutlich noch einmal die doppelte Spielzeit in Anspruch nehmen. Man sollte bei „Railway Empire“ also nicht damit rechnen, das gesamte Spiel in weniger als 30 Stunden durchspielen zu können. Eine wesentlich längere Spielzeit ist sogar eher zu erwarten, hängt aber von den Fähigkeiten der Spieler ab. Und wem das dann noch nicht reicht, der findet zudem auch noch einen Modellbahnmodus, in dem er sich schlicht und einfach nach Belieben austoben und Bahnstrecken bauen kann. Da hat man gleich von vornherein an jene Spieler gedacht, die den meisten Spaß mit dem Bauen haben und dies sonst ohnehin per Mod hinzugefügt hätten. Überaus lobenswert.

Railway Empire

Technisch einwandfrei
Noch lobenswerter ist unterdessen allerdings der herausragende Zustand des Spiels. Nachdem sich schließlich immer mehr Spieler darüber beschweren, dass zahlreiche Spiele mittlerweile in unfertigem Zustand erscheinen, freuen wir uns doch umso mehr darüber, dass dies bei „Railway Empire“ keineswegs der Fall ist. Bereits die im Dezember verfügbare Beta-Version überzeugte mit einer technisch einwandfreien Umsetzung und lief auf unserem Test-Rechner zu jeder Zeit absolut stabil. Nennenswerte Bugs konnten wir während unseres Tests außerdem bisher auch nicht feststellen und auch grafisch dürfte dieses Spiel wohl eine der hübschesten Wirtschaftssimulationen der vergangenen Jahre sein. Insofern können wir Fans von „Railroad Tycoon“ und ähnlichen Spielen hiermit eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen.

Fazit:
Die hübsche Wirtschaftssimulation aus dem Hause Kalypso tritt in die tiefen Fußstapfen eines „Railroad Tycoon“ und liefert nicht nur einen würdigen Nachfolger, sondern erweitert diesen auch noch um spannende neue Features. „Railway Empire“ ist somit eine klare Kaufempfehlung für Fans des Eisenbahnmanagements.

Railway Empire Wertung


23
Jan

Nantucket

Auf den Spuren von Moby Dick: Als einziger Überlebender von Pequod verbringt Captain Ishmael seine Lebenszeit am liebsten damit, die sieben Weltmeere zu durchqueren. Auf seinen Reisen kann er sich vor allem für eine besondere Leidenschaft begeistern: Das Jagen von Walen. Vor allem die Legende vom berühmten weißen Pottwal Moby Dick lässt ihm dabei keine Ruhe. Doch selbst mit seinem weltoffenen Charakter stellt es eine echte Herausforderung dar, genügend Ansehen bei den anderen Seefahrern zu erlangen, um dem Geheimnis von Moby Dick ein klein wenig näher zu kommen. Damit beginnt eine lange, beschwerliche Reise für den Kapitän…

Kritik:
Innovativ ist es in jedem Fall, ein Computerspiel basierend auf der Geschichte von Moby Dick zu entwickeln. Noch dazu, wenn man sich hinsichtlich der Erzählung und Charakterauswahl durchaus an der Vorlage orientiert. Denn „Nantucket“ setzt genau da an, wo das Buch von Melville einst beendet wurde: Kurz nach den Ereignissen auf der Pequod.

Nantucket

Aller Anfang ist schwer
Und mit genau so einem schicken Segelschiff sind wir dann auch in „Nantucket“ unterwegs, wenn gleich wir im späteren Verlauf durchaus die Möglichkeit haben, größere und fähigere Schiffe einzukaufen. Schade ist dann gleich zu Beginn, dass wir auf Captain Ahab aus den berühmten Moby Dick-Büchern größtenteils verzichten müssen, auch wenn dieser immerhin während des Tutorials auftaucht. Danach nämlich steuern wir die Erlebnisse von Captain Ishmael, dessen Namen wir bei Bedarf auch ändern können und erleben eine komplett eigene Geschichte. Und dabei ist der Einstieg zumindest auf den ersten Blick gar nicht so einfach: Gerade erst das Spiel gestartet, wirkt „Nantucket“ mit seinem umfangreichen Mikromanagement nämlich zunächst ein wenig überladen. Den Überblick zu behalten, gestaltet sich nicht immer einfach – zumal, das Tutorial lediglich einige grobe Basics vermittelt, nicht jedoch die wichtigsten Elemente des Spiels. Danach heißt es nämlich „Learning by doing“.

Nantucket

Bunter Genre-Mix
Dass der Anblick der zahlreichen Menüs dabei zunächst ein wenig überfordern kann, liegt allerdings auch daran, dass sich „Nantucket“ nicht auf ein bestimmtes Genre festlegen will und damit zugleich auch seine Innovation ausmacht. Dieses Spiel ist nämlich eine Mischung aus Rollenspiel, Erkundung und Karten-/Würfelspiel, das Elemente aus allen drei Genres geschickt miteinander kombiniert. Noch dazu komplett in 2D gehalten, versteht sich. Wenn wir uns also nicht gerade durch umfangreiche, etwas überladen wirkende Menüs wurschteln, treiben wir vor allem auf einer Weltkarte unser Unwesen, auf der wir unser Schiff steuern und die nächsten Ziele anvisieren können. Denn auf den sieben Weltmeeren heißt es, Quests zu erfüllen, spannende Dinge mit der Crew zu erleben und nebenbei ein paar Wale und Seeungeheuer zu vernichten.

Nantucket

Prestige ist alles
Bevor es los geht, liegt es allerdings an uns, zumindest eine kleine Crew für unser Schiff anzuheuern, die dieses auf der Fahrt in Stand hält und uns vor allem im Kampf gegen Tiere und andere Gegner zur Seite steht. Das Prinzip ist dabei allerdings simpler, als es auf den ersten Blick scheint: Je höher unser Prestige, desto mehr und bessere Mannschaftskameraden können wir im nächsten Hafen anfordern. Prestige wiederum erhalten wir durch das Absolvieren von Quests oder durch unser Verhalten in den Zufallsereignissen auf hoher See. Denn wird natürlich eine Geschichte erzählt. Und so manche neue Quest eröffnet sich sogar, wenn wir erst einmal im Prestige oder im Level gestiegen sind. Ein klein wenig Suchtpotential hat das Spiel damit also schon, ständig neue Fähigkeiten und Verbesserungen ergattern zu wollen.

Nantucket

Schwäche der Wiederholung
Leider liegt zugleich auch die größte Schwäche des Spiels in der Handlung und den Quests. Denn obwohl wir durchaus eine spannende Hauptquest erhalten und nebenbei einige wenige Nebenquests mit Story vorfinden können, setzt „Nantucket“ überwiegend dann doch auf generische und sich ständig wiederholende Aufgaben, mit denen wir Geld und Prestige sammeln können. Ein verloren gegangenes Schiff suchen gehört dann ebenso dazu, wie neue Walfanggebiete auszukundschaften und auf die Jagd zu gehen. Leider stellen wir fest, dass wir doch einen Großteil unserer Zeit mit genau diesen beiden Aufgaben verbringen und dass dies ein echter Motivationskiller sein kann. Vor allem, wenn die erste Hauptquest zunächst noch heißt, 25 Prestige erlangen zu müssen, ehe die Story voranschreitet – und wir lediglich diese generischen Möglichkeiten dazu erhalten. Erst danach schreitet die Story dann mit größeren Schritten voran und entfaltet sein eigentliches Potential. Man sollte also zu Beginn am Ball bleiben, um „Nantucket“ als wirklich spaßig zu empfinden.

Nantucket

Der Mangel an Geld
Schade ist anfänglich auch, dass es uns häufig an Geld mangelt, denn „Nantucket“ setzt zugleich auch auf spannendes Ressourcenmanagement. Um genügend Tage mit Nahrung, Wasser und anderen wichtigen Dingen auszukommen und nicht vor unserer Ankunft am Ziel zu verhungern, müssen wir an den jeweiligen Häfen auch genau diese Rohstoffe einkaufen – und auf unseren Reisen stets im Auge behalten. Das bedarf dann anfangs schon ein oder zwei Anläufe, denn das Tutorial verzichtet gänzlich darauf, das Ressourcenmanagement auch nur zu erwähnen. Den richtigen Dreh rauszubekommen, wie viele Ressourcen wir wohl benötigen, ist nicht immer einfach. Und vor allem sind die Ressourcen auch nicht ganz so günstig. Das führt dann dazu, dass wir durchaus einige Stunden benötigen, um endlich unser zweites, größeres Schiff kaufen zu können, mit dem wir dann auch spannendere Quests erhalten. Ganz zu schweigen davon, dass die erforschbaren Schiffsverbesserungen natürlich auch allesamt Geld kosten. Das meiste Geld allerdings gibt es durch den Walfang – und auch hier können die Wiederholungen mitunter frustrieren.

Nantucket

Kampf mit Würfeln
Beim Kampfsystem kommen nämlich die Karten- und Würfelspielelemente hinzu. Unsere Crew und auch die Gegner liegen dabei in Form von Karten vor, die über die Lebenspunkte und auch die besonderen Fähigkeiten entscheiden. Je mehr Prestige wir haben, umso bessere Werte haben die Crewmitglieder, die wir am Hafen anheuern können. Und auch die Größte des Schiffes entscheidet: Je mehr Walfangboote und Crewmitglieder wir aufnehmen können, desto besser dann unsere Chancen im Kampf. Ob wir also mit drei, sechs oder gar neun Crewmitgliedern in den Kampf ziehen, entscheidet sich daran. Spannend wir der Kampf allerdings dadurch, dass er auf ein rundenbasiertes Würfelsystem setzt. Für jeden unserer Crewmitglieder erhalten wir einen Würfel mit 6 Seiten, die darüber entscheiden, ob und welche Fähigkeiten wir einsetzen können. Ein bisschen ist „Nantucket“ also auch Glücksspiel, das aber an der Stelle durchaus Spaß macht – denn auch die Gegner vermehren sich und werden immer stärker. Doch auch hier kommen wir erneut zum Thema der Wiederholungen: Der Ablauf der Kämpfe ist nämlich stets derselbe.

Nantucket

Kein Herz für Tiere
Dafür allerdings macht es schon einen gewissen Spaß, in die Zeit von 1830 einzutauchen – vor allem, wenn einem heutige Moralvorstellungen ein wenig auf die Nerven gehen. „Nantucket“ spielt schließlich in einer Zeit lange vor dem Tierschutz, Greenpeace oder militanten Organisationen wie Sea Shepherd. Hier dürfen wir nicht nur, sondern müssen sogar ganz gezielt junge und neugeborene Wale, Delfine, Haie und andere Tiere ermorden. Meerestiere nämlich sind für Captain Ishamel und die anderen Seefahrer lediglich Seeungeheuer, die es unbedingt zu vernichten und auszuweiden gilt – denn mit ihrem Speck lässt sich schließlich das meiste Geld erwirtschaften. Interessanterweise gilt ähnliches allerdings auch für amerikanische Ureinwohner und Piraten. Die werden schließlich auch ausnahmslos getötet. Political Correctness sucht man in diesem Spiel also „erfrischenderweise“ vergeblich – damit möchte man eben ein realistisches Leben der Seefahrer im 19. Jahrhundert abbilden. In diesem Sinne: Gute Jagd!

Fazit:
Das Spiel rund um die Abenteuer von Moby Dick entpuppt sich als innovative Mischung aus 2D-Rollenspiel, Erkundung und Würfelspiel. Das ist nicht nur einzigartig und macht durchaus Spaß, sondern hat auch einen gewissen Anspruch. Leider verspielt „Nantucket“ mit den generischen Quests und den sich ständig wiederholenden Spielelementen viel Potential, da es zeitweilig etwas an Abwechslung mangelt.

Nantucket Wertung


16
Jan

Mannheim: Walker Stalker kommt erstmals nach Deutschland

In den USA und Großbritannien konnte sie sich bereits fest auf dem Convention-Markt etablieren und ist vor allem bei den Fans von “The Walking Dead” eine international bekannte Marke: Die Walker Stalker Convention. Nun soll sie erstmals auch nach Deutschland kommen, wo sie am 17. und 18. März 2018 in der Maimarkthalle Mannheim stattfinden wird. Und da braucht man sich vor dem amerikanischen Original sicherlich nicht zu verstecken, denn das dazugehörige Stargastaufgebot kann sich bereits jetzt sehen lassen. Denn auch hierzulande sollen die “Walking Dead”-Fans schließlich die Möglichkeit erhalten, all ihre Lieblingsstars zu treffen, spannende Bühnenshows mit ihnen zu erleben und reichlich Autogramme einzusacken.

Walker Stalker Germany

Dass dazu auch die beliebtesten Darsteller, wie Frauenschwarm Norman Reedus gehören, versteht sich dabei von selbst. Immerhin ist der Darsteller von “Daryl” nicht gerade ein Stammgast auf deutschen Conventions und könnte damit schnell zu einem Highlight der gesamten Veranstaltung werden. Ähnliches gilt für Jeffrey Dean Morgan, der als “Negan” zu einem der beliebtesten Bösewichte der Serie geworden ist und mit Chandler Riggs ist selbst der junge “Carl” mit von der Partie, der stets an der Seite seines Serienvaters Rick gegen die zahlreichen Untoten von Atlanta kämpfen durfte.

Wem das noch nicht reicht, der kommt mit Michael Cudlitz alias “Abraham”, Ron Perlman aus “Hellboy” oder “Tara”-Darstellerin Alanna Masterson mit großer Wahrscheinlich ebenfalls noch auf seine Kosten. Die restlichen der mittlerweile sage und schreibe 16 bekannten Seriendarsteller hat der Veranstalter unterdessen auf seiner Webseite bekanntgegeben und können dort nachgelesen werden. Ebenso gibt es dort Tickets ab 54 Euro unter walkterstalkercon.de.