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    The Voices

    The Voices


    Land/Jahr:
    USA / D 2014
    Genre:
    Komödie / Psychodrama
    Regie:
    Marjane Satrapi
    Darsteller:
    Ryan Reynolds
    Gemma Arterton
    Anna Kendrick
    Jacki Weaver
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    105 Minuten
    Kaufstart:
    6. Oktober 2015
    Label:
    Ascot Elite

    Seit seinen schrecklichen Ereignissen in der Kindheit, verfügt der geistig umnachtet wirkende Badewannenfabrik-Mitarbeiter Jerry über eine schwierige psychische Vorgeschichte. Unter der Betreuung seiner Psychotherapeutin soll er eigentlich regelmäßig die für ihn wichtigen Medikamente einnehmen, doch davon hält längst nicht mehr allzu viel. Dies hat zwangsläufig zur Folge, dass der junge Mann unter starken Halluzinationen leidet und fortan die Stimme seiner Haustiere wahrnehmen kann. Davon hat er schließlich gleich zwei: Seinen Hund Bosco und den sarkastischen Kater Mister Whiskers. Doch während sein Hund noch als treuer und liebeswürdiger Begleiter bezeichnet werden kann, redet der Kater ihm zunehmend immer blutrünstigere Taten ein, die kurzerhand zum ersten Mord führen. Dumm nur, dass sich Jerry schon bald entscheiden muss, ob er mittels Medikamente doch zu einem guten Menschen werden soll, oder den blutigen Weg in seinem Leben bevorzugt…

    Kritik:
    Sprechende Tiere haben wir in Filmen schon häufiger gesehen. Die meisten davon sind lustige Kinderfilme oder Komödien für die ganze Familie, wie etwa „Doctor Doolittle“. Bei „The Voices“ möchte man nun allerdings einen anderen Weg gehen, denn sprechende Tiere müssen gar nicht immer liebenswürdig sein.

    Ein Fest für Katzenhasser
    In diesem Streifen, der offiziell eigentlich ebenfalls als Komödie vermarktet wird, geht es eigentlich um die psychischen Probleme eines jungen Mannes, der davon halluziniert, dass seine Haustiere mit ihm sprechen könnten. Dabei hat man es nun nicht unbedingt mit großen Kracher-Gags zu tun, sondern darf sich die Charaktere wohl ein wenig mehr vorstellen wie der knuddelige kiffende Bär aus „Ted“ – nur, dass die Tiere hier nicht zur nächsten Bong greifen, sondern stattdessen mit Sarkasmus und Ironie punkten. Dabei erfüllt „The Voices“ natürlich liebendgern die üblichen Klischees über Tiere. Der nette Hund, der seinem Herrschen immer und überall treu zur Seite steht. Und natürlich die Arschloch-Katze, die ständig freche Sprüche auf Lager hat und ihr Herrschen durch Kommandieren zu grauenhaften Taten bringt. Das dürfte in etwa dem entsprechen, wie sich Katzenhasser die von ihnen nicht gerade gemochten Tiere verhalten. Und doch muss man zugeben: Der berühmte „Mister Whiskers“ trägt eigentlich den ganzen Film, denn mit seinem schwarzen Humor und den sarkastischen Äußerungen sorgt er für den eigentlichen Spaß in diesem Film.

    Psychodrama statt Komödie
    Dabei handelt es sich hierbei eigentlich gar nicht um die große Komödie, die wir anhand des witzigen Trailers tatsächlich erwartet hätten. Auf Humor verzichtet „The Voices“ nämlich größtenteils und beschäftigt sich stattdessen ein wenig mehr mit den Gedanken von Jerry, gespielt durch Ryan Raynolds. Man könnte den Film sogar beinahe als Psychothriller bezeichnen, würde die Inszenierung nicht so locker und ohne Ernsthaftigkeit an die Situation herangehen. Eine gewisse Tiefgründigkeit gibt es dann aber dennoch, denn man möchte sich nicht mit den üblichen „Sprechende Tiere“-Blödeleien zufrieden geben, sondern ist eher an weltlicheren Erklärungen für dieses Phänomen interessiert. So geht man dann auch genauer auf die psychologischen Hintergründe der Hauptfigur ein und verleiht ihr einen spannenden, etwas unvorhersehbaren Charakter. Als zunächst „beschränkt“ wirkender Trottel entwickelt er sich bald zu einem unberechenbaren Sadisten, der völlig in dem Glauben, Gutes zu tun, plötzlich Morde begeht. Ein durchaus verstörender Einblick in die Psyche eines Verrückten, bei dem die Tiere mehr dazu dienen, die Gesamtsituation aufzulockern, als tatsächlich zu belustigen. Dass man sich dabei allerdings auch über psychisch kranke Menschen und die Annahme, Pillen seien die Lösung für jegliche Probleme lustig macht, ist dabei ein Nebeneffekt, ohne auf eine beleidigende Ebene zu wechseln. So macht der ungewöhnliche Streifen also tatsächlich Spaß und ist vor allem für Freunde von Psychodramen und schwarzem Humor ein echtes Fest.

    Fazit:
    Gar nicht wie erwartet: Statt die im Trailer angepriesene Komödie zu bieten, liefert uns „The Voices“ eher ein makabres Psychodrama mit drei überaus interessanten Hauptcharakteren. Sprechende Tiere können auch anders, als nur albern sein.

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