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Hardware-Test: Samsung CF390
Train Simulator 2017: Mannheim – Karlsruhe
Fiddler’s Green: Fulminantes Jahres-Abschlusskonzert in Köln
Saber Con: Hoher Besuch in Mönchengladbach
Im Beta-Test: Train Sim World – CSX Heavy Haul
Nachtmahr in Oberhausen: Provokation durch Musik
Saber Con Mönchengladbach: Kino trifft Convention
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Archiv fürDezember, 2016


23
Dez

Train Simulator: Midland Main Line – London-Bedford

Die Midland Main Line nördlich von London gehört zu den Strecken von Groß-Britannien mit dem höchsten Fahrgastaufkommen. Insbesondere der Nah- und Fernverkehr ist hier stark vertreten und kann speziell im Berufsverkehr für einen strammen Fahrplan sorgen. Mit der Class 319 von First Capital Connect werden die Vorstädte und Counties bis nach Bedford verbunden, wo der Weg zunächst an St. Albans und Luton vorbei führt. Auf der überwiegend viergleisigen Strecke liefern sich die langsameren Nahverkehrszüge stets ein Wettrennen mit den schnelleren Fernverkehrszügen und dem Güterverkehr aus den anliegenden Fabriken. Denn auch Kies, Zement und Container sind auf dieser wichtigen Hauptstrecke desöfteren unterwegs und verstopfen zu den Stoßzeiten die Schienen. Da kann sich tatsächlich mal eine Herausforderung ergeben.

Kritik:
Mit dem Streckenabschnitt von London nach Bedford liefert Dovetail Games mittlerweile die vierte Train Simulator-Route mit direkter Anbindung nach London. Hier wartet schließlich der spektakuläre Bahnhof St. Pancras auf uns, den wir vor allem über die Thameslink-Strecke auf den unterirdischen Gleisen betreten. Obwohl nur 88 km kurz und damit sicherlich nicht die gesamte Midland Main Line umfassend, richtet man sich damit speziell an Freunde des Personenverkehrs, denn fünf der insgesamt sieben mitgelieferten Karriereszenarien widmen sich speziell diesem Aufgabengebiet.

Train Simulator: Midland Main Line

Kein neues Rollmaterial
Mitgeliefert werden dabei lediglich zwei verschiedene Lokomotiven. Zunächst die Class 319 der First Capital Connect als Triebfahrzeug, welches wir wahlweise in einer Einzel-, Doppel- oder Dreiertraktion fahren dürfen. Diesen steuern wir in allen fünf Passagierszenarios, können damit flotte Sprints hinlegen und erfreuen uns an der doch eher ruhigen und angenehmen Fahrweise. Vor allem in der Dreiertraktion kann sich das korrekte Anhalten am Bahnhof allerdings tatsächlich als etwas knifflig herausstellen, denn nicht zu weit vorne raus zu fahren und andererseits auch das Hinterteil korrekt zu platzieren, ist nicht immer einfach. Die realistisch eingefügten Stoppschilder für die verschiedenen Zuglängen sorgen hier aber für Abhilfe. Andererseits finden wir allerdings auch eine EWS Class 66 vor, die wir in den beiden Güterszenarien fahren dürfen und die über ein ungewöhnliches Bremsverfahren verfügt. Beide mitgelieferten Fahrzeuge sorgen aber nicht zwangsläufig für Begeisterung, da beide bereits in einem anderen Routen-DLC vorhanden waren. Somit handelt es sich also nicht um gänzlich neues Rollmaterial.

Train Simulator: Midland Main Line

Blick aufs Armaturenbrett
Während die Class 319 dabei nicht unbedingt eine echte Herausforderung darstellt, zumindest was das Fahren dieses Triebfahrzeugs betrifft, gestaltet sich die Steuerung der EWS Class 66 dann schon ein wenig anders. Hier können wir nämlich nicht in mehreren Stufen die Bremse betätigen, sondern müssen die Bremskraft zwingend auf der Anzeige am Armaturenbrett ablesen. Zunächst stellen wir die gewünschte Bremskraft ein und anschließend dürfen wir dann beobachten, wie sich die Nadel auf der Anzeige auf den jeweiligen Wert bewegt. Dadurch haben wir tatsächlich die Möglichkeit, die Bremse recht stufenlos einzustellen und müssen auch etwas vorausschauend denken. Zumal das Bremsverhalten einigermaßen realistisch ist, denn mit schweren Güterwaggons wird der Bremsweg tatsächlich auch mal etwas länger. Kommen dann noch Schnee und gelbe Signale hinzu, muss man mitunter tatsächlich etwas Ausschau nach dem nächsten Signal halten, um noch rechtzeitig bremsen zu können. Soweit recht spannend.

Train Simulator: Midland Main Line

Immer geradeaus
Die eigentliche Gleisanlage bleibt dann allerdings überwiegend viergleisig, wie bereits zuvor erwähnt. So fahren wir hauptsächlich einer Hauptstrecke entlang, die uns nahezu ausschließlich gerade aus führt und bei der jeweils zwei Gleise für eine Richtung vorgesehen sind. Interessant anzusehen sind dann diverse „Überholmanöver“, wenn wir etwa mit einem Expresszug einen langsameren Zug neben uns überholen oder umgekehrt. Dennoch bleibt die Herausforderung oftmals aus, sodass hohe Punktzahlen leicht erzielt werden können. Ein Wechseln auf Nebengleise ist fast nur bei den Güterszenarien erforderlich, oder wenn wir vor oder nach unserer Fahrt auf ein Abstellgleis müssen. Das sorgt allerdings noch nicht für allzu viel Abwechslung auf der Strecke.

Train Simulator: Midland Main Line

Gebäude wie im Original
Dass es sich dennoch um eine hübsch anzusehende und gelungene Strecke handelt, liegt speziell daran, dass man sich äußerst viel Mühe gegeben hat, die Route möglichst originalgetreu nachzubauen. Das fällt vor allem an den jeweiligen Stationen sehr positiv auf. Beispielsweise bei den realistischen Fußgängerüberwegen in Luton oder in St. Albans City. Und auch sonst stimmen insgesamt sehr viele Details, die Vegetation ist dicht und glaubwürdig und selbst in den Fabriken können wir die Container vor dem Gebäude bewundern. Man hat es außerdem geschafft, eine gänzlich fehlerfreie Strecke zu veröffentlichen, denn Bugs oder fehlerhafte Szenarien brauchen wir hier nicht zu befürchten. Hier funktioniert alles tatsächlich perfekt. Insofern steht einem angenehmen Spielvergnügen nichts mehr im Wege, solange das wiederverwertete Rollmaterial und die überwiegend gleich bleibende Strecke nicht weiter stört. Fans des Passagierverkehrs dürfen hier gerne zugreifen. Güterfreunde sollten allerdings bedenken, dass wir auf Rangieraufgaben leider gänzlich verzichten müssen.

Fazit:
Mit einem hohen Detailgrad und absolut fehlerfreien Szenarien liefert die „Midland Main Line“ eine insgesamt hochwertige und sehr hübsche Strecke ab. Das wiederverwertete Rollmaterial bestehend aus nur zwei Fahrzeugen und die über lange Abschnitte durchgehend viergleisige Strecke sorgen aber dafür, dass auch diese Route nicht ganz ohne Nachteile bleibt. Fans des Passagierverkehrs sollten die Route aber in ihrer Sammlung haben.

Train Simulator: Midland Main Line Wertung


21
Dez

Hardware-Test: Samsung CF390

Der neueste Trend unter den Monitoren und Fernsehern geht eindeutig in Richtung Curved Monitor. Besonders Samsung setzt seinen Fokus seit einiger Zeit gezielt auf die Entwicklung eben solcher Bildschirme und möchte nun endlich auch wieder im Gaming Sektor einigermaßen interessant werden. Mit dem FreeSync-Monitor CF390, den wir in der 27“-Ausführung getestet haben, ist der erste Weg dahin längst getan. Allerdings richtet man sich mit maximal 60 Hz sicherlich noch nicht an die Hardcore-Gamer, die gerne auch einmal zur gehobenen Preisklasse greifen. Dafür kommt der CF390 mit seinen knapp 220 Euro allerdings verdammt günstig daher – vor allem für einen Monitor dieser Größe. Ob sich das auf die Qualität auswirkt? Natürlich – aber das ist nicht zwangsläufig ein Problem.

Mit einer Krümmung von 1800R, also einem Biegungsradius von 1800mm schafft es Samsung jedenfalls bereits, die Krümmung auch bei einer solchen Größe sichtbar zu machen. Der versprochene Tiefeneffekt mag zwar noch nicht so extrem ins Auge fallen, aber vor allem bei näherer Betrachtungsweise entlastet dies tatsächlich die Augen. Immerhin haben wir die gesamte Fläche des Screens nun komplett im richtigen Blickwinkel, die Entfernung zu den Ecken stets gleich. Gerade bei Spielen kann das einen angenehmen Vorteil ergeben und angenehmer für die Augen sein. Insgesamt stellt sich das Feature aber wohl eher als Spielerei heraus und weniger als ein tatsächliches Muss. Schaden kann die Curved-Technologie allerdings auch nicht.

Samsung C27F390

Stabil, aber schwer wieder abzubauen
Bis wir in den Genuss kommen, müssen wir den Bildschirm aber zunächst einmal zusammenbauen – logisch. Im Lieferumfang finden wir neben einem Ständer auch einen Fuß, die wir zunächst manuell aneinander schrauben müssen. Mit einer unterhalb des Fußes befestigten Schraube fällt es recht leicht, den Ständer darauf zu befestigen. Der Rest geht per Stecksystem: Einfach die Halterung des Bildschirms oben rein schieben, bis der Standfuß eingerastet ist und fortan steht der Bildschirm tatsächlich stabil. Hier hat man kaum noch eine Chance, den Bildschirm durch einen Stoß zu Fall zu bringen und kann bedenkenlos selbst die härtesten Gaming-Sessions beginnen. Der eigentliche Spaß beginnt allerdings erst, wenn man den Bildschirm wieder auseinandernehmen möchte, um ihn etwa für eine Reklamation erneut zu verpacken oder bei einem Umzug mitzunehmen. Den Fuß anschließend nämlich wieder zu entfernen, artet schnell in einem Kraftakt aus. Wir benötigten gar ein Hilfsmittel, um den Ständer wieder aus seinem Raster zu entfernen. Das sollte normalerweise besser gehen.

Keine modernen Anschlüsse
Auf der Rückseite des Bildschirms finden wir dann alle nötigen Anschlüsse, um den Monitor an unseren Rechner anzuschließen. Hierfür liegen allerdings lediglich HDMI und ein veralteter analoger VGA-Anschluss vor. Bei einem aktuellen PC dürfte die Wahl dabei ziemlich schnell auf den digitalen HDMI-Anschluss fallen. Das beiliegende, allerdings etwas kurz geratene HDMI-Kabel sorgt dann auch dafür, dass wir relativ schnell loslegen können. Zumindest, wenn unsere Grafikkarte nicht dummerweise über einen miniHDMI-Port verfügt, denn ein passender Adapter liegt nicht bei. Auch einen VGA-Kabel suchen wir vergebens. Schade ist obendrein, dass man auf den neuen und aktuellen Standard DisplayPort gänzlich verzichtet hat. Stattdessen finden wir einen Kopfhöreranschluss auf der Rückseite des Monitors. Haben wir im Treiber den HDMI-Anschluss für die Soundausgabe ausgewählt, können wir diesen über den 3,5mm Klinke Kopfhöreranschluss wiedergeben. Lautsprecher allerdings gibt es nicht. Gerade deswegen hätten wir uns gewünscht, wenn Samsung stattdessen einen DisplayPort verbaut hätte, der die Ansprüche der meisten Nutzer vermutlich eher erfüllt hätte.

Samsung C27F390

Starke Leuchtkraft
Erst einmal aufgebaut und angeschlossen, bleibt die restliche Bedienung recht selbsterklärend. Auf der Rückseite finden wir einen Analogstick, mit dem wir uns sehr modern durch die hübschen Menüs navigieren können und dabei schnell jede Funktion finden, die wir suchen. Das ist allerdings auch nötig, denn beim erstmaligen Einschalten ist doch vor allem die Helligkeit deutlich zu stark eingestellt. Bei einer Nutzung in einem durchschnittlich ausgeleuchteten Raum empfehlen wir Werte zwischen 30 und 50 Prozent. In unserem Test hat sich die goldene Mitte dann als optimal herausgestellt, die vor allem in Spielen und Filmen dann immer noch die nötige Helligkeit und einen guten Kontrast ermöglicht. Office-User, die überwiegend einen weißen Hintergrund vor sich haben, könnten das allerdings dauerhaft als unangenehm empfinden und bei Bedarf noch etwas runterschalten.

Farbbrillanz zum niedrigen Preis
Richtig begeistert sind wir direkt danach von der erstaunlich guten Bildqualität, die wir für diesen geringen Preis geboten bekommen. Vor allem die Farbintensität kann sich sehr gut sehen lassen, was uns natürlich vor allem in Spielen sehr erfreut. Aber auch die Bildbearbeitung stellt sich als überraschend einfach heraus. Hier stört sogar die Krümmung des Bildschirms in keinster Weise, obwohl Befürchtungen bei vielen Fotografen und Grafikern verständlicherweise vorhanden sind. Insgesamt stellt sich die Quantum Dot-Technologie von Samsung als sehr positiv heraus, um auch mit niedrigem Budget wirklich tolle Farben auf den Screen zu zaubern. Für den klassischen Multimedia-Nutzer können wir den Monitor also an dieser Stelle schon voll und ganz empfehlen. Für Spieler soll diese Tatsache aber natürlich noch nicht ausreichen und hier kommen dann auch gleich die Schwächen des CF390 zum Vorschein.

Samsung C27F390

Reaktionen mit Ghosting
Erfreulich für Spieler ist allerdings zunächst einmal, dass der Samsung CF390 über drei verschiedene Einstellungen für die Reaktionszeit verfügt. Neben „normal“, bietet sich auch noch die Einstellung „schnell“ und „schneller“ an. Tatsächlich hat sich die Nutzung der schnellsten Einstellung bei unserem Test allerdings nicht als empfehlenswert erwiesen, denn der Bildschirm erzeugt in diesem Fall teilweise sehr starkes Ghosting, das in Spielen als störend empfunden werden kann. Insbesondere bei starken Kontrasten – etwa, wenn dunkle Gebäude auf weißem Hintergrund stehen – wird dies stark sichtbar. Möchte man etwa in „Far Cry 4“ durch die schneeweiße Himalaya-Region wandern, ist man schnell dazu geneigt, die Reaktionszeit etwas zu senken. Und das, obwohl sich der geringere Lag als spürbar positiv erweist. Das Ghosting allerdings dürfte für die meisten Anwender unangenehmer sein. Schon allein deswegen könnte für Spieler die Überlegung da sein, gleich zu einem richtigen Gaming-Monitor mit schnellerer Reaktionszeit zu greifen.

Clouding in den Ecken
Als ebenso störend haben wir in dunklen Szenen übrigens das entstehende Clouding empfinden. Das heißt, dass in den vier Ecken des Bildschirms die Hintergrundbeleuchtung etwas durchscheint und sich leichte weiße Lichthöfe bilden. Das kann insbesondere bei sehr dunklen Szenen – etwa in Shootern oder Horrorfilmen – schnell zum Problem werden, ist allerdings auch sehr winkelabhängig. Schauen wir von der Seite auf den Bildschirm, wird dieser Effekt deutlich stärker sichtbar, als bei einer frontalen Ansicht. Damit eignet sich der CF390 allerdings auch nur bedingt, um darauf mit mehreren Personen etwa einen Film anzusehen. In helleren Szenen ist das Clouding allerdings gar nicht sichtbar und die Bildqualität macht insgesamt einen sehr guten Eindruck. Vor allem auch deshalb, weil sich der intensive Schwarzwert sehr gut sehen lassen kann. Innerhalb der niedrigeren Preisklasse können wir den CF390 also durchaus empfehlen. Die anspruchsvollsten Käufer könnten allerdings enttäuscht werden.

Fazit:
Ein niedrigpreisiger und großer Multimedia-Monitor, der mit seiner exzellenten Farbwiedergabe und seiner insgesamt guten Bildqualität vor allem ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis liefert. Gamer sollten sich vom FreeSync-Feature allerdings nicht täuschen lassen und insbesondere wegen des teils starken Ghostings dem Samsung FG70 den Vorzug geben.


21
Dez

Train Simulator 2017: Mannheim – Karlsruhe

Im Norden von Baden-Württemberg liegt einer der vielleicht wichtigsten Eisenbahnknoten des gesamten Südwestens. Immerhin dient dessen Hauptbahnhof als direkter Anschlusspunkt für die Fernverkehrslinien von Nordrhein-Westfalen über Frankfurt nach Basel und München. Ein Großteil des gesamten Landes wird über diesen mächtigen Umstiegsbahnhof angeschlossen und ein enormes Fahrgastaufkommen steigt regelmäßig zwischen den Fernverkehrszügen um. Und während die Rheintalbahn die kleineren Orte über Hockenheim und Schwetzigen anbindet, findet sich im südlichen Teil unterhalb des Hauptbahnhofes von Mannheim ebenso ein riesiger Umschlagplatz. Tausende von Containern, die über den Mannheimer Hafen eintreffen, werden hier verteilt, um anschließend in der Nacht ihren Weg nach Karlsruhe anzutreten. Damit wird die gesamte Route schnell zu einem hoch ausgelasteten Verkehrsknoten, der erst vor kurzem mit neuen Hochgeschwindigkeitsstrecken erweitert wurde. Nun dürfen sich auch virtuelle Fahrer an dieser spannenden Strecke versuchen.

Kritik:
Bereits beim Betreten des Zuges im Mannheimer Hbf zeigt sich, dass die Spieler kein großes Problem haben dürften, den überwältigenden Bahnhof wiederzuerkennen. Die komplexen Gleisanlagen sind nahezu originalgetreu angelegt und sogar die Oberleitungen entsprechen einigermaßen dem Original. Aber vor allem die legendäre gelbe Brücke mit ihren Straßenbahnen sorgt für den ersten markanten Wiedererkennungspunkt auf dieser Route. Die Macher haben sich alle Mühe gegeben, diese möglichst realistisch einzubauen. Schade ist an der Stelle, dass wir lediglich nach Karlsruhe fahren, denn vor allem die Einfahrt von Zügen aus Frankfurt ist entlang des Hafens mit Blick auf den Fluss doch sehr spannend. Dennoch sorgt auch die Strecke nach Karlsruhe für interessante Momente.

Train Simulator: Mannheim - Karlsruhe

Doppelte Strecke
Eigentlich hat man bei „Mannheim – Karlsruhe“ ja gleich zwei Strecken eingebaut. Da wäre einerseits die Regionalbahnstrecke der Rheinbahn, die exakt dem originalen Streckenverlauf folgt. Der Weg führt dabei neben Hockenheim und Schwetzingen auch über den erstaunlich großen Bahnhof in Graben-Neudorf. Gleich daneben findet sich dann die Hochgeschwindigkeitsroute für den Fernverkehr, auf der neben dem Intercity Express auch die etwas langsameren IC-Züge verkehren. In der Nacht dann wird die Strecke – zumindest laut dieses Routen-Addons – für den Güterverkehr freigegeben, an den wir uns in den Szenarien ebenfalls wagen können. Besonders gelungen sind entlang der Strecke dann vor allem das Industriegebiet am Mannheimer Hafen mitsamt seiner zahlreichen Rohre, die interessante Einfahrt nach Karlsruhe, als auch ein paar der größeren Zwischenstationen. Ebenso ein langer Tunnel, durch den wir uns mit dem Fernverkehr begeben dürfen.

Train Simulator: Mannheim - Karlsruhe

Umfangreiches Rollmaterial
Interessant ist wohl die Tatsache, dass dem Routen-Addon gleich vier verschiedene Lokomotiven beiliegen, was für einen solchen DLC wirklich ungewöhnlich ist. Primär begeben wir uns dabei dann in die Baureihe 189, die wir speziell im Güterverkehr entlang des Rangierbahnhofes und Umschlagplatzes steuern dürfen. Zusätzlich geht es dann mit der klassischen Baureihe 425, die wir mit ihren Triebwagen wohl im gesamten Land desöfteren bewundern dürfen, auf die Regionalbahnstrecke, ehe wir uns dann an ein paar kurze Sprints mit dem ICE 3M wagen dürfen, der ebenfalls zwischen Mannheim und Karlsruhe auf der Fernverkehrsstrecke verkehrt. Ebenfalls vorhanden ist eine Rangierlok der Baureihe 294, die wir innerhalb der Szenarien vor allem im KI-Verkehr entgegen kommen sehen und die damit den optischen Reiz der Strecke erweitert. Im Modus der „freien Fahrt“ dürfen wir aber auch an das Steuer dieser Lokomotive. Und wem das noch nicht reicht, darf auch gleich zum Twin Pack mit der Baureihe 145 greifen, die dann ebenfalls nochmal drei verschiedene Routen für die Mannheim – Karlsruhe-Strecke mitliefert.

Train Simulator: Mannheim - Karlsruhe

Triebwagen ohne Details
Schade ist derweil allerdings, dass es sich bei all dem Rollmaterial leicht nicht um die besten Lokomotiven handelt, die es mittlerweile für den Train Simulator gibt. Das liegt dann vor allem an den mangelnden Details in der Führerstandansicht, wo eben doch viele Funktionen fehlen. Das Armaturenbrett wirkt oft etwas detaillos, die Bildschirme sind nicht animiert und auch sonst lässt sich bis auf die Standardfunktionen nicht viel bedienen. In der Außenansicht sieht das dann ähnlich aus: Bei der Baureihe 425 fehlt etwa die typischen Logos des Verkehrsverbundes an den Seiten und auch bei der Fahrgastansicht stellen wir doch schnell fest, dass typische Aufkleber an den Decken und Wänden nicht durch Texturen umgesetzt werden. Dabei wissen wir doch alle, dass sich über den Türen ein Plakat mit den Linien und Strecken des jeweiligen Verbundes befindet.

Train Simulator: Mannheim - Karlsruhe

Fahren nach realem Fahrplan
Etwas realistischer wird es dann allerdings bei der Umsetzung der jeweiligen Karriereszenarien. So hält man sich doch ziemlich genau an den exakten Streckenverlauf und setzt auch die Linien korrekt um. In den Szenarien der Baureihe 425 dürfen wir etwa die Linie RB2 zwischen Mannheim und Karlsruhe fahren, die hier auch mitsamt der Liniennummer der realen Fahrt entspricht. Selbstverständlich finden wir selbige Beschriftung dann auch auf der Matrixanzeige des Zuges selbst vor. Schade ist dann, dass man jenes nicht unbedingt von den IC-Fahrten der Baureihe 145 sagen kann, wenn etwa auf den IC-Waggons solch unsinnige Angaben wie „IC RE3“ zu finden sind, die in der Realität so kaum vorkommen. Allerdings muss man an dieser Stelle eben noch einmal betonen, dass die Szenarien dieser Baureihe nicht zum Standardumfang des Routen-Addons gehören.

Train Simulator: Mannheim - Karlsruhe

Grüne Welle
Apropos Szenarien: Leider muss man ebenso feststellen, dass sich die Karriereszenarien nicht unbedingt an erfahrene Spieler richten, sondern doch eher für Einsteiger von Interesse sein könnten. Eine echte Herausforderung suchen wir schließlich vergebens. In den meisten Fällen fahren wir nämlich lediglich eine vorgegebene Strecke von A nach B ab und halten dabei an den jeweils angegebenen Stationen. Dummerweise kommt es dabei auch selten zu unvorhergesehenen Ereignissen, sodass wir doch meist nur der grünen Welle nach Fahrplan entlang fahren – eine hohe Punktzahl sollte dabei sehr einfach erreicht werden können. Beim ICE 3M wird es dann gar noch einfacher: In jeweils zwei etwa 25-minütigen Szenarien fahren wir lediglich ohne Zwischenhalt von Mannheim nach Karlsruhe oder umgekehrt und müssen nicht einmal an einem Signal halten. Richtig spannend ist das nun nicht. Da sind wir schon froh, dass wir in einem der Güterszenarien einmal überlegen müssen, welche Weichen wir zu stellen haben und hin und wieder gar Waggons ankuppeln dürfen. Eine echte Herausforderung ist aber selbst das nicht.

Train Simulator: Mannheim - Karlsruhe

Erweiterungsmöglichkeiten
Man muss abschließend wohl feststellen, dass die Strecke „Mannheim – Karlsruhe“ hauptsächlich wegen der verschiedenen Erweiterungsmöglichkeiten vor allem für Spieler mit Interesse am Güterverkehr interessant wird. So besteht bereits jetzt die Möglichkeit, mit der Baureihe 261 eine Lok namens „Voith Gravita“ zusätzlich zu erwerben, die zu den neuesten Rangierlokomotiven der Deutschen Bahn gehört. Und mit zwei weiteren Lokomotiven des privaten Leasingunternehmens MRCE gibt es noch weiteres Rollmaterial mit passenden Güterszenarien für diese Strecke. Die bereits vorhandenen und durchaus abwechslungsreichen Güterwaggons dürften dann auch die Möglichkeit bieten, interessante Zugkombinationen zusammenzustellen, die dem realen Bahnverkehr auf der Strecke einigermaßen entsprechen.

Fazit:
Mit umfangreichem, aber nicht ganz so detailliertem Rollmaterial und eher einfachen Karriereszenarien richtet sich die „Mannheim – Karlsruhe“-Strecke vor allem an Einsteiger, die sich zunächst gutes Basismaterial zusammenkaufen möchten. Erfahrenere Spieler kommen für die nötige Herausforderung allerdings nicht drumherum, weitere Lokomotiven käuflich zu erwerben. Insgesamt richtet sich die Strecke zudem primär an Güterzugfans, da die interessantesten Szenarien dieses Aufgabengebiet umfassen.

Train Simulator: Mannheim - Karlsruhe Wertung


18
Dez

Fiddler’s Green: Fulminantes Jahres-Abschlusskonzert in Köln

Ob Fans aus dem Mittelaltergenre oder der schwarzen Szene: Fiddler’s Green begeistern mit ihrem außergewöhnlichen Speedfolk mittlerweile zahlreiche Fans. Sie klingen ein bisschen wie klassischer Irish Folk und doch treten sie bei ihrem Sound ordentlich aufs Gas. Meistens ein bisschen schneller klingen die Songs, die mit einer echten Vielfalt an Instrumenten dargeboten werden. Gleich zwei Arten von Schlagzeugen lassen sich zwischenzeitlich auf der Bühne vorfinden, der Geiger spielt gleichzeitig auch Kontrabass und selbst der Gitarrist darf sich für einen Song an das Piano wagen. Da merkt man recht schnell: Die Jungs haben wirklich was drauf und fahren bei ihren richtigen Tour-Konzerten nochmal eine ganz andere Hausnummer auf, als wir es von den Festivals, wie etwa dem Mittelalterlich Phantasie Spectaculum gewohnt sind.

Fiddler's Green Köln

Kurz nachdem ihr neuestes Album “Devil’s Dozen”, welches auch namensgebend für die Tour war erschienen ist, lassen es sich die sechs Bandmember auch nicht nehmen, eine gute Mischung aus neueren und älteren Songs zu spielen. Vor allem letzteres soll sich in der Live Music Hall in Köln besonders auszahlen: Hier sind wirklich Fans anwesend, die seit vielen Jahren die musikalische Entwicklung von Fiddler’s Green mitverfolgen und wirklich jeden ihrer Songs bestens mitsingen können. Vor allem, wenn sie “Old Dun Cow” anstimmen und die Band regelrecht geflasht wird, wenn das Publikum ihr geliebtes “McIntyre” mitsingen. Oder auch bei ihrem Kultsong “The Night Pat Murphy Died”, der auf einem guten Fiddler’s Green Konzert ebenso wenig fehlen darf.

Fiddler's Green Köln

Doch wenn die Band ein Tour-Konzert extra für ihre Fans gibt, dann gehört natürlich auch die ein oder andere Ballade tatsächlich dazu. Und das kommt besonders gut an, wenn etwa Geiger Tobias sich an ein Geigensolo wagt und erst einige Minuten später von den kraftvollen Trommeln des Schlagzeugers unterstützt wird. Langsam im Laufe des Konzerts steigert die Band dann kontinuierlich das Tempo, bis die Menge endgültig zu feiern beginnt. Dass es am Ende in der Zugabe nicht nur einen Solosong von Gitarrist Patrick gibt, sondern auch die T-Shirts nicht lange am Körper bleiben und der legendäre Moshpit in der Mitte der Tanzfläche ebenso wenig fehlen darf, macht deutlich, warum ein Fiddler’s Green Konzert so besonders ist – und wieso man auch mit der etwas schnelleren Variante des Irish Folk so ausgelassen feiern kann. Damit liefert die Band ein Jahres-Abschlusskonzert ab, mit dem sie zahlreiche Festivalauftritte gar noch deutlich überboten haben und die Fans waren am Ende schlichtweg begeistert, obwohl der Auftritt mit etwa 100 Minuten gar nicht einmal so lange dauerte. Aber mit der perfekten Akustik gibt es eben am Ende nichts zu bemängeln.


18
Dez

Saber Con: Hoher Besuch in Mönchengladbach

Laserschwerter, blaue Tentakeln und Kopfgeldjäger in dicken Rüstungen: Das war der Anblick, den wir an diesem Wochenende in Mönchengladbach zu sehen bekamen, als die Saber Con in die zweite Runde ging. Denn der Name kommt nicht von ungefähr: Hier ging es – neben Game of Thrones – vor allem auch um Star Wars. Und auch wenn die Anzahl der Besucher und Cosplayer noch etwas überschaubar war, haben sich trotzdem diverse Kostümgruppen mit ihren Twi’leks und Jedis ins Haus Zoar begeben, um die Fans des Franchises zu begeistern, bevor sie am Nachmittag oder Abend auch den neuesten Streifen “Rogue One” im hauseigenen Kino bewundern konnten.

Saber Con Mönchengladbach

Ein bisschen “chillig” ging es in der für Conventions etwas ungewöhnlichen Location gleich in zweierlei Hinsicht zu. Die Bühne zwischen dem Eingang zum Kinosaal und der Popcorntheke aufgestellt, lud mit den bequemen Stoffsofas zum Verweilen ein und die passenden Nachos waren auch nicht allzu weit. Auf der anderen Seite ließ das Bühnenprogramm allerdings auch genügend Zeit, um zwischen dem Programm ein wenig in der Gegend zu stöbern oder auf dem anliegenden Weihnachtsmarkt die ein oder andere Bratwurst zu verdrücken. Ein bisschen mehr hätte man das Programm natürlich füllen können, um die Lücken mit interessanten Vorträgen zu schließen, aber spätestens bei den Panel-Highlights mit Ian Beattie, Ian Hanmore, Paul Blake, Chris Parson und Alan Harris war dann auch die Wartezeit schnell vergessen. Denn: Absagen der Stars gab es bei diesem Event keine. Und das ist selbst bei langjährig bestehenden Events keine Selbstverständlichkeit.

Saber Con Mönchengladbach

Der kleine Rahmen der Veranstaltung hatte dann auch gleich seine Vorteile, denn mit fünf Schauspielern aus “Star Wars” und “Game of Thrones” hatte man den perfekten familiären Rahmen gefunden. Autogramme und Photoshoots konnten die Besucher ohne große Wartezeiten ergattern und dazwischen reichte die Zeit noch locker aus, um das ein oder andere Selfie am Autogrammtisch zu schießen. Apropos locker: Das Schießen von Selfies mit Stargästen zu erlauben, ist auch auf anderen Conventions alles andere als üblich. Und nachdem sich die Stars dann auch schnell sichtbar wohlfühlten, stand einem Gruppenfoto mit den Cosplayern oder einem Gang über den Weihnachtsmarkt ebenfalls nichts mehr im Wege. Und auch wenn man zwischen den Programmpunkten manchmal vielleicht nicht wusste, wie man seine Zeit vertreiben sollte, da auch der Händlerbereich überschaubar blieb, so war das besondere Erlebnis mit den Stars doch für viele Fans den Besuch wert.


09
Dez

Im Beta-Test: Train Sim World – CSX Heavy Haul

Die amerikanische und kanadische Eisenbahn ist vor allem für ihre aufwändigen und schweren Gütertransporte bekannt, statt für klassische Passagierfahrten im Regionalverkehr. Als Rangier-Lokführer des amerikanischen Unternehmens CSX Transportation kümmern wir uns entlang diverser Güterbahnhöfe um die im typischen blau-gelb gehaltenen schweren Güterlokomotiven und müssen unter anderem Kohlewaggons an ihren jeweiligen Zustellungsort bringen. Denn während wir einerseits in komplexen Rangieraufgaben die passenden Züge für ihre Fahrt bereitstellen, wollen einige Züge auch entlang des Sand Patch Grades an ihr Ziel gebracht werden. Nicht immer eine leichte Aufgabe, wenn man plötzlich doch alles selbst machen muss…

Kritik:
Bereits vor Jahren hat Dovetail Games für ihren Train Simulator eine gänzlich neue Version mit neuer Grafikengine angekündigt, die nicht mehr unter den Limitierungen der alten 32-Bit-Engine zu leiden hat. Mittlerweile ist es soweit und die erste spielbare Version des Nachfolgers unter dem Titel „Train Sim World“ befindet sich in der offenen Beta. Käufer der „Train Simulator 2017 – Pioneers Edition“ erhalten seit gestern automatisch Zugang zu der neuen Beta. Und da hat sich einiges geändert, nicht nur grafisch.

Train Sim World

Demonstration der Zukunft
Generell kommt die Beta natürlich zunächst mit einem recht kleinen Umfang daher, möchte man hier schließlich die Zukunft des Train Simulators demonstrieren und den Spielern zeigen, in welche Richtung es demnächst gehen wird. Der offizielle Release der „CSX Heavy Hault“ ist bereits für den Februar geplant und bietet nach aktuellem Stand lediglich eine Lokomotive, eine Route und zwei Szenarien. Darin enthalten sowohl eine einfache Güterfahrt, als auch eine etwas komplexere Rangieraufgabe an einem Umschlagbahnhof. Zusätzlich finden wir natürlich drei Tutorials und auch die Funktion der freien Fahrt mit jeweils zwei Abschnitten – nordwärts und südwärts – ist enthalten. Dazu aber später mehr.

Train Sim World

Lokführer muss selbst Hand anlegen
Zu den neuen Features gehört aber vor allem auch, dass der Spieler nun erstmals selbst Hand anlegen muss und der Arbeitsalltag eines Lokführers realistisch simuliert wird. Das ist zugleich auch der eigentlich spannende Teil der Beta, denn wir sitzen hier nicht zu Beginn einfach in einem Zug und müssen nur noch los fahren. Wie in der Realität können wir uns jetzt frei in der Ego-Perspektive bewegen und warten zunächst beispielsweise auf einen einfahrenden Zug, den wir übernehmen. Wir müssen diesen anschließend selbst betreten und die Vorbereitungen treffen. Das bedeutet allerdings auch, dass nun erstmals Szenarien möglich sind, in denen wir die Lokomotive gänzlich wechseln und beispielsweise mehrere Loks rangieren müssen. Gerade Güter- und Rangieraufgaben können damit um einiges spannender werden und den Szenarienbauern werden sich neue Möglichkeiten eröffnen.

Train Sim World

Spannend ist dabei allerdings, dass wir tatsächlich – wie ein echter Lokführer – auch einmal aussteigen müssen. So besteht erstmals die Möglichkeit, die Lokomotive und Waggons auch komplett manuell an- und abzukoppeln. Dazu gehören auch physische Verbindungen der elektrischen Leitungen, wie wir sie von echten Zügen kennen. Dafür muss sich der Lokführer allerdings auch mal bewegen. Selbiges gilt für Weichen, die wir manuell umstellen müssen. Hier wird nicht mehr einfach nur kurz geklickt, sondern wir müssen tatsächlich aussteigen und zur Weiche hinlaufen. Interessant: Bereits in der Beta-Version waren auch Drehscheiben manuell bedienbar. Nun bleibt natürlich die Frage, wie man dies in Passagierszenarien einbaut. Zufallsereignisse wie blockierte Türen oder randalierende Fahrgäste wären grundsätzlich umsetzbar, ebenso Fahrerwechsel an einem Bahnhof. Insofern sieht „Train Sim World“ schon sehr vielversprechend aus.

Train Sim World

Schnee und schlechte Sicht
Zeitlich wohl mehr als passend führt man übrigens auch neue Wettereffekte ein, die sich tatsächlich sehen lassen können. Wenn wir einmal richtig in weihnachtliche Stimmung kommen möchten, bietet es sich nämlich an, in der freien Fahrt doch auch mal den Schneesturm auszuprobieren. Und dieses Mal wird kein Repaint des Zuges mehr benötigt, um den Schnee auch auf der Lokomotive und den Waggons darzustellen. Nun fällt der Schnee endlich physisch auf das Rollmaterial und bildet einen ansehnliche Schneeschicht. Die ansonsten in der Luft herabfallenden Schneeflocken sorgen dann auch für realistische Sichtverhältnisse, die ein Fahren tatsächlich erschweren. Und auch Nebel wird nun endlich zu einer richtigen Brühe, bei der Sichtfahrten nur schwer möglich sind. Auch hier darf sich der Spieler auf gelungene Neuigkeiten freuen.

Train Sim World

Fehlende Features
Apropos Sichtfahrten: Einige altbekannte Features fehlen in „Train Sim World“ aber bisher leider noch. So müssen wir noch auf eine Distanzanzeige verzichten, die uns die Entfernungen von Signalen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Steigungen anzeigt. In der aktuellen Beta-Version ist die Fahrt auf Sicht noch die einzige Option, die sich uns bietet. Auch einen Fahrplan mit zeitlicher Begrenzung suchen wir bisher vergeblich. Wir sind aber zuversichtlich, dass dieser bis zum offziellen Release noch den Weg in das Spiel finden wird. Man könnte insofern die Beta eher als eine Technik-Demonstration für die Zukunft des Train Simulators betrachten, denn als ein bereits fertiggestelltes Spiel. In jedem Fall bietet sich allerdings bereits ein interessanter und positiver Einblick. Daher haben wir uns auch dazu entschlossen, in dieser Preview ausschließlich echte Ingame-Screenshots zu verwenden, die bei maximalen Einstellungen und Full HD entstanden sind.

Train Sim World

Performance braucht Verbesserungen
Besonderes Augenmerk liegt bei den Spielern aber vermutlich auf der Grafik. Die neue Unreal Engine sorgt zunächst einmal dafür, dass ständige Nachladeruckler auf Grund von Engine-Limitierungen nun endlich ein Ende haben. Die typischen Framedrops trotz starker Hardware, die wir aus Train Simulator 2017 noch gewohnt sind, tauchen nicht mehr auf. Und dennoch ist die bisherige Performance noch enttäuschend, da die Framerate auch auf schnellen Rechnern nicht gerade hoch ist. In unserem Test erreichten wir gerade einmal 20 – 30 Frames pro Sekunde – auf einer GTX 970. Und auch andere Spieler mit noch schnelleren Grafikkarten berichten von enttäuschender Performance. Hier hoffen wir auf deutliche Verbesserung bis zum Release. In einer Beta darf das noch passieren, beim Release im Februar nicht mehr.

Train Sim World

Davon abgesehen schauen aber vor allem die Zugmodelle deutlich besser und auch plastischer aus. Insgesamt finden wir deutlich mehr Details und können bereits an der CSX-Lokomotive alles bedienen, was sie anbietet. Sogar Türen und Sonnenschutzblende lassen sich bewegen. Das ist schon weit mehr, als wir es von den meisten TS2017-Lokomotiven bisher gewohnt waren. Etwas enttäuscht sind wir aber auch hier bei der Umgebungsgrafik. Vor allem Gebäude und Landschaften haben sicherlich noch etwas Luft nach oben, auch wenn sie schon besser als beim Train Simulator 2017 aussehen. Dennoch ist die hier zu sehende Grafik selbst auf maximalen Einstellungen noch nicht zeitgemäß und frisst gerade angesichts dieser Optik deutlich zu viel Leistung.

Train Sim World

Fazit:
Die neue Beta der „Train Sim World“ bietet einen spannenden Einblick in die Zukunft des Train Simulators und zeigt einige gelungene neue Features, die das Potential haben, dieses Spiel zu einem der besten Simulatoren der vergangenen Jahre zu machen. Dennoch benötigt die Simulation noch dringende Performance-Verbesserungen, da sie aktuell wohl für viele Spieler kaum flüssig spielbar sein dürfte.


07
Dez

Nachtmahr in Oberhausen: Provokation durch Musik

Nein, “Nachtmahr” ist nicht nur der Titel eines Mysterydramas, das in diesem Sommer in den deutschen Kinos startete. Es ist auch der Name eines Musikprojektes aus Österreich, das mit eher unkonventionellen Methoden für Aufsehen sorgt. Band-Leader Thomas Rainer sorgt nämlich nicht nur für harte Industrial-Beats auf der Bühne, sondern provoziert dabei auch mit einem eher gewagten Bühnenauftritt. “Kunst ist Krieg” lautet schließlich das Motto und da darf natürlich gerne auch einmal mit nationalsozialistischer Symbolik geschockt werden. Im Genre nicht unüblich, Samples aus dieser Zeit in die Songs einzubauen, geht “Nachtmahr” allerdings ein bisschen weiter und stellt sich mit fiktiven Uniformen auf die Bühne, welche an die damalige SS erinnern – ein passendes Armband mit dem Logo der Band selbstverständlich inklusive.

Natürlich müssen Besucher allerdings kein echtes rechtes Gedankengut befürchten. Bei “Nachtmahr” ist eben alles nur Kunst und bewusste Provokation, politisch fragwürdige Ansichten vertritt Sänger Thomas Rainer nach eigenen Angaben nicht und auch das Publikum gehört keineswegs der rechten Szene an. Das ist aber auch kaum verwunderlich, denn auch die Songs geben für gewöhnlich wenig Anlass, eine solche Schlussfolgerung aufzustellen, auch wenn diese gelegentlich immerhin einen provokativen Interpretationsspielraum offen lassen. Damit reiht man sich dann allerdings eher in eine künstlerische Stilrichtung ein, wie wir sie auch schon von der Band “Laibach” kennen – nur eben mit einem musikalisch gänzlich anderen Härtegrad.

Nachtmahr

Das macht die Auftritte der Band aber auch nicht gerade zu einem Ereignis für zarte Gemüter. Schon ganz davon abgesehen, dass man mit dem musikalischen Stil ohnehin eher eine Nische in der schwarzen Szene anspricht, die seit Jahren ausgiebig in den Gothic Discotheken zu Thomas Rainers Musik tanzt und definitiv auf die deutlich härtere Gangart steht. Nun geht “Nachtmahr” nach Jahren endlich auf die langersehnte und überfällige Deutschland-Tournee, auf die Fans schon lange warteten. Die nach dem aktuellen Album unter dem Titel “Unbeugsam” angekündigte Tour macht dabei natürlich auch Halt in der Ruhrpott-Metropoloe Oberhausen. Dort dürfen sich Fans im Kulttempel auf einen unvergesslichen Abend freuen. Und wie das in dem Genre so üblich ist, gibt es die Industrial-Orgie auch schon für einen geringen Eintrittspreis von 20,50 Euro. Einlass ist am 18. Februar 2017 um 20 Uhr.


07
Dez

Saber Con Mönchengladbach: Kino trifft Convention

Eigentlich ist die Großstadt am Niederrhein eher nicht dafür bekannt, besonders spektakuläre Veranstaltungen zu bieten. Seit Jahren beschweren sich Bewohner darüber, dass Mönchengladbach trotz einer Einwohnerzahl von 260.000 eher Provinzcharakter hat und einfach nichts los wäre. In letzter Zeit scheint sich das allerdings an einigen Punkten doch endlich zu ändern. So auch im Haus Zoar mitten in der Altstadt, wo ein Kino mit Dolby Atmos und Tagungsräumen umfunktioniert wird, um interessante Hollywood-Stars aus den “Star Wars”-Filmen nach Mönchengladbach zu holen – und das passenderweise genau zum Start des neuen Kinofilms “Star Wars: Rogue One”, der nur wenige Tage zuvor in den deutschen Kinos startet und am Abend auch im selben Gebäude vorgeführt wird.

Für die Fans heißt das: Am 17. und 18. Dezember können sie vor dem Genuss ihres langersehnten neuen Lieblingsstreifens einen spannenden Tag mit Paul Blake, Chris Parson und Alan Harris verbringen, die allesamt für ihre Rolle in diversen “Star Wars”-Filmen bekannt sind. Mit etwas Glück könnten diese Stars vielleicht sogar am Abend bei der Kinovorführung im selben Gebäude mit dabei sein. Und wann hat man schon einmal die Gelegenheit, den neuesten “Star Wars-“Streifen gemeinsam mit den Stars anzusehen?

Saber Con Mönchengladbach

Das allerdings soll längst noch nicht alles sein, denn mit Ian Beattie und Ian Hanmore aus “Game of Thrones” gibt es auch namhaften Besuch aus anderen Serien-Universen und somit zugleich die beiden Headliner der kleinen Convention. Das Besondere dabei: Mit 1500 Besuchern im vergangenen Jahr darf man ein angenehmes Besucheraufkommen erwarten, das nicht im stressigen Getümmel endet, jedoch auch keine gähnende Leere befürchten lässt. Bekanntlich sind aber vor allem Events in diesem kleinen Rahmen für ihren sehr familiären Charakter bekannt und sorgen dafür, dass man den Stars ein wenig näher kommen kann, als auf den großen Massenveranstaltungen. Allzu viel Security muss man hier also nicht befürchten.

Natürlich werden alle fünf Stars dabei auch in Panels Rede und Antwort stehen, kostenpflichtige (aber für die Branche recht günstige) Autogramme geben und für ebenso günstige Photoshoots zur Verfügung stehen, damit jeder Besucher auf Wunsch sein ganz persönliches Andenken mit nach Hause nehmen kann. Workshops, einige interessante Händler und hoffentlich viele Cosplayer runden das Gesamterlebnis ab und im Anschluss lädt das Weihnachtsdorf direkt vor der Tür zum Verweilen ein. Los geht es am 17. Dezember 2016 im Haus Zoar auf dem Kapuzinerplatz (Haltestelle Alter Markt) in Mönchengladbach. Tickets ab 10 Euro können unter haus-zoar.com erworben werden und sind auch an der Tageskasse erhältlich. Eintritt für die Mönchengladbacher Filmfigurenausstellung ist dabei sogar inklusive. Weitere Infos zur Saber Con findet ihr unter sabercon.de.


06
Dez

German Comic Con: 45000 Fans treffen auf David Hasselhoff

In der Dortmunder Westfalenhalle stand am vergangenen Wochenende das große Spektakel an: Niemand geringeres als Schauspiel-Legende David Hasselhoff kam auf die German Comic Con, um nach langer Zeit endlich wieder seinen deutschen Fans zu begegnen. Und mittlerweile ist es offiziell: Ganze 45000 Besucher sollen die Großveranstaltung besucht haben. Wenig erstaunlich angesichts der Tatsache, dass auch Baywatch-Star Pamela Anderson gleich mit von der Partie war und sich in den Autogrammstunden und Photoshoots ihren Fans stellte. Einem allerdings wollte sie sich an diesem Wochenende nicht wirklich stellen: Ihrem ehemaligen Kollegen David Hasselhoff. Ganz zum Missfallen der Fans.

Schock für David Hasselhoff und Pamela Anderson
Nachdem es so manchen Besucher wohl schon vorab gewundert haben dürfte, dass Pamela Anderson keinen Auftritt auf der großen Bühne hatte und schon gar nicht mit Hasselhoff gemeinsam auftreten wollte, wurde bald nämlich auch klar, woran das liegt. Seit einigen Jahren scheinen Pamela Anderson und David Hasselhoff leider stark zerstritten zu sein und wollen auf gar keinen Fall näher miteinander in Kontakt treten. Dumm nur, dass die beiden Stars offenbar gar nicht wussten, dass sie gemeinsam auf der German Comic Con in Dortmund erscheinen sollten und sich dementsprechend mit etwa 50 Meter Entfernung an das jeweils andere Ende der Autogrammtische platzieren. Und jetzt der Super-GAU: Der Veranstalter hatte offenbar auch noch ein gemeinsames Photoshooting mit den beiden Stars eingeplant, Kostenpunkt 150 Euro für die Fans. Davon allerdings wussten die beiden ebenso wenig – und waren dementsprechend auch nicht bereit, daran teilzunehmen.

German Comic Con

Organisatorisches Chaos
Nun müsste man eigentlich meinen, nachdem das Doppel-Photoshooting bereits nicht stattgefunden hat, müsste es zusätzliche Pufferzeiten geben, die ein Einhalten des Zeitplans deutlich erleichtern. Da mussten zahlreiche Besucher allerdings mit großer Enttäuschung rechnen, denn nachdem David Hasselhoff bereits wegen des vorangegangenen Einzel-Photoshootings am Samstag mit einer halbstündigen Verspätung auf der Bühne erschien, sah es für die Käufer des Photoshootings mit Hasselhoff und seinem “Knight Rider”-Auto KITT nicht viel besser aus: Technische und organisatorische Probleme sorgten dafür, dass das Shooting selbst nach zwei Stunden Wartezeit in einer völlig chaotischen Warteschlange noch immer nicht begonnen hat. Zwischendurch begab sich Hasselhoff gar zu einem Meet & Greet, welches ebenfalls bereits zwei Stunden zuvor hätte stattfinden sollen. Vor lauter Wartezeit ließen sich etliche Käufer dann um kurz vor 18 Uhr ihr Photoshoot-Ticket erstatten (offizielles Ende des Event-Tages war für 18 Uhr angesetzt) – und das hat sich nach Sichtung einiger fertiggestellter Fotos auch als gute Entscheidung herausgestellt. Denn für einen Preis von 85 Euro war die Qualität wohl alles andere als zufriedenstellend.

Die große Cancel Convention
Zu allem Überfluss kam dann auch noch hinzu, dass bereits im Vorfeld der Veranstaltung ganze 14 Stargäste abgesagt haben. Damit stand die diesjährige German Comic Con ohnehin bereits vorab unter keinem guten Stern. Wird dann das entstandene Chaos allerdings auch noch mit einer zu geringfügigen Anzahl an Helfern begründet, möchte man sich lieber nicht vorstellen, wie der Ablauf wohl ausgesehen hätte, wären alle Stars tatsächlich erschienen. Nachdem man nun allerdings für das kommende Jahr ganze 7 Comic Cons an der Zahl angekündigt hat, kann hier auch die Ausrede einer “jungen Veranstaltung” nicht mehr gelten – bei einem Großveranstalter mit derartig vielen Events im Jahr müssen solche Dinge einfach laufen, um nicht auf kurz oder lang vollends im Chaos zu enden. Die Aussichten auf die kommenden Events sind demnach also nicht gerade rosig. Die German Comic Con hat organisatorisch mehr als nur verbesserungsbedarf, zumal man sich im Vergleich zum Vorjahr teilweise gar noch verschlechtert hat. Selbst ein Hinweis auf das gleichzeitig stattfindene Fußballspiel im Signal Iduna Park hat der Veranstalter gänzlich versäumt. Entsprechendes Chaos für Autofahrer bei der Anreise natürlich auch hier vorprogrammiert.

German Comic Con

Trotzdem gut gelaunter Hasselhoff
Nichts desto trotz könnte sich ein Besuch für den ein oder anderen Fan womöglich durch David Hasselhoff gelohnt haben, der sich wirklich enorm Mühe gegeben hat, die schwierige Situation zu meistern und stets freundlich zu seinen Fans zu sein. Bei seinen gut gelaunten Auftritten während der Panels hat er sich natürlich auch die Ehre gegeben, seinen großen Hit “Looking for Freedom” live anzusingen und war sich für einige Scherze über Sharknado und sein eigene Gesangskarriere nicht zu schade. Selbst ein kleiner Seitenhieb auf Dwayne Johnson, der nun seine Rolle im neuen “Baywatch”-Film übernommen hat, durfte nicht fehlen. Großen Respekt verdient Hasselhoff obendrein für seine positiven Äußerungen gegenüber Donald Trump, traut er sich doch als einer der wenigen amerikanischen Stars, vor einem derartig großen Publikum eine unpopuläre Meinung zu vertreten, obwohl ihm durchaus bewusst ist, wie negativ die Reaktionen in Deutschland darauf ausfallen können. Das beweist Mut, selbst wenn nicht jeder Fan daran Gefallen finden mag.

Kleine Stars mit großer Fan-Nähe
Für ein bisschen Atmosphäre sorgten nebenbei allerdings vor allem auch die kleinen Stars, die den Fans gegenüber sehr offen aufgetreten sind und wirklich keinerlei Berührungsängste hatten. Vor allem Hannah Spearritt und Andrew Lee-Potts aus “Primeval” waren stets für einige Späße zu haben und haben sich bei der Autogrammstunde ausführlich Zeit für ihre Fans genommen. Leider bedeutet eine durchgehende Autogrammstunde für manchen Stargast aber auch ein wenig Langeweile, sodass beispielsweise Alice Krige, die Science-Fiction-Fans als Borg Queen aus “Star Trek” kennen zwischenzeitlich zu einem Buch griff, um den teils doch langen Leerlauf am Autogrammstand zu überbrücken. Vorteil für die Fans: Haben Stars nichts zu tun, kann man sie für gewöhnlich problemlos ansprechen und einfach ein kleines Schwätzchen führen. Sofern die – in diesem Umfang für Cons untypische – extra für die Stars abgestellte Security kein Problem damit hatte.

Abschließend kann man dem Veranstalter wohl zukünftig nur raten, die Anzahl der Events doch ein wenig zurückzufahren und stattdessen die organisatorischen Probleme, die nun bereits im zweiten Jahr auftreten, endlich zu beseitigen. Denn der Sinkflug wird wohl nicht lange auf sich warten lassen, wenn Quantität statt Qualität dauerhaft vorherrscht. Auf jeden Fall wurden bereits jetzt die neuen Termine für Dortmund, Berlin, Frankfurt, München, Amsterdam, Rotterdam und Warschau bekannt gegeben. In Dortmund soll es am 9. und 10. Dezember 2017 weitergehen – dieses Mal wieder nur mit zwei Veranstaltungs-Tagen.

German Comic Con