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    Ocean Girl – Staffel 1 & 2

    Ocean Girl – Staffel 1 & 2


    Land/Jahr:
    AUS 1994 - 95
    Genre:
    Serie
    Regie:
    Mark DeFriest
    Judith John-Story
    Darsteller:
    Marzena Godecki
    David Hoflin
    Jeffrey Walker
    Kerry Armstrong
    Alex Pinder
    Lauren Hewett
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Dauer:
    650 Minuten
    Kaufstart:
    19. Mai 2014
    Label:
    Pandavision

    Wirklich begeistert sind die beiden jungen Brüder Jason und Brett nicht gerade, als ein neuer Umzug ansteht. Für den neuen Job ihrer alleinerziehenden Mutter Dianne müssen sie nämlich fortan auf der Unterwasser-Forschungsstation ORCA leben und ihre Freizeit auf engstem Raum mit gleichaltrigen Kindern teilen. Selbst der Unterricht findet stets in der Station statt und die Forschungsarbeit erscheint dabei wohl gähnend langweilig. Das ändert sich allerdings, als die beiden auf einer nahegelegenen Insel eine unglaubliche Entdeckung machen. Das junge Mädchen Neri lebt offensichtlich bereits seit einigen Jahren im Einklang mit der Natur und verfügt über besondere Fähigkeiten. So kann sie extrem tief und lange tauchen und kommuniziert dabei sogar mit den Walen. Doch niemand darf von ihrer Existenz erfahren, könnte ihr Lebensraum damit bedroht und ihre Fähigkeiten zu wissenschaftlichen Zwecken ausgebeutet werden. Für die beiden Jungs hat damit das große Abenteuer aber erst so richtig begonnen…

    Kritik:
    Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender haben eigentlich einen ganz klaren Bildungsauftrag. So sollten Serien also nicht nur aus Action oder Schmonzetten bestehen, sondern mit spannenden Geschichten auch den Horizont der Zuschauer erweitern. Mitte der 90er Jahre hat man diesen Auftrag noch recht ernst genommen und dabei auch ein passendes Programm für die jüngeren Zuschauer im Repertoire gehabt. „Ocean Girl“ gehörte sicherlich dazu – und wurde leider bereits seit 2002 nicht mehr im deutschen Fernsehen ausgestrahlt.

    Faszination der Meere
    Man hat damals versucht, eine kindgerechte Geschichte zu erzählen und dabei tiefgehende Themen wie Umweltschutz mit fiktionalen und faszinierenden Science-Fiction-Parts zu vereinen. Perfekt dient hierzu also eine computergesteuerte Unterwasser-Forschungsstation als Kulissen, die mit dem optischen Erscheinungsbild eines Raumschiffes zur damaligen Zeit durchaus einen futuristischen Look ins Spiel brachte. Nun, da die meisten Menschen wohl an den umfangreichen Umgang mit Computern gewohnt sind, mag die damalige Technik ein wenig altbacken erscheinen, könnte aber bei Kindern immer noch Begeisterung auslösen. Besonders dürften es aber die hübschen Unterwasseraufnahmen sein, die mit exotischer Musik untermalt eine tolle Atmosphäre aufbauen und uns ein mysteriöses Mädchen näher legen. Ist man damals einmal mit dieser Serie aufgewachsen, kann man sich sicher noch daran erinnern, wie die hübsche Neri bei so manch einem große Sympathien geweckt hat. Das mag sicher auch an einer naiven und auch süßen Art liegen, mit der Marzena Godecki ihre herausragende Rolle spielt.

    Umweltschutz für Kinder
    Inhaltlich befasst sich „Ocean Girl“ dabei mit sehr ernsthaften und wichtigen Themen. Besonders der Umweltschutz und damit auch der Schutz der Meere stehen im Vordergrund. Während das Wissenschaftsteam der Forschungsstation die Kommunikation der Wale erforschen und verstehen will, setzen sich die einzelnen Episoden mit der Gefahr von Treibnetzfischerei, zahlreichen Umweltgiften und der Profitgier durch kapitalistische Großunternehmen auseinander. In gewisser Weise beinhaltet die Story einen eindeutig antikapitalistischen Touch, der ganz gezielt darauf aufmerksam macht, dass Schutz der Natur und Produktivität immer im Einklang liegen muss und der Planet auf gar keinen Fall ausgebeutet werden darf. Hierfür nimmt auch die hübsche Meerjungfrau Neri eine wichtige Rolle ein, kann sie schließlich nicht nur telepathisch mit Walen kommunizieren, sondern verleitet ihre Mitmenschen auch dazu, ein besseres Gefühl für den Schutz des Ozeans zu erhalten. Und das hat, so spannend die eigentliche Geschichte auch sein mag, einen gewissen spielerischen Lerneffekt für Kinder, ohne gleich einen langweiligen Dokumentationsstil anwenden zu müssen.

    Das schlechte Master
    Nichts desto trotz kann eine rein auf Wissenschaft und Umweltschutz basierende Geschichte noch keine jungen Menschen wirklich mitreißen. Dafür braucht es schon eine etwas emotionalere Dramatik, die dadurch zustande kommt, dass es sich die Kinder von ORCA zur Aufgabe machen, die hübsche Freundin von der Insel zu beschützen und zu verstecken. Vor allem das skrupellose Unternehmen UBRI wird dabei zum klaren Feind erklärt und darf auf keinen Fall von der Existenz des Mädchens erfahren. Stets in der Gefahr, entdeckt zu werden und aufzufliegen, bleiben die ersten beiden Staffeln so spannend, dass wir die Episoden beinahe am Stück verschlingen wollen. Schade ist nur, dass das Serienerlebnis ein wenig durch die Qualität des Bildmaterials getrübt wird. Anders, als bei der australischen Veröffentlichung, greift die Staffel von Pandavision nämlich nicht auf das originale australische Master zurück, sondern nutzt offensichtlich einige alte Videobänder des ZDF. Das ist allerdings auch deutlich zu erkennen, entspricht die Bildqualität daher tatsächlich eher einer etwas älteren VHS-Videokassette. Kann man sich damit anfreunden, bekommt man allerdings eine der besten Kinderserien der 90er Jahre geboten.

    Fazit:
    Mit einer süßen außerirdischen Meerjungfrau in der Hauptrolle befasst sich „Ocean Girl“ auf faszinierende und mitreißende Weise mit Meeresforschung und Umweltschutz. Dabei gelingt der 90er Jahre Kinderserie nicht nur eine enorme Spannung, sondern auch einen wichtigen Lerneffekt für Kinder, die sicher reichlich Spaß an dem besonders pädagogisch wertvollen Videomaterial haben werden.