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Game-Review: Hitman Absolution
Game-Review: The Walking Dead (Episode 5)
Game-Review: Call of Duty – Black Ops 2

Archiv fürFebruar, 2013


12
Feb

Game-Review: Hitman Absolution

Hitman Absolution Cover

Eine leichte Kindheit hatte der skrupellose Auftragskiller Agent 47, der einst für die ICA arbeitete, sicherlich nicht. Einzig und allein für den Zweck geschaffen, andere Menschen kaltblütig zu ermorden, hat er praktisch keinerlei Privatleben und muss sogar eine Barcode-Tätowierung an seinem Hinterkopf mit sich herum tragen. Jahrelang von der Bildfläche verschwunden, lautet sein Auftrag nun: Diana töten. Jene Frau, von der er einst seine Befehle erhielt. Dumm nur, dass er dabei nicht damit rechnete, auf die junge Victoria zu stoßen, dessen Leben es fortan zu beschützen gilt. Sie wurde zu dem gleichen Zweck geschaffen, wie er einst bei seiner Geburt: Das Töten von Menschen. Doch dieses Mal soll sich das Schicksal gewaltig ändern…

Kritik:
Die Tätowierung eines Barcodes ist nicht neu. Nein, wir kennen sie nicht nur aus den früheren „Hitman“-Teilen, sondern auch aus der beliebten Serie „Dark Angel“ mit Jessica Alba. Menschen, die einzig und allein zu dem Zweck geschaffen wurden, als die besten Killer der Welt, ihre Ziele zu verfolgen und zu eliminieren. Auch Agent 47, dessen eigentlichen Namen wohl niemand kennt, gehört zu jener Art von Personen – wenn auch nicht bei Manticore geschaffen. Sein Job: Auftragskiller. Und dieser Job ist keineswegs einfach.

Hitman Absolution Screenshot

Verkleidungskünstler
Unentdeckt bleiben ist bei einem solchen Job sicherlich oberstes Gebot. Und Stealth-Action ist ja bei vielen Spielern längst beliebt, spätestens seit der „Splinter Cell“-Reihe, in der wir uns durch dunkle Ecken schleichen durften. Nun, Dunkelheit hat Agent 47, der gefährlichste Mann der Welt, sicherlich nicht nötig. Als Profi-Auftragskiller gelingt es ihm auch bei Tageslicht völlig unentdeckt zu bleiben. Dafür nutzt er die Kleidung seiner Opfer, die ihren Anfall von Ohnmacht oftmals im nächstgelegenen Wandschrank überwinden dürfen. Hin und wieder auch in Anwesenheit des Killers selbst, der sich gut und gerne einmal darin versteckt. Wir nutzen also Deckungen, Verstecke und Kleidungsstücke, um von unserem Gegenüber nicht entdeckt zu werden. Der Instinkt hilft außerdem dabei, unser nächstes Ziel zu verfolgen.

Hitman Absolution Screenshot

Diskretion
Damit es nicht ganz so einfach wird, lässt der Instinkt nach einer gewissen Nutzung nach – und dann können wir kaum noch an Gegnern vorbei gehen, ohne von diesen entdeckt zu werden. Immerhin sind die intelligent genug, sich die Gesichter ihrer Kollegen zu merken und einmal genauer hinzusehen, wenn wir uns nicht ganz so geschickt anstellen. Es hat also sicherlich Vorteile, geradlinig unserer Mission nachzugehen und sich nicht allzu lange mit Nebensächlichkeiten aufzuhalten. Eben ganz wie ein echter Profi: schnell, diskret und mit wenig Spuren. Das ist wiederum wichtig, denn jeder getötete Gegner, der nicht unser eigentliches Ziel ist, bringt uns Minuspunkte ein. Ebenso, wenn wir entdeckt werden, oder unsere „Hinterlassenschaften“ gefunden werden. Dafür werden wir belohnt, wenn wir besonders geschickt vorgehen und unsere Gegner lautlos und unentdeckt ausschalten. Doch das ist angesichts zahlreicher Bewacher nicht immer ganz einfach.

Hitman Absolution Screenshot

Spaß mit der Klaviersaite
Umso besser also, dass wir bei unseren Tötungsmethoden durchaus kreativ vorgehen können. Insbesondere mag es vorteilhaft sein, aus einem ungesehenen Bereich an diversen Vorrichtungen herumzuspielen. Fällt dann rein zufällig einmal die Deckenlampe auf unser Ziel, oder eine Tankstelle beginnt zu explodieren, mag so manche Exekution, wie ein Unfall erscheinen – und wir sind komplett aus dem Schneiden. „Hitman Absolution“ bietet zahlreiche Vorgehensweisen und jederzeit alternative Möglichkeiten. Ob wir uns durchballern, jeden Gegner einzeln und leise erdrosseln, oder uns an jeden von ihnen vorbeischleichen, bleibt uns überlassen. Ganz zu schweigen von anderen Methoden, die noch mehr Kreativität erfordern. Besonders dürfte es da vielen wohl die Klaviersaite antun, die ein solches Instrumentenstück glatt zu einem Mordinstrument umfunktioniert. Denn damit die Gegner brutal zu erwürgen, gestaltet sich leichter, als zunächst angenommen. So können wir uns jederzeit an den Feind heranschleichen und ihn dann von hinten attackieren. Sehr elegant.

Hitman Absolution Screenshot

Schutz in der Masse
Das Leveldesign gestaltet sich dabei sehr abwechslungsreich. Meistens begeben wir uns dafür in Gebäude und müssen uns versteckt oder verkleidet durch die einzelnen Abschnitte wagen und dabei von Gegnern ungesehen bleiben. Das mag auch der Schwierigkeitsgrad durchaus etwas schwanken, denn je nach Aufbau des Gebäudes und Platzierung der Gegner kann dies einfach sein, aber auch nahezu unmöglich, ungesehen an ihnen vorbei zu kommen. Besonders in engen Gängen und Hotelzimmern mit etlichen Feinden, ist das kein leichtes Unterfangen. Noch weniger jedoch in einer unterirdischen Testanlage. Besonders spannend wird es jedoch, wenn wir uns in der Masse der Passanten verstecken dürfen. Sei es auf dem Markt in China Town, zwischen den vielen Fahrgästen am Bahnhof, oder bei den Besuchern eines Nachtclubs. Hier haben wir leichtes Spiel und eine große Atmosphäre kommt auf, wenn wir uns als Auftragskiller zwischen die Zivilisten schleichen. Doch auch einzelne streng lineare Actionszenen hat „Hitman Absolution“ zu bieten – diese allerdings glücklicherweise recht zurückhaltend.

Hitman Absolution Screenshot

Knüppelharte Profis
So weit, so gut, denn bisher gehen wir davon aus, dass ihr das Spiel unter normalen Schwierigkeitsbedingungen durchspielt. Genau genommen bietet „Hitman Absolution“ allerdings ganze fünf Schwierigkeitsgrade. Der erste, leichteste ist dabei kaum erwähnenswert und für jeden wohl zu meistern. Die meisten werden diesen wohl ignorieren und gleich auf „normal“ spielen. Der normale wiederum bietet für die meisten Spieler einen gut ausbalancierten Schwierigkeitsgrad, der gleichzeitig herausfordernd, aber eben nicht zu schwer ist. Etwas anders gestaltet sich das bei den drei höchsten Schwierigkeitsgraden, die allesamt zum „Profi-Modus“ gehören. Hier ist die Nutzung des Instinktes noch weiter eingeschränkt, die Anzahl der Gegner deutlich erhöht und im höchsten Modus müssen wir dann sogar auf Kontrollpunkte verzichten und müssen bei Tötung gleich ganz von vorne beginnen. Das ist dann wirklich knüppelhart, aber tatsächlich noch eine Herausforderung für die Besten der Besten. Klasse, zumal sich so auch ein Widerspielwert bietet, wenn wir das Spiel nach erfolgreichem Durchspielen noch einmal auf einem höheren Schwierigkeitsgrad versuchen wollen.

Hitman Absolution Screenshot

Mit Freunden messen
Verschnaufpausen gibt es übrigens auch gelegentlich, sodass wir manchmal auch nur einen neuen Anzug kaufen, oder einen Feind durch die Wüste jagen müssen. Leider ist dies aber grundsätzlich nur alleine möglich, denn ein echter Multiplayer-Modus fehlt leider komplett. Nichts desto trotz haben wir jedoch die Möglichkeit, uns trotzdem mit anderen Spielern zu messen. Das fällt bereits zu Beginn einer jeden Mission auf, wenn uns „Hitman Absolution“ den jeweils erreichten Punktestand unserer Steam-Freunde anzeigt. Da ist es doch umso mehr herausfordernd, unsere Freunde überbieten zu wollen und vielleicht allein aus diesem Grund die eine oder andere Mission zu wiederholen. Reicht uns das noch nicht, dürfen wir uns allerdings auch an Missionen wagen, die von anderen Spielern erstellt wurden. Die Maps und Gegner bleiben zwar dieselben, doch die Ziele ändern sich und so manche Mission kann damit zu einer richtigen Herausforderung werden.

Hitman Absolution Screenshot

Hübsch und stabil
Freunde von großartigen Grafikeffekten kommen hier übrigens sehr auf ihre Kosten, wenngleich „Hitman Absolution“ gleichzeitig überaus flexibel dabei ist. Mit DirectX 11-Effekten bietet sich somit sogar Tesselation an, was schnell für einen besonderen Augenschmaus sorgt und selbst einfachste Regeneffekte können sich sehr gut sehen lassen. In der großen Menge von Chinatown oder am Bahnhof zeigt sich zudem, dass das Spiel sowohl sehr gut aussehen kann, als auch gleichzeitig nicht allzu hohe Ressourcen verbraucht. Selbst mit einem Mitteklasse-PC lässt sich das Game somit auf höchsten Einstellungen bereits flüssig spielen und bleibt dabei absolut stabil. Einziges Manko: Benutzer älterer Nvidia-Grafikkartentreiber könnten gezwungen sein, ein Update zu installieren, da sich das Spiel ansonsten mit den Einstellungen „hoch“ und „ultra“ mit einer Direct3D-Fehlermeldung verabschiedet. Doch ein solcher Fehler ist ja schnell behoben. Davon abgesehen störten nur einzelne, selten vorkommende Clippingfehler, bei denen man bei einem Sprung vom Fensterrahmen plötzlich im Boden versinkt, statt auf diesem zu stehen – zum Glück halten sich derartige Fehler allerdings stark in Grenzen. Sollte dies nicht abschrecken, erhält man mit „Hitman Absolution“ ein atmosphärisch extrem dichtes Stealth-Szenario.

Fazit:
Agent 47 sorgt für Abwechslung auf dem heimischen Rechner und lässt dem Spieler zahlreiche flexible Lösungswege mit denen er spannende Herausforderungen meistern kann und bietet extrem atmosphärische Auftragskiller-Stealth-Action, bei der Diskretion plötzlich enorm viel Spaß macht. Ein Hoch auf die Klaviersaite!


04
Feb

Game-Review: The Walking Dead (Episode 5)

The Walking Dead Cover

Die Stadt schient einst die letzte Hoffnung für die Gruppe um Lee und seine kleine Clementine. Ein Boot sollte ihnen dabei helfen, das Festland zu verlassen und sichere Gegenden zu erreichen. Doch schnell stellte sich heraus, dass besonders die Innenstädte von Zombies nur so überflutet wurden. Überall auf den Straßen lauern die unheimlichen Untoten auf neue menschliche Nahrung und selbst Lee wurde bereits von den Kreaturen gebissen. Kurz davor, die ersten Schwächeanfälle zu erleiden und mit der Gewissheit, nicht mehr lange leben zu können, macht er sich auf die Suche nach Clementine. Die nämlich wurde von einem unbekannten Entführer gekidnappt und will sich mit ihr im Schlepptau auf und davon machen. Lee läuft die Zeit davon…

Kritik:
Das Finale steht vor der Tür. Die letzte von fünf Episoden der ersten „The Walking Dead“-Staffel von Telltale Games soll nun zu ihrem wahren Ende finden. Die Zeichen stehen obendrein schlecht, denn Lee, unsere Hauptfigur wurde bereits von einem Untoten gebissen und läuft Gefahr, sich ebenfalls schon bald in einen solchen zu verwandeln. Doch erst einmal steht ein spannender Wettlauf gegen die Zeit an.

Hektik ohne Rätsel
Die letzte Episode kann sich dabei tatsächlich von seinen vorangegangenen stark abgrenzen, ist sie doch noch wesentlich linearer gestaltet, als zuvor. Nun geht es nicht mehr darum, neue Charaktere kennen zu lernen, sondern sich schlicht und einfach auf die Suche nach Clementine zu machen. Zeit dürfen wir dabei nicht allzu viel verlieren, sind wir schließlich fast ständig in Bewegung. Dabei werden leider allerdings auch die Rätsel, bis auf ein oder zwei kleine Suchrätsel, völlig vernachlässigt. Nachdenken müssen wir also bei den ohnehin simplen Rätseln nun gar nicht mehr, sondern konzentrieren uns viel mehr auf die kommenden QuickTime-Events, die es wahrlich in sich haben. Insgesamt verkürzt sich dabei natürlich auch die Dauer der Episode um locker eine Stunde, denn wir müssen uns ja kaum mehr mit Dialogen und Rätseln aufhalten.

The Walking Dead Screenshot

Schwacher Mann
Wesentlich besser schauen da die charakterlichen Entwicklungen der Hauptfiguren aus, allen voran Lee. Er bekommt enorm viel Tiefgang, ist er schließlich nicht mehr der große starke Anführer, der immer die richtige Entscheidung treffen kann. Er ist stattdessen ein gebrechlicher Mann geworden, gebissen vom Zombie und eine drohende Gefahr, sollte er sich in einen solchen verwandeln. Er kann sich fortan nicht mehr auf die Unterstützung seiner Truppe vollkommen verlassen und muss jederzeit damit rechnen, von diesen attackiert zu werden, damit sie sich selbst schützen können. Zudem machen ihm Schwächeanfälle und gelegentliche Bewusstlosigkeit zu schaffen, die ausgerechnet in den ungünstigsten Situationen sicherlich nicht immer vorteilhaft sind. Dafür geht „The Walking Dead“ aber nun ans Eingemachte, denn statt Entscheidungen über andere zu fällen, müssen wir diese nun über uns selbst treffen, beispielsweise wenn es darum geht, den eigenen Arm abzuhacken, um vor einer möglichen Verwandlung bewahrt zu bleiben. Keine leichte Entscheidung.

The Walking Dead Screenshot

Ab durch die Mitte
Bei der Action geht „The Walking Dead“ nun auch nicht mehr gerade zimperlich vor, schließlich wurde Lee ja bereits gebissen und kann wohl kaum noch mehr gefährdet werden. Da heißt es dann konsequent einfach „ab durch die Mitte“ – und das dürfen wir gerne wörtlich nehmen. Inmitten von hunderten Zombies bewegen wir uns also mit einem Fleischermesser bewaffnet durch die Horden von Angreifern und hacken ihnen reihenweise den Kopf ab. Für Kinder ist die letzte Episode also eindeutig nicht geeignet. Für erwachsene Action- und Horrorfans dafür umso mehr. Lassen wir die kleine Clementine dann auch noch mit Eingeweiden einreiben, bekommt das Spiel sogar sehr makabre Züge.

The Walking Dead Screenshot

Bedeutungslosigkeit
Schade ist allerdings natürlich, dass unsere Entscheidungen keine wirkliche Bedeutung mehr haben. Nun müssen wir keine Entscheidungen mehr fällen, die noch in den nächsten Episoden für Auswirkungen sorgen sollen. Immerhin ist das Spiel ja nun bald an seinem Ende und viel wichtiger scheinen da Überlegungen zur Zukunft von Clementine. So oder so handelt es sich bei Episode 5 um einen würdigen Abschluss, werden doch die Charaktere allesamt noch einmal tiefgründig und emotional geschildert. Nichtsdestotrotz scheint das Ende aber für manchen auch etwas unzufriedenstellend, was sicher daran liegen mag, dass dieses insgesamt relativ offen bleibt – abgesehen was das Schicksal von Lee betrifft. Immerhin können wir uns so auch eine eigene Fortsetzung ausdenken und die geplante nächste Staffel macht ja bereits Hoffnung.

Fazit:
Statt weitreichenden Entscheidungen setzt das Finale des „The Walking Dead“-Abenteuers auf tiefgehende Charaktere und große Emotionen. Ein würdiger, aber kurzer Abschluss.

The Walking Dead – The Game ist als digitaler Download via Steam oder direkt unter telltalegames.com erhältlich.


03
Feb

Game-Review: Call of Duty – Black Ops 2

Black Ops 2 Cover

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Welt und vor allem das Militär rasant verändert. Technische Errungenschaften dominieren seitdem die Armeen, sodass immer weniger lebendige Soldaten in den Krieg geschickt werden. Unbemannte Drohnen und gewaltige Kampfroboter führen nun die Truppen an und ballern den Gegner mit grober Waffengewalt nieder. In einer solchen Zeit kam es längst zu einem Kalten Krieg zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Volksrepublik China, welche zu einem Großteil im Besitz der für die Technik notwendigen Rohstoffe und Metalle ist. Die USA wird zunehmend Abhängig von den Chinesen und das gilt es natürlich zu verhindern. Noch schlimmer erscheint jedoch die Tatsache, dass die gesamte Militärtechnik sabotiert und in die Hände eines Feindes geraten könnte – Raul Menendez. Er nämlich hält die kapitalistische Welt für das größte Übel des Planeten und versucht, die bewaffneten Drohnen allesamt zu übernehmen. Amerika und China stehen vor dem größten Krieg der Geschichte…

Kritik:
Die beliebte und aufwändig dargestellte „Call of Duty“-Reihe geht in die nächste Runde. Nach dem futuristisch anmutenden „Modern Warfare 3“ dürfen wir uns erneut in die Haut eines CIA-Agenten wagen, der es ins Black Ops-Team geschafft hat. Anders als Infinity Ward, konnte der Entwickler Treyarch aber schon so manchen Rechner ins Schwitzen bringen – und bei der Story gewaltig einen oben drauf setzen.

Black Ops 2 Screenshot

Linksextreme Islamisten
Rein spielerisch betrachtet bietet natürlich auch „Black Ops 2“ nicht allzu viele Neuigkeiten. Wir schlüpfen hier überwiegend in die Rolle des CIA-Agenten Mason, der sich auf die Jagd nach dem Verbrecher Raul Menendez macht und dabei auf zahlreiche gegnerische Truppen und Bedrohungen trifft. Richtig hollywoodreif ist da auch der neuste Teil inszeniert, der mit brachialen Scripts, einem knallharte Kriegsszenario und einem riesigen Schlachtfeld überzeugen kann. Die ständigen Explosionen, Kugelhagel und andere actionreiche Kampfeinheiten können dabei natürlich den richtigen Ego-Shooter-Fan begeistern. In puncto Story kann der neueste Teil der Reihe allerdings ebenfalls erstaunlich gut überzeugen: Die Hintergründe und Motive zwischen China und den USA sind jederzeit offensichtlich und die Jagd auf Menendez entpuppt sich als überaus spannend und emotional. Charaktere werden dabei erstaunlich tief betrachtet und „Black Ops 2“ erhält ungeahnte Qualitäten. Dennoch mag es, obwohl gerade Islamisten ja schon immer contra westliche Welt waren, etwas merkwürdig anmuten, dass einer der größten Islamisten dann doch eher antikapitalistische und damit linksextreme Züge zeigt. Gleichzeitig kann er – spätestens in der letzten finalen Mission – aber ordentlich zum Nachdenken anregen. Das gefällt uns, trotz einer recht knappen Singleplayer-Spielzeit von acht bis zehn Stunden, was übrigens einige Stunden länger ist, als beim Vorgänger „Modern Warfare 3“.

Black Ops 2 Screenshot

Von der Luft in die Wüste
Einen besonderen optischen Reiz bieten dabei vor allem die abwechslungsreichen, herausfordernden Actioneinlagen, in denen wir einmal nicht standardmäßig am Boden unterwegs sind. So dürfen wir auch gerne einmal einen Jet fliegen und aus der Luft feindliche Drohnen abschießen, was zwar nicht so schwierig ist, wie in einer echten Flugsimulation, aber immer noch reichlich Fun mit sich bringt. Doch auch der Absprung aus einem fliegenden Flugzeug, bei dem wir mittels Gleiter zum Boden rasen und feindlichen Raketen und explodierenden Flugzeugen ausweichen müssen, macht da schon einiges her. Ganz neu: Der Kampf auf dem Pferd. So dürfen – oder besser gesagt: wir müssen – wir uns auch einmal in die Wüste begeben und dürfen da gleich zu Pferd auf unsere Gegner ballern. Müssen wir allerdings aus dieser Position heraus auch noch Helikopter mit einem Raketenwerfer aus der Luft holen, wird die Lage doch etwas kniffliger – aber dennoch zu meistern. Denn bei mittlerem Schwierigkeitsgrad dürfte „Black Ops 2“ immer noch für jeden Spieler einfach zu schaffen zu sein, zumal eben nicht jeder Treffer auch gleich den Tod bedeutet.

Black Ops 2 Screenshot

Abwechslungsreiche Locations
Mit hohem Realismus sollten wir also nicht rechnen, sondern dürfen uns eher auf überdrehte Action gefasst machen, die wir so von „Call of Duty“ schon seit Jahren immer wieder gewohnt sind. Die meisten Spieler werden also wohl einfach drauf los rennen und wild um sich ballern, um mit den verschiedensten Waffentypen möglichst viele Gegner nieder zu metzeln. Ein geschicktes Vorgehen, wie beispielsweise in „Red Orchestra 2“ ist da nun wirklich nicht nötig. Damit genau das allerdings auch durchgehend spannend bleibt, punktet „Black Ops 2“ mit abwechslungsreichen Locations. Angefangen bei der Stadt, über die bereits erwähnte Wüste, dürfen wir uns auch einmal zwischen die Palmen und Büsche des Dschungels schleichen, um bei atemberaubender Grafik und so mancher Klettereinlage, den Gegner aus einem Hinterhalt zu ermorden. Da ist Spannung pur angesagt und das Spiel entwickelt sich aufregender, als mancher Hollywood-Actionfilm.

Black Ops 2 Screenshot

Stopp & Go
Noch mehr Hintergrundinformationen über die Story erfahren wir überdies in einigen Rückblenden, bei denen wir in den 80er Jahren ebenfalls als CIA-Agent unterwegs sind und beobachten können, wie all die Probleme womöglich angefangen haben. Auch derartige Missionen sorgen für Abwechslung, wenngleich sie dennoch recht knapp sind. Weniger knapp sind dagegen die sogenannten „Eingreifmissionen“, welche wir optional und freiwillig zwischen den Storymissionen absolvieren können. Dabei beobachten wir wahlweise aus der Luft oder aus der Sicht eines beliebigen Soldaten die Landkarte und können unseren Kameraden Befehle erteilen, um die Stellung zu verteidigen oder anzugreifen. Das mag zwar als Mischung aus Shooter und Strategie seinen Reiz haben, stört aber beim eigentlichen Storyablauf doch eher. Wer da den Fokus eher auf einer guten Story setzt, dessen Fortschritt er kaum erwarten kann, wird diese Missionen wohl eher auslassen. Zumindest bieten sie aber für Fans dieses Spielprinzips einen interessanten Bonus.

Black Ops 2 Screenshot

Seiner Zeit voraus?
Interessanterweise setzt „Call of Duty: Black Ops 2“ übrigens einen unerwarteten Blick auf die momentan fortlaufende Sexismusdebatte. So scheint es doch auf den ersten Blick, als würde das Spiel seiner Zeit, der tatsächlichen Spielzeit angemessen, deutlich voraus sein und schickt tatsächlich eine weibliche US-Präsidentin ins Rennen. Ja, richtig gelesen! Hier haben wir keinen schwarzen Obama mehr an der Spitze der Vereinigten Staaten, sondern tatsächlich eine scheinbar fähige, strenge, aber auch reife Frau. Auf sexistische Anspielungen müssen wir dabei verzichten und als eines der wenigen Spiele auf dem Markt, bekommen die Frauen hier ausschließlich Führungspositionen, die keinerlei optischen Reiz zu bieten haben. Ganz so viel Wert legt man auf Gleichberechtigung dann aber wohl doch nicht, denn auf weibliche Kameraden muss die Armee wohl doch noch verzichten. Aber das ist dann auch kein so großes Übel – als „echter Kerl“ spielt man doch gern das Kanonenfutter.

Black Ops 2 Screenshot

Überwältigende Vegetation
Bevor wir also zum heiß ersehnten Multiplayer-Modus kommen, dürfen wir jedoch die technischen Aspekte nicht außer acht lassen, denn die können sich bestens sehen lassen. Besonders bei der Vegetation und der Gestaltung von Landschaften und Natur kann „Black Ops 2“ nämlich erwartungsgemäß punkten und nahezu fotorealistische Grafik abliefern, die vor allem bei maximalen Einstellungen absolut begeistern kann und selbst einen hocheffektiven Anti-Aliasing-Modus mitliefert, der praktisch keinerlei Treppeneffekte mehr erkennen lässt. Auch Partikeleffekte, wie Staub, Aufwind und Wassertropfen wurden eindurcksvoll in Szene gesetzt und zeugen von herausragenden Physikkenntnissen der Entwickler. Das Wichtigste übrigens, die Gesichtsanimationen unserer Kameraden, haben jederzeit einen Widererkennungswert, wenngleich sich da seit den letzten Teilen auch nicht allzu viel getan hat.

Black Ops 2 Screenshot

Herausforderung für den PC
Wie bereits erwähnt, kann „Black Ops 2“ aber gerade wegen seines grafischen Anspruches wohl manchen Rechner in die Knie zwingen. Das erstaunt allerdings oftmals recht schnell, denn während viele Maps zu einem Großteil absolut flüssig dargestellt werden, hat das Spiel vor allem in manchen Kampfszenen deutlich mit Framerate-Einbrüchen zu kämpfen. Kommt dies vor, brachte in unserem Test aber auch das Reduzieren der Grafikeinstellungen oftmals nur sehr wenig. Ein entsprechend starker Rechner sollte also möglichst vorhanden sein. Noch mehr Verwunderung erzeugte allerdings ein gewisser Bug, der uns mit einem „Unhandled exception caught“-Fehler belästigt und das Spiel damit mehr oder weniger regelmäßig zum Absturz bringt. Dieses Problem scheint obendrein wohl einige Spieler zu betreffen und wurde selbst mit dem neuesten Patch nicht behoben. Lediglich das Spielen im Fenstermodus schien auf manchen Rechnerkonstellationen gelegentlich für Abhilfe zu sorgen, ist aber auch keine zufrieden stellende Lösung. Technisch gesehen gibt es also auch bei „Black Ops 2“ großen Verbesserungsbedarf.

Black Ops 2 Screenshot

Umfangreicher Multiplayer-Modus
Etwas stabiler lief hingegen der Multiplayer-Modus in unserem Test, der im Gegensatz zum Singleplayer-Modus, erstaunlicherweise kein einziges Mal abstürzte. Bis auf die Tatsache, dass es gelegentlich zu Verbindungsproblemen kam, lief der Multiplayer insgesamt sogar noch einen deutlichen Tick schneller und flüssiger. So konnten wir auch Framerate-Einbrüche nicht erkennen, obwohl die Grafik in etwa gleich anspruchsvoll ist. Hier kann „Black Ops 2“ unterdessen auch große Qualitäten beweisen, denn gemeinsam oder gegeneinander auf spaßigen Maps antreten zu können, macht einfach eine Menge Laune und ist hochmotivierend. Das liegt unter anderem aber auch an dem ausgeklügelten Level- und Belohnungssystem, das uns für gute Leistungen, immer bessere Waffen und Ausrüstung verspricht und uns die Möglichkeit gibt, uns selbst gegen die erfahrensten Spieler zu messen – die wir übrigens überraschenderweise auch als Anfänger besiegen können.

Damit dieser allerdings auch nach langer Zeit nicht langweilig wird, bietet uns das Spiel zahlreiche Modi. Angefangen bei den standardmäßigen Deathmatch und Team-Deathmatch-Modi, über Capture the flag und vielen anderen, dürfte vor allem der sogenannte „Party-Modus“ für gute Laune sorgen. Hier dürfen wir nämlich ganz mittelalterlich mit Armbrüsten und anderen primitiven Gegenständen in die Schlacht ziehen und ganz neue Herausforderungen suchen. Zufallsmodi sorgen nebenbei auch für Abwechslung, wenn wir uns einmal nicht entscheiden können. Langzeit-Spaß ist damit wohl garantiert, vor allem, wenn wir uns selbst auf Schiffe wagen dürfen.

Black Ops 2 Screenshot

Neuer Trend: Zombies
Weniger motivierend erschien uns allerdings der bekannte „Überlebensmodus“. Da musste wohl auch die „Call of Duty“-Reihe auf den beliebten Zug aufspringen und kann, gemäß dem aktuellen Trend, wohl nicht auf einen Zombiemodus verzichten. Als würden „Left 4 Dead“ und Konsorten nicht bereits reichen, schickt man uns damit im Multiplayer-Modus als Vierer-Teams in die düstere Schlacht gegen Zombies, in der aus irgendwelchen verwinkelten Ecken regelmäßig immer wieder neue Untote herausstürmen – oder besser gesagt: stolpern. Wo diese allerdings immer wieder herkommen und warum sie eigentlich ständig gleich aussehen, ist uns auch nach Stunden noch nicht ersichtlich. Das Spielprinzip: Als letzter Überleben. Da können wir uns zunächst aussuchen, ob wir gemeinsam oder gegeneinander gegen die Zombies antreten und können uns gelegentlich Wiederbeleben – allerdings wohl nur bis zu vierzehn Mal, denn danach ist endgültig Ende. Wer als letzter übrig bleibt, überlebt – doch das geht in etwa unter Umständen fast eine Stunde lang so, wenn die Spieler allesamt recht geübt sind und hat keinerlei Abwechslung zu bieten. Auch brennende Straßen tragen da nicht zu einer Besserung bei und die Maps sind in diesem Fall deutlich zu eintönig und klein. Der „Zombie-Modus“ ist also nicht wirklich zu empfehlen und kaum eine Bereicherung.

Fazit:
Hollywoodreife Action, abwechslungsreiche Locations und eine spannende Story über die Jagd nach Menendez sorgen für Langzeitmotivation beim Ego-Shooter-Fan. Eine etwas längere Singleplayer-Spielzeit und antikapitalistische Züge können das Erlebnis zudem im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessern. Ein Muss für Fans der Reihe.