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    Zipper

    Zipper


    Land/Jahr:
    USA 2015
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Mora Stephens
    Darsteller:
    Lena Headey
    Patrick Wilson
    Richard Dreyfuss
    Dianna Agron
    Alexandra Breckenridge
    Penelope Mitchell
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    113 Minuten
    Kaufstart:
    11. März 2016
    Label:
    Ascot Elite

    Sam Ellis ist eigentlich ein erfolgreicher Staatsanwalt dem wirklich nichts in seinem Leben vermisst. Die eigene Familie wartet sehnsüchtig jeden Tag auf seine Heimkehr und auch mit seiner Frau läuft im Grunde genommen bisher alles recht gut. Wäre da nicht diese große Verlockung und das ständige Gefühl, dass ihm dennoch etwas fehlen könnte. Ein kleiner Kontakt zu einer Hostess, die einst bei einer Escort-Agentur gearbeitet hat, reicht da schon aus, um die Gelüste zu befreien. Neugierig recherchiert er die hübschen Mädchen auf dem Onlineportal, die sich vierstellige Beträge für ein kurzes Vergnügen zahlen lassen und schon bekommt er nicht mehr genug. In einem Land, in dem der Escort-Service nicht legal ist und weit darüber hinaus geht, nur ein paar Geschäftsmänner beim Abendessen zu begleiten, kann das für seine Karriere schnell gefährlich werden. Denn für Ellis winkt schon längst der Aufstieg in den US-Senat. Dumm nur, dass plötzlich eine Razzia bei der Agentur beginnt und er mitten in die Ermittlungen gerät. Nur die dürfen unter keinen Umständen jemals seine privaten Machenschaften aufdecken…

    Kritik:
    Dass Politiker meistens nicht die Unschuldslämmer sind, die sie vorgeben zu sein, dürfte in der heutigen Zeit wohl niemanden mehr verwundern. Doch selbst in den deutschen Parlamenten wird immer wieder klar: Ist eine Straftat erst einmal bekannt geworden, kann die politische Karriere an den Nagel gehangen werden. Der Startschuss für Vertuschung und Intrigen hat begonnen…

    Politik im kleinen Rahmen
    Nachdem bereits die erfolgreiche Polit-Serie „House of Cards“ ein großer Erfolg geworden ist, scheint der Drang nach taktischen und diplomatischen Machtspielchen und Intrigen kaum noch gestillt werden können. Auch „Zipper“ möchte letztendlich in diese Richtung gehen und einen Politiker von der schmierigen und schmutzigen Seite zeigen. Doch richtige politische Taktiken gibt es hier noch nicht, geht es doch eher um einen aufsteigenden Anwalt auf dem Weg in die Politik, wenn Diplomatie und gegenseitiges Ausspielen noch keine so große Rolle spielt. Das hat einen Vorteil: „Zipper“ konzentriert sich im Wesentlichen auf eine einzelne Person, die im Fokus steht und als gute Identifikationsfigur dienen soll. Das nämlich gelingt Patrick Wilson, den wir erst vor kurzem in der zweiten Staffel von „Fargo“ bewundern durften, auch hier herausragend gut.

    Der Reiz des Verbotenen
    So manchen männlichen Zuschauer wird vermutlich der Reiz nach sexuellen Abenteuern nicht gerade fremd sein. Und da liefert Patrick Wilson eine hervorragende Rolle, kann man ihm den notgeilen Drang nach fremder Haut doch gerade zu ansehen, wenn er schweißgebadet auf der Suche nach neuen Gelüsten ist oder sich voller Adrenalin zitternd zu seinem ersten Treffen in einem Hotel begeht. Das Interesse am Kick, den das Verbotene uns bietet, ist bei ihm mehr als deutlich zu erkennen. Kein Wunder, denn bereits in „Fargo“ haben wir gesehen, dass er die emotionale Schiene erstklassig drauf hat. Auch dann, wenn es darum geht, Lügen zu verbreiten, die Wahrheit zu vertuschen und mit Gewissensbissen seiner Frau gegenüber zu stehen. Glaubwürdiger hätte man diese Rolle vermutlich kaum besetzen können. Dass das gelingt, ist allerdings nicht allein sein Verdienst.

    Schauspiel im Schauspiel
    Erstaunlich gut gelungen sind auch die schauspielerischen Leistungen der Escort-Damen, allen voran Alexandra Breckenridge als Christy, mit der unsere Hauptfigur als erstes in Kontakt kommt. Es ist ein bisschen wie ein Schauspiel im Schauspiel, wenn wir ihnen anmerken, dass all die Komplimente und die angebliche Attraktivität des Kunden mehr als offensichtlich nur Lügenkonstrukte sind, die zur Bespaßung des Kunden aufrecht erhalten bleiben, damit dieser ja keine Gewissensbisse bekommt und die Agentur womöglich schon bald noch einmal bucht. Der Kontrast, wenn etwa Penelope Mitchell als weitere Escort-Dame plötzlich auch außerhalb des Berufes angetroffen wird, macht die darstellerischen Qualitäten mehr als deutlich. Und dennoch: Klar ist, dass „Zipper“ kein hochkomplexer Politthriller im Stile von „House of Cards“ ist, das wäre zu hoch gegriffen. Aber es ist dennoch ein Streifen, der dank seiner guten Besetzung zu jeder Zeit gut funktioniert. Und das reicht für gute Unterhaltung doch meistens bereits aus.

    Fazit:
    Ein konsequenter und komplizierter Politthriller möchte „Zipper“ definitiv nicht sein, sondern sich im überschaubaren Rahmen auf eine Einzelperson beim Versuch der Vertuschung konzentrieren. Dank durchweg guter Darsteller funktioniert das aber hervorragend.

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