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    Survival Game

    Survival Game


    Land/Jahr:
    RUS 2016
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Sarik Andreasjan
    Darsteller:
    Viktor Verzhbitskiy
    Venyamin Smekhov
    Violetta Getmanskaya
    Vadim Tsallati
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    91 Minuten
    Kaufstart:
    20. Mai 2016
    Label:
    Capelight

    In einer fernen Zukunft, in der die Gesellschaft längst abgestumpft und völlig gelangweilt fast ihre gesamte Freizeit vor dem Fernseher verbringt, wartet das Publikum sehnsüchtig auf den nächsten großen Kick. Mit der sogenannten „Mafia“-Show wird ihnen dieser nun endlich geboten. Basierend auf einem Brettspiel müssen rund zehn Kandidaten in einer Live-Action-Gameshow herausfinden, wer von ihnen zu den zwei Mafia-Mitgliedern gehört und wer sich zu den Zivilisten zählen darf. In jeder dieser Runden stimmen abwechselnd die gesamte Gruppe darüber ab, wen sie für einen Mafiosi halten und anschließend die Mafia-Mitglieder darüber, wen sie endgültig loswerden wollen. Doch egal, welche Seite abstimmt: Die auserwählte Person wird anschließend ihr Leben live in der Sendung verlieren und kurz vor dem Tod noch einmal ihre schlimmsten Ängste durchmachen. Erst sobald nur noch Mafia-Mitglieder oder nur noch Zivilisten übrig sind, wird das Preisgeld zwischen den noch übrigen Teilnehmern aufgeteilt. Je mehr also sterben müssen, desto reicher werden die Gewinner. Ein perfides und perverses Spiel hat begonnen…

    Kritik:
    Die Idee hinter dem russischen Science-Fiction-Streifen „Survival Game“ ist keineswegs neu. Schon zahlreiche Filme haben sich Gedanken darüber gemacht, in welches Extrem die Unterhaltungsindustrie wohl noch vordringen wird, um ihre perversen Trash-Formate noch einmal auf die Spitze zu treiben.

    Die düstere Zukunft des Fernsehens
    Eigentlich mag dieses Konzept durch die Entwicklungen des Fernsehens in den vergangenen Jahren aber sogar etwas abwegig erscheinen. Sind doch die VOD-Anbieter auf dem großen Vormarsch und sorgen für neues Qualitätsprogramm in den heimischen Wohnzimmern. Kaum jemand würde da womöglich noch daran glauben, dass in einer derartig fernen Zukunft überhaupt noch eine Chance für das Fernsehen besteht. Doch vielleicht ist gerade das erst der Ansatz, um das Fernsehen in noch perversere Richtungen zu treiben. Zumindest wäre das wohl der einzig glaubwürdige Grund, warum „Survival Game“ auch nur ansatzweise realistisch sein könnte. Innovativ ist diese Art von Story allerdings nicht unbedingt: Selbst in dem Fantasystreifen „Tribute von Panem“ mussten die Teilnehmer bereits um ihr Leben kämpfen. Allerdings auf eine etwas andere Art und Weise.

    Werwölfe von Düsterwald
    Es dürfte hiermit wohl zum allerersten Mal vorkommen, dass ein Film mit dem typischen Konzept einer tödlichen Gameshow zeitgleich auch eine Spieleverfilmung darstellt. Allerdings anders als wir gewohnt sind, dieses mal nicht als eine Realverfilmung eines Videospiels, sondern tatsächlich viel mehr in Form einer Brettspielumsetzung. Das russische Brettspiel „Mafia“ – hierzulande auch bekannt unter dem Namen „Die Werwölfe von Düsterwald“ richtet sich nämlich tatsächlich an bis zu zwanzig Spieler, die gemeinsam herausfinden müssen, bei welchen der Teilnehmern es sich um die Mitglieder der Mafia handelt. Doch während für gewöhnlich eher mit Karten gespielt wird und dabei niemand tatsächlich ums Leben kommt, hat „Survival Game“ dieses Konzept auf recht radikale Weise umgesetzt. Mit diesem Hintergrund wird der Streifen dann doch ein wenig interessanter, als er auf den ersten Blick scheint.

    Psychologie statt Überlebenskampf
    Die meiste Zeit dieses Science-Fiction-Films verbringen wir deshalb auch damit, eher dialoglastige Szenen zu beobachten. Exakt nach dem Vorbild des Brettspiels versuchen die Teilnehmer nämlich mit psychologischen Tricks zu entlarven, welcher Mitspieler ihr Feind ist und für wen sie somit anschließend stimmen sollten. In der Hoffnung, das Spiel möglichst frühzeitig zu beenden und nicht nur mit dem Leben, sondern auch einem Geldgewinn davon zu kommen, entscheiden sie also demokratisch über den Tod eines bestimmten Spielteilnehmers – und das Runde für Runde. Das baut zwischenzeitlich einen psychologischen Tiefgang auf und bietet Stoff für Diskussionen bei den Zuschauern, kommt es schließlich mitunter vor, dass einzelne Mitspieler aus Habgier den Tod von mehr Spielern in Kauf nehmen, als es womöglich nötig wäre. Ein geschicktes Pokern um Leben und Tod beginnt also. Dabei sollte man sich aber im Klaren sein, dass „Survival Game“ dabei durchaus seine Längen hat, weil häufig relativ wenig spannendes passiert und selbst die darauffolgenden Survival-Einlagen nicht tatsächlich zu meistern sind. Mit dem Wissen, dass jeder der Spieler ohnehin nicht überleben kann, wenn er erst einmal ausgewählt wurde, nimmt die Spannung zwischenzeitlich schnell ab. Da wäre es für den Streifen sicherlich vorteilhaft gewesen, den Teilnehmern eine echte Chance einzuräumen, damit auch der Zuschauer mitfiebern kann.

    Stadion der Leichen
    Lässt man sich allerdings auf dieses eigentlich recht stupide und überaus simple Muster ein, kann „Survival Game“ letztendlich allerdings noch überraschen. Obwohl ein Großteil der Szenen fast ausschließlich mit CGI-Effekten und vor einem Greenscreen gedreht wurden, beeindruckt der russische Sci-Fi-Streifen doch tatsächlich mit einem spektakulären visuellen Augenschmaus. Hier braucht man sich nicht nur optisch nicht vor den großen Hollywoodproduktionen verstecken, man kann sie hier und da sogar übertreffen. Immerhin ist das visuelle Design durchgehend einfallsreich und bietet uns so manche Effekte, die wir so noch nicht gesehen haben. Mit einer Mischung aus holographischen Displays, einem beeindruckend symmetrischen Aufbau des Effektstudios und überwiegend tatsächlich gelungenen Monstern bringt „Survival Game“ den Zuschauer schon gelegentlich ins Staunen. Der Streifen kann sich also mehr als nur sehen lassen.

    Dreidimensionale Überraschung
    Das hat dann vor allem auch seinen Reiz, weil der Film zeitgleich auch in einer 3D-Fassung auf der BluRay vorliegt. Und das, obwohl auf dem Cover nicht explizit darauf hingewiesen wird und den meisten Käufern dieses kleine Extra womöglich gar nicht bewusst ist. Lediglich als kleingedruckte Bemerkung auf der Rückseite kann man nachlesen, dass diese Fassung überhaupt vorhanden ist. Die Tatsache, dass der Film vermutlich nicht nativ in der dreidimensionalen Version gedreht wurde, sondern diese erst nachträglich hinzugefügt wurde, ist für Capelight somit offenbar Grund genug, nicht offensiv und aktiv damit zu werben. Das ist fair, denn eine Mogelpackung erwartet den Zuschauer somit nicht, sondern tatsächlich eher eine kleine Überraschung. Dabei hätte es sich durchaus gelohnt, diese Fassung deutlicher anzugeben, denn sie kann sich tatsächlich sehen lassen. Manchmal hat die Nutzung von viel CGI und Greenscreen nämlich auch große Vorteile, nämlich vor allem bei der Erstellung einer 3D-Version. Die Tiefen- und 3D-Effekte sind so nämlich jederzeit deutlich erkennbar und selbst im visuell eindrucksvollen „Gameshow-Studio“ bekommt man so einen Augenschmaus geboten. Wir empfehlen also jedem, der über das erforderliche Equipment verfügt, die 3D-Fassung anzusehen.

    Fazit:
    Visuell eindrucksvoller Science-Fiction-Streifen, der sich einmal mehr an das – mittlerweile etwas ausgelutschte – Thema der tödlichen Gameshows wagt. Dass es sich zugleich allerdings auch um eine Brettspielverfilmung nach realem Vorbild handelt, macht „Survival Game“ ein klein wenig interessanter, als andere Streifen, selbst wenn man nicht mit der Imposanz eines Panem begeistern kann.

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