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    Männertag

    Männertag


    Land/Jahr:
    D 2015
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Holger Haase
    Darsteller:
    Milan Peschel
    Tom Beck
    Axel Stein
    Oliver Wnuk
    Chris Tall
    Lavinia Wilson
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    91 Minuten
    Kaufstart:
    24. Februar 2017
    Label:
    Universum Film

    In ihrer Jugendzeit waren die fünf Freunde Dieter, Stevie, Chris, Peter und Klaus-Maria noch eine echte Clique, die gemeinsam unvergessliche Abenteuer erlebt hat. Jedes Jahr am Vatertag gehörte es für sie zur Tradition, sich einfach mal richtig gehen zu lassen und die Wälder ihrer kleinen bayrischen Ortschaft unsicher zu machen. Doch mittlerweile sind zwanzig Jahre vergangen, seitdem sich die Freunde das letzte Mal gesehen haben. Jeder von ihnen hat ein komplett anderes Leben und ist endgültig „erwachsen“ geworden. Niemals hätten sie allerdings damit gerechnet, dass ihr Freund Dieter eines Tages plötzlich ins Reich der Toten wechselt und die Freunde endlich wieder zusammenbringt. Denn der vererbt den Männern nicht nur sein Bierbike, sondern wünscht sich in seinem Testament nichts sehnlicher, als dass sich die Männer noch einmal gemeinsam auf ausgiebige Sauftour begeben. Dumm nur, dass sie dabei nicht nur unerwartet einen Minderjährigen mit an Bord haben, sondern auch noch auf alte Schulfeinde treffen…

    Kritik:
    Mit deutschen Traditionen kann nicht jeder unbedingt etwas anfangen. Eine dieser Traditionen ist es nämlich auch, jedes Jahr am Vatertag mit Bollerwagen und viel Alkohol durch die Straßen zu ziehen und sprichwörtlich einen drauf zu machen. Kann man sich damit allerdings doch anfreunden, könnte „Männertag“ tatsächlich unterhaltsam sein.

    Deutsches Feeling
    „Männertag“ ist nämlich nicht einfach nur eine typische deutsche Komödie, sondern auch noch eine solche, die das „Feeling“ für deutsche Traditionen gut einfangen kann. Denn so mancher wird vermutlich ebenfalls an seine Jugendzeit zurückdenken können, in der er mit seiner Clique durch die Wälder zog und gemeinsam den größten Unsinn angestellt hat, wohingegen er heute eher einem spießigeren Leben nachgeht. Und wie das so häufig der Fall ist, hängt sich auch „Männertag“ an der Geschichte auf, dass jene Freunde nur durch den Todesfall eines gemeinsamen Kumpels plötzlich wieder zusammenkommen, um den alten „Spirit“ von früher noch einmal zu spüren. Dabei wird sich der ein oder andere potentielle Zuschauer vermutlich von der deutschen Herkunft des Films abschrecken lassen und hat dabei zumindest teilweise Recht. Ein bisschen geht „Männertag“ aber auch einen anderen Weg, als die üblichen Standardkomödien aus unserem Land.

    Klischees und Moderne
    Von den typisch deutschen Klischees werden wir zunächst einmal nicht verschont: Bayrische Gaststättenkultur, traditionelle Marschmusik und das typisch asozial wirkende Bierbike gehört fast schon obligatorisch dazu, wenn Deutsche eine Komödie über Freunde machen. Dass dementsprechend auch Gags über Bier, Drogen und Frauen an der Tagesordnung stehen, dürfte ohnehin nicht verwundern. Insgesamt orientiert sich also auch „Männertag“ eher am üblichen Komödienschema und hat auf den ersten Blick noch keine großen Sprünge zu bieten. Das liegt mitunter auch daran, dass die Darstellung der Schauspieler nicht immer gut funktioniert. Besonders Tom Beck kann mit seiner Rolle als kokainabhängiger Draufgänger überhaupt nicht so recht punkten und verfällt schnell in die üblichen unlustigen Junkiegags. Und auch Milan Peschel will als spießiger Oberlehrer nicht so recht überzeugen, schwimmt seine Figur beinahe in Klischees. Und doch kann „Männertag“ unterhalten.

    Die netten Nerds
    Auf der anderen Seite gibt es nämlich dann auch noch jene deutsche Darsteller, die brillieren können und den Film dann doch ganz schnell retten. Chris Tall etwa, der mit seinen „Darf er das?“-Witzen bundesweit Bekanntheit erlangte und in der Rolle des schüchternen und liebenswerten Nerd gleich Sympathiepunkte sammelt. Oder auch Hannes Jaenicke, der auf der Feindesseite als nerdiger Wikinger und Reenactment-Darsteller interessante Charakterentwicklungen zeigen kann. Und dann eine gewisse Situationskomik, die im Laufe des Saufabenteuers hin und wieder auch mal auf höherem Niveau entstehen kann. Insgesamt mag „Männertag“ damit zwar noch kein Meisterwerk sein, doch für deutsche Verhältnisse bekommen wir immerhin eine einigermaßen unterhaltsame Komödie geboten, die uns kurzweilig zum Lachen gebracht hat.

    Fazit:
    Obwohl viele der erfahreneren Darsteller im üblichen deutschen Komödien-Muster feststecken, kann vor allem Chris Tall in „Männertag“ unter Beweis stellen, dass er durchaus das Zeug zum Schauspieler hat. Kurzweilig, aber unterhaltsam.

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