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    Spuren

    Spuren


    Land/Jahr:
    AUS 2013
    Genre:
    Abenteuer
    Regie:
    John Curran
    Darsteller:
    Mia Wasikowska
    Adam Driver
    Rainer Bock
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Dauer:
    103 Minuten
    Kaufstart:
    28. Oktober 2014
    Label:
    Ascot Elite

    Im Jahre 1975 begibt sich die junge Robyn Davidson nach Alice Springs, um dort ganz in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Der hat schließlich vor langer Zeit zahlreiche schwere Wanderungen unternommen und ihr anschließend einen wertvollen Kompass vermacht. Genervt von den Regeln des gewöhnlichen Alltags möchte Robyn nun ebenso eine lange und schwere Reise antreten: Von Alice Springs möchte sie quer durch die australische Wüste wandern, um zu Fuß bis zum indischen Ozean zu gelangen – 3200 Kilometer Fußweg, lediglich begleitet durch vier Kamele und einen Hund. Nachdem sie auf einer Kamelfarm den Umgang mit den gefährlichen Tieren erlernte und vom lehrenden Kamelhändler ausgenutzt wurde, beschließt sie entgegen ihren ursprünglichen Plänen, die Presse zugunsten einer Finanzierung zu involvieren. Mit dem Geld des National Geographic und in gelegentlicher Begleitung des Fotografen Rick Smolan macht sie sich auf den monatelangen Weg, der ihr Leben grundlegend verändern soll…

    Kritik:
    Filme über wahre Begebenheiten sind ziemlich modern und allseits begehrt. Robyn Davidson dürfte in ihrem Heimatland Australien ziemlich berühmt sein. Als „Kamellady“ ging sie in die Geschichte ein und galt als erste Frau, die völlig allein die australische Wüste bis zum indischen Ozean durchquerte. Anschließend schrieb sie ein Buch, das mittlerweile verfilmt wurde. „Spuren“ lautet das Werk, das ihren spannenden Weg schildert.

    Unorthodoxe Hauptrolle
    Entsprechend der Story kommt „Spuren“ natürlich insgesamt mit ziemlich wenig Action aus. Im Mittelpunkt stehen die Reise, die schwierige Auseinandersetzung mit sich selbst und auch die extremen Seiten der Natur. Mia Wasikowska scheint dabei die Optimalbesetzung für diesen Film, gelingt es ihr schließlich, nicht nur optisch mit einer passenden Natürlichkeit zu punkten, sondern auch den einzigartigen Charakter von Robyn Davidson zu repräsentieren. Mit einer Mischung aus Distanz zum normalen Alltag und einer großen Offenheit gegenüber allem Fremden steht sie damit im genauen Kontrast zur gewöhnlichen Bevölkerung, die meist eher genau Gegenteiliges pflegt – und kann damit schnell Sympathien wecken. Der unorthodoxe Auftritt und die sichtbare Belastung, die bei der Wanderung durch die Wüste in Erscheinung treten, machen „Spuren“ insgesamt sehr spannend.

    Extreme der Natur
    Andererseits reichen aber auch schon die beeindruckenden Bilder, um mit diesem Abenteuerfilm tatsächlich zu fesseln. Nicht nur die spektakulären Landschaftsbilder, die vom australischen Outback, bis hin zu den unendlichen Weiten der heißen Wüste reichen sind spektakulär, sondern auch die Inszenierung der Reise an sich. Etwa dann, wenn die Ängste und Träume der Protagonistin zum Vorschein kommen, sodass Einsamkeit, Trauer und physische, wie psychische Belastung zu einer emotionalen Mischung werden. Mia Wasikowskas Mimik spricht dabei Bände – effektreiche Szenen braucht es also nicht. Dadurch unterscheidet sich „Spuren“ auch grundlegend von den üblichen Hollywood-Blockbustern. Während andere vor allem auf schnelle Action und künstlich erschaffene Spannung setzen, packt uns dieser Streifen eben ganz mit seiner natürlichen Ruhe und Langsamkeit. Die Reise an sich reicht aus, um Robyn Davidson als große Persönlichkeit darzustellen, die unglaubliche Dinge vollbracht hat. Man hat es schlicht nicht nötig, sie extra zu puschen.

    Natürlichkeit der Wildnis
    Gleichzeitig löst „Spuren“ allerdings auch eine Faszination aus, wie es sonst normalerweise nur Dokumentationen können. Wir sehen die Natur, die Dürre und die Wüste aus einer Sichtweise, wie sie tatsächlich existiert – ohne künstliche Kulissen und große Nachbearbeitungen. Dazwischen: Menschen, wie es sich tatsächlich in der australischen Wüste gibt und die für herzergreifende Begegnungen sorgen. Denn durch den Kontakt zu den einheimischen Aborigines und im Neukontakt mit deren außergewöhnlichen Landrechten, beweist sie einen großen Respekt gegenüber Andersdenkenden und liefert uns stellenweise ein richtiges „Feel Good“-Movie, das uns an mancher Stelle den Drang verspüren lässt, selbst ein wenig mehr im Einklang mit der Natur zu leben und das Leben generell mehr zu respektieren. Dafür bleiben eben wirklich folgenschwere Auseinandersetzungen und harte Kämpfe aus, schließlich befindet sich Robyn in Australien und nicht in Afrika oder dem Nahen Osten. Man sollte daher nicht zu viel Action erwarten.

    Fazit:
    Die Verfilmung von Robyn Davidsons waghalsiger Reise kommt ganz ohne viel Action und künstlich Erzeugter Spannung aus, denn „Spuren“ schafft es, allein mit der gelungenen Geschichte große Emotionen zu erzeugen. Mitreißend.