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    Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft

    Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft

    Land/Jahr:
    D 2018
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Tim Trageser
    Darsteller:
    Axel Stein
    Julia Hartmann
    Anja Kling
    Otto Waalkes
    Oskar Keymer
    Andrea Sawatzki
    Maximilian Ehrenreich
    Lina Hüesker
    FSK:
    ab 0 Jahren
    Dauer:
    90 Minuten
    Kinostart:
    18. Januar 2018
    Label:
    Sony Pictures

    Für den jungen Felix läuft es eigentlich ganz gut auf dem Otto-Leonhard-Gymnasium – auch, wenn dort so einige mysteriöse Dinge passieren, seitdem der Geist des Schulgründers dort herumspukt. Dass sich zugleich aber auch noch der Geist der ehemaligen Direktorin Hulda Stechbarth dazu gesellt, macht es nicht gerade einfacher. Die nämlich möchte den Geist ihres Widersachers ein für alle mal auslöschen und jede Erinnerung an ihn beseitigen. Unterdessen läuft auch zuhause nicht alles rund, denn Felix’ Eltern möchten aus beruflichen Gründen mit ihm nach Dubai ziehen. Da wünscht er sich nichts mehr, als dass seine Eltern endlich mal seinen Wünschen gerecht werden. Und prompt geht sein Wunsch in Erfüllung, als die schrullige Hulda die beiden schrumpft und dafür sorgt, dass diese ausnahmsweise mal auf ihren Sohn angewiesen sind. Dumm nur, dass die Zeit davon läuft und die wiederauferstandene Direktorin unbedingt gestoppt werden muss…

    Kritik:
    Beim Titel des Films kommt einem sicher unweigerlich die 80er Jahre-Komödie „Liebling, ich hab die Kinder geschrumpft“ in den Sinn. Damit zu tun hat die deutsche Familienkomödie allerdings nicht viel: Stattdessen sind Axel Stein und Anja Kling einmal mehr mit von der Partie, um ihren damaligen Streifen „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft“ endlich fortzusetzen.

    Eine nahtlose Fortsetzung
    Und da kommt es gerade richtig, dass die Geschichte ziemlich nahtlos fortgesetzt hat. Nicht nur die Rollen sind praktisch dieselben geblieben, sondern auch das Setting hat sich grundsätzlich nicht geändert. Erneut sehen wir Oskar Keymer als Jungdarsteller in der Hauptrolle des Felix und dürfen ihn mit denselben Lehrern dabei begleiten, wie er die mysteriösen Ereignisse an seiner Schule aufdeckt. Das dürfte sich dabei nicht nur an Kinder richten, sondern sorgt zugleich auch dafür, dass vor allem die jungen Darsteller ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen können. Dass Oskar Keymer, Maximilian Ehrenreich und Lina Hüesker dabei den erwachsenen und erfahreneren Darstellern durchaus die Show stehlen können, verwundert auf den ersten Blick schon. Das aber ist vermutlich auch so gewollt.

    Deutsches Overacting
    Zugleich liegt das aber wahrscheinlich auch an der typisch deutschen Inszenierung, die ihre erwachsenen Darsteller gerne ein wenig übertreiben lässt. Vor allem Andrea Sawatzki kann mit ihrer fast schon unglaubwürdig schrulligen, aber vermutlich dem Drehbuch geschuldeten Art nicht so richtig überzeugen. Nicht zuletzt deshalb, weil die Macher hier ein wenig zu tief in die Klischeekiste greifen und damit eine ehemalige strenge Schuldirektorin zeigt, die so auch schon in zig anderen deutschen Produktionen hätte vorkommen können. Auch wenn man dabei lustigerweise anmerken muss, dass die dazu passenden Klappergeräusche beinahe einen parodistischen Touch haben. Weniger parodistisch erscheint derweil allerdings Otto Waalkes, der in der Rolle des Schulgründers eigentlich nur sich selbst spielt. Und dafür braucht er nicht einmal real in Erscheinung zu treten, sondern eine Animation seines Gesichtes reicht bereits aus, um unverwechselbar zu erkennen, um welchen Comedian es sich wohl handeln mag. Problematisch ist dabei allerdings, dass wir gleich darauf unweigerlich sein Bühnenprogramm im Kopf haben und keineswegs den Poltergeist eines Schulgründers. Sein Humor mitsamt seiner einzigartigen Lache wirkt in diesem Fall dann doch eher aufgesetzt und unpassend.

    Axel Stein mausert sich zum Vater
    Erfreulich ist es unterdessen dann, dass es Axel Stein in seiner Rolle als Familienvater gelingt, eine irgendwie dynamische und natürliche Figur abzuliefern. Mit seinen 35 Jahren spielt er dabei den glaubwürdigen, noch relativ jungen Familienvater, der sich leicht auch einmal in die Situation der Kinder hineinversetzen kann. Das macht ihn nicht nur sympathisch, sondern zugleich – ebenso wie seine Partnerin Julia Hartmann – auch einfühlsam. Hat man den vorwiegend als Komödiendarsteller bekannten Axel Stein zuletzt noch als Sohn von Hausmeister Krause gesehen, könnte man derweil auch überrascht sein, wie er sich mittlerweile auch optisch gemausert hat. Längst weg vom Aussehen des übergewichtigen Jungen, hat er sich zu einem gestandenen bärtigen Mann entwickelt, auf den diese Rolle einfach perfekt passt. Da darf man sich also darüber freuen, dass „Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft“ trotz diverser Schwächen keineswegs ein Totalausfall ist.

    Keine Disney-Qualitäten
    Insgesamt kann das aber natürlich nicht darüber hinweg täuschen, dass der Streifen qualitativ weit vom Klassiker „Liebling, ich hab die Kinder geschrumpft“ entfernt ist. Mit einer Disney-Produktion kann dieser deutsche Film dann eben doch nicht mithalten. Womöglich auch deshalb, weil man auf Science-Fiction-Elemente gänzlich verzichtet und zugleich auch keine interessante, wissenschaftlich orientierte Story abliefert. Die Handlung rund um Spukgespenster in einer Schule, die offenbar nicht einmal die Erwachsenen in Frage stellen, macht den Film somit also auch nicht unbedingt zu einem Streifen, den sich die volljährige Generation tatsächlich noch anschauen möchte. Letztendlich richtet sich die doch simple Handlung vorwiegend an ein jüngeres, nicht ganz so anspruchsvolles Publikum. Spaß werden die Jüngeren aber sicher dennoch mit diesem Film haben.

    Fazit:
    Obwohl der Streifen qualitativ kaum an alte Disney-Klassiker heran reicht und bei den schauspielerischen Leistungen oftmals ein wenig zu viel in die Klischeekiste greift, überzeugt vor allem Axel Stein in seiner Rolle als glaubwürdiger Familienvater. Inhaltlich richtet man sich aber eindeutig nur an das jüngere Publikum.