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    Proll Out

    Proll Out


    Land/Jahr:
    D 2013
    Genre:
    Sci-Fi / Animation
    Regie:
    Thomas Zeug
    Darsteller:
    Maximilian Klopsch
    Julien Nissenbaum
    Julian Steiner
    Christian Mühlbauer
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    53 Minuten
    Kaufstart:
    28. April 2014
    Label:
    Filmzeugs


    Die beiden Außerirdischen Quiqueck und Hämat leben in ihrer fliegenden Untertasse einfach nur vor sich hin. Meist überwiegend faul auf dem Bett herumliegend, lassen sie keine Gelegenheit aus, um sich gegenseitig tierisch auf den Wecker zu fallen. Ein wahrer Zickenkrieg ist da dementsprechend im Weltraum angesagt. Doch die Langeweile dürfte schon bald vorbei sein, als die beiden weißen Männchen von bösartigen, einäugigen Feinden, den Prollianern, angegriffen werden. Die machen sich nämlich einen großen Spaß daraus, den unterlegenden Quillianern einmal so richtig einzuheizen und feuern aus vollen Rohren. Für Quiqueck und Hämat beginnt dabei ein wahnwitziger Kampf um Leben und Tod, bei dem sie schnellstmöglich einen Ausweg aus der schwierigen Situation finden müssen…

    Kritik:
    Hat man mit uns im vergangenen Jahr die Science-Fiction-Convention FedCon in Düsseldorf besucht, so dürfte man „Proll-Out“ bereits auf der großen Leinwand bewundert haben. Tausende Fans im Saal des Maritim Hotels bejubelten damals das handgemachte Werk des deutschen Filmemachers Thomas Zeug. Im Alleingang hat er einen beeindruckenden Animationsfilm geschaffen.

    Vom Amateur zum Profi-Animateur
    Schaut man sich so manche unabhängige Produktion einiger weniger Menschen an, so ist es schon erstaunlich, welch hervorragenden Leistungen ein einzelner 3D-Designer an seinem heimischen Rechner erschaffen kann. Im vergangenen Jahr war schließlich Thomas Zeug praktisch vollkommen allein am Werk, als er die niedlichen und witzigen Animationsfiguren gestaltet hat, die optisch selbst mit so manchem großen Kino-Animationsfilm mithalten können. Mit vielen Details, einem coolen Artwork und wirklich innovativ gestalteten Aliens überzeugt „Proll-Out“ dabei auf ganzer Linie, sodass wir Quiqueck und Hämat schnell in unsere Herzen schließen können. Da mögen vielleicht so manch richtig spektakuläre Partikeleffekte fehlen oder die Gesichtskonturen der Aliens ziemlich einfach und glatt ausgefallen sein, doch verstecken braucht man sich dabei nicht vor größeren Produktionen.

    Parodie für Star Trek-Fans
    Dass der ausgezeichnete Animationsfilm zudem ausgerechnet auf der letztjährigen FedCon gezeigt wurde, dürfte uns angesichts des Humors sicherlich nicht wundern. Hier setzt man vor allem auf eine gekonnte Parodie auf „Star Trek“ und liefert so manche witzige Parallele. Angefangen beim klassischen Bildschirm, der mit Warteschleifen auf die Schippe genommen wird, über die typischen Probleme des berühmten Transporters, bis hin zu den klassischen Uniformsfarben, die hier zumindest in kleinen Farblinien zu sehen sind, achtet man auf jedes kleinste Detail und bringt damit vor allem die Trekkies schnell zum Lachen. Kleiner Hinweis am Rande: Redshirts suchen wir hier vergebens – und das hat anscheinend auch seine Gründe. Darüber hinaus müssen wir doch immer wieder schmunzeln, wenn Thomas Zeug so manche witzige Anspielung auf andere Science-Fiction-Filme einbaut. Sei es das berühmte Lichtschwert aus „Star Wars“, der DeLorean und das Hoverboard aus „Zurück in die Zukunft“ oder auch einfach mal der Todesstern als Laserwaffe – einen gewissen Widererkennungswert finden wir überall und echte Sci-Fi-Fans kommen damit voll auf ihre Kosten. Eines muss man „Proll-Out“ lassen: Im Gegensatz zu vielen anderen aktuellen Parodien, ist diese tatsächlich gelungen.

    Kein Multiview
    Die Qualität der BluRay kann sich übrigens recht gut sehen lassen. Immerhin handelt es sich um einen Animationsfilm und die lassen in Sachen hochauflösender Bildqualität eigentlich nie zu wünschen übrig. Da kann man auch von „Proll-Out“ nichts anderes behaupten und bekommt perfekte Bildqualität geboten, die schärfer kaum sein könnte. Anders sieht es hingegen bei der 3D-Version des Films aus, die als Bonusmaterial ebenso vorhanden ist. Die setzt nämlich nicht auf das übliche Multiview-Verfahren, bei dem beide für die stereoskopische Darstellung nötigen Perspektiven vollständig vorhanden sind, sondern stattdessen auf das Side by Side-Verfahren, bei dem zwei Halbbilder nebeneinander abgebildet werden. Im Ergebnis führt das dazu, dass BluRay-Player die 3D-Version nicht automatisch erkennen und wir den 3D-Modus des Fernsehers somit manuell einschalten müssen. Zudem mussten wir bei der Sichtung leider feststellen, dass die 3D-Fassung von zahlreichen Doppelbildern geplagt ist, die so kein großes Vergnügen bereitet. Wer aber auch an der 2D-Fassung seinen Spaß hat und noch dazu am besten ein BluRay-Laufwerk im PC, bekommt dafür interessantes Bonusmaterial auf dem Datenteil der Disc. Insofern: Trotz Mängel bei der 3D-Version bekommen wir trotzdem ein umfangreiches Bonuspaket geliefert, welches die BluRay doch gleich enorm aufwertet.

    Fazit:
    Der noch recht unbekannte Filmemacher Thomas Zeug liefert mit seinem Erstlingswerk fast im Alleingang einen beeindruckenden und witzigen Scifi-Animationsfilm, der sich optisch nicht vor großen Produktionen verstecken braucht. Science-Fiction- und Animationsfans sollten unbedingt einen Blick riskieren.