• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    Sherlock – Staffel 3

    Sherlock – Staffel 3


    Land/Jahr:
    GB 2014
    Genre:
    Serie / Krimi
    Regie:
    Jeremy Lovering
    Colm McCarthy
    Nick Hurran
    Darsteller:
    Benedict Cumberbatch
    Martin Freeman
    Lars Mikkelsen
    Amanda Abbington
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    261 Minuten
    Kaufstart:
    10. Juni 2014
    Label:
    Polyband


    Dr. John Watson musste sein Leben gewaltig umkrempeln, seitdem sein bester Freund Sherlock Holmes nicht mehr unter den Lebenden weilt. Noch immer unter psychischen Schwierigkeiten durch den Verlust leidend, muss er zwar regelmäßig seine Psychiaterin aufsuchen, hat aber längst ein ganz neues Leben aufgebaut. Mit seiner Verlobten Mary wohnt er bereits nicht mehr in der Baker Street und auch die Hochzeit dürfte nicht mehr lange auf sich warten. Dann allerdings geschehen Dinge, mit denen auch John niemals gerechnet hat: Sherlock taucht unerwartet wieder auf – und steht vor der größten Bedrohung aller Zeiten. Seiner geliebten Stadt London steht nämlich ein schwerer Terroranschlag bevor, den es unbedingt unter allen Umständen zu verhindern gilt. Doch das wird einmal mehr nicht so einfach, wie sich die beiden das zunächst vorstellen…

    Kritik:
    Fans mussten lange Zeit auf die neueste Staffel warten, die zahlreiche Fragen offen ließ. Mit nur lediglich drei Folgen pro Staffel und einer Wartezeit von knapp einem Jahr, war angesichts des Todes der Hauptfigur völlig unklar, wie es dieses Mal weiter gehen sollte. Doch die Autoren Steven Moffat und Mark Gatiss haben sich interessante Twists ausgedacht, um der Story noch mehr Biss zu verleihen, als noch in den vorangegangenen Staffeln.

    Der Tod, der keiner war…
    Natürlich ist für die meisten Zuschauer klar: Wenn Benedict Cumberbatch weiterhin als Main-Cast auf dem Cover angegeben wird, dürfte er wohl nicht allzu lange verschwinden. Der vermeintliche Tod entpuppt sich sehr schnell als Trickserei, über dessen tatsächlichen Ablauf wir spekulieren können und Sherlock soll sich anschließend auf gewisse Weise verändert. Genau genommen auf sehr gute Weise, denn statt wirrer Storyabstraktionen bekommen wir einen viel tieferen Einblick in die beiden Hauptcharaktere. Obwohl Sherlock niemals seinen geniale Auffassungsgabe und die Charakterzüge eines hochfunktionalen Soziopathen aufgeben muss, erscheint er doch gleich deutlich natürlicher und menschlicher. Mit einem Hang zu Rauschmitteln und Feiern mit exzessivem Alkoholkonsum erleben wir ihn von einer Seite, die wir so bisher nicht kannten. Der übliche Wortwitz soll dabei allerdings erhalten bleiben, macht er doch vor allem in der zweiten Episode so besonders viel Spaß.

    Trauernde Naivität
    Doch auch John Watson wird charakterlich deutlich besser durchleuchtet. Er ist nicht mehr nur ein Handlanger und Mitläufer von Sherlock Holmes, sondern zeigt erstmals eigene Charakterstärke und individuelles Handeln. Das Leben allein mit Mary, die tiefe Trauer um den besten Freund und die durchaus schlagkräftigen Reaktionen nach dem erneuten Auftauchen von Sherlock verleihen ihm eine deutliche Ausdrucksstärke, die ihn vielseitiger und sympathischer macht. So können wir uns hervorragend in Martin Freemans Rolle hineinversetzen. Gemeinsam legen die beiden ein Tempo an den Tag, das wir ebenso aus den ersten beiden Staffeln noch nicht gewohnt waren. Wirkte so manche 90-minütige Episode bisher doch etwas zäh und träge, so wird dem Zuschauer hier durch viel Abwechslung und Charaktertiefe nie langweilig. Zudem fällt es auch bei komplexeren Stories leichter, am Ball zu bleiben, weil man auf allzu wirre und konstruiert erscheinende Handlungsstränge verzichtet. Ein positiver Schritt, der die Qualität der Serie noch weiter steigert.

    Wiederauferstehung bis zum Exil
    Bei den Episoden zeigt man zudem erstaunlich viel Abwechslung. In der ersten Folge „Der leere Sarg“ lebt die Stimmung doch vor allem von den interessanten Reaktionen von John Watson. Kopfnüsse werden verteilt, Emotionen zum Ausdruck gebracht und die wohl genialsten Dialoge erzählt, die die Serie zu bieten hat. Gleich darauf folgt mit einem besoffenen Benedict Cumberbatch ein ganz neuer Blick auf den berühmten Privatdetektiv, steht dies doch im krassen Widerspruch zu Sherlocks üblichem soziopathischen und distanzierten Verhalten. Ein Mann, der eigentlich keine Freunde hat, geht mit seinem Kumpel saufen und muss zudem eine Rede auf dessen Hochzeit halten – Spaß pur kann man dazu wohl sagen. Nichts desto trotz beweist auch Lars Mikkelsen, dass er es mit dem neuen Stern am Hollywood-Himmel locker aufnehmen kann. Als ebenbürtiger Gegenspieler bekommt es Cumberbatch also mit einem Feind zu tun, der es selbst mit Benedicts Rolle in „Star Trek – Into Darkness“ aufnehmen könnte. Doch das macht ihn gleich ungemein interessanter. In diesem Sinne: „Sherlock“ läuft zu echten Hochleistungen auf und dürfte nun selbst den letzten Skeptiker vollends überzeugen.

    Fazit:
    Mit höherem Tempo, tieferen Einblick in die Charaktere und abwechslungsreichen Episoden liefern Benedict Cumberbatch und Martin Freeman die bisher beste Staffel der Serie ab.