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    Lone Ranger

    Lone Ranger


    Land/Jahr:
    USA 2012
    Genre:
    Western
    Regie:
    Gore Verbinski
    Darsteller:
    Johnny Depp
    Armie Hammer
    Tom Wilkinson
    William Fichtner
    Barry Pepper
    James Badge Dale
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    149 Minuten
    Kaufstart:
    5. Dezember 2013
    Label:
    Walt Disney Studios
    Home Entertainment


    Kurz nach dem Bau der Eisenbahn wollte John Reid das neue Verkehrsmittel eigentlich nur nutzen, um seinen neuen Job als Staatsanwalt anzutreten. Doch bereits während der Fahrt muss er die unangenehme Bekanntschaft mit einem Schwerverbrecher machen, der gefesselt in einem Waggon des Zuges transportiert wird. Seine Männer, allesamt schwer bewaffnet und zu Pferd unterwegs, setzen schließlich alles daran, den Schurken Butch Cavendish aus der Gefangenschaft zu befreien. Kurz nach seiner Ankunft folgt dann zugleich eine weitere unangenehme Begegnung: Auf der Suche nach der Verbrecherbande wird sein Bruder auf brutale Weise ermordet. Nur John Reid überlebt und schlägt sich fortan als neuer Texas Ranger durch die Wildnis und hat dabei nur ein Ziel: Er will den Mord an seinem Bruder rächen. Dumm nur, dass ihn der durchgeknallte Indianer Tonto dabei begleiten will…

    Kritik:
    Johnny Depp ist wahrlich bekannt für seine exzentrischen und eigenartigen Rollen. Auch in „Lone Ranger“ spielt er nun eine eher merkwürdige Figur, die anscheinend einen echten Dachschaden erlitten hat – doch fast als einziger Darsteller gelingt es ihn, den Film zu einem einzigartigen Western zu machen, den man so noch nicht gesehen hat. Ob das gut oder schlecht ist, darüber scheiden sich sicherlich die Geister.

    Der Depp hat sie nicht alle
    Seine bisherigen Rollen bestanden aus so ziemlich allem, was kaum ein anderer Schauspieler zu verkörpern vermag. Einst mit Scherenhänden ausgestattet, später als egozentrischer Schokoladenproduzent und am berühmtesten in der Rolle eines seltsamen Schiffskapitäns lag ihm immer sehr viel daran, den Zuschauer mit wirklich schrägen und abgefahrenen Leistungen zu unterhalten. Daran hat sich auch in „Lone Ranger“ nichts geändert, denn als dauerhaft maskierter Indianer mit einem toten Vogel auf seinem Kopf hat er nicht nur einen exzentrischen Charakter, sondern erscheint insgesamt auch recht seltsam. Durch imaginäre Wahnvorstellungen und Aberglauben sorgt er für den nötigen Witz in diesem Film und bringt uns nicht selten zum Lachen, wenn er einmal mehr mit seinem weißen Pferd spricht, das keineswegs weniger exzentrisch zu sein scheint. Allein wegen Johnny Depp ist der Westernstreifen definitiv schon einen Blick wert, obwohl sich so mancher Filmfan sicherlich an „Fluch der Karibik“ erinnern mag. Die Rolle ist ähnlich, doch als Indianer ist Depp noch einmal eine deutliche Nummer schräger.

    Oberflächliche Indianerhatz
    Leider allerdings hat der etwa zweieinhalbstündige Film auch seine Schwächen und Längen. Immerhin kann man eine zweite Hauptrolle nicht durchgehend den Film tragen lassen, sodass Hauptdarsteller Armie Hammer auch einmal allein vorgehen muss. Der entpuppt sich zwar als talentierter Actiondarsteller, kann aber mit der Charakterdarstellung von Johnny Depp einfach nicht mithalten. Beide funktionieren als Duo daher nicht immer perfekt, denn Depp lässt seinen Kollegen bei all den schrägen Charakterzügen beinahe blass und langweilig erscheinen. Ungünstig dabei: Das Drehbuch bietet ihm kaum die Möglichkeit, daran irgendetwas zu ändern. Die eigentliche Story um gierige Geschäftsleute, korrupte Beamte und die Vertreibung der Indianer wird nämlich so knapp und oberflächlich angeschnitten, dass eine kleine Lovestory auch nicht reicht, um Armie Hammer mit emotionalen und mitreißenden Szenen zu versorgen. Mit einem „True Grit“ und ähnlichen neueren Westernproduktionen kann „Lone Ranger“ daher trotz seines durchaus vorhandenen Unterhaltungswertes also nicht mithalten. Bleibt die Hoffnung also bei den Actionszenen und die haben es in sich.

    Verfolgungsjagd auf Eisen
    Interessant ist, dass Regisseur Gore Verbinski seinen Film offenbar um Johnny Depp herum konstruiert hat und nicht einfach Darsteller in seine Geschichte einbaut. Das führt dazu, dass der Film zu Beginn mit turbulenter Action startet und ebenso mit noch beeindruckenderen Actionszenen endet. Dazwischen baut der Film lediglich auf schräge Charaktere und absurde Dialoge auf, entwickelt zwischenzeitlich aber einige Längen, da die Laufzeit für den gewählten Inhalt einfach zu lang erscheint. Dennoch bleiben gewisse Stärken, denn Armie Hammer soll als Actiondarsteller auch noch seine Chance bekommen, zumindest körperlich zu zeigen, was er drauf hat. Eine etwas längere und überaus spannende Verfolgungsjagd mit zwei Eisenbahnen zugleich, zählt daher zu den absoluten Highlights des Films und ist unbedingt einen Blick wert. Kann man sich damit anfreunden, dass „Lone Ranger“ das Qualitätsniveau nicht konsequent hält, dafür aber trotzdem vereinzelte echte Knaller zu bieten hat, sollte man dem ungewöhnlichen Westernfilm durchaus eine Chance geben.

    Fazit:
    Wegen des eher oberflächlichen Drehbuchs entwickelt „Lone Ranger“ zwar einige Längen, kann aber mit atemberaubenden Actionszenen und einem genial exzentrischen Johnny Depp begeistern. Nicht perfekt, aber auf jeden Fall einen Blick wert.