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    First Avenger: Civil War

    First Avenger: Civil War


    Land/Jahr:
    USA 2016
    Genre:
    Fantasy / Action
    Regie:
    Anthony Russo
    Joe Russo
    Darsteller:
    Chris Evans
    Robert Downey jr.
    Scarlett Johansson
    Sebastian Stan
    Don Cheadle
    Jeremy Renner
    Paul Bettany
    Paul Rudd
    Tom Holland
    Daniel Brühl
    Martin Freeman
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    148 Minuten
    Kaufstart:
    6. Oktober 2016
    Label:
    Walt Disney Studios
    Home Entertainment

    Unter der Führung von Steve Rogers als Captain America setzen sich die „Avengers“ noch immer tatkräftig und mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Superkräften für den Frieden der Menschheit ein und bekämpfen rund um den Globus die stärksten Bösewichte. Doch selbst Superhelden sind nicht immer perfekt: Beim letzten Kampf kam es dabei nämlich zu schwerwiegenden Kollateralschäden, bei denen mehrere unschuldige Menschen ums Leben kamen. Seither häufen sich die Forderungen in der Politik, der Selbstjustiz von Superhelden ein Ende zu setzen und die „Avengers“ mittels eines Bündnisses unter die Kontrolle der Vereinten Nationen zu bringen. Dumm nur, dass das einst so gut eingespielte Team sich dieses Mal gar nicht so einig sind: Ist Captain America hauptsächlich an der Unabhängigkeit der „Avengers“ interessiert, sieht Iron Man in dem Bündnis die einzig richtige Möglichkeit, auch den Superhelden einige Grenzen zu setzen. Doch ausgerechnet während ihrer teils brutalen internen Auseinandersetzungen kommt ein neuer Feind ins Spiel, der den Keil weiter zwischen diese Freundschaft treibt…

    Kritik:
    Der legendäre Kampf zwischen den Avengers hat begonnen. Nachdem durch medienwirksame Präsenz sicherlich bereits jeder von der Auseinandersetzung zwischen Team Iron Man und Team Captain America mitbekommen hat, dürfen wir nun auch im Heimkino in diesen durchaus spektakulären Genuss kommen.

    Grenzen der Selbstjustiz
    Mittelpunkt der Streitigkeiten sind eine Thematik, die für einen Superhelden-Streifen fast schon außergewöhnlich Tiefgründig ist. Es geht im Kern um die Frage, ob Superhelden zu Selbstjustiz berechtigt sind, wenn es die Menschheit beschützt und die Absichten positiv sind. Macht sich ein Superheld strafbar, wenn er gegen Gesetze verstößt – selbst dann, wenn er sich für die richtigen Dinge einsetzt? Ein Streit, der schnell dazu führt, dass umso mehr klar wird, dass selbst Superhelden offenbar Grenzen brauchen, denn wenn Iron Man, der sich ganz klar für die Kontrolle durch die Vereinten Nationen einsetzt und Captain America, der für seine eigene Unabhängigkeit sogar unschuldige Polizisten ermorden würde, aufeinandertreffen, lässt ein brutales und zerstörerisches Chaos natürlich nicht lange auf sich warten. Man könnte auch sagen: „Civil War“ ist ein Plädoyer auf den Rechtsstaat, obwohl eigentlich zu keiner Zeit wirklich aus dem Film hervorgeht, auf welche Seite dieser sich stellen möchte. Einen Vorteil hat das: Wir wissen auch bis zum Schluss nicht, wie dieser Konflikt wohl enden würde. Das verhindert überraschend viel Vorhersehbarkeit.

    Rationalität gegen Ideologie
    Im Grunde genommen handelt es sich bei diesem Konflikt aber auch um einen Kampf zwischen rationalen, vernünftigen Entscheidungen und ideologischen, gefühlsbetonten Vorstellungen. Da fügen sich auch die beiden Figuren, um die es im Kern geht, gut ein: Dass sich ein Iron Man, der schon immer eher als distanzierter Nerd präsentiert hat und vorwiegend mit technologischen Errungenschaften kämpft, statt mit Muskelkraft, dann mit kühlem Kopf ausgerechnet für den Rechtsstaat einsetzen will, dürfte wenig verwundern. Ein Captain America passt in die Rolle des ideologischen Idealisten dann doch eher, basiert seine Figur immerhin von Natur aus auf einem Hauch Patriotismus, wie schon der Name vermuten lässt. Fast schon schade ist an dieser Stelle, dass jener Rechtsstaat sich in „Civil War“ derartig inkonsequent präsentiert und so viele Ausnahmeregelungen für bestimmte Personen zulässt, dass es doch eher schwer fällt, die hier angesprochenen Vereinten Nationen tatsächlich Ernst zu nehmen. Die Qualität des Films reduziert das allerdings nicht, denn wie üblich sind die „Avengers“ in erster Linie natürlich Popcorn-Kino.

    Chaos in Berlin
    Gerade deutsche Zuschauer dürfen sich derweil übrigens besonders darüber freuen, dass ein Teil des Films ganz offensichtlich in unserer Hauptstadt Berlin spielt. Direkt neben der deutschen Polizei und der GSG9 kämpfen die beiden Avengers-Teams gegeneinander und lassen sich selbst am Flughafen gerne einmal aus. Wenn hier Gebäude zerstört werden und Hubschrauber in die Luft fliegen, ist eine echte Zerstörungswut garantiert und auch das Effektspektakel darf natürlich nicht fehlen. Besonders gelungen sind dabei insbesondere die Stuntszenen von Captain America, der sich in seiner Choreographie bestens sehen lassen kann. Doch selbst die einfachen Einsatzkräfte der deutschen Behörden können sich sehen lassen und liefern eine gute Figur ab, die man nicht einmal in der Realität gewohnt sein dürfte. Nichts desto trotz sind die wiedererkennbaren Schauplätze natürlich das eigentliche Schmankerl, über die wir uns als Zuschauer gern freuen.

    Das große Superhelden-Crossover
    Damit das ganze übrigens besonders spektakulär aussieht und auch bei den Actionszenen genügend optische Abwechslung zu bieten hat, hat man – fast schon in richtiger „Avengers“-Tradition – die Zusammenstellung der Figuren noch einmal ein wenig erweitert. So dürfen wir uns dieses Mal sogar auf den berühmten Ant-Man und Spiderman freuen, die sich nun einem der beiden Teams anschließen. Dass vor allem ersterer eindrucksvolle Effekte produziert, wissen wir bereits aus dem gleichnamigen Film. Der häufige Wechsel zwischen Miniaturperspektive und Realszenen macht dabei schon einiges her. Gleichzeitig mag sich Spiderman mit seiner eher kindlichen Art und seinem leicht nervigen Kommentaren noch nicht ganz so perfekt dort einfügen, auch wenn er sich damit deutlich stärker am Comic-Original orientiert, als dies in den Sony Pictures-Produktionen der Fall ist. Langfristig dürfte aber sicherlich jeder einzelne zusätzliche Charakter eine Bereicherung für das Avengers-Franchise sein.

    Fazit:
    Mit der Frage nach der Legitimität von Selbstjustiz bei Superhelden und dem legendären Kampf zwischen Team Iron Man und Team Captain America liefert der neueste „Avengers“-Streifen eine ungewohnte Tiefgründigkeit. Darüber hinaus liefert der Streifen allerdings das übliche Popcorn-Kino mit Effektspektakel und setzt die Qualität seiner Vorgänger fort.

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