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Game of Thrones – A Telltale Games Series – Episode 1 Review
Pro Evolution Soccer 2015 – Review
Stardrive – Review
Bernd das Brot und die Unmöglichen – Review

Archiv fürDezember, 2014


27
Dez

Game of Thrones – A Telltale Games Series – Episode 1 Review

Game of Thrones Cover

Die noble Familie des Hauses Forrester hat einen schweren Verlust zu verkraften, wenngleich sie dem König der sieben Königreiche stets loyal ergeben war. Der Vater und König von Ironrath, Lord Forrester kam bei einem Angriff auf seine Streitkräfte ehrenvoll im Kampf ums Leben. Sein gerade beförderter und vertrauter Kämpfer GaredTuttle macht sich dementsprechend sofort auf den Weg nach Ironrath, um seine Familie die schreckliche Nachricht zu überreichen. Doch bereits auf dem Weg nimmt das Unheil seinen Lauf, als er die Männer eines anderen Königreiches dabei beobachtet, wie sie seine Familie brutal hinrichten. Im Hass und auf der Suche nach Vergeltung zögert er nicht lange, einen oder mehrere der Männer hinzurichten und stürzt damit das Haus Forrester in eine schwere Krise. Während Gared fortan an den Rand des Königreiches verbannt wurde, muss der viel zu junge neue Lord Ethan das Gesicht seines Hauses wahren und in diplomatischen Kontakt zu den Feinden treten. Dumm nur, dass er sich seinen Respekt auf Grund seines niedrigen Alters erst einmal verschaffen muss und auch seine Schwester Mira nur schwer Hilfe beschaffen kann…

Kritik:
Nach den beiden herausragenden Adventure-Games „The Walking Dead“ und „The Wolf Among Us“ wagen sich die Entwickler von Telltale Games nun erneut an eine weitere große Lizenz. Im deutschen Fernsehen bereits stark gehypt und viele Fans begeisternd, dürfen wir nun also in die Geschichte von „Game of Thrones“ eintauchen, in der die sieben Königreiche längst in einem erbitterten Krieg stehen.

Game of Thrones

Interaktiver Film
Natürlich bleiben die Entwickler ihrem bisherigen Prinzip erwartungsgemäß treu und liefert erneut ein Adventure ab, das vor allem auf eine starke Story setzt, anstatt auf großes Gameplay. Erstmals mit knapp zwei Stunden Länge in der ersten Episode und bereits sechs Folgen angekündigt, dürfte die Gesamtspieldauer voraussichtlich sogar deutlich länger ausfallen, als bei den früheren Abenteuerspielen der Macher. Bereits vor einigen Wochen veröffentlichten diese nun die erste spielbare Episode und liefern damit eine Storyeinführung in die zahlreichen gelungenen Charaktere der Serie. Bereits hier fällt auf: Besonders schade ist, dass „Game of Thrones“ leider nicht auf mehr Gameplay setzt und keinerlei Rollenspielelemente zu bieten hat. Das ist gerade deshalb schade, weil sich das Mittelalter-Setting der Fernsehserie geradezu dafür anbieten würde. Die malerisch schönen Städte und Landschaften tragen dazu überdies bei, liefern sie doch schnell ein gewisses „Märchenfeeling“.

Game of Thrones

Einblick ins Königreich
Nichtsdestotrotz beschreitet Telltale Games mit „Game of Thrones“ zumindest teilweise neue Wege. Hat man sich in den vergangenen Spielserien grundsätzlich auf einen spielbaren Hauptcharakter beschränkt, versucht man sich nun an etwas größeren Geschichten. Gleich drei Charaktere sind hier im Wechsel spielbar und liefern verschiedene spannende Erzählungen. Die erste Figur, GaredTuttle, sorgt schließlich für einen emotionalen und glaubwürdigen Einstieg, um auf den Ursprung des bald aufkommenden Konflikts des Hauses Forrester aufmerksam zu machen. Er ist schnell die große Bezugsperson, die unsere Handlungen erst ermöglicht und durch dessen Erfahrungen unsere Moral beim Spielen der anderen Charaktere auf die Probe stellt. Da wird zugleich auch der neue jugendliche Lord Ethan besonders interessant, der auf Grund seines niedrigen Alters mit mangelndem Respekt zu kämpfen hat und lernen muss, sich durchzusetzen. Schwierig da zu entscheiden, ob wir hart durchgreifen oder zu diplomatischen Mitteln greifen sollen, angesichts der Hintergründe, die uns Gared liefert. Übrigens: Zu guter Letzt ist sogar ein weiblicher Charaker spielbar, die mit den flachen Hierarchien und der fehlenden Macht der Frauen zu kämpfen hat, bisher aber noch die uninteressanteste aller drei Charaktere liefert. Eines kann man jedoch vorweg sagen: Telltale geht einen mutigen Schritt und lässt bereits zum Ende der ersten Episode einen der Hauptcharaktere sterben… welchen, das verraten wir allerdings an dieser Stelle noch nicht.

Game of Thrones

Die langen Gespräche
Insgesamt fällt dabei auf, dass „Game of Thrones“ vor allem stark auf Diplomatie und Dialoge setzt. Der Konflikt der Königreiche und das Gewissen des neuen Königs sollen stets auf die Probe gestellt werden. Der Spieler hat dabei das Gefühl, folgenschwere Entscheidungen für ein ganzes Imperium zu treffen, von denen selbst das eigene Volk betroffen sein wird. Die Auswirkungen mögen zwar nicht ganz so verheerend ausfallen, doch moralisch wird die erste Episode bereits dadurch überaus interessant. Innerhalb eines festen und kurzen Zeitfensters müssen wir unter Druck also auf unseren Feind reagieren und passende diplomatische Antworten geben. Die Reaktionen können andernfalls durchaus Auswirkungen haben. Englischkenntnisse sind dabei – wie auch bei den anderen Telltale-Spielen – unbedingt von Vorteil, da einmal mehr weder eine deutsche Sprachausgabe, noch entsprechende Untertitel zur Verfügung stehen. Gemäß der mittelalterlichen rauen Sprache und den politischen Diskussionen sind die Inhalte dabei für Spieler mit geringen Englischkenntnissen auch nicht ganz so leicht verständlich, wie beim simpleren „The Walking Dead“. Das sollte man durchaus beachte, bevor man zu diesem Spiel greift.

Game of Thrones

Schwing dein Schwert
Kämpfe gibt es allerdings ebenfalls und die beschränken sich natürlich, wie gewohnt, auf die klassischen Quicktime-Events. Die sehen dafür aber recht schick aus, denn ganz in „Game of Thrones“-Manier dürfen wir also das blutige Schwert schwingen und per Tastendruck auf unseren Gegner einschlagen. Insgesamt muss man schon sagen, dass die Kämpfe bisher etwas zu kurz kommen, da der Fokus eben zu stark auf Diplomatie und Politik liegt – die wenigen Szenen haben es aber durchaus in sich. Gerade da würde man doch aber am liebsten in alter „Gothic“-Manier selbst zum Schwert greifen und sich persönlich mit dem Gegner messen. Das allerdings ist nicht wirklich möglich, nur schnelle Reaktionszeiten und flotte Tastendrücke sind hier gefragt. Noch in keinem anderen Telltale-Spiel hätten wir uns mehr eigene Interaktionen so sehr gewünscht, was also vor allem dem Setting zu verdanken ist. Kann man sich aber mit den Quicktime-Events und den vielen Dialogen anfreunden, so ist man bereits mit Episode 1 genau richtig in diesem Spiel.

Game of Thrones

Von der Serie zum Spiel
Besonders muss man Telltale allerdings für die gelungene Sprachausgabe und die erstklassigen Synchronsprecher loben. Ganz wie es in einem Mittelalterspiel sein sollte, überzeugen alle Figuren mit einer kraftvollen groben Stimme, die vor allem bei den Kriegern auch akustisch eine entsprechende Stärke rüberbringt. Der junge Lord überzeugt unterdessen mit einem leicht kindlich naivem Tonfall, obwohl er zugleich auch durchaus seine durchsetzungsstarken Momente hat. Und die weiblichen Charaktere können mit einer zierlichen, wenn auch manchmal strengen Stimme punkten. Da hätte man kaum bessere Sprecher wählen können und man fühlt sich schnell, wie in der richtigen Serie. „Game of Thrones“-Feeling kommt also sofort auf. Schade ist nur, dass man bei der Grafik nicht ganz so überzeugen kann, denn obwohl manche Gegenden fast märchenhaft erscheinen und die Charaktere insgesamt gut animiert wurden, wirken doch häufig die Hintergründe zu undetailliert und ein starker Aliasing-Effekt macht sich selbst bei den höchsten Grafikeinstellungen bemerkbar. Insgesamt entspricht die Performance allerdings den Vorgänger-Serien.

Fazit:
Mit geringem Gameplay, dafür aber starken Dialogen und moralisch fesselnden Entscheidungen bleibt Telltale Games seinem Stil vollkommen treu und liefert eine interessante Story, dessen Entscheidungen den Spieler einmal mehr auf die Probe stellen. Dank drei spielbarer Charaktere und einer längeren Episodendauer versucht man außerdem, eine etwas umfangreichere Geschichte zu etablieren – das gelingt offensichtlich.

Game of Thrones Wertung


23
Dez

Pro Evolution Soccer 2015 – Review

PES 2015 Cover

In der Winterpause möchten die wenigsten richtigen Fußballfans komplett auf ihre Lieblingssportart verzichten. Da bietet es sich natürlich am meisten an, den Ball auch einmal auf dem heimischen Rechner oder der Konsole treten zu können und ihre Mannschaft zum Sieg zu verhelfen. Dabei kommen vor allem Fans der Champions und Europa League voll auf ihre Kosten, denn „Pro Evolution Soccer 2015“ ermöglicht es, wie in jedem Jahr, genau diese Wettbewerbe einmal selbst nachzuspielen und bekommt dafür die besten deutschen Teams geboten. Wie passend: Das gerade vom Abstieg bedrohte Borussia Dortmund ist natürlich nicht mit dabei. Dafür dürfen sich Münchener, Leverkusener und Gelsenkirchener über ihren Heimatverein freuen.

Kritik:
Während die beliebte „FIFA“-Reihe von EA vor allem wegen der Lizenzen sehr beliebt ist, setzt „Pro Evolution Soccer“ auch in diesem Jahr wieder seinen Fokus auf einen anderen Bereich. Die deutsche Bundesliga ist daher nicht spielbar und auf die meisten der deutschen Top-Mannschaften müssen wir also verzichten. Lediglich Bayern München, Schalke 04 und Bayer 04 Leverkusen stehen für deutsche Fußballfans zur Verfügung, sofern man es nicht ohnehin auf eine ausländische Liga abgesehen hat. Darin dürfen wir die komplette Champions League und Europa League spielen und uns gerade hier auf interessante internationale Lizenzen freuen. Mit den passenden Namen und Gesichtsanimationen erkennen wir dann sogar die Spieler wieder. Vielleicht kann sich der ein oder andere aber auch mit südamerikanischen Wettbewerben anfreunden – die gibt es nämlich ebenfalls.

PES 2015

Der lange Weg zum Profi
In der Singleplayer-Variante hat sich allerdings auf den ersten Blick recht wenig geändert. Wahlweise können wir sofort in ein schnelles Freundschaftsspiel gegen den Computer eintreten, oder uns direkt an die spannenden Wettbewerbe wagen. Die beiden UEFA-Wettbewerbe sind da schließlich auch immer noch die interessantesten, die „PES 2015“ zu bieten hat, sodass sich die meisten Spieler wohl mit einer der drei deutschen Mannschaften aufs Feld wagen wird. Gemäß den originalen Regeln der Champions- oder Europa League müssen wir dabei zunächst die Gruppenphase durchhalten, um anschließend in den Hin- und Rückrunden der „Knockout“-Phase möglichst weit nach oben aufzusteigen. Die Gegner werden immer besser und wenn es uns nicht gelingt, mehr Tore zu erzielen, fliegt man ziemlich schnell aus dem Wettbewerb raus. Nichts desto trotz macht es ein einstellbarer Schwierigkeitsgrad und die gelungene Steuerung recht einfach, die ersten Siege einzufahren. Allerdings merkt man erstaunlicherweise dennoch einen Unterschied zwischen der Champions und der Europa League, da die Gegner bei ersterem ein klein wenig stärker erscheinen.

PES 2015

Konsolen-Feeling für den Rechner
In der PC-Version darf man dazu wahlweise auf die Tastatur zurückgreifen, oder ein eigenes Gamepad verwenden. Letzteres sei für die meisten Spieler empfohlen, da sich die Steuerung der Mannschaft bemerkbar an der Konsole orientiert und vor allem das genaue Passen, Schießen und Angreifen mit dem Gamepad doch noch am einfachsten von Statten geht. Mittels analogem Stick kann so die Richtung des jeweiligen Spielers schließlich genauer gesteuert werden und auch die Stärke eines Passes oder Torschusses manuell und genau ausgewählt werden. Die Steuerung mit der Tastatur ist da um einiges umständlicher, wenngleich für das Gamepad häufig umständliche Einstellungen nötig sind. Denn nicht nur die Grafikeinstellungen lassen sich nicht direkt im Spiel ändern, sondern auch jene für die Steuerung nicht. Da muss man leider manuell auf den Steamordner zugreifen und dort das Programm für die Einstellungen öffnen. Da die meisten Gamepads ohnehin erst funktionieren, wenn die Schnittstelle auf DirectInput umgestellt wird, sind Änderungen hier häufig zwingend nötig. Noch umständlicher konnte man die Settings wohl nicht verstecken. Dafür kann sich die Standardtastenbelegung für Gamepads bereits auf den ersten Blick sehen lassen und entspricht der Konsolensteuerung.

PES 2015

Kräftemessen mit Freunden
Anstatt allerdings ausschließlich allein ins nächste Match zu treten, setzt „Pro Evolution Soccer 2015“ mittlerweile stark auf einen Online-Modus – und der funktioniert im Gegensatz zum vorherigen Jahr inzwischen auch hervorragend. Damit können wir nicht nur ein schnelles Freundschaftsspiel starten, sondern ebenfalls auch gemeinsam mit Freunden und anderen Spielern in einen Wettbewerb treten. Gemeinsam mit drei Freunden also alle drei deutschen Mannschaften in der UEFA Champions League antreten zu lassen und dabei die Fähigkeiten zu messen, ist also kein Problem. Ganz zu schweigen von eigens erstellten Wettbewerben, die im Onlinemodus mitunter ebenfalls sehr spannend ausfallen können, wenn sie sich speziell an Multiplayer-Freunde richten. Den Online-Modus sollte man also unbedingt ausprobieren, wenn man in den vollen Genuss von „PES 2015“ kommen möchte, denn ohne diesen macht das Spiel nur halb so viel Spaß.

PES 2015

Karriere für Fußballer
Natürlich soll darüber hinaus auch dieses Mal wieder ein Karrieremodus mit von der Partie sein, doch der bleibt wenig überraschend hinter den Erwartungen zurück. Hier können wir also ganz im Sinne eines Fußballtrainers seine Mannschaft nach vorne bringen und dabei die Karriereleiter hinauf klettern. Da wir allerdings weder die Bundesliga spielen können, noch ein Managerspiel vor uns haben, erschließt sich uns nur wirklich selten, wozu es einen Karrieremodus tatsächlich braucht. Das ändert sich auch bei der Fußballer-Karriere nicht, in der wir einen einzelnen Spieler auf der Karriereleiter hinauf steigen lassen können. Da wir uns dadurch hauptsächlich um eine einzelne Person kümmern müssen, geht die Spieldynamik des Mannschaftssports in diesem Modus schnell verloren. Bei mehr als elf Spielern pro Mannschaft macht dieser also ebenso wenig Sinn, da ein solcher Modus doch besser für Sportarten mit weniger Spielern geeignet ist – wie man etwa bei den NBA-Spielen von 2K bestens erkennen kann.

PES 2015

Doppelpass mit Frustpotential
Auf dem Platz kann sich „Pro Evolution Soccer 2015“ allerdings durchaus sehen lassen und das liegt eher an der Spieldynamik, als an der grafischen Qualität. Hier kann der Spieler nämlich überaus guten Einfluss auf den Spielverlauf nehmen und die Handlungen seiner Spieler meistens sehr gut nachvollziehen. Mittels Automatik wird dabei der jeweils nächste Spieler steuerbar gemacht oder die aktuell am Ball befindliche Figur ausgewählt, sodass wir relativ leicht auf das Spielgeschehen reagieren können. Mittels Tastendruck kann der Spieler aber auch leicht gewechselt werden, um beispielsweise den Gegner anzugreifen und ihm den Ball abzunehmen. Frustrierend: Drücken wir etwas zu oft auf die Taste zum Durchführen eines Angriffs, so könnte es durchaus passieren, dass der Spieler gleich nach Ballerhalt einen oder mehrere Pässe durchführt – sehr frustrierend, wenn der Ball dabei in die falsche Richtung rollt. Dafür kann die Stärke von Pässen und Torschüssen leicht manuell gewählt werden, in dem die jeweilige Taste entsprechend lange gedrückt wird. Ebenso sind hohe Pässe ohne weiteres machbar. Und wer es eilig hat, kann darüber hinaus auch die Dauer des Spiels frei wählen.

PES 2015

Hansi Küpper und die Schallplatten
Besonders gute Atmosphäre kommt während des Spiels allerdings auch durch die Kommentatoren auf. Bei einem davon handelt es sich schließlich um niemand geringeres als Hansi Küpper, der bereits beim Privatsender Sat.1 die UEFA Champions League moderierte und die deutschen Spieler daher mit Kommentaren und Sprachausgabe in der deutschen Fassung begeistert. Ein bisschen mehr Vielfalt hätte er zwar durchaus vertragen können, denn viele seiner Kommentare wiederholen sich in nervigem Maße doch etwas zu oft, aber zumindest die Stimme wirkt damit realistisch und lässt Fernsehfeeling aufkommen. Darüber hinaus sorgen die Fangesänge aus dem Publikum für echtes Stadiongefühl, wenngleich diese nicht so penetrant auftreten, wie so manche echten Fans in einem echten Stadion. Hinsichtlich des Sounds kann „PES 2015“ also voll und ganz punkten.

PES 2015

PC mit abgespeckter Grafik
Etwas weniger überzeugend sieht es da allerdings bei der Grafik des Fußballspiels aus, die mit dem aktuellen Titel von EA nur wenig mithalten kann. Die Gesichtsanimationen der Spieler können sich zwar ebenso gut sehen lassen, wie die gelungenen Nachbauten der Stadien, doch an Details mangelt es dennoch häufig. Besonders das Gras auf dem Platz wirkt mitunter häufig nicht plastisch genug und die Menschen in den Zuschauerrängen wiederholen sich zu oft. Mit dem immer selben Aussehen und denselben Fantrikots wirkt dies ziemlich eintönig und fällt schnell negativ auf. Ebenso kann die Beleuchtung nicht immer überzeugen, sodass vor allem die hintere Seite des Spielfeldes gelegentlich unscharf und verwischt erscheint. Eindeutig zu erkennen ist dabei, dass die PC-Fassung mit abgespeckter Grafik auskommen muss und daher sogar mit der PS4-Fassung in den höchsten Einstellungen nicht mithalten kann, obwohl ein aktueller Rechner wesentlich mehr Leistung bieten würde. Positiv dadurch allerdings: „PES 2015“ läuft auch auf älteren Rechnern absolut problemlos und flüssig, während die Konkurrenz wesentlich höhere Anforderungen hat.

Fazit:
Wer auf die Bundesliga-Lizenzen verzichten und mit ein paar grafischen Abstrichen leben kann, bekommt hier eine gelungene Fußballsimulation, die vor allem bei der Steuerung auf dem Platz und mit den Stärken im Online-Modus punkten kann. Champions League-Fans werden ihren Spaß haben.

PES 2015 Wertung


12
Dez

Stardrive – Review

Stardrive Cover

Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir befinden auf dem Heimatplaneten der Menschen und stehen kurz davor, die gesamte Galaxie zu erkunden. Mit unseren Forschungs- und Kolonieschiffen machen wir uns auf den Weg, um neue Sonnensysteme zu erkunden und neue Zivilisationen kennenzulernen. Schnell stellen wir fest, dass wir im Universum nicht ganz alleine sind. Die Aufgabe besteht also daran, neue Planeten zu kolonisieren, durchdacht zu wirtschaften, Technologien zu erforschen und die Vorherrschaft im Universum zu sichern. Ob durch friedliche Allianzen, durch schnelleres Kolonisieren oder durch Eroberung anderer Spezies müssen wir nun die Herrschaft über das Universum erlangen…

Kritik:
Es war einmal wirklich lange Jahre still im Bereich der 4X-Rundenstrategie. In den 90ern feierte dieses Genre schließlich seine besten Zeiten: Klassiker wie „Master of Orion“ oder „Birth of the Federation“ sorgten für langanhaltenden Spaß und durchgemachte Nächte vor dem heimischen Bildschirm. „Stardrive“ vom recht kleinen holländischen Publisher Iceberg Interactive will daran nun ansetzen und sorgte vor einem Jahr für ein Comback der 4X-Strategie.

Leere Versprechungen
Schaut man sich die diversen Bewertungen auf Steam an, so könnte es sich bei „Stardrive“ eigentlich um ein eher schlechtes bis durchschnittliches Spiel handeln. Das hat sich Iceberg Interactive letztendlich selbst verbockt, als er das Strategiespiel einst in der Early Access-Phase veröffentlichte. Die umfangreichen Ankündigungen waren groß und viele Inhalte wollte man noch in das Spiel einbauen. Dazu zählten auch ein Multiplayer-Modus und einige Verbesserungen in den Spielfunktionen, die seinerzeit noch recht unfertig wirkten. Nun, etwa 1 ½ Jahre nach dem Release, hat man den zweiten Teil längst angekündigt und in der Entwicklung – doch der versprochene Multiplayer-Modus fehlt immer noch. Das sorgt für Verärgerung der frühen Kunden und natürlich auch für negative Bewertungen. Schade eigentlich, denn im Grunde ist „Stardrive“ ein richtig gutes Spiel. Hätte man doch einfach nur nichts versprochen, was man dann nicht halten kann.

Stardrive

Die Galaxie gehört mir
Ganz nach dem klassischen 4X-Strategieprinzip erinnert uns „Stardrive“ nämlich schon optisch sehr an den Klassischer „Master of Orion“. Direkt nach dem Start des Spiels sehen wir eine zufallsgenerierte Galaxienkarte variabler Größe aus der Vogelperspektive und können von unserem Heimatplaneten aus damit beginnen, den Weltraum zu erforschen und zu kolonisieren. Abhängig davon, welche Größe wir für die Galaxienkarte auswählten, dauert es unterschiedlich lange, bis wir den Erstkontakt mit anderen Spezies aufnehmen, die nicht immer allesamt friedlich gesinnt sind. Mit der passenden Ökonomie stellen wir also Raumschiffe her und expandieren unser Imperium. Durch Erforschen finden wir sowohl neue Sonnensysteme und Spezies, als auch wichtige Informationen über die Planeten. Manche sind für uns unbewohnbar, andere nur mit entsprechenden technischen Hilfsmitteln und wieder andere bieten hervorragende erdähnliche Bedingungen. Schade ist nur, dass es an Zufallsobjekten wie schwarzen Löchern, Wurmlöchern, Neutrinosternen und ähnlichen Phänomenen mangelt. Lediglich der Warpantrieb wird durch Weltraumphänomene schon einmal außer Gefecht gesetzt oder Planeten verlassen ihre bisherige Umlaufbahn.

Stardrive

Mikromanagement
Wie gewohnt müssen wir allerdings auch darauf achten, dass sich die Produktion auf dem Planeten in der Balance halten. Die Nahrung muss für die maximale Bevölkerungszahl ausreichen, während dessen Produktion wiederum Geld kostet. Die Produktion und die Forschung müssen vorangetrieben werden, als auch der Planet mit Verteidigungssystemen geschützt werden. Das alles kostet Geld und Ressourcen, doch Bankensysteme und Bevölkerungszahl bringen dieses auch wieder ein. Eine Balance ist also nötig und kann sich abhängig vom Rohstoffaufkommen und der Bewohnbarkeit des Planeten mitunter stark unterscheiden. Auch können Prioritäten unterschiedlich festgelegt werden, sodass wir uns auf Nahrung, Produktion oder Forschung spezialisieren können. Einmal aus der Balance kann das katastrophale Folgen haben – zumal bei fortschreitendem Spielverlauf auch schonmal die halbe Galaxie zu verwalten ist. Was umständlich ist, da wir die Planeten überwiegend selbst verwalten müssen. Doch das gehört eben zu diesem Genre auch dazu.

Stardrive

FTL lässt grüßen
Gelungen ist außerdem das Schiffssystem, mit dem wir mittels Schiffswerft auf den Planeten nicht nur neue Raumschiffe bauen können, sondern entsprechend den erforschten Technologien auch eigene Schiffe entwickeln können. In einer Oberfläche, die stark dem Strategiespiel „Faster Than Light“ ähnelt, können wir also eine Rumpf wählen und beliebig mit Schilden, Hüllenpanzerung, Waffen und weiteren wichtigen Elementen ausstatten, um unsere Schiffe variabel ganz nach unseren Vorlieben zu designen. Das ist nicht immer einfach, zumal wir genauestens auf die Energieverteilung achten müssen und auch zwingend ein Cockpit und ähnliches brauchen. Kann aber auf der anderen Seite auch den entscheidenden Vorteil im Kampf liefern und bietet uns interessante Einsatzmöglichkeiten. So können wir ein Schiff sowohl für das planetare Bombardement ausstatten, als ihm auch zugleich einen Truppentransporter liefern – damit ist nicht nur Angriff auf feindliche Planeten möglich, sondern gleichzeitig auch das Absetzen von Bodentruppen. Oder aber wir kombinieren ein Kolonisationsmodul auf einem großen Rumpf mit starken Weltraumwaffen – schon haben wir ein starkes Kolonieschiff, das sich auch gegen Angriffe wehren kann. Der Vorteil gehört damit schnell uns. Gerade deshalb ist ein fehlender Multiplayer-Modus schade, denn damit hätten wir unsere Konstruktionsfähigkeiten auch gegen echte Spieler unter Beweis stellen können, die selbst ausgeklügelte Schiffe gestalten.

Stardrive

Zwischen Frieden und Krieg
In einem solchen Genrespiel darf natürlich auch das Diplomatiesystem nicht fehlen. Insgesamt sieben andere außerirdische Spezies können wir in unserer Galaxie antreffen und mit ihnen diplomatische Beziehungen pflegen. Die Möglichkeiten sind hier allerdings rudimentär und beschränken sich auf Friedens- und Handelsbeziehungen, Kriegserklärungen, Nichtangriffspakt, sowie den Austausch von Technologien und Kolonien. Mit dem nötigen Geschick und ein paar Geschenken kann man dabei so manche Spezies zu seinen Gunsten überreden. Schade ist allerdings, dass vor allem der Tausch von Technologien oft einseitig verläuft, denn die KI-Gegner machen diesbezüglich nur selten Angebote. Die Computereinheiten beschränken sich dabei meist auf Kriegserklärungen und Friedens-/Handelsangebote. Etwas zu einfach, finden wir. Umso gelungener ist allerdings die charakteristische Gestaltung der KI-Spezies, die sich deutlich unterscheiden. Von ängstlichen Pazifisten, über gefühlslose Roboterspezies und eiskalte Objektivisten, finden wir auch aggressive und kriegerische Spezies vor. Leider können kleine Missgeschicke selbst bei vertrauenswürdigen Verbündeten schnell Konsequenzen haben.

Stardrive

Spionage und Sabotage
Passend zum Diplomatiesystem gibt es natürlich auch ein Spionagesystem, welches zu den einfachsten zu steuernden Funktionen gehört. Mit ein bisschen Geld kann man so neue Agenten einstellen, sie ausbilden oder gegen einen bestimmten Feind ins Rennen schicken. Ob Diebstahl von Technologien, Sabotage von Gebäuden, Ermordung feindlicher Agenten oder Infiltration von Planeten – mit einem Klick schicken wir sie ins Rennen und dürfen abhängig vom Level des Agenten auf dessen Erfolg hoffen. Dieser wiederum erhöht sich durch Training und erfolgreiche Missionen. Der Tod eines Agenten ist jedoch während einer Mission keineswegs ausgeschlossen. Werden wir dabei entdeckt, kann dies außerdem Attentatsversuche durch den Gegner zur Folge haben. Gut durchdacht. Etwas mehr Tiefgang hätten wir uns allerdings doch gewünscht, denn speziell bei Infiltration und Sabotage würden wir die Agenten gern auf ganz gezielte Planeten ansetzen können – geht aber leider nicht. Welcher gegnerische Planet dann betroffen ist, hängt vom Zufallsprinzip ab.

Stardrive

Handel nach Irgendwo
Ähnlich zufällig läuft es dann übrigens beim Transport von Gütern ab. Schafft es ein Planet anhand seiner Rohstoffe nämlich nicht, die Produktion selbst voranzubringen oder genügend Nahrung sicherzustellen, müssen Frachtschiffe sich auf den Weg machen, um von einem rohstoffhaltigen Planeten die nötigen Produkte auf einen weniger ertragreichen Planeten zu bringen. Mittels kleiner „Import / Export“-Einstellung bei den Schiebereglern für Produktonsfokussierung wählen wir dabei aus, was benötigt wird und was im Überschuss vorhanden ist und die Schiffe machen sich vollautomatisch auf den Weg. Welches Schiff dabei welchen Planeten anfliegt, wird allerdings ebenso automatisch geregelt, wodurch es durchaus vorkommen kann, dass bestimmte Planeten mehrfach angeflogen werden, andere jedoch gar nicht. Auch hier hätten wir uns gewünscht, genaue Routen zwischen zwei Planeten festlegen zu können, wie dies beispielsweise bei den Schiffen in den „Anno“-Spielen möglich ist. Zumal der Herstellungsort des Schiffes immer automatisch auch als Güterquelle dient, selbst wenn wir dort alles auf „Import“ stellen. Um von einem anderen Planeten zu exportieren, müssen wir die Frachtschiffe auch dort produzieren. Ziemlich umständlich, erst recht, wenn das Einschränken von Routen nicht weniger kompliziert abläuft.

Stardrive

Offene Grenzen – doch wofür?
Dass „Stardrive“ eigentlich bis heute nie vollständig fertiggestellt wurde, sieht man allerdings an anderer Stelle. Etwa dann, wenn wir über das Diplomatiesystem über offene Grenzen und Handelsabkommen diskutieren können, diese jedoch ohne jegliche Auswirkungen bleiben. Da hat man zwar die Möglichkeit, die Grenzen zwecks Handel zu öffnen, Handelsrouten kann man allerdings nicht anlegen. Ebenso haben wir keinerlei Schiffe gesehen, die tatsächlich zu unseren Planeten reisen, um Handel zu betreiben. Das Handelssystem mit anderen Spezies wurde schlichtweg gar nicht erst eingebaut, die Diplomatiefunktionen hierfür bleiben also nutzlos. Schade. Ähnliches gilt dann leider auch für das Flottensystem, das zwar eigentlich vorhanden ist, aber kaum sinnvoll angewendet werden kann. Das Steuern von zusammengestellten Flotten funktioniert eher schlecht, zumal immer nur die Schiffsfunktionen zur Verfügung stehen, die von allen Schiffen zugleich angeboten werden. Kombinieren wir ein Frachtschiff und ein Kampfschiff, so ist der Frachttransport plötzlich nicht mehr auswählbar. Da wäre eigentlich Nachbesserung nötig – doch auf die kann man wohl eher nicht mehr hoffen.

Stardrive

Suchtfaktor mit zweckmäßiger Grafik
Dennoch kann „Stardrive“ vor allem Fans der 4X-Strategie durchaus begeistern. Lassen wir die zwei oder drei unvollständig integrierten Funktionen einmal außen vor, so macht das Erkunden, Expandieren, Erforschen und Erobern doch Spaß, denn die für das Genre wichtigsten Spielelemente wurden eingebaut und motivieren über viele Stunden. Damit kann auch dieser Titel zu einem Strategiespiel werden, dass uns bis in die frühen Morgenstunden an den heimischen Rechner lockt. Nichts desto trotz kann man inhaltlich mit den Klassikern „Master of Orion“ und „Birth of the Federation“ leider nicht mithalten, außer dass die Grafik eben doch ein wenig hübscher aussieht. Während „Master of Orion“ mittlerweile zwanzig Jahre alt ist und optisch kaum mehr erträglich scheint, so setzt „Stardrive“ die damalige technische Tradition fort: Mit zweckmäßiger Grafik sorgt man nicht für einen Augenschmaus, aber für eine zeitlich angemessene Optik und viel Übersicht – auf letzteres kommt es bei diesem Genre schließlich mehr an, angesichts des vielen Mikromanagements.

Fazit:
Mit leeren Versprechungen und unvollständig implementierten Inhalten verärgerte das 4X-Strategiespiel anfänglich viele seiner frühen Käufer aus der Early Access-Phase – mittlerweile sorgt „Stardrive“ aber trotz einzelner Schwächen für eine hohe Langzeitmotivation und erinnert gezielt an diverse Genreklassiker.

Stardrive Wertung


12
Dez

Bernd das Brot und die Unmöglichen – Review

Bernd das Brot und die Unmöglichen Cover

Dieses Spiel ist Mist – findet zumindest Bernd. Eigentlich möchte er nämlich gar nicht hier sein, wo ihn seine Freunde dazu verdonnern, sich in ein Batman-Kostüm zu quetschen, um das Verbrechen zu bekämpfen. Viel zu aufwändig ist ihm die Arbeit dafür, muss er sich doch etwas zu sehr bewegen. Lieber wäre es ihm, seinen Alltag in einem weißen Raum zu verbringen und dort dir schöne Raufasertapete anzustarren. Schön langweilig eben, ganz wie es Bernd mag. Stattdessen führt es ihn leider gemeinsam mit den „Unmöglichen“, bestehend aus einem Superhelden-Schaf und einem sprechenden Busch, nach Langolien und Pullovien, wo er die gestohlene Statue des erkälteten und skatspielenden Yaks wiederbeschaffen soll. Dumm nur, dass Bernd dabei nicht allzu gerne auf den Spieler hört…

Kritik:
Eigentlich ist „Bernd das Brot“ ja eine Kinderserie, die regelmäßig auf dem Sender KIKA zu sehen ist. Ausgerechnet nachts in der Dauerschleife, wenn eigentlich längst Sendeschluss ist und die Kinder schon in den Bettchen liegen sollten. Vielleicht liegt das daran, dass sein Humor sich auch ein kleines bisschen an Erwachsene richtet.

“Dieses Spiel ist Mist”
Es ist prinzipiell schon eine richtig coole Idee, einen Helden in ein Computerspiel einzubauen, der überhaupt keine Lust hat, mitzuspielen. Immer nur nörgelnd, ist er sich seiner Anwesenheit in einem Spiel jederzeit bewusst und hält dieses qualitativ kurz gesagt einfach für „Mist“. Völlig unverständlich für die Figur also, dass wir uns diesen Mist tatsächlich gekauft haben und dann auch noch spielen wollen – um ihn so von der Anwesenheit im weißen Raum abzuhalten. Für den Spieler und Käufer ist das allerdings ganz toll: Dass Bernd das Spiel richtig Mist findet, macht ihn ziemlich lustig und das ist dann für den Spieler und Fan das genaue Gegenteil von Mist. Damit dürfte der Humor von „Bernd das Brot und die Unmöglichen“ aber schon erklärt sein. Spieler sollten sich damit anfreunden können, denn dieser macht den wichtigsten Bestandteil des Point & Click-Adventures aus.

Bernd das Brot und die Unmöglichen

Total logische Lösungswege
Spielerisch hat das Game im Vergleich zu anderen Genrevertretern nämlich eigentlich wenig zu bieten. Wir müssen hier mal ein paar Schalter- und Kombinationsrätsel lösen, an anderer Stelle die richtigen Gegenstände zusammen suchen und schon kommen wir im Spiel einen kleinen Schritt voran. Das ist allerdings gar nicht immer so einfach, wie es auf dem ersten Blick scheint, denn die Lösungsansätze scheinen nicht immer die offensichtlichsten und logischsten. Würde man, um einen Vogel aus seinem Nest zu verscheuchen, normalerweise eher einen Gegenstand nach ihm werfen (und haben zu dieser Zeit zufällig sogar einen Schuh im Inventar), so müssen wir allerdings ein Absperrband um einen steinigen Globus wickeln, ihn so auf die Wippe ziehen und damit auf den Baum werfen. Klingt logisch oder? Eigentlich nicht, aber auf derartige Rätsel und Lösungen sollte man sich unbedingt gefasst machen.

Bernd das Brot und die Unmöglichen

Abenteuer in Absurdistan
Die restlichen Rätsel, Umgebungen und Charaktäre sind allerdings nicht weniger absurd. So führt es uns nach Langolien und Pullovien, um dort unter anderem eine Yak-Sekte hochzunehmen und wir reisen gern auch mal mit der heruntergekommensten Fluglinie der Welt, die aus Kostengründen von Affen geflogen wird. Dazu wird immer wieder eine geniale Ironie und ein extrem lustiger Humor eingestreut, der sich vor allem in Bernds Dialogen und Antwortmöglichkeiten begründet. Wenn Bernd auf die Frage „warum?“ plötzlich „Warum ist es am Rhein so schön?“ singt, bringt das so manchen Spieler – den Kontext vorausgesetzt – schnell zum Lachen. Übrigens: Wenn Bernd mal wieder nicht mitspielen oder sich verdrücken möchte, helfen uns die Entwickler sogar aus dem Off, um Bernd zu seinen Handlungen zu zwingen. Schön also, dass die auch mal über sich selbst lachen können und damit innovative Wege einschlagen.

Bernd das Brot und die Unmöglichen

Kastenbrot mit Beinen
Grafisch kann man das Adventure darüber hinaus lediglich als „zweckmäßig“ bezeichnen. Allerdings ist auch das witzig: Obwohl man sicher nicht mit den tollsten Effekten und der modernsten Optik punkten kann, haben aber die Figurenanimationen selbst schon einen gewissen Unterhaltungswert. Das liegt wohl auch daran, dass es sich bei Bernd nunmal um ein Kastenbrot handelt, welches mit Beinen ausgestattet wurde. Die Bewegungsabläufe sehen dementsprechend natürlich recht eckig aus und auch die kurzen Arme machen sich bei manchen Handlungen auf witzige Art bemerkbar. Ansonsten sind die Figuren und auch die Tiere insgesamt liebevoll gestaltet, sodass sich „Bernd das Brot und die Unmöglichen“ offensichtlich gezielt auch an ein jüngeres Publikum richtet. Dieses Adventure kann man also durchaus auch seinen Grundschulkindern zu Weihnachten schenken, ohne sich Gedanken um mögliche Gewaltdarstellungen machen zu müssen. In diesem Sinne: Nichts für Grafikfetischisten, aber eine klare Empfehlung für Fans von humorvollen Spielen – und davon gibt es ja leider immer noch viel zu wenige.

Fazit:
Das erste offizielle Spiel zu „Bernd das Brot“ bietet genau das, wovon einige andere Games durchaus etwas mehr vertragen könnten: Ganz viel Humor. Und damit macht es richtig viel Spaß, obwohl es spielerisch keine Meilensteine setzt.

Bernd das Brot Wertung