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    Self / Less

    Self / Less


    Land/Jahr:
    USA 2015
    Genre:
    Sci-Fi / Thriller
    Regie:
    Tarsem Singh
    Darsteller:
    Ryan Reynolds
    Ben Kingsley
    Matthew Goode
    Natalie Martinez
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    117 Minuten
    Kaufstart:
    23. Dezember 2015
    Label:
    Concorde

    Der mittlerweile im gehobenen Alter angekommene Damian ist einer der erfolgreichsten Geschäftsmänner dieses Planeten. Doch eine Sache konnte er bisher nicht kaufen: Seine Gesundheit. Dachte er zumindest. Damian ist nämlich schon seit geraumer Zeit an Krebs im Endstadium erkrankt und wird schon bald nicht mehr unter den Lebenden weilen. Die Ärzte geben ihm im besten Fall noch ein halbes Jahr, doch bis dahin wird er schwere körperliche Qualen erleiden müssen. Da kommt ihm das Angebot eines Neurologie-Unternehmens gerade recht. Für ein regelrechtes Vermögen bietet er ihm an, seinen Geist in einen neuen, komplett künstlich geschaffenen Körper transferieren zu lassen und endlich aus seinem erkrankten Gefängnis zu entkommen. Es scheint, als könnte der Mensch auf diese Weise sogar ewig leben. Dumm nur, dass Damian noch gar nicht ahnt, wie das Unternehmen tatsächlich an die neuen Körper gelangt und die schon bald auftauchenden fremden Erinnerungen ihn in große Gefahr bringen können…

    Kritik:
    Bereits viele Science-Fiction- und auch Horrorfilme beschäftigten sich bereits mit der transhumanistischen Idee, das Bewusstsein eines Menschen transferieren zu können. Nicht selten sollten dafür Roboter oder Computer herhalten. In „Self / Less“ möchte man allerdings selbiges mit fremden Gehirnen versuchen. Daraus kann sich eigentlich nur ein spannender Thriller ergeben.

    Faszination Transhumanismus
    Bei einer solchen Story sollte wohl ziemlich schnell klar sein, dass der Streifen vor allem bei Science-Fiction-Fans große Faszination auslösen wird. „Self / Less“ versteht sich somit ein wenig als eine Mischung aus biologischem Science-Fiction-Film und actiongeladenen Thriller. Dass schließlich die Transferierung in einen fremden Körper auch große Probleme mit sich ziehen wird, sollte klar sein. Die verwendeten Muster sind derweil nicht gerade neu: Das Opfer eines medizinisch schwerwiegenden Eingriffs macht sich ein millionenschweres Unternehmen zum Feind, das offiziell gar nicht existiert. Dass daraus nur ein aufregendes Katz-und-Maus-Spiel mit spannenden Nahkämpfen, schnellen Verfolgungsjagden und dem üblichen Beschützerinstinkt des Hauptprotagonisten resultieren kann, wird schnell deutlich. Damit liefert uns „Self / Less“ zwar keine großen inszenatorischen Innovationen – spannend ist das Szenario aber allemal und lässt uns kaum eine Verschnaufpause.

    Promitausch
    Es ist auch nicht unbedingt immer falsch, auf altbewährte Muster zu setzen. Eine Handlung, die bereits vor zwanzig Jahren funktioniert hat, fesselt auch heute noch den Zuschauer vor den Bildschirm, wenn sie gut inszeniert wurde. Handwerklich kann man hier auch nicht viel beanstanden, kann man wohl getrost von einem grundsoliden und hervorragend umgesetzten Werk sprechen. Gäbe es da nicht dieses kleine Problem, das sich aus der Besetzung der Hauptfiguren ergibt. Natürlich handelt es sich bei Ben Kingsley und Ryan Reynolds um zwei echte Hollywood-Größen, denen man ihr Talent sicherlich nicht absprechen kann. Nicht allzu häufig kommt es allerdings vor, dass genau diese beiden Darsteller ihren Körper tauschen sollen. Dass also das Bewusstsein von Damian, der anfänglich von Ben Kingsley gespielt wird, plötzlich in den Körper von Ryan Reynolds transferiert werden soll, wirkt nicht nur wegen dem optisch grundverschiedenen Erscheinungsbild seltsam. Es ist doch die sehr spezielle und diskrete Schauspielart von Ben Kingsley, zu der auch eine eigensinnige Mimik gehört, die Ryan Reynolds schlicht und einfach nicht zu kopieren in der Lage ist. Es fällt damit vor allem zu Beginn schwer, ihm diese Rolle tatsächlich abzukaufen. Da wäre es sicherlich keine schlechte Idee gewesen, doch zwei etwas weniger bekannte Gesichter auszuwählen.

    Popcorn-Kino mit Emotionen
    Insgesamt schafft es Reynolds letztendlich allerdings, dieses Manko vor allem durch seine Fähigkeiten als Actiondarsteller wieder wett zu machen. Und dazu trägt natürlich auch Natalie Martinez bei, die mit der herzerwärmenden Geschichte um den Fremden im Körper ihres Mannes, auch ein bisschen für emotionales Popcorn-Kino sorgt. Wir können uns einfach jederzeit in die gefühlvollen Momente hineinversetzen, wenn Madeline und ihre Tochter in Reynolds den vermeintlich verstorbenen Ehemann und Vater wiederzuerkennen glauben und der Thriller prompt auch ein bisschen zum Familiendrama wird. Denn was könnte beim Publikum mehr Herzschmerz auslösen, als ein liebender Vater, der unter allen Umständen seine Familie vor den Verbrechern zu beschützen glaubt. Dass sich dabei auch noch ein fremder Mann trotz des „falschen Körpers“ geradezu aufzuopfern versucht, macht die Story doch noch ein bisschen herzergreifender. Und dennoch: Ob dieses Verhalten am Ende tatsächlich realistisch ist, darüber lässt sich wohl nur spekulieren. Man darf es allerdings bezweifeln. Für gute Unterhaltung sorgt „Self / Less“ aber dennoch.

    Fazit:
    Trotz seiner teils großen Probleme mit der Hauptbesetzung, entwickelt sich „Self / Less“ schnell zu einem spannenden Actionthriller mit faszinierender Transhumanismus-Thematik.

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