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Jun
Horror Circus: Er will doch nur spielen
Immerhin hat der “Horror Circus” als einziger in Deutschland einen Mann in ihrem Programm, den wir so wohl kein zweites Mal erleben dürfen: Crazy White Sean. Der makabre Künstler, bekannt aus dem Supertalent, reiste extra aus Amerika an, um den Circus mit seiner ganz besonderen Showeinlage zu begleiten. Das ist wirklich nicht für schwache Nerven, denn nachdem sich der bärtige Mann zunächst Böller in den nackten Hintern steckt und die Funken einer Flex-Säge ins Gesicht spritzen lässt, steckt er sich auch noch allerlei Nadeln durch den Körper, hängt sich Gewichte an die Augenlider oder noch ekeliger: Er zieht sich einen Regenwurm durch die Nase, spuckt ihn anschließend durch den Mund wieder aus und wirft ihn dreist auch noch ins Publikum. Entsetzte und schockierte Gesichter sind da vorprogrammiert, womit diese Show sicherlich nicht für Kinder geeginet ist. Damit kann der “Horror Circus” weitaus mehr ekeln und schockierend, als die Konkurrenz mit ihrem Frosch-Mann.
Nebenbei stellt man jedoch fest, dass sich die beiden konkurrierenden Circus-Shows (die andere befindet sich gerade in Mannheim) einiges voneinander abgeschaut haben. Neben waghalsigen Stunts in der Luft und aufregenden Akrobatikübungen kommt vor allem das berühmte Todesrad einmal mehr beim Zuschauer an. Da steht allerdings schnell fest: Hier bekommen wir wirklich das Original zu sehen. Denn die beiden jungen Asianten, die hier spielend leicht in schwindelnder Höhe herum turnen, sind so gut eintrainiert, dass an Patzer nicht einmal zu denken ist. Ganz anders bei den Jungs in Mannheim.
Im Anschluss an die Show dürfen sich die Fans zudem an der besonderen Gastfreundschaft und Offenheit der Akteure erfreuen, denn wer nicht eilig nach Hause muss, für den stehen die Akteure noch für ein gemeinsames gruseliges Foto bereit und sind jederzeit für eine kleine Unterhaltung oder ein bisschen Spaß bereit. Ersteres allerdings nur, wenn ihr die Kamera vorher selbst mitbringt, die hier übrigens immer erwünscht ist.
Wer sich allerdings auf einen Horror-Trip im Stile des Movie Park-Halloweenfestes gefasst macht, dürfte schnell enttäuscht sein: Statt lebenden Erschreckern, die sich unter die Leute mischen, konzentriert sich der “Horror Circus” überwiegend auf die einwandfrei ablaufende Show, die ganz klar im Mittelpunkt steht. Zwar müssen wir uns immerhin durch einen engen Gang aus Spinnweben und zwei oder drei Monstern wagen, doch in puncto Dekoration und Monstern gibt es vor allem draußen vor dem Zelt durchaus noch Ausbaubedarf. Dafür verzichtet man allerdings auf Laien-Darsteller, die ausschließlich die wartenden Gäste bei Laune halten sollen – und die hat der “Horror Circus” auch wahrlich nicht nötig.
Ein Besuch lohnt sich also vor allem für Mönchengladbacher, die während der Fußball-Pause mal ein wenig Action brauchen. Der “Horror Circus” befindet sich noch bis zum 23. Juni auf dem Nordpark-Messegelände nebem den Borussia-Fanhaus auf der Gladbacher Straße und lädt zum Vergnügen ab 10 Euro ein.
Im Anschluss zieht die Show dann weiter über Osnabrück nach Dortmund und später ebenfalls nach Düsseldorf und Köln. Doch selbst wenn diese Locations noch nicht passen: Der inzwischen seit drei Jahren existierende erfolgreiche Circus wird sicher auch irgendwann in eure Stadt kommen, denn dieses Gruselkabinett werden wir wohl nicht mehr so schnell loswerden.
Mehr zur Show und den Tickets unter horror-circus.net
Bilder von der Premiere in Möchengladbach: facebook.com/dvdmagazine