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Rosenkrieg beim Weekend of Horrors
Köln: Peppermint Anime Festival etabliert sich bei Anime-Fans
DLC-Review: Train Simulator 2015 – Pacific Surfliner

Archiv fürJanuar, 2015


28
Jan

Rosenkrieg beim Weekend of Horrors

Update 3 (11.03.2015): Mittlerweile gibt es Klarheit im Fall des Weekend of Horrors: Nach Aussage des Weekend of Hell-Veranstalters Thomas Hartz auf der offiziellen Facebookseite seiner Veranstaltung konnten sich beide Parteien inzwischen vor Gericht einigen und sind zu dem Entschluss gekommen, dass Weekend of Horrors-Veranstalterin Andrea Krüger weiterhin den Namen “Weekend of Horrors” verwenden darf und vom 6. – 8. November 2015 ihre Veranstaltung durchführen wird. Wie bereits im Vorfeld zu erwarten, wird allerdings die neue Konkurrenzveranstaltung Weekend of Hell gleichzeitig in der Turbinenhalle Oberhausen stattfinden, da sich die Verträge von Thomas Hartz mit der Turbinenhalle offenbar bewahrheitet haben. Dementsprechend ist das Weekend of Horrors natürlich gezwungen, die Location zu wechseln und verlegt die zeitgleiche Veranstaltung daher in den ehemaligen Veranstaltungsort, dem Saalbau in Bottrop, wo das Event bereits in früheren Jahren stattgefunden hat. Die Tickets dürften damit auf dem jeweiligen gebuchten Event ihre Gültigkeit behalten, doch für die Besucher bedeutet dies natürlich eine schwierige Entscheidung zwischen zwei thematisch identischen Veranstaltungen, die am selben Wochenende stattfinden. Damit kann unsere bisherige Empfehlung, keinerlei Tickets zu erwerben, nun endgültig aufgehoben werden, da ein Stattfinden der Events zum aktuellen Zeitpunkt zu erwarten ist.

Update 2 (31.01.2015): Inzwischen hat sich zumindest herausgestellt, dass das Vertrauen wohl überwiegend auf der Seite von Thomas Hartz liegt. Darauf deuten zumindest die Entscheidungen vieler Partner und Aussteller hin, die sich loyal gegenüber dem einstigen Gründer des Weekend of Horrors zeigen und beteuern, ausschließlich das in Weekend of Hell umbenannte Event besuchen zu wollen. Viele haben ihre Links auf Facebook-Seiten und Websites zurückgenommen und machen nun aktiv Werbung für die Veranstaltung von Thomas Hartz. Nach Aussage der Gegenseite soll dies zwar daran liegen, dass Herr Hartz insbesondere für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig war und daher einen höheren Bekanntheitsgrad erlangen konnte, doch die entscheidende Frage bleibt letztendlich: Wie will die Gegenseite ein Event ohne Aussteller durchführen? Damit dürfte zumindest die Halle ziemlich leer sein. Immerhin kam man dort dem vielfachen Wunsch der Partner nach, die Links und Banner auf der Homepage des Weekend of Horrors zu entfernen.

Update (30.01.2015): Mittlerweile hat sich auch die Gegenseite zu dem Fall geäußert. In einem öffentlichen Statement auf Facebook äußerte sich Domaininhaberin Andrea Krüger zu den Hintergründen über ihre Trennung und dazu, warum sie das Weekend of Horrors zukünftig nicht mehr mit ihrem ehemaligen Lebensgefährten Thomas Hartz weiterführen kann. In schweren Vorwürfen unterstellt sie ihm, Steuerhinterziehung, Betrug und Veruntreuung der Gelder von Besuchern und Ausstellern. Sogar eine Haftstrafe sei gegen ihn verhängt und aktuell auf Bewährung ausgesetzt worden. Darüber hinaus beteuert Frau Krüger, sie sei seit mittlerweile zehn Jahren alleinige Inhaberin des Weekend of Horrors, inklusive der Domain weekendofhorrors.com. Eine Anfrage beim Domain-Registrant nic.com bestätigte, dass es sich bei Frau Krüger um die aktuelle Domaininhaberin handelt. Bei unseren Recherchen konnten wir außerdem herausfinden, dass Thomas Hartz vor mehr als zehn Jahren bereits für das Movie & Comic Event in Hamburg verantwortlich war, welches offenbar vor dem Start des Weekend of Horrors in den Sand gesetzt wurde. Möglich wäre also durchaus, dass etwaige private Schulden auch auf das Ende dieser Veranstaltung zurückzuführen sind, was die Aussagen von Frau Krüger untermauern würde. Leider ist allerdings unklar, ob an den schweren Vorwürfen überhaupt etwas dran ist – dennoch bleibt unser Rat, zunächst bei keinem der beiden Veranstalter mögliche Tickets zu bestellen, bestehen.

Originalmeldung: Nachdem im vergangenen November das “Weekend of Horrors” erneut erfolgreich in der Turbinenhalle Oberhausen durchgeführt wurde und stetiges Besucherwachstum zu verzeichnen hatte, gäbe es in diesem Jahr eigentlich einen Grund zum Feiern. Dieses Mal soll nämlich das 10-jährige Jubiläum der Horror-Convention stattfinden, die jährlich viele verschiedene Stars und Schauspieler aus bekannten Horrorfilmen und -serien einlädt. Auf der letzten Veranstaltung kamen dann sogar zwei bekannte Stars aus der beliebten Serie “The Walking Dead” und feierten ausgelassen an drei Tagen mit den Fans. Leider wird die Vorfreude auf das Jubiläums-Event allerdings momentan getrübt, denn ausgerechnet jetzt gibt es Ärger unter den Veranstaltern des Weekend of Horrors, was einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung potentiell gefährden könnte.

Was ist passiert?
Eigentlich wurde das Event bisher vor allem von zwei Personen durchgeführt: Thomas Hartz, dem einstigen Gründer des Weekend of Horrors und seiner Lebensgefährtin Andrea Krüger. Kurz nach dem letzten Veranstaltungswochenende trat dann, wie bei vielen Paaren, allerdings im Dezember 2014 das Unvorhersehbare ein: Die Trennung und damit eine Beziehungskrise. Das Problem: In diesem Fall wird sich nicht um reine Privatangelegenheiten gestritten, sondern um die Rechte an einer Veranstaltung – natürlich auf dem Rücken der zahlenden Kunden. Beide sehen sich im Recht, das Weekend of Horrors fortsetzen zu dürfen und keiner von beiden möchte in diesem Streit offensichtlich klein bei geben.

Weekend of Horror

Im Ergebnis führt das dann allerdings leider dazu, dass der Ticketverkauf für das Weekend of Horrors nach wie vor fortgesetzt wird, obwohl die Angelegenheit anwaltlich geklärt wird und eine Durchführung des Events im kommenden November unter den aktuellen Gegebenheiten überaus unwahrscheinlich ist. Unterdessen hat Gründer Thomas Hartz sein eigenes, nach eigenen Angaben “richtiges” Event nun in Weekend of Hell umbenannt und möchte in Kürze vermutlich ebenfalls Tickets verkaufen, sobald die dazugehörige Webseite online ist. Doch auch hier das Problem: Beide Veranstalter geben dasselbe Datum und dieselbe Location für ihr Event an. Dass allerdings kaum zwei Conventions gleichzeitig an einem Ort stattfinden können, versteht sich von selbst. Die Turbinenhalle Oberhausen bestätigt unterdessen allerdings, ausschließlich mit Thomas Hartz einen Vertrag abgeschlossen zu haben und gibt die Umbenennung des Events auf ihrer Facebook-Seite bekannt. Immerhin darf man davon ausgehen, dass das Weekend of Hell mit etwas höherer Wahrscheinlichkeit tatsächlich stattfindet – verlassen sollte man sich darauf sicherheitshalber aber wohl eher nicht, wenn man bedenkt, wie viele Conventions in den vergangenen Jahren bereits abgesagt wurden.

Unterdessen bezichtigen sich beide Parteien gegenseitig der Lüge gegenüber den Kunden. Auf der offiziellen Seite des Weekend of Horrors, aus der Gründer Thomas Hartz offensichtlich mittlerweile ausgesperrt wurde, pocht seine ehemalige Lebensgefährtin nun darauf, dass es sich bei ihrem Event um die einzig wahre Convention handele und diese definitiv im November stattfinden soll. Ein entsprechend großer Streit zwischen informierten Kunden, Ausstellern und Partnern ist dort mittlerweile losgetreten und entwickelt sich zu einem potentiellen Shitstorm. Wie auch immer diese Auseinandersetzung also ausgehen mag – dem Ruf der beiden Veranstalter dürfte dies sicherlich auf langfristige Sicht schaden.

Weekend of Horror

Schon Tickets gekauft?
Eine positive Sache bleibt aber doch: Weekend of Horrors-Gründer Thomas Hartz und sein bisheriges Team bieten den Kunden, die bereits ein Ticket für die höchstwahrscheinlich ausfallende Veranstaltung gekauft haben und dieses nun zurückgeben möchten, Hilfe bei der Erstattung des Kaufpreises an. Dafür wurde eigens eine Facebook-Gruppe gegründet, in der Sabine Ruland von der Ruland Figurenwerkstatt (langjähriger Aussteller und Partner des Weekend of Horrors) den Käufern bei der Rückforderung ihres bereits bezahlten Betrags hilft. Ob das erfolgreich wird, sei mal dahin gestellt, doch kommt man den Kunden zumindest auf diesem Wege ein bisschen entgegen.

Wozu wir raten:
Angesichts der aktuellen Situation müssen wir unsere Leser allerdings dringend davon abraten, Tickets für das bevorstehende Weekend of Horrors zu bestellen und sehen uns auf Grund der vierjährigen Berichterstattung in der Pflicht, unsere Fans darauf aufmerksam zu machen. Darüber hinaus raten wir bis auf weiteres allerdings auch von einem Ticketkauf für die Ersatzveranstaltung Weekend of Hell ab – zumindest bis die rechtliche Situation geklärt ist und ein reibungsloser Ablauf sichergestellt werden kann. Für den Kunden dürfte die aktuell schwierige Situation, kurz gesagt, viel zu riskant sein. Da das Event allerdings auch erst im November stattfinden soll, besteht diesbezüglich keine Eile und potentielle Besucher können beruhigt noch ein paar Monate abwarten und die Situation zunächst im Auge behalten. Eines steht jedoch fest: Die Trennung muss zunächst mit klaren Strukturen vonstatten gehen, denn bis dahin handelt es sich schlicht um höchst unprofessionelles Verhalten gegenüber den Kunden.


27
Jan

Köln: Peppermint Anime Festival etabliert sich bei Anime-Fans

Am vergangenen Samstag, den 24. Januar 2015 fand zum allerersten Mal das Peppermint Anime Festival im Kölner Cinedom statt. Von 10 bis 22 Uhr durften die Fans der japanischen Zeichentrickserien dort für nur 35 Euro zum Early Bird-Preis oder zum regulären Tagesticket-Preis von 45 Euro fast non-stop ihre Lieblingsfilme auf der großen Leinwand in zwei Kinosälen erleben. Obwohl die recht jungen Veranstalter – abgesehen von den beiden Terminen in der Vorwoche für Hamburg und Berlin – zuvor noch kein Festival dieser Art organisierten, wurde das Peppermint Anime Festival zum vollen Erfolg. Knapp über 900 Besucher kamen bereits jetzt in das Kino am Mediapark und waren schlichtweg begeistert. Für den Cosplay-Wettbewerb standen zwar nur wenige kostümierte Fans zur Verfügung und auch die Pausen von gerade einmal knapp zehn Minuten zwischen den Filmen wurden nicht unbedingt optimal einkalkuliert, doch bei den zukünftigen Events – Peppermint möchte das Festival nun jährlich durchführen – dürfen wir uns sicherlich auf eine höhere Anzahl von Cosplayern und Verbesserungen bei den Pausenzeiten freuen, die der Moderator am Abend den Besuchern versprach. Nichts desto troz überstiegen die Besucherzahlen wohl schon jetzt den Erwartungen, kommen die beiden genutzten Säle schließlich gerade einmal auf insgesamt 641 Sitzplätze – viel Platz war also nicht mehr. Reservierungen für zukünftige Festivals sind also durchaus empfohlen.

Zu den Highlights des Festival-Tages gehörten unter anderem die japanischen Produktionen “Persona3” und “Steins;Gate“, die mit interessanten Geschichten über den Kampf gegen Dämonen und von spannenden Zeitparadoxa bei der Reise in die Vergangenheit erzählten. Hier kamen vor allem auch erwachsene Anime-Fans auf ihre Kosten, da es sich keinesfalls um ein Kinderprogramm handelt, wie man es aus dem deutschen Privatfernsehen gewohnt ist. Die Ausstrahlung der meisten Filme im japanischen Original mit deutschen Untertiteln macht die Sache für Anime-Neulinge außerdem etwas gewöhnungsbedürftig. Dafür wurde dann allerdings auch eingefleischten Anime-Fans etwas geboten, die gern einmal etwas kompliziertere Kost mögen. “Madoka Magica” erzählte dabei nämlich nicht nur die Geschichte von magischen Mädchen im Kampf gegen böse Hexen, sondern vermischte den klassischen Anime-Stil, wie wir ihn unter anderem aus “Sailor Moon” kennen mit wirr daherkommender abstrakter Kunst, bei der gar der Himmel mit Tapetenmuster versehen wurde. Da musste selbst der langjährige Anime-Fan ein wenig mitdenken, um den Sinn der Handlung zu verstehen und war für jeden Festivalbesucher eine Herausforderung. Kurz gesagt: Ein Programm, jenseits des üblichen Fernseh-Mainstreams.

Am kommenden Samstag, den 31. Januar 2015 kommen dann noch unsere österreichischen Nachbarn in den Genuss des Peppermint Anime Festivals, wenn die Veranstalter nämlich im Wiener UCI in der Millenium City mit demselben Programmablauf noch ein letztes Mal Station machen, ehe das erste Festival zu seinem endgültigen Ende kommt. Die Preise sind dabei identisch mit den Kölner Tickets, wobei zu beachten gilt, dass keine Early Bird-Tickets mehr zur Verfügung stehen. Tickets für Wien gibt es unter peppermint-anime.de.


27
Jan

DLC-Review: Train Simulator 2015 – Pacific Surfliner

Train Simulator 2015 - Pacific Surfliner

Sonne, Strand, Palmen und Meer – genau das würden sich die meisten Europäer wohl zur Winterzeit am meisten wünschen. Während die Temperaturen draußen an den Gefrierpunkt heranreichen, kann man allerdings zumindest auf der virtuellen Schiene ein wenig in Sommerlaune geraten. Mit dem Pacific Surfliner von Amtrak machen wir uns schließlich von Los Angeles direkt auf den Weg nach San Diego, stets entlang der amerikanischen Ostküste. Doch nicht immer ist das Wetter so perfekt: Tropische Stürme sind in dem Gebiet ebenso wenig eine Seltenheit, wie glühend heiße Sommertage. Durch den Bau der Strecke direkt entlang des Strandes kann es dabei schnell zu Überschwemmungen und Schäden an der Bahnstrecke geben, die nicht ohne Grund auf Elektrizität fast vollständig verzichten. Angetrieben von einer F59PHI trotzen wir also den Witterungsverhältnissen und bringen die Fahrgäste bei jedem Wetter an ihren Zielort, wo riesige Wolkenkratzer auf den Touristen warten.

Kritik:
Die meisten deutschen Spieler haben es vermutlich eher auf heimische Strecken abgesehen, auf denen sie ihre Heimatorte wiedererkennen können, gewohnte Bahnen der Deutschen Bahn selbst steuern dürfen oder sich in der Rolle eines deutschen Lokführers fühlen können. Manchmal lohnt es sich allerdings, auch einen Blick über den Horizont hinaus zu werfen, denn auch amerikanische Routen können im „Train Simulator 2015“ richtig viel Spaß machen. Während die meisten Strecken dabei über schwieriges Terrain mit kilometerlangen Schienen und hohen Bergen führen und dabei extrem langen Güterzüge zu bieten haben, widmet sich der „Pacific Surfliner“, ganz wie sein Name verspricht, dem amerikanischen Personennahverkehr. Die Doppelstockwagen dürfen dabei also ebenso wenig fehlen, wie die im schicken grau-blau lackierten Diesellokomotiven, die mit ihrer Größe durchaus einen wuchtigen Eindruck machen. Die spektakuläre Streckenführung tut dabei ihr übriges.

Train Simulator 2015 - Pacific Surfliner

Aus dem Weg, Autos!
Während in Deutschland alles seine festen Regeln haben muss und man vor allem auf große Sicherheit viel Wert legt, geht es auf amerikanischen Schienen durchaus etwas wilder zu. Die Strecke des Pacific Surfliner trotz dabei also den verschiedensten Gegebenheiten und führt geradezu querfeldein – alles, was sich ihr in den Weg stellt, muss ausweichen und Rücksicht auf die Eisenbahn nehmen. Das hat mitunter auch zur Folge, dass der Zug quer über eine Kreuzung einer vielbefahrenen Straße fährt und es dabei für Autofahrer eigentlich zu brenzligen Situationen kommen würde, hätte man entsprechende Kollisionsabfragen für Autos eingebaut. In anderen Ländern wäre eine einzelne Straße schon das Höchste der Gefühle, nicht jedoch für den Pacific Surfliner, der sich originalgetreu an die Strecke von Amtrak hält und dabei auch über alle Bahnhöfe verfügt.

Train Simulator 2015 - Pacific Surfliner

Palmen und Strand
Nicht weniger spektakulär ist dabei die Aussicht auf die amerikanische Ostküste, fährt die Bahn schließlich mehr oder weniger direkt über den Strand. Links die Straße, rechts die Urlauber auf ihren Liegesitzen direkt auf dem weichen Sand – das ist ein durchaus nicht seltener Anblick beim Befahren dieser Strecke. Noch interessanter wird es allerdings, wenn es uns an den liebevollen kleinen wohlhabenden Siedlungen vorbeiführt, wo die meist zweigleisige Eisenbahnstrecke von einem weißen Zaun geschützt wird und dank der hübschen Palmen häufig den Eindruck macht, es handele sich nicht um eine Schiene, sondern um eine Palmenallee. Einen solchen Ausblick bekommt man nur selten – und entspricht, wie man den Informationen auf der Amtrak-Webseite entnehmen kann, ebenfalls der Realität. Optische Abwechslung ist also jederzeit geboten und vor allem Freunde des Passagierverkehrs kommen auch auf dieser amerikanischen Strecke einmal auf ihre Kosten.

Train Simulator 2015 - Pacific Surfliner

Industrie der Großstadt
Mit einem hohen Detailgrad überzeugen allerdings auch die beiden großen Metropolen Los Angeles und San Diego, die vor allem mit einem interessanten und ungeschönten Blick punkten können. Denn während unmittelbar am Hauptbahnhof der Städte die Wolkenkratzer nahezu nebeneinander stehen, so gibt es in Downtown der beiden Städte einen detaillierten Blick auf die Industriegebiete der Stadt, die mit ihren trockenen Kanälen, Kraftwerken und Betonbauten einen realistisches Amerika-Feeling geben. Da fühlt man sich ein bisschen, wie in den alten 80er Jahre Filme, in denen auch die dreckigen Seiten der Städte ein wenig mehr gezeigt werden. Der Kontrast aus Palmen und Industrie sorgt somit für interessante Schauwerke. Und das, zumal nichts auf der Strecke aus der Retorte stammt: Die Bahnhöfe, darunter auch San Juan Capistrano sind allesamt einzigartig und individuell erstellt und überzeugen dabei mit ihrem ungewöhnlichen Look.

Train Simulator 2015 - Pacific Surfliner

Möglichkeiten zur Weiterentwicklung
Freunde des Güterverkehrs sollten unterdessen unbedingt das Add-On „ES44DC BNSF“ unbedingt im Bundle dazu kaufen, denn die eigentliche Route „Pacific Surfliner“ bietet leider keinerlei Szenarien mit Güteraufgaben. Da ausschließlich eine einzelne für Passagierverkehr ausgelegte Lokomotive auf der Route vorhanden ist und die BNSF-Lok für die entsprechende Kraft bei Frachttransporten sorgt, dient diese nur vier Euro teure Zusatzlok als passende Erweiterung für Güterfans. Darin sind dann nämlich immerhin zwei Karriereszenarien enthalten, bei denen wir sowohl eine Rangieraufgabe erledigen, als auch eine schwierigere Herausforderung mit Dreifach-Traktion und extrem schwerer Fracht, die natürlich den steilen Miramar Hill hinauf transportiert werden will. Obwohl das nun nach wenig klingt und zumindest bei den Passagierszenarien für etwas wenig Abwechslung beim Gegenverkehr sorgt, so muss man aber dennoch keine Sorge haben: Die umfangreichen Umschlag- und Güterbahnhöfe mit ausgeklügeltem Schienennetz sorgen für genügend Erweiterungsmöglichkeiten und bieten Hobby-Entwicklern die Gelegenheit, eigene Güterszenarien für die Community zu schreiben. „Pacific Surfliner“ dürfte damit also sicherlich noch wachsen.

Train Simulator 2015 - Pacific Surfliner

Umfangreicher Spielspaß
Insgesamt würde man knapp drei Stunden benötigen, um die gesamte etwa 128 Meilen umfassende Route komplett von Anfang bis Ende einmal zu durchfahren. Passenderweise wird dafür auch ein Karriereszenario mitgeliefert, das uns mit einem Passagierzug einmal komplett von Los Angeles nach San Diego schickt. Damit es allerdings nicht zu zäh im Führerhaus der Lok wird, wurde dieses Szenario in drei Hälften von jeweils knapp einer Stunde unterteilt – auch mit etwas weniger Zeit kann man dieses also hervorragend durchfahren. Ein paar Zwischenstops wegen Gegenverkehr und häufiges Feedback von der Leitzentrale sorgen dabei für lebendige Szenarios. Dennoch ist das Doppelszenario „Hol den Regenschirm raus“, bei dem man einem tropischen Sturm trotzen muss, eines der aufregendsten, sorgen hier schließlich Umleitungen, technische Störungen und schwierige Wetterbedingungen für Überraschungen und Herausforderungen. Abwechslung ist also gegeben und bietet – die ES44DC-Lok mitgerechnet – etwa acht bis neun Stunden Spielspaß, ohne ein Szenario doppelt zu fahren. Einziges Manko bleibt an dieser Stelle, dass der Straßenverkehr stellenweise vor allem auf Highways unrealistisch niedrig erscheint – damit kann man allerdings sicherlich leben.

Fazit:
Für Freunde des amerikanischen Personenverkehrs auf der Schiene bietet sich hier eine abwechslungsreiche Route für den „Train Simulator“, die stark von den gewohnten europäischen Strecken abweicht und dabei mit einer detaillierten Industrie- und Palmenlandschaft überzeugt. Ein realistisches Amerika-Feeling.

Pacific Surfliner Wertung